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Kommentare - - Seite 1

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  • Kommentar oder Glosse?

    30.01.2013, Alan Smithee
    Manchmal weiß man nicht wo man anfangen soll.

    Ich vermisse bei diesem Kommentar eine Argumentationsreihe und insbesondere auch ein Pro und Kontra, denn der Leser soll sich ja eine eigene Meinung bilden können. Hinzu kommen eine Reihe von Behauptungen, die in einem Kommentar nichts zu suchen haben und Unverständliches.

    "Die Medienreaktionen lassen glauben, das größte Problem läge darin, dass sexistisches Verhalten schwer zu definieren ist."
    Welche Medienreaktionen? Wer scheibt hier was?
    Das trifft aber vor allem für diejenigen zu, die sich nicht sexistisch verhalten wollen.
    Aha, nicht-Sexisten schreiben da was, aber wo?
    "Sie zählen in der Regel jedoch nicht zur aufdringlichen oder übergriffigen Kerngruppe."
    Hm. Was für eine Kerngruppe? Der FDP? Der Männer? Hab ich nicht verstanden!

    "... kann ein Kommentar über weibliche Attribute an die traditionellen Geschlechterrollen und Machtverhältnisse erinnern."
    Aha. KANN. Es Kann aber auch nur so interpretiert werden.

    "Natürlich ist ein einvernehmlicher Flirt auf Augenhöhe kein Problem."
    Und wann weiß man, wann es einvernehmlich ist? Einer von Beiden muß ja anfangen mit dem Flirten. Aber ich muß ja vorher wissen, ob es einvernehmlich sein wird, denn ansonsten werde ich ja ans Kreuz genagelt.

    "Und jedem steht es frei, sich gedanklich unablässig mit den sexuellen Vorzügen einer Frau zu beschäftigen (man muss sich allerdings fragen, wie viel Kapazität dann für andere Aufgaben bleibt)."
    Ein überflüssiger Satz, der aber viel über den Schreiber verrät.

    "Wie die meisten Frauen versuchte sie zunächst, sich höflich aus der Situation herauszuwinden."
    Genau. Spiegel-Journalisten sind ja als besonders zart besaitet bekannt, und als solche steht Frau Himmelreich in so einer gefährlichen Situation sicherlich total hilflos da.
    Obwohl sie als Journalistin gegenüber Brüderle in einer unabhängigeren Position ist als eine Sekretärin gegenüber ihrem Chef, muss sie nun Nachteile in Kauf nehmen, weil sie den Vorfall öffentlich gemacht hat.
    Wegen der Nachteile hat sie ja auch ein Jahr lang überlegt, und sich erst jetzt zur Veröffentlichung durchgerungen und nicht etwa aus Kalkül. Natürlich ist es reiner Zufall, daß Herr Brüderle kürzlich zum Spitzenkadidaten der FDP wurde.

    "Nummer eins auf der Liste unsäglicher Reaktionen ist der Versuch, der Journalistin die Schuld zuzuschieben: Was treibt sie sich auch nachts auf einer Feier der Partei herum?"
    Die Aussage, die Atmosphäre nachts an der Hotelbar wäre privater als ein Interview in einem Büro, wird gleichgestellt mit dem Argument Frauen in kurzen Röcken seien selbst schuld, wenn sie vergewaltigt würden.Wenn etwas unsäglich ist, dann wohl dieser Vergleich.

    "Eine weitere Strategie - sich selbst zum Opfer stilisieren - zeigt, dass sich auch gebildete Frauen vor den Chauvi-Karren spannen lassen."
    Eine Strategie zeigt, dass ... Habe ich wieder nicht verstanden. Eine Strategie kann erfolgreich sein. Oder auch nicht. Aber wir wissen ja trotzdem, was uns Die Redakteurin sagen möchte.

    "Sabine Leutheusser-Schnarrenberger behauptet, es gehe dem 'Stern' nur um seine Auflage."
    Also Frau Leutheusser-Schnarrenberger hat keine eigene Meinung, sondern das Dummchen hat sich nur durch eine kluge Strategie vor den Chauvi-Karren spannen lassen. Gehts noch? Wer ist denn hier jetzt dem eigenen Geschlecht gegenüber wirklich abwertend?

    "Inwiefern das Gewinnstreben eines Magazins von Bedeutung ist, wenn die Informationen zutreffen, bleibt noch dazu ein Geheimnis."
    Hm, ja also wenn das der Redaktuerin nicht klar ist, der Zusammenhang liegt doch auf der Hand, gilt: "Gehe zurück aus Los!" Ansonsten finde ich Journalismus nicht gut, der offensichtlich gute Argumente der Gegenseite (wenn es im Journalismus überhaupt eine solche geben darf) einfach ignoriert.

    Es wird jetzt einfach zu lang. Wer etwas wirklich Gutes und Gesundes zum Thema lesen will, dem lege ich den Artikel von Birgit Kelle vom theeuropean nahe.
    http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/5805-bruederle-debatte-und-sexismus

    Vielleicht würde ich ja etwas mehr auf der Seite der Redakteurin (oder muß es heißen des Redakteurs?) stehen, wenn nicht die angeprangerte Ingnoranz bzw. beharren auf dem eigenen Standpunkt nicht aus allen Poren dieses "Kommentars" schwitzen würde.
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