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Kommentare - - Seite 758

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die globale soziale Pyramide.........

    25.07.2014, Oberham
  • Einfluss des Menschen überschätzt?

    25.07.2014, Uwe Wiegand, Apolda
    Ich beschäftige mich mit Themen zu Fragen der Archäologie nur sporadisch und meist im Zusammenhang mit Artikeln im „Spektrum der Wissenschaft“. Soll heißen, ich bin kein ausgesprochener Spezialist in diesen Fragen. Im oben genannten Artikel kommen mir aber doch ein paar Zweifel. Es wird ja so dargestellt, dass der Mensch, hier die Gattung Homo erectus (ergaster), allein für das Aussterben der großen Säbelzahnkatzen verantwortlich gemacht wird. Sicher ist eines, der Mensch hat viele Einschnitte in Flora und Fauna auf unserem Planeten zu verantworten. Doch im Fall der Säbelzahnkatzen in Afrika ist er meiner Meinung nach nicht allein verantwortlich. Um dieses wirklich genauer ermitteln zu können, ist eine verstärkte interdisziplinäre Arbeit notwendig.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang in keinster Art und Weise den Einfluss der Gattung Homo bestreiten. Ebenso wenig die Arbeit und die Leistung des Herrn Werdelin schmälern. Aber war die Population des Homo erectus wirklich schon so stark, dass sie einen derartigen Einfluss auf das Aussterben einer ganzen Reihe von Arten und Gattungen innerhalb kürzester Zeit verursachen konnte? Ich denke eher nein. Hier spielen sicher mehrere Faktoren in Form von Umwelt und Entwicklung eine Rolle. Dazu hier nun einige meiner Gedanken:
    1. Wozu waren die großen Fangzähne wirklich da? Dazu habe ich unterschiedliche Aussagen gelesen. Darunter auch die, dass es sich ausschließlich um Aasfresser gehandelt hat. Das kann ich aber nicht generell nachvollziehen. Obendrein war das Artenspektrum doch zu groß. Der Homo erectus wird sicher anfangs ein reiner Aasfresser gewesen sein und da kommt eine direkte Konkurrenzsituation auf. Denn auch die Jagd will gelernt sein! Reichte aber die Populationsdichte des Homo schon aus, um eine ganze Linie von Fleischfressern von diesem Planeten zu verdrängen?
    2. Was kann über das Klima in der betroffenen Zeit vor ungefähr zwei Millionen Jahren ausgesagt werden? Hierbei können auch schon kleine Abweichungen zu Veränderungen im Wanderverhalten einzelnen Tierarten geführt haben. Sind manchen der Großkatzen einfach nur, und wenn auch nur zeitweise, die Beutetiere ausgegangen? Wie lange konnte eine Säbelzahnkatze ohne Nahrung zubringen? Sind da Vergleiche mit unseren heutigen Großkatzen überhaupt möglich? Auch die Löwen von heute haben ihre „Durstzeiten“. Jedenfalls in einigen Gebieten Afrikas.
    3. Und hier bringe ich einfach die Evolution ins Spiel. Egal ob mit oder ohne Klimaveränderung, reichte das Nahrungsangebot überhaupt für die Vielzahl der Arten aus, wie sie vom Autor des Artikels beschrieben wurden? Wurden die erreichten Geschwindigkeiten der Säbelzahnkatzen und ihrer Beutetiere untersucht? Denn auch ohne Klimaveränderung kann es hierbei zu tief greifenden Veränderungen geführt haben. Die Pflanzenfresser machten einen evolutionären Sprung. Sie wurden mit der Zeit schneller und wendiger. Die modernen Katzenarten konnten da mithalten. Die Säbelzahnkatzen aber nicht.
    Der interessierte Laie möchte deshalb ein kurzes Fazit bringen. Meiner Meinung nach spielten im fraglichen Zeitraum (vor zwei Millionen Jahren) mehrere Faktoren eine Rolle, die zum Aussterben der Säbelzahnkatzen führten. Einer dieser Faktoren ist natürlich das Auftreten eines weiteren Konkurrenten in Form des Homo erectus. Weiterhin sind evolutionäre Entwicklungen bei den Pflanzenfressern und den modernen Großkatzen eine nicht zu unterschätzende Größe im Zusammenspiel aller Parameter. Könnte es sein, dass die Säbelzahnkatzen, wie auch andere große Raubtiere (Höhlenbär, Riesenhyäne), ganz einfach in einer evolutionären Sackgasse gelandet sind?
    Noch eine kurze Anmerkung zum Artikel selbst. Das Diagramm auf S. 38 ist für mich absolut nicht verständlich. Schon die Größe ist so minimalistisch, dass kaum etwas zu erkennen ist. Hier wäre einmal mehr auch besser gewesen. Vor allem, wenn den schwarzen Punkten auch die entsprechenden Arten zugeordnet wären.
  • Bedroht Fracking die menschliche Gesundheit?

    25.07.2014, Dietrich Klingmüller, Bonn
    Auf der diesjährigen Jahrestagung der amerikanischen Endocrine Society in Chicago war dies ein wichtiges Thema (siehe Presseerklärung der Endocrine Society vom 23.6.2014). Christopher Kassotis und Kollegen berichteten, dass eine Reihe der beim Fracking eingesetzten Chemikalien hormonaktiv sind und somit zu den so genannten endokrinen Disruptoren gehören. Es wurde an menschlichen Zellen gezeigt, dass Östrogen-, Androgen-, Progesteron-, Glukokortikoid- und auch Schilddrüsenhormonrezeptoren blockiert beziehungsweise gehemmt werden können. Damit können sie vielfältige Störungen zum Beispiel der Fertilität, von Entwicklung von Hirn und Körper, Stoffwechsel und auch des Immunsystems verursachen. Die Autoren haben bereits im Grundwasser aus Fracking-Gebieten in Colorado/USA entsprechende hormonelle Aktivitäten nachgewiesen und damit gezeigt, dass diese Gefahr real werden kann.
  • hmm

    25.07.2014, alexander
    ... wieso überträgt man das Signal nicht einfach nur über den laser, mit licht/dunkel statt Stromfliest/Stromfliestnicht (1/0)???
  • möglich

    24.07.2014, Köhler
    Bekommt ihr es auch hin, Gase rotieren zu lassen, die wiederum eine Wellenlänge gezielt interferieren ?
  • Variante zur Entstehung des Mondes

    24.07.2014, Eberhard Born, Brannenburg
    Bei dieser Variante wird von einer Kollision von zwei nahezu gleich großen Protoplaneten ausgegangen. Bei nicht zenraler Kollision, für die eine Wahrscheinlichkeit hoch gewesen sein muss, resultiert ein hoher Drehimpuls. Bei gleich großen Kollisionspartnern ist auch eine innige Vermischung der Massen anzunehmen. Beim anschließenden Segregieren des flüssigen Eisens Richtung Erdinneres tritt der Pirouetteneffekt auf, die Rotation nimmt stark zu, mit ihr die Abplattung des neuen Himmelskörpers bis zu einem instabilen Zustand. Sicher ist die Segregation bis zum "Kalben" des Mondes nicht abgeschlossen und so hat auch der Mond einen (kleineren) Eisenkern. Der Vorgang des Segregierens kann lange gedauert haben, so lange, dass sich auf der Erde bereits eine erste Kruste bilden konnte, die nach dem "Kalben" Lücken aufwies in Form von ozeanischen Platten neben den kontinentalen. Der neu entstandene Mond sammelt dann alles Material auf, das nach der Kollision nicht sofort auf die Erde zurückfiel beim Aufstieg durch die Gezeitenwechselwirkung.
    Diese Variante erklärt folgende Gegebenheiten:
    1. Die Zuwendung einer Mondseite zur Erde von Anfang an
    2. Die Existenz von Maren nur auf der Seite des Mondes
    3. Den geringeren Eisengehalt des Mondes
    4. Die Existenz von kontinentalen neben marinen Platten

  • Unerreichbare Ziele

    24.07.2014, Roland Schröder
    Ein Ziel wird - wenn es um das Gemeinwohl geht - nicht dadurch zweifelhaft. dass sein Erreichen auch scheitern könnte (so wird es mit dem bemannten Mondfug 1969 gewesen sein), sondern daduch, dass die Überprüfung seines Erreichens nach heutigem Wissensstand unmöglich ist. (wie es wohl im "Human-Brain-Project" der Fall ist.)
  • Welcher Zeitabschnitt wird betrachtet?

    24.07.2014, Walter Weiss, Kassel
    Die Anzahl der Sprecher einer konkreten Sprache wird in zwei Fällen größer:
    (1) wenn sich die Sprecher biologisch vermehren,
    (2) wenn sie Anderssprechenden ihre Sprache aufoktroyieren.

    Die Anzahl wird in drei Fällen geringer:
    (1) wenn die Anzahl aus biologischen Gründen schrumpft,
    (2) wenn ihnen eine fremde Sprache aufgezwungen wird,
    (3) wenn in normaler Weise über die Zwischenstation von Dialekten abgezweigte 'Tochtersprachen' in ihrer weiteren Entwicklung so fremd geworden sind, dass sie nicht mehr als zur 'Familie' gehörend erkannt werden können.

    Der Autor hat den zu (3) genannten Grund - der der häufigste sein dürfte - völlig ausgeblendet.

    Wenn man zum Beispiel das Irische neben das Oberbayrische und neben das Albanische hält, dann kann man nur mit sehr großer Mühe und einzig und allein deswegen, weil wir für die Entwicklung der indoeuropäischen Tochtersprachen sehr gute SCHRIFTLICHE Belege haben, eine Verwandtschaft feststellen. Und für dieses völlige Auseinanderdriften haben schon 3000 Jahre gereicht - bei einer Sprachgeschichte seit 'out-of-africa' von sicher rund 70 000 Jahren.

    Mit anderen Worten: Erfolg oder Mißerfolg einer Sprache oder einer Sprachfamilie zu beurteilen, ist einmal extrem davon abhängig, welchen Zeitschnitt man betrachtet, zum andern verläßlich nur dann zu beurteilen, wenn man die meisten der in die Untersuchung einbezogenen Sprachen nach ihrer Herkunft und Entwicklung während eines Zeitraums von ... Jahren vor diesem Schnitt beurteilen kann. Das heißt, die Betrachtung des Autors ist doch wohl von vorn herein zum Scheitern verurteilt.
  • Der Mondflug war 1969 auch ein Hirngespinst

    23.07.2014, Detlef Kroll
    Mit der damaligen Raketen- und Computertechnik mit einer Art Bleistift auf den Mond zu zielen, diesen nicht zu verfehlen, dort zu landen und lebendig wieder zurückzukehren erscheint aus heutiger Sicht auch vollkommen illusorisch. Trotzdem hat es geklappt und befruchtet die Wissenschaft bis heute. Herr Brose hat völlig Recht: Man sollte die Milliarde besser in irgendeine Bad-Bank stecken, da ist sie sicher besser aufgehoben.
  • Peinlich - und fatal in der öffentlichen Wahrnehmung

    23.07.2014, Jutta Paulus
    Unwillkürlich fragt sich die in der wissenschaftlichen Qualitätssicherung Tätige, ob es bei solch immens wichtigen Forschungen niemanden gibt, der einen „zweiten Blick“ riskiert und die Ergebnisse (zumal, wenn sie so unwahrscheinlich sind wie eine Eiszunahme bei steigenden Temperaturen des umgebenden Ozeans) einer Plausibilitätsprüfung unterzieht. Ganz zu schweigen von einer Validierung der verwendeten Software, die nach den Richtlinien der Guten Forschungspraxis Standard sein sollte!
    Die einschlägigen Trolle, die auf jeder sich bietenden Kommentarseite posten, es gäbe gar keinen menschlichen Einfluss auf das Klima, und wahlweise die mittelalterliche Warmzeit, die Pegeldaten von Cuxhaven oder eben auch die angeblich zunehmende Eismenge in der Antarktis als Beleg anführen, schaffen es leider immer noch, unbedarften Lesern einzureden, dass der IPCC grundlos Panik verbreitet. Ich frage mich immer: haben die keine Kinder? Ist es so schlimm, aufgrund nachvollziehbarer Theorien und vielfältiger Indizien einen Weg einzuschlagen, der, selbst wenn die Prognosen des IPCC nicht eintreffen, die Menschheit in eine Zukunft ohne die Vergeudung fossiler Ressourcen führt? Und wenn der IPCC Recht hat, sind die Folgen so dramatisch, dass man doch lieber (wie bspw. bei der Atomkraft) auf Nummer Sicher gehen sollte.
    Ich würde mir auch von Spektrum manchmal eine weniger „skeptische“ Haltung zum Thema Klimawandel wünschen. Wenn wir die kommenden 10 Jahre nicht nutzen, wird es entweder sehr teuer oder richtig katastrophal.
  • Irreführend?

    23.07.2014, Dr. Karl-Heinz Wellmann
    Meines Wissens besteht für Pflanzen das Hauptrisiko bei längerer mittäglich-sonniger Bewässerung der Blätter darin, dass die Stomata sich weit öffnen. Wenn danach das Wasser abgestellt wird, schließen sich diese Spaltöffnungen nicht rasch genug, so dass sie in praller Sonne zu viel Wasserdampf ausscheiden, mit der Folge, dass die Blätter Trockenschäden erleiden können.
    Stellungnahme der Redaktion

    Eine kleine Recherche (eines biologischen Laien) bei der wikipedia scheint dem zu widersprechen. Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Transpiration ist zu lesen: "Da bei erhöhtem Licht die Photosyntheserate steigt, steigt der CO2-Bedarf in der Pflanze. Dieser wird durch das Öffnen der Stomata gedeckt, da nun CO2 in das Blattinnere strömen kann." Demzufolge sind in praller Sonne eher offene Stomata zu erwarten.

    Unter dem wikipedia-Stichwort Stoma findet man zudem die Information für den Fall von Wassermangel: "Durch die Verengung der Stomata transpiriert die Pflanze weniger, sie trocknet langsamer aus." Das scheint aber nur für die "Mangel"-Situation zu gelten, die ja gerade nach längerer Bewässerung nicht mehr vorherrscht.

  • Welche Erkenntnisse wurden denn gewonnen?

    22.07.2014, Walter Schimmler, Bremen
    Das Thema ist komplex. Leider wird die Autorin dem nicht gerecht, insofern sie völlig einseitig einer von jeglicher ethischen Selbstkritik freien Brachialforschung das Wort redet.

    Forschung an Primaten - insbesondere auch Grundlagenforschung - ist geboten und notwendig, aber sie muss sich einer kritischen Öffentlichkeit stellen und sich die Abwägung gefallen lassen, ob das Leid, welches den Tieren angetan wird, durch die zu erwartenden Ergebnisse der Forschung zu rechtfertigen ist.

    Als Bremer und als Neurologe und Psychiater sind mir die Auseinandersetzungen um Prof. Andreas Kreiter bestens vertraut. Ich wäre gern zum Verteidiger der Arbeit von Herrn Kreiter geworden, und ich habe ihn deshalb mehrfach gebeten, der interessierten Öffentlichkeit Hinweise darauf zu geben, zu welchen Ergebnissen er und sein Team in jahrelanger Arbeit gekommen sind. Er hat es nie für nötig gehalten, darauf zu antworten. Stattdessen gab es wahrheitswidrige Propagandaaussagen, dass durch seine Forschung die Heilung von Morbus Parkinson möglich wäre. Als Nervenarzt kann ich nur sagen: Diese Behauptung ist ebenso richtig und dumm wie die Behauptung, irgendwie sei durch die Grundlagenforschung Newtons zur Gravitation ja auch die Raumfahrt möglich geworden.

    Das Schweigen des Herrn Kreiter ist entweder Ausdruck einer unerträglichen Arroganz, mit der er sich der kritischen Diskussion völlig entziehen möchte, oder - was ich inzwischen mehr befürchte - ein Hinweis darauf, dass bei der gesamten Forscherei von Herrn Kreiter nichts Nennenswertes herausgekommen ist, so dass er nicht einmal in der Lage ist, einem Fachkundigen wie mir eine Literaturstelle zu nennen, aus der die Tragweite der gewonnenen Erkenntnisse evident werden könnte.

  • Risse im IUPAC-Kompromiss - Eric Scerri drückt sich vor den Konsequenzen

    22.07.2014, Marcus Wolf, Feucht
    Das Periodensystem der Elemente war noch niemals seit seiner Entdeckung vollständig und wurde von den Naturwissenschaftlern und Forschern, die sich dem Verstehen dieser inneren Zusammenhänge widmeten, auch niemals als vollständig und abschließbar gedacht. Spätestens seit der Entdeckung Henry Gwyn Jeffreys Mosely im Jahr 1913, dass die Abfolge der chemischen Elemente im Periodensystem nicht von der relativen Atommasse, sondern von einer Ordinalzahl abhängt, welche mit der Anzahl der Protonen im Atomkern identisch ist, war die moderne Grundlage für Strukturen eines Periodensystems gegeben.

    Es ist äußerst instruktiv, die Rezeptionsgeschichte dieser fundamentalen Entdeckung in den Jahren nach Moseleys Tod 1915 in Gallipoli, einem der irrsinnigsten Abschlachtplätze des Ersten Weltkrieges, nachzuzeichnen. Noch bevor die Quantenmechanik auch nur in der Lage gewesen wäre, Handreichungen für ein qualitatives Verständnis einer Chemie der Elemente zu liefern, wurde von dem französischen Ingenieur und Naturforscher Charles Janet ein Periodensystem der Elemente vorgestellt, welches das Aufbauprinzip aus dem bereits Mendelejew bewussten und durch Moseley endgültig verstärkten Begriff des "Elementes" induktiv ableiten konnte.

    Der Physikochemiker Henry Arthur Bent hat vor wenigen Jahren akribisch herausgearbeitet, dass Menedelejew selbst immer wieder betonte, die zentrale Idee hinter seinem periodischen System der Elemente bestehe in der absoluten Unterscheidung zwischen einem Atom eines gegebenen chemischen Elements, zum Beispiel einem Kohlenstoffatom und seiner Erscheinung als einfacher Körper, zum Beispiel Diamant oder Graphit. Mendelejews eigene Worte (meine eigene Übersetzung): "Das periodische Gesetz drückt die Eigenschaften realer Elemente als Atome aus und nicht, was als ihre Manifestationen bezeichnet werden kann, die uns visuell bekannt sind. Die äußerlichen Eigenschaften von Elementen und Verbindungen sind nur deswegen in periodischer Abhängigkeit von den Atomgewichten der Elemente, weil diese äußeren Eigenschaften das Resultat der Eigenschaften realer Elemente sind, die sich vereinigen um die "freien" Elemente und ihre Verbindungen aufzubauen." (D. Mendeleev, "The Principles of Chemistry", 3rd engl. Ed. 1905, Vol. II, p.18, Fussnote 8). Das Mendelejew´sche periodische Gesetz und das Periodensystem der Elemente handeln also von Helium-, Kohlenstoff-, Sauerstoff- oder Unbinilium-ATOMEN, nicht aber von "Edelgasen", "Diamanten", "Ozon" oder "Edelmetallen".

    Man könnte meinen, Eric Scerri falle mit seiner populärwissenschaftlichen Erzählung um Längen hinter die fundamentalen Einsichten von Mendelejew, Moseley und Janet zurück. Das periodische Gesetz Mendelejews, die Entdeckung Moseleys der Verknüpfung ganzer, rationaler Zahlen mit der Anzahl der Protonen im Kern eines Elementatoms und das heute daraus ableitbare Aufbauprinzip im so genannten Links-Stufen-System ("Left Step Periodic Table", LSPT) mit der Einordnung von Helium in die Gruppe 2, machen eine eminent chemische Interpretation der Beobachtungen aber erst möglich. Erst mit dieser Aufstellung des Periodensystems, welche die Eigenschaften von Atomen konsistent abbildet, lassen sich sowohl neue chemische Phänomene fruchtbar interpretieren, als auch scheinbar problematische Wiedersprüche in der Zuordnung bestimmter Elemente zu den "chemischen" Gruppen auflösen. Die IUPAC-Konvention über die vermeintliche Standard-Repräsentation des Periodensystems der Elemente ist das Ergebnis einer politischen Übereinkunft. Offensichtlich wird es wegen seines Schubladencharakters den Entdeckungen und Weiterentwicklungen in Physik und Chemie immer weniger gerecht. Die limitierenden Implikationen, welche im IUPAC-Begriff einer "Periodischen Tabelle" ("Periodic Table") transportiert werden, treten überdeutlich hervor, wenn man das LSPT als originär "Periodisches System der Elemente" (Periodic System of the Elements") dagegen hält. Der Riss verläuft nicht durch irgendein Periodensystem, sondern durch die Fassade des wissenschaftlichen und publizistischen Mainstreams. Insofern Eric Scerri diesen Skandal nicht thematisiert und stattdessen ohne weitere Diskussion das Bild der LSPT-Repräsentation bringt, drückt er sich vor den Konsequenzen. Die Spektrum-Fachredaktion sollte sich dieser beflissenen Ignoranz nicht anschließen.
  • Vorsicht bei Herrn Unzicker

    22.07.2014, Dr. Bernd Sonne
    Das zweite Buch enthält eine Fülle von sachlichen Fehlern, s. meine Rezension bei Amazon. Herr Unzicker kritisiert u. a. die Hochenergiephysik, hat aber nur mangelhafte Kenntnisse über die Theorien sowie deren Experimente und Auswertungen. Auch in seinem ersten Buch sind Fehler enthalten, sogar persönliche Beleidigungen zu einem Physiker. Das ist an Arroganz nicht zu übertreffen! Mit Polemik und Populistik kann man vielleicht Geld verdienen. Auf seine Art die Physik zu kritisieren, ist einfach daneben.
  • Physik verstehen

    21.07.2014, Dr. Bernd Sonne
    Als einer der beiden Autoren des Einstein-Buches möchte ich nur kurz auf Herrn Walter Weiss antworten. Natürlich versucht man physikalische Erscheinungen, Experimente und Theorien irgendwie zu verstehen. Dazu zählt natürlich auch die Quantenmechanik. Ist das unsinnig? Ich denke nicht. Oder Sie beschränken sich ausschließlich auf die Mathematik. Dann müssen Sie und andere aber darin extrem gut sein! Wem und wie wollen Sie dann etwas erklären? Wie glauben Sie, sind die vielen technischen Geräte entstanden? Nur durch Mathematik? Nein, sondern auch, indem man sich Modelle macht und darüber diskutiert! Überlegen Sie bitte, bevor Sie etwas schreiben.
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