Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
"Bei Wasser wäre der Umfang der Kontaktfläche praktisch hundert Prozent - und das wäre ein Nachteil: Gilt doch, je kleiner die Kontaktfläche ist, umso weniger Reibung und entsprechend Geschwindigkeitsverlust tritt auf."
Ist aber die Reibung nicht unabhängig von der Auflagefläche? Denn bei größerer Fläche verteilt sich das Gewicht, so dass die Kraft pro Flächeneinheit geringer wird und insgesamt die Reibung gleich bleibt.
mit freundlichen Grüßen Arno Trautmann
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Trautmann,
Ihre Aussage stimmt für ungeschmierte Systeme. Dort gelten die so genannten Amonton'schen Gesetze. Sobald Schmierung im Spiel ist, wird es komplizierter. Die Reibung auf Eis ist viel mehr abhängig von der wahren Kontaktfläche als vom Gewicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Lukas Bäurle
Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung
Sehr geehrter Herr Jahn, genau dieses, nämlich "Genom des Hundes entschlüsselt" las ich jetzt übrigens in der Zeit. Die von Ihnen beschriebene sprachliche Grenzziehung zwischen entschlüsseln und entziffern mag im streng wissenschaftlichen Sinne "korrekt" sein. Da die Worte umgangssprachlich aber mehr oder weniger synonym verwendet werden, birgt sie die Gefahr der entstellenden bzw. unzulässig erweiternden Weitergabe à la "Stille Post".
Ob man angesichts dieser Verwechslungs- und Missverständnisgefahren diese "reißerischen" Begriffe überhaupt verwenden sollte, halte ich für einen Teil der journalistischen Verantwortung.
ehrlich gesagt ist es mir nicht klar, was sie mit diesem Artikel erreichen wollen. Oder wollen Sie bloß den Hype der Wikipedia für sich ausnutzen.
Als Redakteur einer Wissenschaftszeitschrift sollten sie zudem besser recherchieren und die Grundsätze der Wissenschaft beachten, in dem sie Ihre Behauptungen entweder beweisen oder mit stichhaltigen Argumenten unterlegen. Zudem möchte ich von einem Journalisten erwarten, wenn er behauptet, er hätte Überspitzungen vorgenommen, dies dann auch entsprechend als Kommentar oder Glosse etc. kennzeichnet.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Anonymus,
eigentlich gingen wir davon aus, dass ein Artikel mit einem Foto des Verfassers und der Dachzeile "Angemerkt!" hinreichend als Kommentar erkennbar ist. Ich bedaure, dass dies anscheinend nicht der Fall ist.
Ich selbst leide seit 13 Jahren unter Tinnitus im rechten Ohr.Seit einigen Monaten benutze ich ein kleines Im Ohr-Hörgerät, so daß ich die hohen Töne wieder gut wahr- nehmen kann und der Tinnitus nur gering- fügig hörbar ist.Das ist für mich schon eine erhebliche Lebensverbesserung. Wenn es eines Tages auch beim Menschen möglich wäre,durch eine Gentherapie ( die vermutlich nur für Selbstzahler in Frage kommen würde) die feinen Haarzellen im Innenohr wieder zu regenerieren,wäre das ein riesiger wissenschaftlicher Fortschritt. Für mich stellt sich abschließend nun die Frage , ob bei einem dekompensierten Tinnitus , der sich im Grunde bereits über Jahre in der Hirnrinde regelrecht "eingebrannt" hat,überhaupt eine Besserung eintreten kann.Wenn ich ehrlich bin,mir fehlt der Glaube daran. Bernd Stamm
den Artikel "Wikimania" fand ich im Gegensatz zu bisherigen Artikeln in spektrumdirekt ärgerlich.
Während Belege zu den getätigten Aussagen fehlen, ist schon der Untertitel "Über die Diktatur der anonymen Zeitreichen" zwar reißerisch formuliert, trifft aber gerade nicht zu, da die angesprochenen "Zeitreichen" - im Gegensatz zu den Anonymen - in der Regel umfangreiche Informationen über sich auf Ihren Benutzerseiten anbieten und daran interessiert sind, dass ihre Arbeit gewürdigt wird - was in der Anonymität nicht möglich wäre.
"Zeitdiktatur" Grundsätzlich halte ich es für gefährlich, das Wort "Diktatur" zu verwenden, wenn man die Verwendung nicht sehr gut rechtfertigen kann.
Diese Rechtfertigung sehe ich hier nicht. Sicherlich ist es so, dass sich einige Editoren besonders um die oft von ihnen maßgeblich verfassten Artikel kümmern - das finde ich auch durchaus legitim und wird an anderer Stelle von Kritikern gerne zur Verbesserung der Qualität der Wikipedia gefordert (Stichwort "Artikel-Patenschaften").
Eine Diktatur würde eine Möglichkeit der Veränderung des Textes durch andere verhindern. In der Wikipedia ist es aber ein leichtes. eine Öffentlichkeit zu erzeugen, die unvoreingenommen einen Sachverhalt betrachtet, so man sich ungerecht behandelt fühlt. Es besteht - wenn man sich mit dem "Gegner" nicht einigen kann - u.a. die Möglichkeit auf Diskussionsseiten, im IRC (Chat) oder auf einer der Mailinglisten auf das Problem hinzuweisen und um andere Ansichten zu bitten.
"Rechtslage"/"Schauen Sie gefälligst selbst nach..." Sie kritisieren, wie auch Herr Seigenthaler, dass die Wikipedia nicht für Rechtsverstösse durch Dritte haftet. Dies ist keine Kritik an der Wikipedia, sondern an geltendem Recht.
Der Gesetzgeber hat das TDG bewußt so gestaltet, dass nicht der Diensteanbieter haftet. Daran ändert auch der zitierte Sonderfall des Heise-Forums nicht, in dessen Verhandlung mehrfach vom Richter darauf hingewiesen wurde, dass diese Entscheidung eben NICHT verallgemeinert werden darf.
Sie erwecken im Artikel den Eindruck, dass Sie - im Gegensatz zu dem ominösen Gebilde "Wikipedia" - voll-verantwortlich für die Beiträge in Ihrem Forum wären und wenn Sie nicht aufpassen würden, ggf. für Äußerungen Dritter bestraft werden könnten. Dies ist nicht der Fall. Sie sind allerdings verpflichtet, entsprechende Beiträge zu entfernen, falls Sie darauf hingewiesen werden.
Auch wenn der rechtliche Status der Wikipedia durch den Sitz in Florida noch einmal ein anderer ist, werden in der Wikipedia unstreitbar widerrechtliche Einträge umgehend nach Kenntnisnahme entfernt - aber die Wikipedia-Gemeinschaft geht hier wesentlich weiter, als vom deutschen Gesetzgeber verlangt. Sie sucht ständig pro-aktiv nach Urheberrechtsverletzungen und anderen Enzyklopädie-unrelevanten Inhalten, um diese zu entfernen. Mir ist kein anderes Online-Angebot bekannt, welches dermassen umfassend die eigenen Einträge gegenprüft.
"Kommerzielle Verwertung" Die zahlreichen Altruisten nehmen nicht nur in Kauf, dass ein anderer mit ihrer Arbeit Geld verdient - die Ermöglichung auch der kommerziellen Verwertung ist sogar gewollt. Dies entspricht unserem Verständnis von Freiheit. Wir stellen drei Grundforderungen an freie Inhalte: * Die Wiederveröffentlichung und Verbreitung von Inhalten muss erlaubt sein. * Die Veröffentlichung abgeleiteter/veränderter Inhalte muss erlaubt sein. * Die kommerzielle Nutzung muss erlaubt sein.
Dies stellt sicher, dass auch Dritte, wie beispielsweise die Zeitschrift der Spiegel - oder aber auch spektrumdirekt - unsere Inhalte frei verwenden können. Welche Probleme man sich einhandelt, wenn man sich auf nicht-kommerzielle Nutzung festlegt, stellt ein Aufsatz von Erik Möller dar: http://www.intelligentdesigns.net/Licenses/NC/de
"Anonymität" Auf das Für und Wider der Anonymität von Editoren gehe ich an dieser Stelle nicht ein, um nicht die Grenzen eines Leserbriefes zu sprengen... Dieser Kritikpunkt ist derjenige, den ich am besten nachvollziehen kann.
Ihre Kritik an der Wikipedia bohrt stellenweise tief in offenen Wunden der Wikipedia, ist leider an anderen Stellen dafür ebenso oberflächlich. Der Eindruck drängt sich auf, dass da diverse in der Presselandschaft und in Internetforen köchelnde Punkte unhinterfragt weiterkolportiert wurden. Das ist schade, weil Ihre Treffer so entwertet werden.
Sauer stößt mir in der Tat ihre Begrifflichkeit von der "Diktatur" der Zeitreichen auf. Auch wenn Wikipedia als Enzyklopädie kaum brauchbar ist, so ist zumindest bei den sog. "Diktatoren" der Wille erkennbar, sie zu einer solchen zu machen. Das bedingt, dass Pseudowissenschaftler und Weltverbesserer in der Wikipedia mit Bandagen angefasst werden, die für meine Begriffe noch immer zu weich erscheinen, für die Betroffenen jedoch so deutlich sind, dass sie in diversen Internetforen über angebliche Diktatoren, Demokratiefeinde etc. schwafeln. Dieses Nachgetrete sollte man bitte nicht für bare Münze nehmen - auch in Ihrer Zeitschrift kann nicht jeder alles veröffentlichen, nur weil es eine Zeitschrift ist, in der andere Menschen auch etwas veröffentlichen konnten.
Zweitens verwenden Sie im Zusammenhang mit der - berechtigten - Kritik an der anonymen Drückebergerei in der Wikipedia einen unzulässigen Vergleich mit dem jüngst gegen den Heise-Verlag ergangenen Urteil. In der Tat ist es für alle Beteiligten in der Wikipedia sehr bequem, bei allen Problemen auf Amerika verweisen zu können. Doch unbeschadet davon, wo der Diensteanbieter sitzt, haftet auch nach deutschem Recht ein Diensteanbieter *nicht* für Beiträge, die über seinen Dienst verbreitet werden. Heise war ein von Ihnen falsch referierter Sonderfall, bei dem der Verlag sich wiederholt nicht um ein problematisches Forum gekümmert hatte, obwohl vom Geschädigten auf das Problem hingewiesen worden war. In der Wikipedia dagegen - auch und gerade in der deutschsprachigen - werden Urheberrechtsverletzung äußerst ernst genommen, und gerade auf dem "kleinen Dienstweg" wesentlich schneller reagiert, als über den offiziellen Kanal (Wikimedia Foundation, Florida) möglich wäre. Sprich: Die diktatorischen Zeitreichen kümmern sich, obwohl sie dazu noch nicht einmal verpflichtet wären. Sie kümmern sich sogar proaktiv, scannen das WWW ab, ob Beiträge von unbekannten Nutzern nicht irgendwoher kopiert waren. Dass unabhängig davon auf die rechtliche Situation (Betreiber ist nunmal die Foundation) hingewiesen wird, sollte man dem Projekt nicht ankreiden.
Recht geben muss ich ihnen aber in Bezug auf das Problem der Anonymität: Sie dient zu vielen Teilnehmern zu sehr als Versteck, und sie diskreditiert letztlich die Inhalte. Recht geben muss ich ihnen auch an ihrer Kritik an der Hochjubelei des Projektes. Wie unter anderem die hier schon abgelegten Leserbriefe zeigen, akzeptiert die Wikipedia-Community nämlich keinerlei Kritik, sondern möchte am liebsten von aller Welt nur als weltrettende Idee und die schönste Erfindung seit Schokoladeneis mit Sahne gesehen werden. Die immensen Qualitätsprobleme, die das Projekt in fast allen Bereichen hat (Nature untersuchte wohlweislich nur naturwissenschaftliche Beiträge, bei geisteswissenschaftlichen wäre der Vergleich mit der Britannica wohl anders ausgefallen), werden von allen Meinungsführern konsequent verdrängt. Es besteht noch immer der naive Glaube, dass das System sich wieder selbst regeln könnte, was aber - und da ist die Anonymität ein Teilfaktor - schon lange nicht mehr passiert. Die Selbstregelung erfolgt bestenfalls auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner einer Community technikaffiner Nerds im Alter von fünfzehn bis fünfundzwanzig: Wikipedia kann so bestenfalls Wissenschaftsjournalismus auf Privatfernsehen-Niveau betreiben, aber keine Enzyklopädie werden.
Als Administrator (einer von den zeitreichen Diktatoren) in der Wikipedia habe ich lange Zeit gegen diese Entwicklungen angekämpft, bin im wesentlichen aber nur auf taube Ohren gestoßen. Weit weniger noch als Kritik von außen akzeptiert das Projekt nämlich mittlerweile Kritik von innen.
Im April diesen Jahres habe ich daher mit einigen Gleichgesinnten Wikiweise eröffnet. Auch wir versuchen, eine freie Enzyklopädie zu erstellen, auch wir nutzen ein Wiki. Doch wollen wir nicht die Fehler der Wikipedia wiederholen, die einen phantastischen Start hingelegt hatte, sioch jedoch schon weit vor der Zielgeraden vollkommen verläuft. Daher erwarten wir von unseren Teilnehmern eine Anmeldung und die Angabe des Klarnamens, auch sind unsere Ziele und unsere Werte (inbs. das Bekenntnis zu wissenschaftl. Arbeitsweise) weitaus besser definiert als die der Wikipedia. Die Erfahrung zeigt, dass so ein wesentlich stressfreieres, produktiveres und qualitätsvolleres Vorwärtskommen möglich ist.
mit freundlichen Grüßen Ulrich Fuchs Wikiweise - besser zu Wissen!
auch wenn ein Achim Raschke das Gegenteil behauptet.
Achim Raschke lebt von Wikipedia - er ist laut eigenen Angaben auch der erste, der sich damit einen Vollzeitjob geschaffen hat. Demzufolge - Sein Urteil in dieser Sache und sein Kommentar kann nicht anders ausfallen.
Aber dagegen spricht ja nichts.
Nur sollte halt auch diese Wahrheit gesagt werden. Es sind nicht wenige, welche im letzten Jahr das Handtuch geworfen haben, weil sie es leid sind, sich von ein paar wenigen Neurotikern erklären zu lassen, was richtig und falsch zu sein hat.
Nichtsdestoweniger stellt für mich Wikipedia - mit Vorsicht genossen - ein gutes Nachschlagewerk dar, welches ich zusätzlich zu anderen gerne verwende. Das ist aber definitiv nicht auf den oben genannten Personenkreis zurückzuführen. Dieser ist damit beschäftigt (gewesen?), sich die Zeit mit Zurechtweisungen anderer und Löschungen zu vertreiben. Inhaltlich kam hier kaum noch etwas daher. Ich habe es schon vor längerer Zeit aufgegeben, meine Zeit dafür auzuwenden. Als Gegenstück - welches leider zu selten in die Medien gerät - bildet für mich heute Wikiweise. Da wird deutlich ernsthafter gearbeitet.
Ich schätze wissenschaft-online seit Jahren als aktuelle und zuverlässige Informationsquelle. Ich sehe auch ein, dass gute redaktionelle Arbeit nicht immer umsonst zu haben ist, weswegen ich für Ihr Basisangebot gerne bezahle. Ich habe Ihre Redaktion in früheren Leserbriefen auch durchaus ermuntert, Entwicklungen aus ihrem Themenfeld kritisch zu kommentieren.
Eine Feme über ein Projekt, das offensichtlich manchen professionellen Redakteuren existenzielles Unbehagen bereitet, hatte ich dabei allerdings nicht im Sinn. Ein Plädoyer für gute journalistische Arbeit, die auch etwas kosten darf, hätte ich zwar immer noch als Werbung in eigener Sache angesehen, aber dennoch legitim gefunden. Ihr kurzer Brandbrief voller unbelegter Spekulationen schadet dann doch eher dem Ruf von wissenschaft-online.
Aus Ihrer Verunglimpfung der Wikipedianer als Diktatoren ohne sinnvolle Beschäftigung kann ich nur den Schluss ziehen, dass Sie Zugang zu umfassendem Wissen nur denjenigen zubilligen wollen, die über die nötigen Mittel verfügen, sich den Brockhaus ins Regal zu stellen oder sämtliche Online-Lexika ihres Hauses zu abonnieren.
In der Antwort auf einige Leserbriefe schreiben Sie, dass sie Wikipedia nicht grundsätzlich ablehnen und sogar gut finden. Schade nur, dass Ihr Artikel dann so einseitig ausgefallen ist. Vielleicht genügt ein Drei-Minuten-Artikel auch nicht, um das Phänomen Wikipedia angemessen zu kommentieren!?
Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass mehr als 300.000 allein deutschsprachige Artikel nur von einer "Handvoll" Autoren geschrieben sind. Die Qualität vieler Wiki-Einträge lässt zudem darauf schließen, dass es sich nicht nur um Hobby-Schreiber handelt, sondern auch viele Menschen mit Sachverstand an dem Projekt mitarbeiten. Vielleicht sind unter den „Kleintierzüchtern“ ja sogar viele arbeitslose Akademiker, die auf diese Weise ihre Kompetenz einer Gesellschaft zur Verfügung stellen, die sich ihre Dienste offenbar nicht auf andere Weise leisten kann oder will?
Ich kann Ihnen, Herr Zinken, nur in einem Punkt zustimmen und begrüße auch die Absicht, dass nur noch angemeldete Nutzer Beiträge verfassen oder ändern können. Zu einem guten Stil ist es unerlässlich, sich als Autor für Kritik und Rückfragen zur Verfügung zu stellen. Ansonsten rate ich zu mehr Gelassenheit - ich bezweifle, dass Wikipedia, Webforen und Blogs der Tod des professionellen Journalismus sein werden!
Lieber Herr Zinken, ob Ihnen das nun ein Trost ist, sei dahin gestellt, doch teile ich Ihre Ansichten über Wikipedia. Habe übrigens einmal versucht, einen Artikel mit haarsträubend überholten Vorstellungen zu korrigieren; meine Korrekturen wurden vom Ursprungsautor sogleich wieder rückkorrigiert. Meine Hinweise auf relevante neu Publikationen wurden ignoriert. Habe dann aufgegeben, weil mir schlicht die Zeit und die Geduld fehlt, mich mit verbohrter Ignoranz auseinanderzu setzen.
Ich habe schon 6 Monate Probleme mit Enterococcus faecalis. Obwohl ich Antibiotika genommen habe, sind diese Bakterien immer da./10*4/Bitte helfen Sie mir, um richtige Informationen zu bekommen. Mich Interessiert, wie man gegen diese Bakterien kämpft, ohne Antibiotikum. Also gibt es andere Losung? Alternativen?! Ich bedanke mich im Voraus.
Hallo Herr Zinken, da haben Sie ja in ein Wespennest gegriffen, wie den zahlreichen Kommentaren zu Ihrem Artikel zu entnehmen ist!
Ich finde Wikipedia grundsätzlich eine tolle Idee, die aber nicht verlässlich funktioniert. Bei meinem eigenen Fachgebiet, der Archäologie, habe ich schon haarsträubende Dinge nachlesen können. Manche scheinen Wikipedia als Forum für eigene, manchmal recht kuriose Ansichten zu nutzen. Und das macht es leider zu einer nicht vertrauenswürdigen Informationsquelle.
Korrekturen werden u. U. wieder abgeändert , was ärgerlich ist und mir die Lust genommen hat, weitere Beiträge zu schreiben.
Das World Wide Web als schnelles, interaktives Medium macht es unmöglich, von vornherein nur nach allen Seiten rechtlich und faktisch hin abgeprüfte Texte zu veröffentlichen. Und die Nachkontrolle funktioniert bei der Wikipedia nicht imemr 100%ig, aber besser als auf so manch anderen Plattformen, und wenigstens nicht viel schlechter als in der sonstigen Presse (siehe z. B. Urheberrechtsverletzungen durch Spiegel-Online, der einfach mal Wikipedia-Content nichtgekennzeichnet abdruckte).
Dass Spektrum/Elsevier der Wikipedia nicht wohlgesonnen ist, ist allerdings nach dem versuchten und gescheiterten Werbe-Spam in vielen Wikipedia-Artikeln durch den Verlag oder nahestehende nicht wirklich überraschend. Siehe http://de.wikipedia.org/Diskussion:Elsevier
- Andreas, Wikipedia-Mitarbeiter und -Leser
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Andreas,
gerne greife ich Ihre Zuschrift auf, um einen weitverbreiteten Irrtum zu klären. Spektrum der Wissenschaft bzw. die Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, zu der auch das Portal wissenschaft-online und die Internetzeitschrift spektrumdirekt gehören, hat nichts mit Spektrum/Elsevier bzw. Spektrum Akademischer Verlag als Imprint von Elsevier Deutschland zu tun.
Spektrum Akademischer Verlag ist zwar vor vielen Jahren als Buchverlag aus Spektrum der Wissenschaft hervorgegangen, spätestens aber seit des Verkaufs an Elsevier ist der Verlag völlig losgelöst von uns zu betrachten. Die einzige Verbindung - und hier werden Sie sich natürlich bestätigt fühlen: wissenschaft-online kümmert sich für Spektrum/Elsevier um die Internetpräsenz der Lexika.
Sie beschwere sich u.a. über den Hinweis: "Offizieller Ansprechpartner für solche Fälle ist der nach US-amerikanischen Recht bestimmte Designated Agent von Wikipedia" Wie sollte es auch anders sein - eine amerikanische Website bzw. ihr Betreiber wird nach US-amerikanischen Recht verantwortlich zu machen sein. Nicht nach deutschem, iranischen oder chinesischen.
Ausserdem verschweigen Sie - wider besseres Wissen - die Möglichkeit sich jederzeit direkt innerhalb des Artikel beschweren zu können. Eine Zeile mit dem Inhalt Urheberrechtsverstoß - Text entnommen aus... reicht. Sie dürfen dabei sogar den gesamten sichtbaren Text vorläufig löschen. Es wird sich innerhalb einer kurzen Zeit jemand der Zeitreichen darum kümmern.
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Moeller,
keine Frage, wenn jemand einen Urheberrechtsbruch oder eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte entdeckt, reicht die von Ihnen erwähnte "Zeile". Aber damit ist dann eben auch gut. Sollte mir Schaden entstanden sein, stehe ich dumm da... mal ganz abgesehen davon, dass die Aufgabe, den Rechtsbruch überhaupt festzustellen, einfach auf das Opfer übertragen wird. Ich hingegen muss ihn von vorneherein ausschließen, wenn mir mein Job lieb ist.
Vielleicht sollten wir unsere Firma einfach nach Amerika verlegen,
19.12.2005, Heike Arnold, TWG The Webworker Group mbH
Sehr geehrter Herr Zinken,
Ihr Beitrag über die Online-Enzyklopädie ist, mit Verlaub, mehr als daneben, denn er denunziert nicht nur die Autoren von Wikipedia, sondern auch deren Nutzer. Darüber hinaus ist Ihr Beitrag ein Beleg für Herrschaftsdenken und Besitzstandswahrung, denn eindeutig macht Wikipedia klassischen Verlagen Konkurrenz. Und das ist gut so. Denn leider ist es doch so, dass es nur sehr wenige Wissenschaftler gibt, die in der Lage oder willens sind, ihr Wissen allgemeinverständlich und unentgeltlich an die interessierte Gesellschaft weiterzugeben. Wikipedia leistet also das, was die Wissenschaft weithin verweigert: Wissen zum Allgemeingut zu erklären. Und, auch das unterscheidet die Online-Enzyklopädie von anderen: es wird nicht danach gefragt, ob ein Autor über einen Professoren oder sonstigen Titel verfügt, der ihn dazu "auszeichnet", anderen Menschen sein Wissen zur Verfügung zu stellen. Demokratischer kann ein Bildungsmedium nicht sein. Alles, worauf es ankommt, ist die Qualität der Einträge - und die ist unbestritten sehr hoch. Als Unternehmerin, die Wikipedia regelmässig nutzt, aber auch immer wieder in Ihrem Magazin liest, würde ich mich über eine Entschuldigung gegenüber der Wikipedia-Gemeinde freuen - zumindest ein Teil davon gehört auch zu Ihrer Klientel. Noch.
Stellungnahme der Redaktion
Liebe Frau Arnold,
eine Entschuldigung auszusprechen, fällt in diesem Falle schwer. Ich müsste mich bei Namenlosen entschuldigen, denn nur an diese richtete sich meine Kritik!
Da ich selbst zu den Nutzern von Wikipedia zähle (und dies auch immer wieder betont habe), sehe ich nicht, dass ich diese beleidigt habe. Warum auch. Aber, da Sie die Nutzer erwähnen: Das ist auch noch ein interessanter Aspekt: Sie und ich, wir ziehen nicht nur Nutzen für unsere Arbeit aus Wikipedia, wir schöpfen sogar Wert aus Wikipedia. Oder, etwas weniger vornehm ausgedrückT: Wir verdienen Geld mit dem Wissen, dass uns Wikipedia zur Verfügung stellt. Und da wird's doch richtig interessant, oder? In diesem Zusammenhang habe ich mich schon öfter gefragt, warum Wikipedia die "Vereinsidee" nicht konsequenter betreibt: Profitieren von den Angeboten sollten nur Vereinsmitglieder. Und unter denen gibt es dann eher passive, die vielleicht mal etwas mehr spenden, und die aktiven, die sich auch noch bei jeder Feier voll engagieren.
Es würde mich freuen, Sie weiter zu unseren Leserinnen zählen zu dürfen,
Reibung?
21.12.2005, Arno TrautmannSie schrieben in Ihrem Artikel
"Bei Wasser wäre der Umfang der Kontaktfläche praktisch hundert Prozent - und das wäre ein Nachteil: Gilt doch, je kleiner die Kontaktfläche ist, umso weniger Reibung und entsprechend Geschwindigkeitsverlust tritt auf."
Ist aber die Reibung nicht unabhängig von der Auflagefläche? Denn bei größerer Fläche verteilt sich das Gewicht, so dass die Kraft pro Flächeneinheit geringer wird und insgesamt die Reibung gleich bleibt.
mit freundlichen Grüßen
Arno Trautmann
Sehr geehrter Herr Trautmann,
Ihre Aussage stimmt für ungeschmierte Systeme. Dort gelten die so genannten Amonton'schen Gesetze. Sobald Schmierung im Spiel ist, wird es komplizierter. Die Reibung auf Eis ist viel mehr abhängig von der wahren Kontaktfläche als vom Gewicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Lukas Bäurle
Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung
Entziffern / Entschlüsseln
20.12.2005, H. Schiller / Hannovergenau dieses, nämlich "Genom des Hundes entschlüsselt" las ich jetzt übrigens in der Zeit. Die von Ihnen beschriebene sprachliche Grenzziehung zwischen entschlüsseln und entziffern mag im streng wissenschaftlichen Sinne "korrekt" sein. Da die Worte umgangssprachlich aber mehr oder weniger synonym verwendet werden, birgt sie die Gefahr der entstellenden bzw. unzulässig erweiternden Weitergabe à la "Stille Post".
Ob man angesichts dieser Verwechslungs- und Missverständnisgefahren diese "reißerischen" Begriffe überhaupt verwenden sollte, halte ich für einen Teil der journalistischen Verantwortung.
Kennzeichnen
20.12.2005,ehrlich gesagt ist es mir nicht klar, was sie mit diesem Artikel erreichen wollen. Oder wollen Sie bloß den Hype der Wikipedia für sich ausnutzen.
Als Redakteur einer Wissenschaftszeitschrift sollten sie zudem besser recherchieren und die Grundsätze der Wissenschaft beachten, in dem sie Ihre Behauptungen entweder beweisen oder mit stichhaltigen Argumenten unterlegen. Zudem möchte ich von einem Journalisten erwarten, wenn er behauptet, er hätte Überspitzungen vorgenommen, dies dann auch entsprechend als Kommentar oder Glosse etc. kennzeichnet.
Sehr geehrter Anonymus,
eigentlich gingen wir davon aus, dass ein Artikel mit einem Foto des Verfassers und der Dachzeile "Angemerkt!" hinreichend als Kommentar erkennbar ist. Ich bedaure, dass dies anscheinend nicht der Fall ist.
Mit herzlichen Grüßen
Richard Zinken
Nachwachsende Haarzellen im Innenohr
19.12.2005, Bernd StammTinnitus im rechten Ohr.Seit einigen Monaten
benutze ich ein kleines Im Ohr-Hörgerät,
so daß ich die hohen Töne wieder gut wahr-
nehmen kann und der Tinnitus nur gering-
fügig hörbar ist.Das ist für mich schon
eine erhebliche Lebensverbesserung.
Wenn es eines Tages auch beim Menschen möglich wäre,durch eine Gentherapie ( die
vermutlich nur für Selbstzahler in Frage
kommen würde) die feinen Haarzellen im
Innenohr wieder zu regenerieren,wäre das
ein riesiger wissenschaftlicher Fortschritt.
Für mich stellt sich abschließend nun die
Frage , ob bei einem dekompensierten
Tinnitus , der sich im Grunde bereits über Jahre in der Hirnrinde regelrecht "eingebrannt" hat,überhaupt
eine Besserung eintreten kann.Wenn ich
ehrlich bin,mir fehlt der Glaube daran.
Bernd Stamm
Kritik am Artikel
19.12.2005, Tim Bartelden Artikel "Wikimania" fand ich im Gegensatz zu bisherigen Artikeln in spektrumdirekt ärgerlich.
Während Belege zu den getätigten Aussagen fehlen, ist schon der Untertitel "Über die Diktatur der anonymen Zeitreichen" zwar reißerisch formuliert, trifft aber gerade nicht zu, da die angesprochenen "Zeitreichen" - im Gegensatz zu den Anonymen - in der Regel umfangreiche Informationen über sich auf Ihren Benutzerseiten anbieten und daran interessiert sind, dass ihre Arbeit gewürdigt wird - was in der Anonymität nicht möglich wäre.
"Zeitdiktatur"
Grundsätzlich halte ich es für gefährlich, das Wort "Diktatur" zu verwenden, wenn man die Verwendung nicht sehr gut rechtfertigen kann.
Diese Rechtfertigung sehe ich hier nicht. Sicherlich ist es so, dass sich einige Editoren besonders um die oft von ihnen maßgeblich verfassten Artikel kümmern - das finde ich auch durchaus legitim und wird an anderer Stelle von Kritikern gerne zur Verbesserung der Qualität der Wikipedia gefordert (Stichwort "Artikel-Patenschaften").
Eine Diktatur würde eine Möglichkeit der Veränderung des Textes durch andere verhindern. In der Wikipedia ist es aber ein leichtes. eine Öffentlichkeit zu erzeugen, die unvoreingenommen einen Sachverhalt betrachtet, so man sich ungerecht behandelt fühlt. Es besteht - wenn man sich mit dem "Gegner" nicht einigen kann - u.a. die Möglichkeit auf Diskussionsseiten, im IRC (Chat) oder auf einer der Mailinglisten auf das Problem hinzuweisen und um andere Ansichten zu bitten.
"Rechtslage"/"Schauen Sie gefälligst selbst nach..."
Sie kritisieren, wie auch Herr Seigenthaler, dass die Wikipedia nicht für Rechtsverstösse durch Dritte haftet. Dies ist keine Kritik an der Wikipedia, sondern an geltendem Recht.
Der Gesetzgeber hat das TDG bewußt so gestaltet, dass nicht der Diensteanbieter haftet. Daran ändert auch der zitierte Sonderfall des Heise-Forums nicht, in dessen Verhandlung mehrfach vom Richter darauf hingewiesen wurde, dass diese Entscheidung eben NICHT verallgemeinert werden darf.
Sie erwecken im Artikel den Eindruck, dass Sie - im Gegensatz zu dem ominösen Gebilde "Wikipedia" - voll-verantwortlich für die Beiträge in Ihrem Forum wären und wenn Sie nicht aufpassen würden, ggf. für Äußerungen Dritter bestraft werden könnten. Dies ist nicht der Fall. Sie sind allerdings verpflichtet, entsprechende Beiträge zu entfernen, falls Sie darauf hingewiesen werden.
Auch wenn der rechtliche Status der Wikipedia durch den Sitz in Florida noch einmal ein anderer ist, werden in der Wikipedia unstreitbar widerrechtliche Einträge umgehend nach Kenntnisnahme entfernt - aber die Wikipedia-Gemeinschaft geht hier wesentlich weiter, als vom deutschen Gesetzgeber verlangt. Sie sucht ständig pro-aktiv nach Urheberrechtsverletzungen und anderen Enzyklopädie-unrelevanten Inhalten, um diese zu entfernen. Mir ist kein anderes Online-Angebot bekannt, welches dermassen umfassend die eigenen Einträge gegenprüft.
"Kommerzielle Verwertung"
Die zahlreichen Altruisten nehmen nicht nur in Kauf, dass ein anderer mit ihrer Arbeit Geld verdient - die Ermöglichung auch der kommerziellen Verwertung ist sogar gewollt. Dies entspricht unserem Verständnis von Freiheit. Wir stellen drei Grundforderungen an freie Inhalte:
* Die Wiederveröffentlichung und Verbreitung von Inhalten muss erlaubt sein.
* Die Veröffentlichung abgeleiteter/veränderter Inhalte muss erlaubt sein.
* Die kommerzielle Nutzung muss erlaubt sein.
Dies stellt sicher, dass auch Dritte, wie beispielsweise die Zeitschrift der Spiegel - oder aber auch spektrumdirekt - unsere Inhalte frei verwenden können. Welche Probleme man sich einhandelt, wenn man sich auf nicht-kommerzielle Nutzung festlegt, stellt ein Aufsatz von Erik Möller dar: http://www.intelligentdesigns.net/Licenses/NC/de
"Anonymität"
Auf das Für und Wider der Anonymität von Editoren gehe ich an dieser Stelle nicht ein, um nicht die Grenzen eines Leserbriefes zu sprengen...
Dieser Kritikpunkt ist derjenige, den ich am besten nachvollziehen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Tim Bartel
Ein Streifschuss mit der Schrotflinte
19.12.2005, Ulrich FuchsIhre Kritik an der Wikipedia bohrt stellenweise tief in offenen Wunden der Wikipedia, ist leider an anderen Stellen dafür ebenso oberflächlich. Der Eindruck drängt sich auf, dass da diverse in der Presselandschaft und in Internetforen köchelnde Punkte unhinterfragt weiterkolportiert wurden. Das ist schade, weil Ihre Treffer so entwertet werden.
Sauer stößt mir in der Tat ihre Begrifflichkeit von der "Diktatur" der Zeitreichen auf. Auch wenn Wikipedia als Enzyklopädie kaum brauchbar ist, so ist zumindest bei den sog. "Diktatoren" der Wille erkennbar, sie zu einer solchen zu machen. Das bedingt, dass Pseudowissenschaftler und Weltverbesserer in der Wikipedia mit Bandagen angefasst werden, die für meine Begriffe noch immer zu weich erscheinen, für die Betroffenen jedoch so deutlich sind, dass sie in diversen Internetforen über angebliche Diktatoren, Demokratiefeinde etc. schwafeln. Dieses Nachgetrete sollte man bitte nicht für bare Münze nehmen - auch in Ihrer Zeitschrift kann nicht jeder alles veröffentlichen, nur weil es eine Zeitschrift ist, in der andere Menschen auch etwas veröffentlichen konnten.
Zweitens verwenden Sie im Zusammenhang mit der - berechtigten - Kritik an der anonymen Drückebergerei in der Wikipedia einen unzulässigen Vergleich mit dem jüngst gegen den Heise-Verlag ergangenen Urteil. In der Tat ist es für alle Beteiligten in der Wikipedia sehr bequem, bei allen Problemen auf Amerika verweisen zu können. Doch unbeschadet davon, wo der Diensteanbieter sitzt, haftet auch nach deutschem Recht ein Diensteanbieter *nicht* für Beiträge, die über seinen Dienst verbreitet werden. Heise war ein von Ihnen falsch referierter Sonderfall, bei dem der Verlag sich wiederholt nicht um ein problematisches Forum gekümmert hatte, obwohl vom Geschädigten auf das Problem hingewiesen worden war. In der Wikipedia dagegen - auch und gerade in der deutschsprachigen - werden Urheberrechtsverletzung äußerst ernst genommen, und gerade auf dem "kleinen Dienstweg" wesentlich schneller reagiert, als über den offiziellen Kanal (Wikimedia Foundation, Florida) möglich wäre. Sprich: Die diktatorischen Zeitreichen kümmern sich, obwohl sie dazu noch nicht einmal verpflichtet wären. Sie kümmern sich sogar proaktiv, scannen das WWW ab, ob Beiträge von unbekannten Nutzern nicht irgendwoher kopiert waren. Dass unabhängig davon auf die rechtliche Situation (Betreiber ist nunmal die Foundation) hingewiesen wird, sollte man dem Projekt nicht ankreiden.
Recht geben muss ich ihnen aber in Bezug auf das Problem der Anonymität: Sie dient zu vielen Teilnehmern zu sehr als Versteck, und sie diskreditiert letztlich die Inhalte. Recht geben muss ich ihnen auch an ihrer Kritik an der Hochjubelei des Projektes. Wie unter anderem die hier schon abgelegten Leserbriefe zeigen, akzeptiert die Wikipedia-Community nämlich keinerlei Kritik, sondern möchte am liebsten von aller Welt nur als weltrettende Idee und die schönste Erfindung seit Schokoladeneis mit Sahne gesehen werden. Die immensen Qualitätsprobleme, die das Projekt in fast allen Bereichen hat (Nature untersuchte wohlweislich nur naturwissenschaftliche Beiträge, bei geisteswissenschaftlichen wäre der Vergleich mit der Britannica wohl anders ausgefallen), werden von allen Meinungsführern konsequent verdrängt. Es besteht noch immer der naive Glaube, dass das System sich wieder selbst regeln könnte, was aber - und da ist die Anonymität ein Teilfaktor - schon lange nicht mehr passiert. Die Selbstregelung erfolgt bestenfalls auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner einer Community technikaffiner Nerds im Alter von fünfzehn bis fünfundzwanzig: Wikipedia kann so bestenfalls Wissenschaftsjournalismus auf Privatfernsehen-Niveau betreiben, aber keine Enzyklopädie werden.
Als Administrator (einer von den zeitreichen Diktatoren) in der Wikipedia habe ich lange Zeit gegen diese Entwicklungen angekämpft, bin im wesentlichen aber nur auf taube Ohren gestoßen. Weit weniger noch als Kritik von außen akzeptiert das Projekt nämlich mittlerweile Kritik von innen.
Im April diesen Jahres habe ich daher mit einigen Gleichgesinnten Wikiweise eröffnet. Auch wir versuchen, eine freie Enzyklopädie zu erstellen, auch wir nutzen ein Wiki. Doch wollen wir nicht die Fehler der Wikipedia wiederholen, die einen phantastischen Start hingelegt hatte, sioch jedoch schon weit vor der Zielgeraden vollkommen verläuft. Daher erwarten wir von unseren Teilnehmern eine Anmeldung und die Angabe des Klarnamens, auch sind unsere Ziele und unsere Werte (inbs. das Bekenntnis zu wissenschaftl. Arbeitsweise) weitaus besser definiert als die der Wikipedia. Die Erfahrung zeigt, dass so ein wesentlich stressfreieres, produktiveres und qualitätsvolleres Vorwärtskommen möglich ist.
mit freundlichen Grüßen
Ulrich Fuchs
Wikiweise - besser zu Wissen!
Wikipedia wird (wurde?) von wenigen kontrolliert
19.12.2005, Günther BremerAchim Raschke lebt von Wikipedia - er ist laut eigenen Angaben auch der erste, der sich damit einen Vollzeitjob geschaffen hat. Demzufolge - Sein Urteil in dieser Sache und sein Kommentar kann nicht anders ausfallen.
Aber dagegen spricht ja nichts.
Nur sollte halt auch diese Wahrheit gesagt werden. Es sind nicht wenige, welche im letzten Jahr das Handtuch geworfen haben, weil sie es leid sind, sich von ein paar wenigen Neurotikern erklären zu lassen, was richtig und falsch zu sein hat.
Nichtsdestoweniger stellt für mich Wikipedia - mit Vorsicht genossen - ein gutes Nachschlagewerk dar, welches ich zusätzlich zu anderen gerne verwende. Das ist aber definitiv nicht auf den oben genannten Personenkreis zurückzuführen. Dieser ist damit beschäftigt (gewesen?), sich die Zeit mit Zurechtweisungen anderer und Löschungen zu vertreiben. Inhaltlich kam hier kaum noch etwas daher.
Ich habe es schon vor längerer Zeit aufgegeben, meine Zeit dafür auzuwenden. Als Gegenstück - welches leider zu selten in die Medien gerät - bildet für mich heute Wikiweise. Da wird deutlich ernsthafter gearbeitet.
Besser Diktatur der Geldreichen?
19.12.2005, Erik GeibelIch schätze wissenschaft-online seit Jahren als aktuelle und zuverlässige Informationsquelle. Ich sehe auch ein, dass gute redaktionelle Arbeit nicht immer umsonst zu haben ist, weswegen ich für Ihr Basisangebot gerne bezahle. Ich habe Ihre Redaktion in früheren Leserbriefen auch durchaus ermuntert, Entwicklungen aus ihrem Themenfeld kritisch zu kommentieren.
Eine Feme über ein Projekt, das offensichtlich manchen professionellen Redakteuren existenzielles Unbehagen bereitet, hatte ich dabei allerdings nicht im Sinn. Ein Plädoyer für gute journalistische Arbeit, die auch etwas kosten darf, hätte ich zwar immer noch als Werbung in eigener Sache angesehen, aber dennoch legitim gefunden. Ihr kurzer Brandbrief voller unbelegter Spekulationen schadet dann doch eher dem Ruf von wissenschaft-online.
Aus Ihrer Verunglimpfung der Wikipedianer als Diktatoren ohne sinnvolle Beschäftigung kann ich nur den Schluss ziehen, dass Sie Zugang zu umfassendem Wissen nur denjenigen zubilligen wollen, die über die nötigen Mittel verfügen, sich den Brockhaus ins Regal zu stellen oder sämtliche Online-Lexika ihres Hauses zu abonnieren.
In der Antwort auf einige Leserbriefe schreiben Sie, dass sie Wikipedia nicht grundsätzlich ablehnen und sogar gut finden. Schade nur, dass Ihr Artikel dann so einseitig ausgefallen ist. Vielleicht genügt ein Drei-Minuten-Artikel auch nicht, um das Phänomen Wikipedia angemessen zu kommentieren!?
Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass mehr als 300.000 allein deutschsprachige Artikel nur von einer "Handvoll" Autoren geschrieben sind. Die Qualität vieler Wiki-Einträge lässt zudem darauf schließen, dass es sich nicht nur um Hobby-Schreiber handelt, sondern auch viele Menschen mit Sachverstand an dem Projekt mitarbeiten. Vielleicht sind unter den „Kleintierzüchtern“ ja sogar viele arbeitslose Akademiker, die auf diese Weise ihre Kompetenz einer Gesellschaft zur Verfügung stellen, die sich ihre Dienste offenbar nicht auf andere Weise leisten kann oder will?
Ich kann Ihnen, Herr Zinken, nur in einem Punkt zustimmen und begrüße auch die Absicht, dass nur noch angemeldete Nutzer Beiträge verfassen oder ändern können. Zu einem guten Stil ist es unerlässlich, sich als Autor für Kritik und Rückfragen zur Verfügung zu stellen. Ansonsten rate ich zu mehr Gelassenheit - ich bezweifle, dass Wikipedia, Webforen und Blogs der Tod des professionellen Journalismus sein werden!
Wikimania zum Anderen
19.12.2005, Prof. Dr. H. Bögerob Ihnen das nun ein Trost ist, sei dahin gestellt, doch teile ich Ihre Ansichten über Wikipedia. Habe übrigens einmal versucht, einen Artikel mit haarsträubend überholten Vorstellungen zu korrigieren; meine Korrekturen wurden vom Ursprungsautor sogleich wieder rückkorrigiert. Meine Hinweise auf relevante neu Publikationen wurden ignoriert. Habe dann aufgegeben, weil mir schlicht die Zeit und die Geduld fehlt, mich mit verbohrter Ignoranz auseinanderzu setzen.
Kampf gegen Enterococcus faecalis
19.12.2005, NameWespennest
19.12.2005, N. Ruppda haben Sie ja in ein Wespennest gegriffen, wie den zahlreichen Kommentaren zu Ihrem Artikel zu entnehmen ist!
Ich finde Wikipedia grundsätzlich eine tolle Idee, die aber nicht verlässlich funktioniert. Bei meinem eigenen Fachgebiet, der Archäologie, habe ich schon haarsträubende Dinge nachlesen können. Manche scheinen Wikipedia als Forum für eigene, manchmal recht kuriose Ansichten zu nutzen. Und das macht es leider zu einer nicht vertrauenswürdigen Informationsquelle.
Korrekturen werden u. U. wieder abgeändert , was ärgerlich ist und mir die Lust genommen hat, weitere Beiträge zu schreiben.
Das Web ist nicht aus Papier
19.12.2005, AndreasDass Spektrum/Elsevier der Wikipedia nicht wohlgesonnen ist, ist allerdings nach dem versuchten und gescheiterten Werbe-Spam in vielen Wikipedia-Artikeln durch den Verlag oder nahestehende nicht wirklich überraschend. Siehe http://de.wikipedia.org/Diskussion:Elsevier
- Andreas, Wikipedia-Mitarbeiter und -Leser
Lieber Andreas,
gerne greife ich Ihre Zuschrift auf, um einen weitverbreiteten Irrtum zu klären. Spektrum der Wissenschaft bzw. die Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, zu der auch das Portal wissenschaft-online und die Internetzeitschrift spektrumdirekt gehören, hat nichts mit Spektrum/Elsevier bzw. Spektrum Akademischer Verlag als Imprint von Elsevier Deutschland zu tun.
Spektrum Akademischer Verlag ist zwar vor vielen Jahren als Buchverlag aus Spektrum der Wissenschaft hervorgegangen, spätestens aber seit des Verkaufs an Elsevier ist der Verlag völlig losgelöst von uns zu betrachten. Die einzige
Verbindung - und hier werden Sie sich natürlich bestätigt fühlen: wissenschaft-online kümmert sich für Spektrum/Elsevier um die Internetpräsenz der Lexika.
Mit besten Grüßen
Richard Zinken
Verantwortlichkeit bei Wikipedia
19.12.2005, Wikipedia Mitarbeiter Bahnmoeller"Offizieller Ansprechpartner für solche Fälle ist der nach US-amerikanischen Recht bestimmte Designated Agent von Wikipedia"
Wie sollte es auch anders sein - eine amerikanische Website bzw. ihr Betreiber wird nach US-amerikanischen Recht verantwortlich zu machen sein. Nicht nach deutschem, iranischen oder chinesischen.
Ausserdem verschweigen Sie - wider besseres Wissen - die Möglichkeit sich jederzeit direkt innerhalb des Artikel beschweren zu können. Eine Zeile mit dem Inhalt Urheberrechtsverstoß - Text entnommen aus... reicht. Sie dürfen dabei sogar den gesamten sichtbaren Text vorläufig löschen. Es wird sich innerhalb einer kurzen Zeit jemand der Zeitreichen darum kümmern.
Lieber Herr Moeller,
keine Frage, wenn jemand einen Urheberrechtsbruch oder eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte entdeckt, reicht die von Ihnen erwähnte "Zeile". Aber damit ist dann eben auch gut. Sollte mir Schaden entstanden sein, stehe ich dumm da... mal ganz abgesehen davon, dass die Aufgabe, den Rechtsbruch überhaupt festzustellen, einfach auf das Opfer übertragen wird. Ich hingegen muss ihn von vorneherein ausschließen, wenn mir mein Job lieb ist.
Vielleicht sollten wir unsere Firma einfach nach Amerika verlegen,
mit besten Grüßen
Richard Zinken
Wikipedia bringt Wettbewerb
19.12.2005, Heike Arnold, TWG The Webworker Group mbHIhr Beitrag über die Online-Enzyklopädie ist, mit Verlaub, mehr als daneben, denn er denunziert nicht nur die Autoren von Wikipedia, sondern auch deren Nutzer. Darüber hinaus ist Ihr Beitrag ein Beleg für Herrschaftsdenken und Besitzstandswahrung, denn eindeutig macht Wikipedia klassischen Verlagen Konkurrenz. Und das ist gut so. Denn leider ist es doch so, dass es nur sehr wenige Wissenschaftler gibt, die in der Lage oder willens sind, ihr Wissen allgemeinverständlich und unentgeltlich an die interessierte Gesellschaft weiterzugeben. Wikipedia leistet also das, was die Wissenschaft weithin verweigert: Wissen zum Allgemeingut zu erklären. Und, auch das unterscheidet die Online-Enzyklopädie von anderen: es wird nicht danach gefragt, ob ein Autor über einen Professoren oder sonstigen Titel verfügt, der ihn dazu "auszeichnet", anderen Menschen sein Wissen zur Verfügung zu stellen. Demokratischer kann ein Bildungsmedium nicht sein. Alles, worauf es ankommt, ist die Qualität der Einträge - und die ist unbestritten sehr hoch. Als Unternehmerin, die Wikipedia regelmässig nutzt, aber auch immer wieder in Ihrem Magazin liest, würde ich mich über eine Entschuldigung gegenüber der Wikipedia-Gemeinde freuen - zumindest ein Teil davon gehört auch zu Ihrer Klientel. Noch.
Liebe Frau Arnold,
eine Entschuldigung auszusprechen, fällt in diesem Falle schwer. Ich müsste mich bei Namenlosen entschuldigen, denn nur an diese richtete sich meine Kritik!
Da ich selbst zu den Nutzern von Wikipedia zähle (und dies auch immer wieder betont habe), sehe ich nicht, dass ich diese beleidigt habe. Warum auch. Aber, da Sie die Nutzer erwähnen: Das ist auch noch ein interessanter Aspekt: Sie und ich, wir ziehen nicht nur Nutzen für unsere Arbeit aus Wikipedia, wir schöpfen sogar Wert aus Wikipedia. Oder, etwas weniger vornehm ausgedrückT: Wir verdienen Geld mit dem Wissen, dass uns Wikipedia zur Verfügung stellt. Und da wird's doch richtig interessant, oder? In diesem Zusammenhang habe ich mich schon öfter gefragt, warum Wikipedia die "Vereinsidee" nicht konsequenter betreibt: Profitieren von den Angeboten sollten nur Vereinsmitglieder. Und unter denen gibt es dann eher passive, die vielleicht mal etwas mehr spenden, und die aktiven, die sich auch noch bei jeder Feier voll engagieren.
Es würde mich freuen, Sie weiter zu unseren Leserinnen zählen zu dürfen,
mit herzlichen Grüßen
Richard Zinken
Titel
18.12.2005, Michael SchreiterWikipedia wird ständig verbessert, aber nicht von Besserwissern.