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Kommentare - - Seite 352

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  • Auf einem Auge Blind?

    21.11.2017, Robert Orso
    @Robert Windhager

    Sie begehen den beliebten Fehler, "die Gesellschaft als Ganzes" mit dem zu beurteilen, was die Eliten an Kulturwerten geschaffen haben. Man muss korrekterweise sagen "schaffen ließen", denn dabei übersehen Sie den entscheidenden Fakt, dass "die Gesellschaft als Ganzes" an diesen Kulturleistungen im Normalfall keinerlei Anteil nehmen kann.

    Das sind Ergebnisse die viele, meist unfreiwillig gezwungene für eine winzige Minderheit geschaffen haben. Natürlich können viele Hände Großes bewirken. Die von Ihnen genannten "Hochkulturen" mit ihrer großen Ungleichheit waren eben die, die durch die Mühen der "Gesellschaft als Ganzes" Kultur und Leistungen für diese Eliten aufgehäuft hatten.

    Egalitäre Gemeinschaften verteilen naturgemäß Leistung und Wohlstand mehr in die Breite, wodurch weniger Ressourcen für herausragende Prestige Projekte übrig sind. Das mag aus der Ferne nach Rückschritt aussehen.
  • Erfolgreiches Berechnen der beobachteten Eintrittsbahn

    20.11.2017, Udo Becker, Marburg
    Dem Leser des Beitrags "Donnernder Meteorit" mag aufgefallen sein, dass der erwähnte Fall des Meteoriten im Jahre 1916 war, was zu einem Ereignis vor 100 Jahren ja nicht ganz passt. Dennoch spielt das nachfolgende Jahr 1917 eine wichtige Rolle in diesem für die Wissenschaftsgeschichte bemerkenswerten Ereignis:
    Der heute als Meteorit von Treysa bekannte Eisenmeteorit fiel am 3. April 1916. Die Bahn des Meteoriten als Rauchspur und der Knall war im Umkreis von mehr als 100 Kilometern zu sehen beziehungsweise zu hören. Als Alfred Wegener, der Begründer der Plattentektonik, damals Professor der Astronomie und Meteorologie in Marburg, von dem Ereignis hörte, ließ er sich von seinem Fronteinsatz beurlauben und begab sich in das Gebiet des Meteoritenfalls. Er befragte mehr als 100 Zeugen entlang eines breiten Korridors von Darmstadt über Frankfurt, Marburg bis nach Thüringen, ließ sich die Richtung der beobachteten Rauchspur und der Richtung des Schalls beschreiben und errechnete daraus den Ort und der Höhe des wahrscheinlichen Hemmungspunktes. Als Hemmungspunkt wird der Ort bezeichnet, an dem durch die Abbremsung die Lichterscheinung endet und der Körper auf einer ballistischen Kurve zur Erde fällt. Er konnte somit den wahrscheinlichen Fundort auf ein Gebiet von wenigen Quadratkilometern eingrenzen. Allerdings wurde dann der Meteorit trotz Aussetzung einer Belohnung erst ein Jahr später am 6. März 1917 von einem Förster gefunden. Die Fundstelle war zirka acht Kilometer vom errechneten Punkt entfernt, was auf die subjektive Wahrnehmung der Leuchterscheinung (Nachbild) und der Einfluss des Stratosphärenwindes auf die Rauchspur zurückgeführt wurde.
    Erstmalig wurde damit ein Meteorit durch Berechnung seiner beobachteten Eintrittsbahn gefunden. Der Eisenmeteorit wog 64 Kg und wird im Marburger Mineralogischen Museum gezeigt. Von dem wissenschaftlichen Bericht Alfred Wegeners mit dem Titel "Das detonierende Meteor" mit einem Nachtrag über das Auffinden und die Beschreibung von Franz Richarz existiert ein Nachdruck des Elwert Verlags Marburg aus dem Jahr 2001.
  • Gruppierung um ihrer selbst Willen?

    20.11.2017, Lee
    Mir wird der Sinn/Vorteil, überhaupt eine derartige Gruppierung vorzunehmen, nicht ersichtlich. Wenn alle Objekte zu unterschiedlichen Anteilen in allen Gruppen vertreten sein können, dann entspricht das einer einfachen Wertetabelle mit Spalten für die verschiedenen Wahrscheinlichkeiten (Einschlag auf der Erde, Annäherung an die Venus, ...). Die kann man mit einem simplen Wertfilter nach Minmaxkriterien durchsuchen. Mit etwas Programmierkenntnissen sind durchaus auch dynamische Lösungen möglich.
  • Atropin wirkt

    19.11.2017, Andreas
    In dem Artikel fehlt der Hinweis auf folgenden Artikel der amerikanischen Akademie für Augenheilkunde:

    Nearsightedness Progression in Children Slowed Down by Medicated Eye Drops
    https://www.aao.org/newsroom/news-releases/detail/nearsightedness-progression-in-children-slowed-dow

    In der verlinken Studie und dem Vortrag dazu wird dargelegt, dass es selbst mit sehr niedrig dosiertem Atropin (0,01 %) möglich ist das Wachstum des Augapfels hin zum kurzsichtigen Auge bei Kindern um 50 % zu verzögern. Das ist insofern bedeutend, da damit nun ein Mittel zur Behandlung der Kurzsichtigkeit zur Verfügung steht, welches kaum Nebenwirkungen aufweist. Schon seit langer Zeit wurde zwar erkannt, dass Atropin bei der Behandlung der Kurzsichtigkeit helfen kann (siehe z.B. McBrien 1993), aber bisher ging man immer davon aus, dass die dazu notwendige Dosierung von Atropin zu starken Nebeneffekten (extreme Blendung, da Pupille geweitet und gelähmt wird) führt, so dass der Einsatz als Medikament nicht in Frage kommt. Jetzt ist klar, dass man den gleichen Effekt auch mit einer sehr viel niedrigeren Dosierung von Atropin erreichen kann und man es tatsächlich als Medikament einsetzen kann.

    Obwohl Atropin in Deutschland nach wie vor nicht zur Behandlung von Kurzsichtigkeit zugelassen ist, gibt es bereits Augenärzte, die es auf Privatrezept einsetzen. Im unten verlinkten Film wird z.B. explizit Dr. Hakan Kaymak, Augenarzt Düsseldorf vorgestellt:

    Xenius
    Warum werden immer mehr Kinder kurzsichtig - und kann man etwas dagegen tun?
    https://www.arte.tv/de/videos/070803-006-A/xenius/
  • Kein Problem des Wetter allein

    19.11.2017, Thomas Gehrke
    Die Probleme sind mit Sicherheit nicht allein dem Wetter zu verdanken, sondern auch der hemmlungslosen Bodenversiegelung durch Häuser- und Straßenbau.
  • Ursachen sind menschliche Konstrukte

    19.11.2017, dsviel
    Bleiben wir bei der Zitrone: ohne die Sonne, regelmässige Niederschläge, Bestäubung durch Insekten, Nährstoffe im Boden usw usw gäbe es sie nicht. Und das ist nur die makroskopische Sicht. Die Zitrone ensteht aus einem ganzen Universum von Ursachen, ein komplexes Wunder. Alles andere sind Vereinfachungen für den menschlichen Verstand der offenbar gerne Ursachen sucht.
  • Straßenverkehr - selbständige Fahrzeuge - Carsharing

    19.11.2017, Peer Hosenthien
    Ratti und Biermann sehen das Auto als technisches Vehikel. Es ist aber gleichzeitig ein soziales Vehikel. Es symbolisiert den sozialen Status des Besitzers wie kein anderer Gegenstand. Es ist somit kein Gebrauchsgegenstand, der nach dem Gebrauchswert beurteilt werden kann. Viele Eigenschaften beliebter Autotypen haben immer mehr rein repräsentative Aufgaben. Die von Ratti und Bidermann vorgestellten möglichen Eigenschaften zukünftiger Autos können nur Realität werden, wenn sie den sozialen Status der Besitzer/Fahrers besser zur Schau stellen – und gerade das versprechen sie nicht. Deshalb werden sie sich praktisch in unserer gegenwärtigen Gesellschaft nicht durchsetzen lassen.
  • Die Natuur ...

    19.11.2017, Florian Mengedoht
    ..hat eben zunehmend Probleme, sich an den Menschen anzupassen :-/
    ( frei nach Gerhard Polt vor 20 Jahren)
  • Taschenrechner rechnen nicht genau

    19.11.2017, Roland Schröder
    Was will Herr Singh uns sagen? Dass Tascherechner nicht genau rechnen? Mag sein, dass das einige Anwender von Mathematik (Physiker, Techniker) überrascht. Einen ernst zu nehmende Mathematiker kann er damit nicht verblüffen.
  • Was ist denn bedenklich?

    18.11.2017, Joachim Wölk
    Die wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass die Explosionen im Reaktor 4 in anderer Reihenfolge aufgetreten sind als bisher angenommen. Ich finde es interessant, dass nach so langer Zeit noch Details des Ablaufs herausgearbeitet werden können. Aber inwiefern ist das Ergebnis bedenklich?
    Stellungnahme der Redaktion

    dass die Streuung radioaktiven Materials noch größer gewesen sein kann

  • Umso mehr Ungleichheit --> desto besser hat sich die Gesellschaft insgesamt entwickelt

    18.11.2017, Robert Windhager
    Was im Artikeln fehlt ist, dass umso mehr Ungleichheit in einer Gesellschaft herrschte, desto besser hat sich die Gesellschaft als Ganzes entwickelt:
    Man denke nur an die alten Hochkulturen wie Ägypten, Persian, China, Griechenland, Rom und spätere führende Nationen wie Frankreich, das britische Empire und schließlich die Vereinigten Staaten.

    Und gerade jene Staaten oder Systeme, in denen Gleichheit mit allen Mitteln erzwungen werden sollte wie zB die Sowjetunion, Kambodscha oder Venezuela, haben sich ganz besonders schlecht entwickelt.

    Dies sollte uns zu denken geben - in einer Welt, in der die Beseitigung der 'Ungleichheit' als höchste Prämisse gilt.
  • Was soll an dieser Erkenntnis nun bedenklich sein?

    18.11.2017, Joachim Falken
    vgl. Unter-Überschrift des Artikels.
    Stellungnahme der Redaktion

    Dass die Streuung radioaktiver Substanzen aus Tschernobyl noch größer gewesen sein kann...

  • der Sinn der Elektomobilität

    18.11.2017, leonhard knies
    ist nicht alles schwerer zu machen und Energie zu verprassen Inteligente Lösungen sind gefragt vor allen Dingen und davon gibt es genug man muß es nur wollen.
    leonhard
  • Tschernobyl als Beispiel für wissenschaftl. Probleme

    18.11.2017, Böhlke
    Dieser Artikel sollte deutlicher gekennzeichnet sein als ein Bericht zur wissenschaftl. Untersuchungsmethoden (siehe meine Überschrift) als einer zur tierischen Besiedlung von T.
    Allerdings lässt sich eine Tatsachen sehr wohl belegen, nämlich dass viele Wildtiere erst durch einen nuklearen Unfall die für sie lebensnotwendige Menschenferne und Störungsfreiheit bekommen, und was sagt DAS über uns Menschen im allgemeinen aus?
  • Sendungsbewusstsein oder wissenschaftliche Fakten

    18.11.2017, Peter Silberg
    @Prof. Puschner
    Sie schreiben, dass die Zusammenhänge sehr Komplex sind und schließen daraus, dass die PIK-Wissenschaftler nicht fehlerfrei seien und deren Sicht der Dinge nicht richtig ist. Abgesehen davon, dass wohl kein Homo Sapiens von sich behaupten kann, fehlerfrei zu sein erschließt sich mir Ihre Logik nicht. Die Wissenschaftler am PIK arbeiten auf verschiedenen Gebieten zum Thema Klima. Dabei werden die Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht nachdem sie vorab einem Peer-Review Prozess unterzogen wurden.
    Sicherlich existieren noch diverse Unsicherheiten bzgl. der zukünftigen klimatischen Entwicklung, allerdings in beide Richtungen. Es könnte also noch viel Schlimmer kommen, als aktuell vermutet. Daher stellt sich doch die Frage, wie die Menschheit mit dieser Unsicherheit umgeht. Aus meiner Sicht ist - in Anbetracht des Risikos (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Schadenshöhe) - das Vorsorgeprinzip unbedingt anzuwenden. Die Unsicherheiten sollten auf keinen Fall dazu führen, das Risiko zu ignorieren und die Hände in den Schoss zu legen.
    Weiterhin schreiben Sie:
    "Beides vermisse ich bei den Publikationen Ihres Instituts, sie zeigen immer ein äußerst ausgeprägtes Sendungsbewusstsein, ohne dass eine echte Prüfung auf Wahrheit stattgefunden hat."
    Wie sollte denn eine "echte Prüfung auf Wahrheit" Ihrer Meinung nach aussehen?
    Für eine "echte Prüfung auf Wahrheit" benötigt man wohl eine zweite Erde samt Zentralgestirn und einstellbarer Atmosphäre, so dass man den Treibhausgas-Anteil variieren und die Auswirkungen studieren kann. Das ist nun einmal leider nicht möglich. Daher muss man sich auf Modelle und paläoklimatologische Untersuchungen verlassen. Die zum Themenkomplex Klima(wandel) tätigen Forscher verschiedenster Disziplinen geben weltweit ihr Bestes, um möglichst belastbare Ergebnisse zu erzielen. Das gilt sicherlich auch für die Forscher am PIK. Mit Sendungsbewusstsein hat das nichts zu tun.

    Freundliche Grüße
    Peter Silberg
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