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Kommentare - - Seite 1128

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  • noch eine mögliche Ursache

    21.12.2004, Rüdiger Biesold
    Der Südosten Grönlands könnte in seiner Eisbilanz auch davon "profitieren", daß der Golfstrom schwächer geworden ist und daher diese Ecke weniger erwärmt, folglich kann auch mehr Eis liegen bleiben bzw. gebildet werden.
    Die Aussage der einschlägigen Forscher ist doch, daß bei fortschreitender Klimaerwärmung das nordatlantische Stromsystem zusammenbricht, was dann erst einmal zu einer Eiszeit in Europa führt.
    Ist die Eiszunahme im Südosten Grönlands gar das bereits gegebene Startsignal dafür? Fröhliche weiße Weihnacht allerseits!
  • Gib mir Dein Geld und halte den Mund

    21.12.2004, Rüdiger Biesold
    Das ist exakt das Problem der diskutierten Änderung bei den Zuständigkeiten im föderalen Aufbau der BRD. Die Länder wollen Bundesgeld, verweigern aber dem Geldgeber Mitsprache; eine wenig zu durchsichtig.
    Der Verweis auf die USA mit ihren unversitären Fremdfinanzierungen ist zudem einseitig. Die privaten Geldgeber (in den USA steckt dahinter häufig das Militär) reden natürlich mit und geben Ziele eindeutig vor, das ist keineswegs immer zum Vorteil der Forschung. Über diesen Mechanismus verschwinden besonders unliebsame Ergebnisse sehr effektiv in den Panzerschränken. Die Position von "Lancet" und anderen in der Frage der Veröffentlichung auch negativer Ergebnisse zielt sehr genau in dieses schwarze Loch der Forschungspolitik.
  • Nonsens

    21.12.2004, Rüdiger Biesold
    Also wirklich, nur weil einer Wissenschaftler ist, ist doch nicht alles wissenschaftlich, was er von sich gibt; als phantasiereicher Beitrag in irgendwelchen Werbesendern mag das noch durchgehen.
    Von den gesellschaftlichen Zusammenhängen der Lebenszeit von "Ötzi" haben wir keine Ahnung. An der Mumie konnte festgestellt werden, daß die Todesursache ein Pfeilschuß war, womöglich nach (verlorenem) Nahkampf oder von einer weiteren Person verursacht. Schon die Behauptung "Mord" ist nicht beweisbar, vielleicht war es ein Nachbarschaftskrieg und "Ötzi" ist auf einem Vorposten angegriffen worden und gefallen. (Tucholsky und seine Einschätzung von Soldatentätigkeit lassen wir hier außen vor.)
    Selbst das unterstellte Methusalem-Alter ist nicht haltbar. Man weiß zwar aus diversen Knochenfunden, daß das Durchschnittsalter der Menschen in dieser Zeit deutlich unter dem erreichten Lebensalter von "Ötzi" lag, man weiß aber auch, daß es einzelne Individuen auf noch deutlich höhere Lebensalter schafften.
    Schließlich ist der Rückschluß auf frühere persönliche Eigenschaften dieser Mumie zu ihrer Lebenszeit glatte Nonsens-Spekulation und gehört nicht in Wissenschaftsmeldungen.
  • Geheimnisse einer trivialen Flüssigkeit

    20.12.2004, Rüdiger Biesold
    Die Versuche an ein weiteres Geheimnis des Wassers zu kommen sind höchst interessant. Nur fragt sich der gemeine Zuschauer, woher will man denn wissen, ob der Laserstrahl nun ein freies Valenzelektron oder ein anderes erwischt hat. Möglicherweise erklärt das die Streubreite der Ergebnisse viel besser, weil da vielleicht alle möglichen Elektronen drin vorkommen.
    Wasser bewahrt seine Geheimnisse; jedenfalls noch!
  • Ein wenig Problematik

    15.12.2004, Rüdiger Biesold
    Netzwerkstrukturen aufzudecken ist wichtig, aber die sind nicht immer positiv. Aus häufig gewürdigten Institutionen lassen sich auch Abhängigkeiten herauslesen; mit anderen Worten handelt es sich dabei um gezielte oder gar eingeschränkte Forschungsmöglichkeit, die sich nur unter dem Mantel von Förderung versteckt. Dabei sind natürlich die nicht genannten (z.B. militärische) Förderungsquellen am Interessantesten und am kompliziertesten nachzuvollziehen.
    Zusätzlich problematisch ist die Möglichkeit sich durch gegenseitige Dankesadressen wichtiger zu machen, als man ist bzw. es dem Stand der Forschung entspricht. Bei der Zitatenauswertung sind solche Übungen bereits untersucht und teilweise aufgedeckt worden.
    Wenn schon eine Bewertung sinnvoll sein soll, dann müssen solche Operationen auf Gegenseitigkeit möglichst herausgefiltert werden.
  • Evolution von Gesichtern

    15.12.2004, Rüdiger Biesold
    Manche evolutionswidrigen Ausdrücke lassen sich auch nur schwer eliminieren. Paranthropus verdankt seinen massigen Schädel nicht seiner Vorliebe für schwer aufschließbare Pflanzenkost, Evolution lernt nicht durch Gebrauch! Eher war der massige Schädel präadaptiv da, ermöglichte den Aufschluß der Gräser und verschaffte so seinem Träger einen Vorteil.
    Wenn es einen solchen Druck nicht gibt, bildet sich eben kein einheitlich spezielles Merkmal heraus; bei unseren Verwandten Bonobo und Schimpanse sind die Gesichter auch recht unterschiedlich. Bei solchen Wesen spielt dann wohl eher die Partnerauswahl die entscheidende Rolle; aber da sind die Ansichten buchstäblich sehr unterschiedlich. Das findet entfernte Parallelen in der Laubengestaltung bei den Laubenvögeln; auch die sind sehr unterschiedlich und warten auf den passenden Geschmack einer Partnerin. Hoffentlich müssen künftige Generationen des Menschen nicht mit von Müttern modisch entschiedenen Zwangsgesichtern herumlaufen; eine Ausgestaltung von PID als Schönheitschirurgie der Zukunft erlaubte dies jedenfalls. Noch 'ne schöne neue Variante von Welt.
  • Nur der Vogelstammbaum

    14.12.2004, Rüdiger Biesold
    Die Untersuchungen geben einen Hinweis, aber wegen eines analysierten Gens ist das womöglich noch ein wenig verfrüht. Auch bei Genen gibt es Konvergenzen, die mögliche Verwandtschaften vortäuschen. Ebenso muß damit gerechnet werden, daß zufällig ein Gen benutzt wird, was wegen der unregelmäßigen Entwicklung von Mutationen eine entferntere oder Nicht-Verwandschaft nahelegt, die es so auch nicht gibt. Der Stammbaum der Vögel muß allerdings nicht umgeschrieben werden, denn wir haben gar keinen natürlichen Stammbaum. Es sollten dabei auch nicht nur genetische Analysen entscheidend sein; notwendig ist eine Würdigung von genetischem und anatomischem Aufbau unter Berücksichtigung der fötalen Entwicklung.
    Dieses Problem stellt sich auch nicht nur bei Vögeln. Die angenommenen Verwandtschaftsverhältnisse bei Reptilien, Insekten, Pflanzen und noch so einigen Organismen sind ebenso zweifelhaft. Da ist noch Arbeit für Jahrzehnte zu leisten; hoffentlich haben wir noch genügend Zeit, bevor ein großer Teil ausgestorben ist.
  • Es gibt eben keine Evolutionsuhr

    14.12.2004, Rüdiger Biesold
    Der Haushund mit seinen vielen Rassen (viele sind ja erst 105 oder weniger Jahre alt) belegt nachgerade klassisch, daß es keine Gleichmäßigkeit im Ablauf der Evolution gibt; insbesondere dann nicht, wenn Sonderbedingungen eingreifen (hier die Auslese durch den Menschen; Inselbedingungen führen auch zu besonderen Abläufen und sind im Nachhinein nur schwerlich feststellbar). Die Auslese unter Sonderbedingungen läßt eben auch das Überleben von Mutationen zu, die womöglich sonst sofort wieder verschwänden; weder Chihuahua noch Bernhardiner hätten sich in dieser Form unter "natürlichen" Bedingungen herausgebildet. Für eine ganze Reihe von Haustieren und Nutzpflanzen dürfte es ebenso sein; von den sogenannten Qualzüchtungen ganz zu schweigen.
    Mutationen bilden sich anscheinend permanent, nur setzt sich solches nur selten durch.
    Nur, wenn der Mensch durch bloße Auslese schon "Turbomutanten" schafft, was sollen dann die Ergebnisse von Gentechnik zeitigen; Mammutbaummais, Garnelen in Mosasauriergröße und Blauwale im Zimmeraquarium? Schöne Grüße vom Zauberlehrling!
  • Qualität beginnt im Kopf

    14.12.2004, Rüdiger Biesold
    Auch dieses Problem beleuchtet den eigentlichen Kern und der sitzt am Kopf der Unternehmen. Wir finden dort hauptsächlich Juristen, mit Abstand einige Betriebswirte und ganz seltene Exoten mit anderen Fachgebieten oder gar Praxiserfahrung. (In der Politik sieht es ähnlich aus, dort spielen nur noch die Lehrer eine starke Rolle.) Die meisten dieser Leute haben eine völlig platte und kurzfristige Gewinnmaximierungsstrategie und keine Ahnung von größeren Zusammenhängen. Forschung läßt sich aber nicht so rubrizieren; die muß prinzipiell ergebnisoffen sein. Da das nicht begriffen werden kann, wird eine solche Ausgabe als ergebnisbelastend eingespart oder wenigstens stark gekürzt. Das Ergebnis ist bekannt, Firmenpleiten und PISA und Umweltzerstörung.
    Wenn das geändert werden soll, müssen die Führungsetagen geändert werden. Dazu dürfen allerdings keine Leute aus der "Ochsentour" oder dem "Marsch durch die Institutionen" kommen; diese werden im Laufe dieser Entwicklung nahezu sämtlich zu juristischer und betriebswirtschaftlicher Plattdenke zwangskonvertiert. Statt besserer Erkenntnis ist das Ergebnis nur ein Anpaßling mit psychologisch schädlichem Konvertitenproblem (also Frau-Naturwissenschaftlerin muß ständig beweisen, daß sie der bessere männliche Jurist ist). In diesem Problem liegt die Wurzel der schlechten ökonomischen Situation samt aller Folgen; die Forschungsausgaben sind nur ein (nicht unwichtiger) Teilaspekt davon.
  • Mehr Wissenschaft

    14.12.2004, Peter Altreuther
    Stummer Frühling II

    Schade, dass nicht einmal ein Wissenschaftsmagazin ohne Horrorszenarien auskommt, nach dem Motto: Zuerst die Vögel, dann der Mensch. Dabei sind einige der skizzierten Folgen eher fragwürdig: Sicher ist Borreliose keine Viruserkrankung, sondern eine bei uns durch Zecken übertragene bakterielle Krankheit, die sich - wenn sie richtig erkannt wird - problemlos behandeln läßt. Die Kausalkette über Eicheln fressende Tauben (tun sie das wirklich?)Zunahme von Hirschmäusen und dadurch zunehmende Viruskrankheiten (welche eigentlich?) ist nicht besonders überzeugend. Das Geiersterben ist ein lokales Problem, dem nur durch ein Behandlungsverbot mit Diclofenac beizukommen wäre - nicht nur in der Tiermedizin.
    Bedrohlicher erscheint, dass wissenschaftliche Forschung durch Computersimulationen ersetzt wird - dabei ist schon das Datenmaterial fragwürdig; vermutlich sind Qualität und Quantität der Daten vom 16. bis 19. Jahrhundert höchst unterschiedlich: dem Computer ists egal, er rechnet irgendetwas, was sich dann interpretieren läßt...
    Mehr Wissenschaft wäre mir lieber.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Altreuther,

    danke für den Hinweis auf die falsche Einordnung von Borrelia. Wir haben den Fehler korrigert.

    Mit besten Grüßen,

    Antje Findeklee, Redaktion

  • Vorsicht bei Beurteilungen

    10.12.2004, Rüdiger Biesold
    Juden und Mohammedaner denken bezüglich des Schutzes sich entwickelnden Lebens sehr ähnlich wie Christen; diese 3 Religionen verehren die gleiche Gottesfigur und stützen sich auf aufeinander aufbauende Quellen (die allerdings sämtlich von Menschen gemacht sind, 7 der 10 Gebote finden sich bereits bei Hammurabi).
    Die gewählten Beispiele Israel und Iran sind nicht typisch für die Religionen. Iran ist eine offenbare Theokratie, Israel ist eine verkappte Theokratie (durchaus zum steten Ärger der nicht orthodoxen ca. 90% der Bevölkerung); in beiden Ländern verbiegen religiöse Kapazitäten die Religion für tatsächliche oder geglaubte Staatsinteressen. Die Haltung bei Christen ist außerdem keineswegs einheitlich, Lehrmeinungen und Kanzelworte sind vom tatsächlichen Tun häufig Lichtjahre entfernt. Als Beispiel diene wieder einmal die USA mit ihrer gegenwärtigen Administration bestehend aus fundamentalistischen Christen. Da wird in der UN ein weltweites Klonverbot für Menschen gefordert, aber absolut nichts gegen die laufende Klonforschung auf diesem Gebiet im eigenen Land unternommen; vermutlich wird nur der Teufel wissen, was da in militärischen Geheimlabors unter US-Regie irgendwo in der Welt abläuft. Die Deutschen verbieten diverse Dinge, aber Experimente mit aus Israel (ausgerechnet!) eingeführten menschlichen Zellen sind erlaubt.
    Das alles hat wohl eher in etwa folgende Grundsätze:
    1. Verboten ist alles für die Anderen
    2. Erfinde Regeln, daß es für uns geht
    3. Staatsnutzen und Geld verdienen hat mit Moral nichts zu tun.
    4. Was gegen die Anderen geht, ist sowieso erlaubt.
    Das scheinen mir jedenfalls die 4 Hauptgebote der tatsächlichen Weltreligion zu sein, passend zu jeder x-beliebigen Gottesfigur (in Einzahl, Mehrzahl, männlich, weiblich, Neutrum).
  • Qualität hat ihren Preis

    10.12.2004, Ilse Raetsch
    Hallo, Herr Zinken!

    Als freie Journalistin, die derzeit nicht gerade im Geld schwelgt, stöhne ich zwar über jede Ausgabe. Aber ich freue mich über Ihre Begründung des kostenpflichtigen Abos! Qualität hat ihren Preis. Und nur, wenn Journalisten für ordentliche Recherche und gute sprachliche Aufarbeitung angemessen bezahlt werden, können sie gut arbeiten.So gesehen sind für mich die Abokosten ein Beitrag zum unabhängigen Journalismus und zur Pressefreiheit. (Aber bitte nicht missverstehen und Preise erhöhen ....)

    Ihnen und Ihrem Team wünsche ich weiterhin gutes Gelingen und wirtschafliche Stabilität!

    Ilse Raetsch
  • Online Kosten für Heft - Abonnenten

    09.12.2004, Dr. Helmut Hudler
    Sehr geehrter Herr Zinken!
    Selbstverständlich kann man akzeptieren, dass ein Internetauftritt einer Wissenschaftszeitung Geld kostet, und als Heft- und Online - Abonnent akzeptiere ich dies auch seit bereits einigen Jahren. Nicht ganz üblich hingegen ist die Vorgangsweise, auch von den Abonnenten der gedrucken Ausgabe noch einmal Gebühren zu verlangen; viele renommierte Zeitschriften tun das nicht. Ins Teffen führen könnten Sie hier natürlich die unterschiedlichen Inhalte sowie die tägliche Aktualisierung des Internetauftrittes (und für Heftabonnenten gibt´s ja auch Rabatt für den Online - Zugang),trotzdem könnte man darüber nachdenken, die beiden Bereiche zusammenzuführen. Ich hätte jedenfalls durchaus Interesse daran, die gedruckte Ausgabe auch im Internet nachlesen zu können, bzw. auch in der Internetseite bzw. im Newsletter direkte Verweise auf Heftartikel zu finden und deren Text auch nachlesen zu können. Für reine Online - Abonnenten könnten man diese Links ja sperren.
    Seit die Festplattengröße derart exorbitant ist, rückt auch ein Home - Archiv sämtlicher Heftartikel im .pdf - Format in den Bereich des Möglichen.
  • Nasser Treibsand ist nicht gefährlich !

    09.12.2004, Holger Schöning
    Die Dichte von nassem Treibsand ist größer als die eines Menschen, darum kann man in nassem Treibsand nicht versinken.
    Anders verhält es sich im Moor, dort wird zum Teil die Dichte des Wassers durch organische Schwebeteilchen soweit reduziert, dass sie unter die eines Menschen sinkt. Dort kann ein Mensch versinken.
    Genauso kann bei einem Luft-Sandgemisch die Dichte geringer werden, als die des Menschen, wie es in der Wüste bei frisch aufgewehten Dünen auf der Leeseite sein kann.
    So ist die Szene in Lawrence von Arabien keinesfalls unwahrscheinlich, es sollen schon ganze Autos versunken sein.
  • Zwei Paar Schuh

    09.12.2004, Dr. Karl-Heinz Klär
    Lieber Herr Zinken,

    Sie haben Recht.

    Ich lese wissenschaft-online täglich und habe Spektrum der Wissenschaft seit den Anfängen abonniert, das sind zwei Paar Schuh.

    Und verschonen Sie mich bloß mit Reklame.

    Schönen Gruß!

    Dr. Karl-Heinz Klär
    09.12.2004
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