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Kommentare - - Seite 848

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Frage zur Thematik Schwarzer Löcher

    06.05.2013, Robert Steffen, Meerbusch
    Beim Lesen der beiden Astronomie-Artikel zum Thema "Schwarze Löcher" sind mir zwei Fragen in den Sinn gekommen:

    Wie wirkt ein Schwarzes Loch auf die angenommene "Dunkle Materie" - auf Grund der gravitativen Wechselwirkung sollte dunkle Materie ebenfalls auf schwarze Löcher einfallen, und dann der Ereignishorizont auch für diese Materieform gelten? (Ist dies eventuell ein Beitrag zu den enormen Massen der superschweren Schwarzen Löcher in Galaxienzentren?)

    Weshalb wird angenommen, dass eventuell kurz nach dem Urknall entstandene "Mini-SL" ohne Massenzunahme bis heute quasi "frei" durch das All schwirren? Wenn angenommen wird, dass diese Mini-SL im Zentrum von quantenfluktuationsbedingten Materieverdichtungen entstanden, sollten sie dann nicht die Chance gehabt haben, in kürzester Zeit von ausreichend Materie für eine große Massenzunahme getroffen worden zu sein und damit eventuell die Zentren der später gebildeten Galaxien zu werden (die großräumigen Materieverteilungen im All werden doch ebenfalls auf solche quantenfluktuationsbedingten Inhomogenitäten in der Materieverteilung zurückgeführt)?
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Dunkle Materie ist natürlich vorhanden und wird auch vom Schwarzen Loch aufgesaugt. Sie trägt zur Masse aber nicht so dramatisch bei, weil sie auf der Dimension von Sternen nicht geklumpt ist, sondern nur auf größeren Skalen. Kosmologisch betrachtet gibt es viermal so viel Dunkle wie normale Materie (etwa 20 Prozent, beziehungsweise 4 Prozent des kosmischen Substrats), aber der Hauptbeitrag der Dunklen Materie kommt von Skalen von einigen Megaparsec, den Clusterskalen. Die Dichte der Dunklen Materie in kollabierten Objekten dieser Größe ist etwa 200-mal der kritischen Dichte, und das ist viel kleiner als die Dichte in Molekülwolken zum Beispiel: Also, auf Sternhaufenniveau ist der Beitrag der Dunklen Materie nicht bedeutend.

    Mini-Schwarze-Löcher sammeln auch Materie auf – die Akkretion wird aber reguliert durch die Strahlung, die in der aufgeheizten Materie entsteht (Eddington-Grenze).
    Für ein Schwarzes Loch von Sonnenmassengröße sind das etwa 10exp18 Gramm pro sec. Die Rate ist proportional zur Masse, ergo für ein kleines Schwarzes Loch von 10exp-5 Gramm, also 10exp-20 Gramm pro sec. Macht in 10exp10 Jahren etwa 10exp-2 Gramm, etwas größer, aber immer noch klein. Natürlich sind das nur ungefähre Abschätzungen, aber man sieht, es ist möglich, dass kleine Schwarze Löcher lange überleben.

  • Kant zum Determinismus

    06.05.2013, Hans Pröpper
    Verfasserin und Rezensent beziehen sich auf den großen aufklärerischen Königsberger Philosophen Immanuel Kant.
    Dessen Ausgangsposition wird in der Rezension (S.95, 3.Sp., 2.Abs.) wiedergegeben: „Die These der kausalen Geschlossenheit...“
    Kant hatte erkannt, dass die Kategorie Kausalität (sowie weitere Kategorien) und die Anschauungsformen Raum und Zeit konstitutiv für das menschliche Erkennen sind: Alles, was wir erkennen, ist von vornherein und unabdingbar den Kategorien und Anschauungsformen unterworfen (siehe auch meinen Leserbrief zu "Ist die Zeit eine Illusion?"). Das macht die Eigenheit unseres menschlichen Erkennens aus. Wie die Realität aber wirklich beschaffen ist, das ist uns nicht zugänglich. Um mit Kant zu sprechen: Wir erkennen nur das Ding in seiner Erscheinung, nicht aber das Ding an sich. Das war eine Essenz seiner "Kritik der reinen Vernunft" (1781, im Folgenden "KdrV").
    Es folgt die "Kritik der praktischen Vernunft" (1788, "KdpV").
    Die Kernfrage lautet: Wie kann der Mensch frei handeln, wenn doch alles Erfahrbare dem Prinzip der Kausalität unterworfen ist? Denn dieses Prinzip gilt nicht nur für Naturvorgänge, sondern auch für die Erfahrung eigener seelischer und intellektueller Vorgänge. Die KdrV ließ die Möglichkeit eines „Ich an sich“ (eines Ich hinter dem empirisch erfahrbaren Ich) offen. Dieses Ich könnte frei sein, es könnte aus freiem Entschluss so oder so handeln.
    Was gemäß der KdrV nur eine Denkmöglichkeit war, wird mit der KdpV zur Gewissheit. Kant zeigt die Freiheit des Willens als Postulat (Forderung) der praktischen Vernunft auf. Es wird kein theoretischer Beweis geliefert (hierzu ist die menschliche Vernunft nicht in der Lage). Es muss aber in einem bestimmten Sinne Willensfreiheit geben, weil sonst die Forderung (Sittengesetz), autonom zu handeln, und die Wertung des autonomen Wollens als sittlich gut (oder ungut) sinnlos wäre. Die Freiheit des sittlich handelnden Menschen besteht darin, das unumstößliche, allgemeingültige Sittengesetz zu wollen oder nicht zu wollen, danach zu handeln oder nicht zu handeln.
    Das Sittengesetz manifestiert sich im "kategorischen Imperativ":
    „Handle so, dass die Maxime (Richtschnur) deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“
    Hiermit tut sich der Nachweis für die Möglichkeit eines freien, nicht kausal bestimmten Handelns auf. Dies liegt jedoch auf einer anderen als auf der naturwissenschaftlichen Ebene mit ihrer methodisch fixierten Forschung. Die mit der Philosophie Kants aufgezeigte Willensfreiheit öffnet jedoch nur ein Fenster, das des Handelns aus Freiheit im sittlichen Bereich. Dies ist das eigentliche konstitutive Element des menschlichen Daseins, das sich seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte durch alle Mythen und Religionen zieht.
  • Intelligent oder klug?

    03.05.2013, Wolfgang Priebsch, Kiel
    Im Artikel wird – wie so oft – Klugheit mit Intelligenz gleichgesetzt. Ich sehe zwischen diesen beiden aber erhebliche Unterschiede. Während Klugheit das abrufbare Wissen bezeichnet, sehe ich in der Intelligenz die Fähigkeit, neues Wissen (für sich selbst, für eine Gruppe oder für die ganze Menschheit) zu erlangen. Oder kurz ausgedrückt: Die Klugheit eines Menschen erkennt man an den Antworten, die er gibt; die Intelligenz eines Menschen erkennt man an den Fragen, die er stellt.
  • Bessere Lösung

    03.05.2013, Christian Heusser
    Anstelle einer Legalisierung der Nashornjagd, wäre die Zucht eine bessere Lösung, denn durch eine "Massenproduktion" von Nashorn würde der Schwarzmarkt aufgrund von "Dumpingpreisen" einbrechen. Weitere Nutzen der Zucht sind die künstliche Erhaltung dieses Tiers und man kann auch wissenschaftliche Beobachtungen anstellen, um die Käufergruppe besser zu untersuchen, und so auch deren Absichten kennenzulernen.
  • Rechenfehler um Zehnerpotenz

    03.05.2013, Richard B. Wernig, Strassburg (Österreich)
    Auf S. 31 verrechnet sich der Autor um eine Zehnerpotenz: Die Bahngeschwindigkeiten in der Akkretionsscheibe erreichen bis zu 550 Kilometer pro Sekunde, fast zwei P r o z e n t der Lichtgeschwindigkeit. Richtig heißen müsste es ..., fast zwei P r o m i l l e der Lichtgeschwindigkeit.
  • Ansatz zur Erklärung

    02.05.2013, Sören Klein
    Meine Theorie ist es, dass wir bislang nur die schwierigen Varianten eines einfachen Grundgesetzes kennen. Wie in Objektorientierten Computersprachen (z.B. Java) gibt es ein Grundobjekt und alle weiteren Objekte leiten sich von diesem ab. So könnte man alle bewiesenen Gesetze der Quantenphysik, Gravitationstheorie usw. zusammenfassen. Wie genau dieses Grundgesetz aussehen kann, weiß ich aber nicht.
  • Technikbewertung

    02.05.2013, Dr.-Ing. Adalbert Rabich, Dülmen
    Der Autor fordert eine wissenschaftliche Diskussion über philosophische und moralische Zielsetzungen der Nutzung technischer Möglichkeiten zur Aufwertung eines Menschen, der zum Beispiel tugendhaft und vernünftig handelt, zumindest perfekter als der heutige sein könnte oder sollte. Dieser sollte in eine gesellschaftliche beziehungsweise soziale Ordnung eingepasst sein oder werden.

    Es erscheint sinnvoll, das herrschende Durcheinander von Begriffen und Bewertungen erst einmal durchzugehen, wie es in einem Teilgebiet die VDI-Richtlinie 3780.1991 vorschlägt (siehe hierzu auch die Dissertationen von W. Scheffczik, Uni Oldenburg 2003 und H. Becker, Kirchl. Hochschule Wuppertal-Bethel. 2008) und - wie es dringend nötig ist - das Enhancement oder den Transhumanismus besser beurteilen zu können, um den Bestrebungen der Politik mit den Schlagworten von sozialer Gerechtigkeit und Verbesserung der Lebensbedingungen ein Fundament zu geben. Manches wird heute leider voluminös ethisch, aber dabei oft einseitig interpretiert.
    Es schwebt so manchen Mitmenschen vor, dass man klüger werden könnte, und wenn nicht, dann aber über den Umweg künstlicher Intelligenz oder weiterentwickelter Computertechnik wenigstens in diese Richtung zu wollen. Dabei zeigt sich immer mehr das Risiko digitaler Demenz, von Überforderung der geistigen Substanz unseres menschlichen Gehirns. Man kann wohl nicht das von der Natur angelegte überspringen (www.philosophie.tu-darmstadt.de/media/institut_fuer_philosophie/diesunddas/normann/mitdernatur.pdf), höchstens durch Wunschdenken und religiöse Vorstellungen. Überhaupt bleibt die Frage: Wann verlassen wir so manche noch heute üblichen Rituale, die ihre Wurzeln in der Steinzeit haben? Und was wäre da zu tun?

    Unterzeichner begrüßt die Anregung des Autors zu einer gründlichen Debatte.
  • Antigravitation?

    02.05.2013, P. Kohl
    Wie ist das zu verstehen?
    Die Interpretation des obigen Beitrags suggeriert, dass zwar eine etwa 100- fache Ungleichheit
    von Schwere und Inertia ausgeschlossen werden kann, diese Möglichkeit einer Ungleichheit
    aber zumindest einräumt wird, eine Antigravitation ebenfalls!
    Dies passt jedoch überhaupt nicht zum gegenwärtigen Tenor, wonach angeblich kaum jemand
    an solche Unterschiede bzw. Antigravitation glaubt.
    Und wieso sind erst kleine Unterschiede von Interesse, große sinngemäß offenbar nicht?
    Wurden vielleicht die Reaktionen von Antiatomen und Antiteilchen durcheinandergebracht, oder
    soll hier etwa still auf etwas vorbereitet werden, was man im Groben bereits festgestellt hat,
    jedoch nur noch nicht weiß:
    Wie sag ich's meinem Kinde Albert?

  • Fundis?

    02.05.2013, Francesco
    Guten Tag Herr Stadler,

    Ihre überschrift nach, betiteln Sie gläubige als Fundamentalisten! Das zeigt, dass Sie nicht einmal, in wahrsten Sinne des Wortes, wissen was ein Fundament ist. Auf welche Fundament baut sich den Ihr Leben?
    Ihr Antwort ist wie schon 1000 anderen. Gesamte Wissenschaft ist vom Schöpfer Sie müssen es nur annehmen so wie ich sie annehmen. Aber zu Behaupten dies wäre alles Umfug, wurde ich in Ihre Aussage etwas vorsichtiger sein.
  • Gauß

    01.05.2013, Theo Wember
    Die Promotion "in absentia" muss nicht unbedingt immer als Qualitätsmakel beurteilt werden.
    Carl Friedrich Gauß hat in Helmstedt ebenfalls so promoviert. Er hat den Titel aber nun wahrlich verdient und seine Doktorarbeit beihaltet den Beweis des Fundamentalsatzes der Algebra.
    Man sollte sich außerdem vor Augen führen, dass z.B. der medizinische Doktortitel auch heute noch nicht an sonderlich hohe wissenschaftliche Leistungen geknüpft ist.
  • begehrte Doktortitel

    01.05.2013, DDr. Hans-Joachim Scheel, Diplombiologe im Fach Zoologie
    Als Naturwissenschaftler (Promotion in Zoologie1983) muss ich sagen, dass man mit dem Titel nicht reich werden konnte, denn es wurden meist befristete Stellen und Arbeitsverträge angeboten. Nur wer flexibel genug war, kam da über die Runden. Auf der anderen Seite war ein solcher Titel ein unbedingtes Muss, um überhaupt eine Chance am Arbeitsmarkt in Wirtschaft und Forschung zu haben
  • Die Ehre der Doktoren...

    01.05.2013, Angela M. Sturm
    Erst einmal vielen Dank an Herrn Ralf Hess für diesen hervorragenden Arikel.
    Ich denke, das wir im 21. Jahrhundert endlich alle der Meinung sein sollten, dass ein Doktortitel erarbeitet werden muss und zwar durch eigenes Lernen.
    Plagiate der Promotionen festzustellen, sollte im Zeitalter der Computer (Datenbanken) nun nicht mehr so schwer sein und strafrechtlich verfolgt werden.
    Ich selbst konnte zwar nie studieren, kann aber nachvollziehen, dass es diejenigen wohl ins Herz trifft, die durch eigene Arbeit (monatelanges Recherchieren, Auswerten und ins Wort übertragende) endlich den Doktortitel verliehen bekamen.
    Ich denke, dass es zur damaligen Zeit durchaus üblich war, dass Personen von höherer, gesellschaftlicher Stellung oder mit einem entsprechend angesehenen Befürworter, alles mögliche und unmögliche leichter erwerben konnten, inkl. Doktortitel.
    Ich selbst bin der Meinung, dass es eine Sache der Ehre ist, wenn eine Person sich den Doktortitel rechtschaffend selbst erarbeitet und nicht erkauft oder durch Copyright-Betrug erlangt.
  • Nicht Großeltern, sondern Großmütter

    30.04.2013, Gabriele
    Die Autorin unterschlägt leider Sarah Blaffer Hrdys "Mütter und andere": http://www.amazon.de/dp/3827008859
  • Variabilität des Menschen

    30.04.2013, Dr.-Ing. Adalbert Rabich, Dülmen
    Der Begriff Supermensch induziert, dass es einen reproduzierbaren typischen Menschen gibt und unterdrückt zugleich die Variabilität der Welt von menschlichen Individuen in Abhängigkeit ihrer immanenten Evolutions-Möglichkeiten, was besonders für die Intelligenz und Kreativität gilt. Ganz besonders kritisch ist das Herausheben einer sozialen Intelligenz zu betrachten, wo geht das über das "normale" Angepasstsein und Verhalten zum Erhalten des menschlichen Wesens hinaus?
    Was einst die Kunst des Überlebens als Funktion des Nutzens vom Nahrungsangebot war, das ist heute der ökonomische Erfolg; nicht immer gilt die Devise, bin ich klüger als der Nachbar, sondern habe ich mehr. Davon ist heute massenweise etwas in der Politik und Realität zu spüren.
    Wenn wir heute für die Zukunft Prognosen heranziehen, so ist der Extremanteil der Verteilung von Intelligenz gefragt, die uns sicher als menschliches Wesen überleben lässt. Ein Supermensch mit Weisheit scheint keinen Vorzug zu genießen.
    In der Rubrik "Mensch & Kultur" gibt es noch zwei weitere Artikel, die zur Thematik passen und eigentlich zusammen analysiert werden sollten. Zum Nachdenken und geistiges Folgern scheinen sie mir angebracht und dann komme ich wohl wieder darauf zurück.
  • Die Frage ist so vereinfachend, dass sie falsch ist.

    30.04.2013, Zerology
    In der Fragestellung fehlt, wie die n-Ecke genau aussehen. Man kann durchaus mit Fünfecken parkettieren, sie dürfen allerdings nicht so aussehen, wie in der Lösung. (Eine Suche nach Kairo-Parkett bringt Beispiele.)
    Stellungnahme der Redaktion

    Stimmt - die Fragestellung ist unvollständig. (Sorry für den Fehler). Gemeint waren Pflasterungen mit regelmäßigen, das heißt gleichseitigen und gleichwinkligen Drei-, Vier-, Fünf- und Sechsecken. Stellt man diese Bedingung nicht, gibt es eine große Fülle von Pflasterungen (siehe zum Beispiel hier).

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