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03.12.2005, Hartl Johann, Erzieher und Heilpädagoge. Arb.lo
Tja, liebe Leut. Das was ihr da schreibt, ist Tatsache. Regt euch doch nicht auf. Damit wird es auch nicht besser. Wir schonen aber unsere Nerven. Ich meine auch: "Das, wovor wir uns fürchten, bekommen wir erst recht serviert." Es scheint so zu sein, dass diese Menschheit nur dazulernt, wenn sie leidet, und wenn es auch der Untergang ist. Ich hab mir sagen lassen, dass es schon mehrere Untergänge dieser schönen Erde gegeben hätte. Umso schlimmer, wenn's stimmt.
Das soll aber nicht gleichbedeutend sein mit: "Immerzu nur feste weiter so, bis die Misere eintrifft", sondern: "Am Ball bleiben, in dieser Weise weiterschreiben und weiterwarnen." Vielleicht ändert sich doch was zum Besseren.
...600 000 Umdrehungen pro Sekunde. Mit dieser Wechselzahl könnte sie in einer Stunde theoretisch an 36 000 000 Kohlendioxidmoleküle ...
Das kann nicht ganz stimmen, denn 600 000 mal 3600 ergibt 2 160 000 000.
Mit freundlichen Grüssen, Karl Bednarik.
Stellungnahme der Redaktion
Hallo Herr Bednarik,
Sie haben völlig recht - die popeligen 36 000 000 Kohlendioxidmoleküle hydratisiert eine anständige Carboanhydrase schon in einer Minute. Damit wären in einer Stunde tatsächlich 160 000 000 CO2 mit H2O versehen.
Auf die Gefahr hin, die Lösung zu einem der DenkMal-Rätsel zu verraten:
In der Auflösung zur Frage nach der größten Explosion der Menschheitsgeschichte liest man (Zitat):
"Für die damals lebenden Vertreter der Art Homo sapiens hatte dies jedenfalls verheerende Folgen, denn auch ihre Population ging rapide zurück. Wissenschaftler vermuten, dass einst nur fünf- bis zehntausend Menschen die Hungerperiode überlebten und die Menschheit deshalb damals durch einen genetischen Flaschenhals musste, der unser Erbgut nachhaltig vereinheitlichte. In den Mitochondrien unserer Zellen lässt sich dies heute noch erkennen. Durch den Temperaturrückgang in Europa und Nordasien sowie die Verwüstungen in Südasien überlebte unsere Spezies wohl nur in äquatornahen Regionen Afrikas."
Ich muss gestehen, dass mir ein derart einschneidendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte bisher komplett unbekannt war und zumindest in der mir bekannten (populär)wissenschaftlichen Literatur zur menschlichen Frühgeschichte erstaunlich selten thematisiert wird (was auch an meinem diesbezüglichen Laienstatus liegen mag).
Meine Frage deshalb: Wie gesichert ist das? Wie ist hier etwa die (mittlerweile schon fast "berüchtigte") Formulierung "Wissenschaftler vermuten..." zu werten?
Gruß Matthias Paul Scholz
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Scholz,
Ihre Frage ist durchaus berücksichtigt. Die These, dass der Ausbruch des Tobas die Menschheit an den Rande der Ausrottung brachte, wird vor allem von dem amerikanischen Anthropologen Stanley Ambrose vertreten, der an der Universität von Kalifornien in Berkeley lehrt.
Als er seine These vor sieben Jahren veröffentlichte ging sie auch durch die Medien - etwa die BBC (http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/166869.stm). Den Original-Aufsatz veröffentlichte er im Journal of Human Evolution 35, S.115-118 (1998) unter dem Titel "Late Pleistocene human population bottlenecks, volcanic winter, and differenciation of modern humans".
Wie gesichert dies jedoch tatsächlich ist, bleibt im Dunkeln. Die meisten Angaben zu diesem Flaschenhals beziehen sich direkt auf Ambroses Aufsatz.
Sehr geehrter Herr Wille, Ihre Antwort auf diese Frage erscheint mir als rein spekulativ. Eigentlich sind alle der gegebenen Möglichkeiten denkbar. Die einzige Begründung für die Behauptung, die Schalenstabilität werde vom Protoporphyrin beeinflusst, liegt in der Beobachtung, dass bei Kalkmangel mehr Farbflecken auftreten (Statistik?). Es könnte ja auch so sein, dass Kalkmangel einfach die Einlagerung des Protoporphyrin begünstigt. Dass Protoporphyrin von sich aus etwas mit der Stabilität zu tun haben könnte, ist eher unwahrscheinlich - P. bildet weder Ketten noch andere hochmolekulare Strukturen, die besondere Stabilität zur Folge haben könnten. Außerdem sind die vorgegebenen Antworten wissenschaftlich eindeutig nach meiner Meinung nicht zu beantworten. Mit freundlichen Grüßen
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Dr. Altreuther,
natürlich können wir nicht bewerten, inwieweit die These der Wissenschaftler, die Sprenkelung von Vogeleiern diene der Schalenstabilität, rein spekulativ ist. Als Journalisten gehen wir hier von guter und korrekter wissenschaftlicher Arbeit seitens der Forscher aus und berichten darüber.
Wir stimmen Ihnen zu, dass der Kalkmangel lediglich die Protoporphyrin-Einlagerung begünstigen könnte. Da sie sich im Zuge der Evolution etabliert hat, sollte sie aber auch einer Funktion dienen.
Und es gibt durchaus Hinweise (Römpp Chemie-Lexikon), dass sich die Ringsysteme von Porphyrinen durch eine besondere Stabilität auszeichnen. Wenn auch hierfür kein endgültiger Beweis vorliegt und die anderen Erklärungen ebenfalls zutreffen könnten, erscheint somit die Schalenstabilität als korrekte Antwort plausibel.
"Dass die Huari das Bierbrauen nicht irgendjemanden überließen, zeigen die [geborgenen] Metallnadeln (...). Offensichtlich war das Brauereigewerbe fest in Damenhand"
Lese ich hier wirklich richtig??? Wurde hier wirklich von dem Vorhandensein von Metall(Schmuck)nadeln darauf geschlossen, dass dann wohl "Damen" am Werk gewesen sein müssen?
Mir fehlen die Worte: Stammtisch-Denke? Kulturelle Blindheit? Hochgradige kulturhistorische Beschränktheit? Selbst die B...zeitung ist heutzutage niveauvoller!
In wievielen Kulturen, an wievielen Orten, und zu wievielen Zeiten ist belegt, dass das Tragen von Schmuck auch (und in manchen Fällen sogar ausschließlich) "Männersache" sein kann!
Falls die Erkenntnisse zB durch flankierende Knochenfunde gestützt waren, will ich den Forschern nicht unrecht tun - dann war aber der Artikel grob verkürzend!
Hallo. Was ist mit dem Wert 150 000 Lichtjahre nun gemeint? Oder handelt es sich um einen Druckfehler? Immerhin ist die unsere Nachbargalaxie M31 im Sternbild Andromeda schon zwei Millionen Lichtjahre entfernt - und in meinem 4,5-Zöller für 500 Mark gut zu sehen ;-)
Gruß
Erik Geibel
Stellungnahme der Redaktion
Hallo Herr Geibel,
Tja, da gibt es wohl nichts zu beschönigen - hier haben wir schlicht völligen Quatsch ungerührt überlesen und weitergereicht. Ein wenig weiter als 150 000 Lichtjahre sollte ein nicht ganz preiswertes Spiegel-Teleskop tatsächlich schon "sehen" können.
Wir haben den Lapsus ersatzlos gestrichen, nachdem eine Rekordblickweiten-Entfernungsangabe in diesem Zusammenhang ja ohnehin nicht sehr sinnvoll ist. Zumal, wenn der Einheit "Lichtjahre" nicht zumindest ein "Million" vorausgeht ;-).
Bleibt noch, uns zu entschuldigen, für die Aufmerksamkeit und den Hinweis zu danken und weiter viel Spass mit dem 4,5-Zöller zu wünschen.
Sehr geehrter Herr Zinken, ich gehe mit Ihnen durchaus konform, existierende Gefahren differenziert darzustellen. Das schließt ein, auch mal eine falsche Meinung vertreten zu haben. Zur Wissenschaftlichkeit gehört aber auch, sie zu berichtigen, wenn durch den Fortschritt des Fachwissens offensichtlich wurde, dass sie falsch war. Warum scheuen Sie sich also, zu berichten, das die Frage, die Tondel et al. zu den möglichen Krebstoten in Schweden durch Tschernobyl stellten, inzwischen mit einem klaren "Nein" zu beantworten ist? Diese Tendenz in Ihrer Darstellung ist es, die ich mit meiner Zuschrift "Bitte an die eigene Nase fassen" kritisieren wollte. Sie sprachen an, dass ich meine Kritik (als Physiker) auch auf biologisches und damit fremdes Gebiet ausdehne: ich habe eine Biochemikerin zur Frau, sie arbeitet auf dem Gebiet der Tierseuchen. Hysterie ist nicht unsere Sache. Ich rede nicht schön und diskutiere nicht weg - aber ich lasse nicht weg! Insofern würde ich mir wünschen, dass spektrumdirekt viel ausgewogener wird, auch über die anderen Meinungen berichtet, vor allem auch richtigstellt, wenn entsprechende Erkenntisse vorliegen. Mit freundlichen Grüßen
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Dr. Götz,
ehrlich gesagt weiß ich wirklich nicht so recht, was Sie uns eigentlich vorwerfen. Die von Ihnen erwähnte Tondel-Studie haben wir am 23.11.2004 in einer Meldung erwähnt, die den Titel "Mehr als 800 Tschernobyl-Opfer in Schweden?" trug.
Ich bitte das schon damals gewählte Fragezeichen zu bemerken.
Mehr als die Hälfte des Artikels wurde der bereits damals schon eher skeptischen Haltung anderer Wissenschaftler gewidmet, die genau begründet wurde. Diese Skepsis hat sich also bestätigt. Gut.
Sehr geehrter Herr Zinken, Frau K. Weigmann zitiert am Ende Ihres Artikels "Polio aus Pandoras Büchse" den Leiter des SIPRI-Institutes: "In Europa grassiert eine schreckliche Krankheit - und die heißt Hysterie". Der Mann hat Recht. Mit diesem nun zweiten Artikel zu Pandoras Büchse wird letztlich diese Krankheit kultiviert. Damit will ich nicht sagen, dass dieser Artikel einer der besonders scharfen sei, doch steter Tropfen höhlt bekanntermaßen den Stein. Ich möchte die Leser anregen, sich weiter mit dieser Problematik auseinanderzusetzen und auf den Festvortrag von Prof. Dr. Walter Krämer auf der Jahrestagung Kern-technik 2005 "Hysterie als Standortnachteil, oder: Deutschland, eine Republik der Panikmacher?" hinweisen, veröffentlicht in der Atomwirtschaft10/2005. Ich halte es für besser, aufzuklären und richtig zu stellen. Deshalb sende ich Ihnen die Stellungnahme der Strahlenschutzkommission zu M. Tondel et al. "Zunahme von Krebserkrankungen in Nordschweden durch den Reaktorunfall von Tschernobyl?, über den im Artikel Nr. 765734 berichtet wurde. Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Zusammenfassung den Lesern zugänglich machen. Mit freundlichen Grüßen
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Dr. Götz,
Sie sehen an dem von Ihnem aufgegriffenen Artikel von Katrin Weigmann, dass wir das Bild von Pandoras Büchse nicht nur im Zusammenhang mit dem Austragen radioaktiven Materials verwenden, sondern auch, wenn es sich um biologisches Gefahrenmaterial handelt - also immer dann, wenn es passt.
Der Artikel "Polio aus Pandoras Büchse" ist - wie auch der zuvor erwähnte "Pandoras Erbe" ein weiteres Beispiel eben gerade für unseren Anspruch auf eine differenzierte Darstellung existierender Gefahren. Eine davon ist die Hysterie. Aber eben nur eine. Eine andere ist Schönreden und Wegdiskutieren.
Die von Ihnen zugesendete Veröffentlichung wurde von der Strahlenschutzkommission erstellt und sollte entsprechend auch von dieser zugänglich gemacht werden. Deren Internetseite finden die Leser unter:
Sie sprechen von einem Regelkreis. Das ist falsch. Regelkreise enthalten eine negative ("abschaukelnde") Rückkopplungsschleife und halten dadurch einen Sollwert. Sie gewährleisten Stabilität. Hier handelt es sich ebenfalls um einen Kreis, aber ohne Regelung. Er enthält eine positive, sich selbst verstärkende, "aufschaukelnde" Rückkopplung. So etwas führt entweder zur Katastrophe oder in die Sättigung. Solche Kettenreaktionen (man müsste eher von Lawinenreaktion sprechen) gewährleisten in der Biologie Kreativität oder blitzschnelle Reaktionen. Den Vergleich mit solchen Vorgängen halte ich an dieser Stelle aber nicht für sehr glücklich, weil es sich hier um einen "unbeabsichtigten", nutzlosen, zufälligen Effekt handelt.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Zorn,
Ihre Anmerkung zu den Definitionen für Regelkreis und Rückkopplung ist natürlich richtig. Dennoch handelt es sich auch bei der Brückenschwankung um einen solchen Regelkreis, denn die Passanten regeln unbewusst ihre Schrittfrequenz. Es ist also kein zufälliger Effekt, sondern tatsächlich ein System, wie es ähnlich in der Biologie vorkommt - wenn auch nicht mit positivem Nutzen.
Vielen Dank für diese so eindeutige Stellungnahme, die vor allem im lezten Absatz zum Ausdruck kommt. Das wäre ja ungeheuerlich, wenn jedes Verhalten, das dem "Mainstream" zuwiderläuft, als krankhaft angesehen und anschließend medikamentös wegtherapiert würde. Nicht zuletzt sind es gerade oft die wünschenswerten Eigenschaften, die manche, zum Beispiel hochbegabte Menschen aus der Norm fallen lassen. Mit viel Genuss habe ich dazu das Buch von Andrea Brackmann "Jenseits der Norm - Hochbegabt und hochsensibel?" gelesen, das gerade "Verschrobene", "Sozial auffällige", "Übersensible" und anders Auffällige ganz klar in den Kontext einer außergewähnlichen Intelligenz stellt. In diesem Zusammenhang auch vielen Dank an die Redaktion von Wissenschaft online, denn durch die hier erschienene Rezension bin ich auf dieses Buch gestoßen: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/787768 Es wäre eine Katastrophe, wenn jede Verhaltensauffälligkeit von Hochbegabten wegtherapiert würde - da wäre wohl auch die Hochbegabung gleich mit verschwunden. Wenn schon die medizinisch anerkannten Indikationen der Schulmedizin für Psychopharmaka generell oft fragwürdig erscheinen, dann erst recht die unkritische und auf Ferndiagnosen oder Vermutungen gestützte Einnahme dieser Substanzen ohne sorgfältige medizinische Diagnose. Internethandel mit diesen Substanzen sollte daher international verboten und unter hohe Strafe gestellt werden.
"Kinder sind keine Gartenzwerge, die nach immer gleicher Norm hergestellt werden" (Zitat von: Gerald Hüther)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wieder einmal ein gutes Beispiel für schlechte Vergleiche. Kein Gartenzwerg gleicht dem anderen. Man(n) muß nur genauer hinsehen... Eine Norm ist da nicht zu finden!
Da Gartenzwerge, insbesondere die Modelle aus gebranntem Ton, ausschließlich von Menschenhand hergestellt werden (Guss, Brand und Bemalung), kann es keine Dupletten geben.
Darüber hinaus gibt es Wunschgartenzwerge, die als Einzelstücke gestaltet werden und somit absolute Unikate darstellen.
Also bitte künftig keine schlechten Vergleiche mehr zwischen Gartenzwergen und Kindern. Pflegeleichter sind aber unbestritten Gartenzwerge...
Mit herzlichen Grüßen, 100% Zwergen-POWER Andreas Klein Zwergendesigner und Geschäftsführer
ich danke Ihnen für die Eröffnung der Diskussion. Ihre Klarstellung der Trennung von spektrumdirekt und Spektrum der Wissenschaft ist angekommen. Nur so viel: Beide sind ja nicht völlig unabhängig voneinander, und ich bin Abonnent, um mein Wissen auf anderen Gebieten aufzubessern. Dabei möchte ich seriös informiert sein. Und das halte ich für das Problem. Ich kann, was das Gebiet Kerntechnik & Strahlenschutz betrifft, Ihre Aussage, dass die Darstellungen gerade nicht tendenziös in eine bestimmte Richtung gehen, so nicht bestätigen. Dies hatte ich an Beispielen festgemacht und möchte ein weiteres benennen: spektrumdirekt vom 6.9.05 "Pandoras Erbe". Herr Lingenhöhl impliziert mit diesem Vergleich etwas Negatives, auch im Text finden sich solche Stellen, die positive Sachverhalte in Frage stellen: "bislang "nur" knapp fünfzig Verstorbene....". Eigentlich hätte die Botschaft des Artikels lauten müssen: Es war ein schlimmer Unfall mit weit reichenden Auswirkungen, aber trotzdem öffnet man mit der Nutzung der Kernenergie nicht die Büchse der Pandora. Ich möchte Ihnen das Angebot machen, Literatur zu einem spektrumdirekt-Artikel zu senden, um im Rahmen dieser Diskussion eine Fehleinschätzung gerade zu rücken.
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Dr. Götz,
der von Ihnen erwähnte Beitrag "Pandoras Erbe" ist für mich ein gutes Beispiel für eine abwägende, aber nicht unbeteiligte Darstellung von Sachverhalten, wie ich sie mir bei spektrumdirekt wünsche.
Nun aber zu den beiden konkreten Punkten, dem Titel und dem "nur":
Wenn ein Ereignis in der Neuzeit den Vergleich mit der Büchse der Pandora verdient, dann ist es das Reaktorunglück von Tschernobyl. Denn dort wurde, ganz gemäß dem klassischen Vorbild, etwas in die Welt verbreitet, das Menschen erkranken und sterben lässt. Das Bild aber gilt Tschernobyl, nicht der Kernenergie generell. "Pandoras Erbe" lautet der Titel, weil es um die späteren Folgen, um das Erbe des Unglücks, geht.
Nun zum "nur".
Mit Verlaub: Die Tatsache, dass damals deutlich mehr als 50 Tote erwartet wurden, macht aus 50 Toten noch keinen "positiven Sachverhalt". 50 Tote sind 50 Tote, und deshalb kann "nur" nur in Anführungsstrichen stehen. Alles andere wäre menschenverachtend.
Ob wir einer Fehleinschätzung unterliegen und diese Fehleinschätzung in den Artikel eingeflossen ist, möchte ich also in Frage stellen. Gerne aber können Sie uns natürlich jederzeit Material zusenden.
Lieber Herr Zinken, ich gratuliere Ihnen zu der Selbsterkenntnis, dass es gerade die Medien sind (einschließlich desjenigen, welches Sie repräsentieren), die die Angst unter den Menschen schüren. Nun haben Sie das zwar aktuell an der Vogelgrippe festgemacht, doch ich möchte Spektrum an Artikel der jüngeren Vergangenheit erinnern, bei denen Spektrum genau diese Angst kräftig mitgeschürt hat, obwohl es eigentlich das Ziel einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift sein sollte, solchen unberechtigten Ängsten aufklärend entgegen zu wirken! Ich erinnere an die Rezension von Dr. Pöppe zu "Risiken der Technik" von Rolf Krieg in Heft 1/02 oder das Editorial von Dr. Breuer März 03 zu "Schmutzige Bomben als Terrorwaffe". Was mich als Fachkundigen auf diesen Gebieten an Ihren Veröffentlichungen ärgert, ist, dass Sie Abneigungen (Gefühlen) den Vorrang vor gesicherten wissenschaftlich-technischen Erkenntnissen geben. Dies steht für mich im eklatanten Widerspruch zu der Absicht, wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten zu wollen. Ich möchte Sie hiermit öffentlich zu einer ebenso öffentlichen Diskussion auffordern.
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Dr. Götz,
Sie möchten, dass ich mir an die eigene, verschnupfte Nase fasse und darüber öffentlich diskutiere, meinen aber die Nase von Spektrum der Wissenschaft. Denn: Ich bin ich, und dieser Kommentar gibt in erster Linie die Meinung von Richard Zinken wieder. Gleichzeitig bin ich natürlich auch Chefredakteur von spektrumdirekt und repräsentiere diese Publikation in Ihrem Sinne. spektrumdirekt aber ist spektrumdirekt und nicht Spektrum der Wissenschaft.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Kollegen von Spektrum der Wissenschaft genauso wenig zur Panikmache neigen wie wir. Wenn also Herr Breuer auf die Gefahr von radioaktivem Material in den Händen von Terroristen hinweist, so tut er dies bestimmt aus innerer Überzeugung und nicht, weil es der Auflage dient. Wobei auch hier zwischen einer Darstellung in einem Editorial, das zum Lesen anreizen soll, und dem eigentlichen Artikel unterschieden werden sollte.
Sicher kann ich nicht ausschließen, dass auch wir Fehleinschätzungen unterliegen können. Wir werden uns aber weiterhin bemühen, uns nicht von allgemeiner Hysterie anstecken zu lassen.
Ich wünsche Ihnen noch viel Freude bei der hoffentlich auch künftigen und weiterhin kritischen Lektüre von spektrumdirekt, unserer täglichen Wissenschaftszeitung im Internet, und Spektrum der Wissenschaft, dem Monatsmagazin.
Sollten sich diese Ergebnisse als richtig erweisen, wie ließe sich dann die Gefühlswahrnehmung, bzw. Stimmungen des Menschen auf bestimmte Farben erklären? Es ist ja bekannt, dass bläuliche Farben als kalt empfunden werden. Wenn sich also eine Person in einem Raum mit bläulichen Licht befindet, beschreibt sie ihre Umgebung kälter, als wenn der Raum mit rötlichen "warmen" Farben belichtet wird, bei gleicher Temperatur. Dem Artikel zufolge würden also diese Wahrnehmungen ja nur durch die weitergegebenen Erfahrungen anderer Personen entstehen?
"Biologischer Wohlstandsverlust"
03.12.2005, Hartl Johann, Erzieher und Heilpädagoge. Arb.loDas soll aber nicht gleichbedeutend sein mit: "Immerzu nur feste weiter so, bis die Misere eintrifft", sondern: "Am Ball bleiben, in dieser Weise weiterschreiben und weiterwarnen." Vielleicht ändert sich doch was zum Besseren.
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01.12.2005, reichMathematik
23.11.2005, Karl Bednarik...600 000 Umdrehungen pro Sekunde. Mit dieser Wechselzahl könnte sie in einer Stunde theoretisch an 36 000 000 Kohlendioxidmoleküle ...
Das kann nicht ganz stimmen, denn 600 000 mal 3600 ergibt 2 160 000 000.
Mit freundlichen Grüssen,
Karl Bednarik.
Hallo Herr Bednarik,
Sie haben völlig recht - die popeligen 36 000 000 Kohlendioxidmoleküle hydratisiert eine anständige Carboanhydrase schon in einer Minute. Damit wären in einer Stunde tatsächlich 160 000 000 CO2 mit H2O versehen.
Der Fehler ist korrigiert,
Vielen Dank und Chapeau für ihre Aufmerksamkeit,
Mit freundlichen Grüssen,
Jan Osterkamp (Redaktion)
DenkMal: grösste Explosion
22.11.2005, Matthias Paul ScholzAuf die Gefahr hin, die Lösung zu einem der DenkMal-Rätsel zu verraten:
In der Auflösung zur Frage nach der größten Explosion der Menschheitsgeschichte liest man (Zitat):
"Für die damals lebenden Vertreter der Art Homo sapiens hatte dies jedenfalls verheerende Folgen, denn auch ihre Population ging rapide zurück. Wissenschaftler vermuten, dass einst nur fünf- bis zehntausend Menschen die Hungerperiode überlebten und die Menschheit deshalb damals durch einen genetischen Flaschenhals musste, der unser Erbgut nachhaltig vereinheitlichte. In den Mitochondrien unserer Zellen lässt sich dies heute noch erkennen. Durch den Temperaturrückgang in Europa und Nordasien sowie die Verwüstungen in Südasien überlebte unsere Spezies wohl nur in äquatornahen Regionen Afrikas."
Ich muss gestehen, dass mir ein derart einschneidendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte bisher komplett unbekannt war und zumindest in der mir bekannten (populär)wissenschaftlichen Literatur zur menschlichen Frühgeschichte erstaunlich selten thematisiert wird (was auch an meinem diesbezüglichen Laienstatus liegen mag).
Meine Frage deshalb: Wie gesichert ist das? Wie ist hier etwa die (mittlerweile schon fast "berüchtigte") Formulierung "Wissenschaftler vermuten..." zu werten?
Gruß
Matthias Paul Scholz
Sehr geehrter Herr Scholz,
Ihre Frage ist durchaus berücksichtigt. Die These, dass der Ausbruch des Tobas die Menschheit an den Rande der Ausrottung brachte, wird vor allem von dem amerikanischen Anthropologen Stanley Ambrose vertreten, der an der Universität von Kalifornien in Berkeley lehrt.
Als er seine These vor sieben Jahren veröffentlichte ging sie auch durch die Medien - etwa die BBC (http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/166869.stm).
Den Original-Aufsatz veröffentlichte er im Journal of Human Evolution 35, S.115-118 (1998) unter dem Titel "Late Pleistocene human population bottlenecks, volcanic winter, and differenciation of modern humans".
Wie gesichert dies jedoch tatsächlich ist, bleibt im Dunkeln. Die meisten Angaben zu diesem Flaschenhals beziehen sich direkt auf Ambroses Aufsatz.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Warum sind Vogeleier gefleckt
20.11.2005, Dr. Peter AltreutherIhre Antwort auf diese Frage erscheint mir als rein spekulativ. Eigentlich sind alle der gegebenen Möglichkeiten denkbar. Die einzige Begründung für die Behauptung, die Schalenstabilität werde vom Protoporphyrin beeinflusst, liegt in der Beobachtung, dass bei Kalkmangel mehr Farbflecken auftreten (Statistik?). Es könnte ja auch so sein, dass Kalkmangel einfach die Einlagerung des Protoporphyrin begünstigt. Dass Protoporphyrin von sich aus etwas mit der Stabilität zu tun haben könnte, ist eher unwahrscheinlich - P. bildet weder Ketten noch andere hochmolekulare Strukturen, die besondere Stabilität zur Folge haben könnten.
Außerdem sind die vorgegebenen Antworten wissenschaftlich eindeutig nach meiner Meinung nicht zu beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Dr. Altreuther,
natürlich können wir nicht bewerten, inwieweit die These der Wissenschaftler, die Sprenkelung von Vogeleiern diene der Schalenstabilität, rein spekulativ ist. Als Journalisten gehen wir hier von guter und korrekter wissenschaftlicher Arbeit seitens der Forscher aus und berichten darüber.
Wir stimmen Ihnen zu, dass der Kalkmangel lediglich die Protoporphyrin-Einlagerung begünstigen könnte. Da sie sich im Zuge der Evolution etabliert hat, sollte sie aber auch einer Funktion dienen.
Und es gibt durchaus Hinweise (Römpp Chemie-Lexikon), dass sich die Ringsysteme von Porphyrinen durch eine besondere Stabilität auszeichnen. Wenn auch hierfür kein endgültiger Beweis vorliegt und die anderen Erklärungen ebenfalls zutreffen könnten, erscheint somit die Schalenstabilität als korrekte Antwort plausibel.
Mit freundlichen Grüßen
Immo Wille
Wenn Metallnadel dann Dame ???
16.11.2005, H. Schiller / HannoverLese ich hier wirklich richtig??? Wurde hier wirklich von dem Vorhandensein von Metall(Schmuck)nadeln darauf geschlossen, dass dann wohl "Damen" am Werk gewesen sein müssen?
Mir fehlen die Worte: Stammtisch-Denke? Kulturelle Blindheit? Hochgradige kulturhistorische Beschränktheit? Selbst die B...zeitung ist heutzutage niveauvoller!
In wievielen Kulturen, an wievielen Orten, und zu wievielen Zeiten ist belegt, dass das Tragen von Schmuck auch (und in manchen Fällen sogar ausschließlich) "Männersache" sein kann!
Falls die Erkenntnisse zB durch flankierende Knochenfunde gestützt waren, will ich den Forschern nicht unrecht tun - dann war aber der Artikel grob verkürzend!
Gruß
Typo?
14.11.2005, Erik GeibelGruß
Erik Geibel
Hallo Herr Geibel,
Tja, da gibt es wohl nichts zu beschönigen - hier haben wir schlicht völligen Quatsch ungerührt überlesen und weitergereicht. Ein wenig weiter als 150 000 Lichtjahre sollte ein nicht ganz preiswertes Spiegel-Teleskop tatsächlich schon "sehen" können.
Wir haben den Lapsus ersatzlos gestrichen, nachdem eine Rekordblickweiten-Entfernungsangabe in diesem Zusammenhang ja ohnehin nicht sehr sinnvoll ist. Zumal, wenn der Einheit "Lichtjahre" nicht zumindest ein "Million" vorausgeht ;-).
Bleibt noch, uns zu entschuldigen, für die Aufmerksamkeit und den Hinweis zu danken und weiter viel Spass mit dem 4,5-Zöller zu wünschen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Redaktion
Dritte Erwiderung zur Antwort von Herrn R. Zinken
13.11.2005, Dr. Jürgen Götzich gehe mit Ihnen durchaus konform, existierende Gefahren differenziert darzustellen. Das schließt ein, auch mal eine falsche Meinung vertreten zu haben. Zur Wissenschaftlichkeit gehört aber auch, sie zu berichtigen, wenn durch den Fortschritt des Fachwissens offensichtlich wurde, dass sie falsch war. Warum scheuen Sie sich also, zu berichten, das die Frage, die Tondel et al. zu den möglichen Krebstoten in Schweden durch Tschernobyl stellten, inzwischen mit einem klaren "Nein" zu beantworten ist?
Diese Tendenz in Ihrer Darstellung ist es, die ich mit meiner Zuschrift "Bitte an die eigene Nase fassen" kritisieren wollte.
Sie sprachen an, dass ich meine Kritik (als Physiker) auch auf biologisches und damit fremdes Gebiet ausdehne: ich habe eine Biochemikerin zur Frau, sie arbeitet auf dem Gebiet der Tierseuchen.
Hysterie ist nicht unsere Sache.
Ich rede nicht schön und diskutiere nicht weg - aber ich lasse nicht weg!
Insofern würde ich mir wünschen, dass spektrumdirekt viel ausgewogener wird, auch über die anderen Meinungen berichtet, vor allem auch richtigstellt, wenn entsprechende Erkenntisse vorliegen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Dr. Götz,
ehrlich gesagt weiß ich wirklich nicht so recht, was Sie uns eigentlich vorwerfen. Die von Ihnen erwähnte Tondel-Studie haben wir am 23.11.2004 in einer Meldung erwähnt, die den Titel
"Mehr als 800 Tschernobyl-Opfer in Schweden?" trug.
Ich bitte das schon damals gewählte Fragezeichen zu bemerken.
Mehr als die Hälfte des Artikels wurde der bereits damals schon eher skeptischen Haltung anderer Wissenschaftler gewidmet, die genau begründet wurde. Diese Skepsis hat sich also bestätigt. Gut.
Lassen wir es damit am besten nun auch gut sein.
Mit besten Grüßen
Richard Zinken
Chefredakteur
Zweite Erwiderung zur Antwort von Herrn R. Zinken
07.11.2005, Dr. Jürgen GötzFrau K. Weigmann zitiert am Ende Ihres Artikels "Polio aus Pandoras Büchse" den Leiter des SIPRI-Institutes: "In Europa grassiert eine schreckliche Krankheit - und die heißt Hysterie". Der Mann hat Recht. Mit diesem nun zweiten Artikel zu Pandoras Büchse wird letztlich diese Krankheit kultiviert. Damit will ich nicht sagen, dass dieser Artikel einer der besonders scharfen sei, doch steter Tropfen höhlt bekanntermaßen den Stein. Ich möchte die Leser anregen, sich weiter mit dieser Problematik auseinanderzusetzen und auf den Festvortrag von Prof. Dr. Walter Krämer auf der Jahrestagung Kern-technik 2005
"Hysterie als Standortnachteil, oder: Deutschland, eine Republik der Panikmacher?" hinweisen, veröffentlicht in der Atomwirtschaft10/2005.
Ich halte es für besser, aufzuklären und richtig zu stellen. Deshalb sende ich Ihnen die Stellungnahme der Strahlenschutzkommission zu M. Tondel et al. "Zunahme von Krebserkrankungen in Nordschweden durch den Reaktorunfall von Tschernobyl?, über den im Artikel Nr. 765734 berichtet wurde. Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Zusammenfassung den Lesern zugänglich machen.
Mit freundlichen Grüßen
Lieber Herr Dr. Götz,
Sie sehen an dem von Ihnem aufgegriffenen Artikel von Katrin Weigmann, dass wir das Bild von Pandoras Büchse nicht nur im Zusammenhang mit dem Austragen radioaktiven Materials verwenden, sondern auch, wenn es sich um biologisches Gefahrenmaterial handelt - also immer dann, wenn es passt.
Der Artikel "Polio aus Pandoras Büchse" ist - wie auch der zuvor erwähnte "Pandoras Erbe" ein weiteres Beispiel eben gerade für unseren Anspruch auf eine differenzierte Darstellung existierender Gefahren. Eine davon ist die Hysterie. Aber eben nur eine. Eine andere ist Schönreden und Wegdiskutieren.
Die von Ihnen zugesendete Veröffentlichung wurde von der Strahlenschutzkommission erstellt und sollte entsprechend auch von dieser zugänglich gemacht werden. Deren Internetseite finden die Leser unter:
www.ssk.de
und die Veröffentlichungen des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Thema unter
www.bfs.de/ion/papiere
Mit freundlichen Grüßen
Richard Zinken
Chefredakteur spektrumdirekt
Kein Regelkreis
05.11.2005, Adjo ZornHier handelt es sich ebenfalls um einen Kreis, aber ohne Regelung. Er enthält eine positive, sich selbst verstärkende, "aufschaukelnde" Rückkopplung. So etwas führt entweder zur Katastrophe oder in die Sättigung. Solche Kettenreaktionen (man müsste eher von Lawinenreaktion sprechen) gewährleisten in der Biologie Kreativität oder blitzschnelle Reaktionen. Den Vergleich mit solchen Vorgängen halte ich an dieser Stelle aber nicht für sehr glücklich, weil es sich hier um einen "unbeabsichtigten", nutzlosen, zufälligen Effekt handelt.
Sehr geehrter Herr Zorn,
Ihre Anmerkung zu den Definitionen für Regelkreis und Rückkopplung ist natürlich richtig. Dennoch handelt es sich auch bei der Brückenschwankung um einen solchen Regelkreis, denn die Passanten regeln unbewusst ihre Schrittfrequenz. Es ist also kein zufälliger Effekt, sondern tatsächlich ein System, wie es ähnlich in der Biologie vorkommt - wenn auch nicht mit positivem Nutzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Fritsche
Persönlichkeitsveränderung, Krankheitsbegriff
01.11.2005, Dr. Helmut Hudlerhttp://www.wissenschaft-online.de/artikel/787768
Es wäre eine Katastrophe, wenn jede Verhaltensauffälligkeit von Hochbegabten wegtherapiert würde - da wäre wohl auch die Hochbegabung gleich mit verschwunden.
Wenn schon die medizinisch anerkannten Indikationen der Schulmedizin für Psychopharmaka generell oft fragwürdig erscheinen, dann erst recht die unkritische und auf Ferndiagnosen oder Vermutungen gestützte Einnahme dieser Substanzen ohne sorgfältige medizinische Diagnose. Internethandel mit diesen Substanzen sollte daher international verboten und unter hohe Strafe gestellt werden.
Pauschalisieren ist auch keine Lösung
01.11.2005, Andreas Klein(Zitat von: Gerald Hüther)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wieder einmal ein gutes Beispiel für schlechte Vergleiche.
Kein Gartenzwerg gleicht dem anderen. Man(n) muß nur genauer hinsehen... Eine Norm ist da nicht zu finden!
Da Gartenzwerge, insbesondere die Modelle aus gebranntem Ton, ausschließlich von Menschenhand hergestellt werden (Guss, Brand und Bemalung), kann es keine Dupletten geben.
Darüber hinaus gibt es Wunschgartenzwerge, die als Einzelstücke gestaltet werden und somit absolute Unikate darstellen.
Also bitte künftig keine schlechten Vergleiche mehr zwischen Gartenzwergen und Kindern.
Pflegeleichter sind aber unbestritten Gartenzwerge...
Mit herzlichen Grüßen,
100% Zwergen-POWER
Andreas Klein
Zwergendesigner und Geschäftsführer
Erwiderung zur Antwort von Herrn R. Zinken
31.10.2005, Dr. Jürgen Götzich danke Ihnen für die Eröffnung der Diskussion. Ihre Klarstellung der Trennung von spektrumdirekt und Spektrum der Wissenschaft ist angekommen. Nur so viel: Beide sind ja nicht völlig unabhängig voneinander, und ich bin Abonnent, um mein Wissen auf anderen Gebieten aufzubessern. Dabei möchte ich seriös informiert sein. Und das halte ich für das Problem. Ich kann, was das Gebiet Kerntechnik & Strahlenschutz betrifft, Ihre Aussage, dass die Darstellungen gerade nicht tendenziös in eine bestimmte Richtung gehen, so nicht bestätigen. Dies hatte ich an Beispielen festgemacht und möchte ein weiteres benennen: spektrumdirekt vom 6.9.05 "Pandoras Erbe". Herr Lingenhöhl impliziert mit diesem Vergleich etwas Negatives, auch im Text finden sich solche Stellen, die positive Sachverhalte in Frage stellen: "bislang "nur" knapp fünfzig Verstorbene....". Eigentlich hätte die Botschaft des Artikels lauten müssen: Es war ein schlimmer Unfall mit weit reichenden Auswirkungen, aber trotzdem öffnet man mit der Nutzung der Kernenergie nicht die Büchse der Pandora. Ich möchte Ihnen das Angebot machen, Literatur zu einem spektrumdirekt-Artikel zu senden, um im Rahmen dieser Diskussion eine Fehleinschätzung gerade zu rücken.
Lieber Herr Dr. Götz,
der von Ihnen erwähnte Beitrag "Pandoras Erbe" ist für mich ein gutes Beispiel für eine abwägende, aber nicht unbeteiligte Darstellung von Sachverhalten, wie ich sie mir bei spektrumdirekt wünsche.
Nun aber zu den beiden konkreten Punkten, dem Titel und dem "nur":
Wenn ein Ereignis in der Neuzeit den Vergleich mit der Büchse der Pandora verdient, dann ist es das Reaktorunglück von Tschernobyl. Denn dort wurde, ganz gemäß dem klassischen Vorbild, etwas in die Welt verbreitet, das Menschen erkranken und sterben lässt. Das Bild aber gilt Tschernobyl, nicht der Kernenergie generell. "Pandoras Erbe" lautet der Titel, weil es um die späteren Folgen, um das Erbe des Unglücks, geht.
Nun zum "nur".
Mit Verlaub: Die Tatsache, dass damals deutlich mehr als 50 Tote erwartet wurden, macht aus 50 Toten noch keinen "positiven Sachverhalt". 50 Tote sind 50 Tote, und deshalb kann "nur" nur in Anführungsstrichen stehen. Alles andere wäre menschenverachtend.
Ob wir einer Fehleinschätzung unterliegen und diese Fehleinschätzung in den Artikel eingeflossen ist, möchte ich also in Frage stellen. Gerne aber können Sie uns natürlich jederzeit Material zusenden.
Stets lernbereit grüßt herzlich
Richard Zinken
Chefredakteur spektrumdirekt
zinken@wissenschaft-online.de
Bitte an die eigene Nase fassen!
27.10.2005, Dr. Jürgen Götzich gratuliere Ihnen zu der Selbsterkenntnis, dass es gerade die Medien sind (einschließlich desjenigen, welches Sie repräsentieren), die die Angst unter den Menschen schüren. Nun haben Sie das zwar aktuell an der Vogelgrippe festgemacht, doch ich möchte Spektrum an Artikel der jüngeren Vergangenheit erinnern, bei denen Spektrum genau diese Angst kräftig mitgeschürt hat, obwohl es eigentlich das Ziel einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift sein sollte, solchen unberechtigten Ängsten aufklärend entgegen zu wirken! Ich erinnere an die Rezension von Dr. Pöppe zu "Risiken der Technik" von Rolf Krieg in Heft 1/02 oder das Editorial von Dr. Breuer März 03 zu "Schmutzige Bomben als Terrorwaffe". Was mich als Fachkundigen auf diesen Gebieten an Ihren Veröffentlichungen ärgert, ist, dass Sie Abneigungen (Gefühlen) den Vorrang vor gesicherten wissenschaftlich-technischen Erkenntnissen geben. Dies steht für mich im eklatanten Widerspruch zu der Absicht, wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten zu wollen. Ich möchte Sie hiermit öffentlich zu einer ebenso öffentlichen Diskussion auffordern.
Lieber Herr Dr. Götz,
Sie möchten, dass ich mir an die eigene, verschnupfte Nase fasse und darüber öffentlich diskutiere, meinen aber die Nase von Spektrum der Wissenschaft. Denn: Ich bin ich, und dieser Kommentar gibt in erster Linie die Meinung von Richard Zinken wieder. Gleichzeitig bin ich natürlich auch Chefredakteur von spektrumdirekt und repräsentiere diese Publikation in Ihrem Sinne. spektrumdirekt aber ist spektrumdirekt und nicht Spektrum der Wissenschaft.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Kollegen von Spektrum der Wissenschaft genauso wenig zur Panikmache neigen wie wir. Wenn also Herr Breuer auf die Gefahr von radioaktivem Material in den Händen von Terroristen hinweist, so tut er dies bestimmt aus innerer Überzeugung und nicht, weil es der Auflage dient. Wobei auch hier zwischen einer Darstellung in einem Editorial, das zum Lesen anreizen soll, und dem eigentlichen Artikel unterschieden werden sollte.
Sicher kann ich nicht ausschließen, dass auch wir Fehleinschätzungen unterliegen können. Wir werden uns aber weiterhin bemühen, uns nicht von allgemeiner Hysterie anstecken zu lassen.
Ich wünsche Ihnen noch viel Freude bei der hoffentlich auch künftigen und weiterhin kritischen Lektüre von spektrumdirekt, unserer täglichen Wissenschaftszeitung im Internet, und Spektrum der Wissenschaft, dem Monatsmagazin.
Mit herzlichen Grüßen
Richard Zinken
Chefredakteur spektrumdirekt
zinken@wissenschaft-online.de
Interpretation der Sinneswahrnehmung und Stimmung
27.10.2005, Dominic RathsEs ist ja bekannt, dass bläuliche Farben als kalt empfunden werden. Wenn sich also eine Person in einem Raum mit bläulichen Licht befindet, beschreibt sie ihre Umgebung kälter, als wenn der Raum mit rötlichen "warmen" Farben belichtet wird, bei gleicher Temperatur.
Dem Artikel zufolge würden also diese Wahrnehmungen ja nur durch die weitergegebenen Erfahrungen anderer Personen entstehen?
Gruß
Dominic