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Es scheint mir hochmütig bis einfältig, in jedem Falle aber ein Rückfall in ein anthropozentrisches Denksystem zu sein, wenn man glaubt, "Design-Fehler" seien mit dem Wirken eines allwissenden, vorausschauenden Gottes unvereinbar. Er (oder Sie) wollte halt sehen, was passiert, wenn man ein Auge falsch herum baut – und die Erkenntnis ist: "geht doch". Ich finde das nachvollziehbar lustig. Und warum soll denn der Designer (m/w) gutwillig sein und uns nicht ein wenig mit ärgerlichen Stubenfliegen bis hin zu tödlichen Vieren piesacken wollen? Nein, das ist kein gutes Argument gegen Glauben – das es ohnehin nicht geben kann. Ich empfehle die Lektüre der Novelle "Candide oder der Optimismus", die Voltaire in Antwort auf Leibnitz‘ Auffassung von unserer Welt als der besten aller möglichen schrieb. Wo Skeptizismus fehlt, haben nachvollziehbare Argumente oder gar wissenschaftliche Beweise keine Chance. Oder haben die Kreationisten eben doch recht und der Designer (m/w) hat in seiner Voraussicht den Menschen so dumm gemacht, dass er Kreationist werden kann? So muss er sich wenigstens nicht mit allzu viel Denken abmühen.
An dieser Stelle noch ein HOCH auf die USA, wo fast die Hälfte der Menschen (in Ägypten unter 10 Prozent) zumindest ahnt, was Evolution ist.
Und, ehrlich gesagt, mir ist ein zum Erhalt der Schöpfung bereiter Kreationist – das müsste ja sein Bestreben sein - lieber als ein halbgebildeter "Evolutionist", der Kaninchen, Füchse und Aga-Kröten nach Australien bringt und meint: "die Evolution wird's schon richten".
Die Idee von A.H. Dören finde ich gut, wahrscheinlich werden aber die Kreationisten das jeweilige Leiden zur wohlverdienten Strafe Gottes erklären, und bei denen kommt man im günstigsten Fall mit einer reichlichen Spende davon. Aufgrund reichlichen Zugangs zu finanziellen Ressourcen (und wegen einiger psychologischer Faktoren) können sich die Kreationisten leider in der kulturellen Evolution noch lange eine große Nische halten.
Wieso hat er vergessen, in grossen Teilen seiner "designten" Welt sauberes Trinkwasser bereitzustellen, damit nicht Millionen Menschen verdursten müssen ? Wieso hat er vergessen, dem menschlichen Hirn nur Güte und Menschenliebe zu verpassen, anstatt dieses mörderischste aller Tiere zu kreieren ? Weiss er, dass jeden Tag, an 365 Tagen im Jahr, 15000 Kinder unter 5 Jahren an Mangelkrankheiten sterben, und dass jeden Tag 15000 Mütter ihr geliebtes Kind, das sie 9 Monate lang getragen haben, beerdigen müssen, obwohl sie während Monaten gebetet haben? Was für ein Pfusch ist doch dieses Design. Wieso zeigt er sich nie, spricht nicht mit uns allabendlich übers Fernsehen? Wir lieben und erziehen unsere Kinder, während Jahren, sind immer für sie da, und dieser Designer spricht nie mit uns, schafft eine verkorste Welt, und überlässt sie dann ihrem Schicksal? Vielleicht hat er sie dann aber der Evolution überlassen!
Ich fürchte (!), zeitgleich geht man gegen Sie vor und zwar wegen Lästerung des I.D. Das kann, nach so mancher Erfahrung, schon bei einem weit geringeren Anteil an I.D- Anhängern in unserem Ländle geschehen.
Wissenschaftshistorische Analysen sind bekanntlich immer wieder für Überraschungen gut. Wie kam es zu den großen Ideen oder Theorien in der Naturwissenschaft, welche individuellen und soziokulturellen Begleitumstände prägten Forscherpersönlichkeiten? Zahlreiche geniale Köpfe der Vergangenheit sind in Vergessenheit geraten und mit ihnen ihre großartigen Leistungen.
Alfred Russel Wallace, ein Zeitgenosse von Charles Darwin, war ein solcher Forscher, dessen individuelle Lebensgeschichte und Leistungen als Biologe beeindrucken und darüber hinaus eine Fundgrube für das Verständnis des Wissenschaftsbetriebes im 19. Jahrhundert darstellen. Ulrich Kutscheras Aufarbeitung der einzelnen Lebensabschnitte des Mitbegründers der Selektionstheorie liefert viele spannende Ansatzpunkte, die das o.g. bestätigen.
Leider büßt Kutscheras Arbeit Qualität und damit Zitierfähigeit ein, weil der Autor unbeirrt alle fachlichen und handwerklichen Missgriffe seiner früheren Werke fortsetzt. Dazu gesellt Kutschera einen zwar keineswegs neuen, jedoch für eine solche populärwissenschaftliche Publikation völlig deplatzierten Umgang mit seinen Gegnern. Die entwürdige und teilweise beschämende Art und Weise, wie u.a. evolutionskritische Positionen und deren Vertreter dargestellt werden, wirft ein trauriges Licht auf den Autor. Die kläglichen Versuche z.B., die Wahl des Eisvogels auf dem Cover einer Publikation der SG Wort und Wissen zu ergründen (S.260-262) oder der Vergleich deutscher "ID-Kreationisten" mit "dickleibigen, biertrinkenden Spießbürgern" (S. 344) sind dafür selbstredend. Gibt es beim LIT-Verlag keinen Lektor, der solche Entgleisungen verhindern könnte?
Neben der Abqualifizierung seiner weltanschaulichen und wissenschaftlichen Kontrahenten liegt ein weiterer Schwerpunkt in Kutscheras Buch auf der Kritik des Design-Argumentes. "Design-Fehler" in der Natur sind - so es sie denn wirklich gibt und diese mittels naturwissenschaftlicher Methodik als solche auch klar definierbar wären - tatsächlich eine Herausforderung für alle, die von der Existenz eines genialen und kreativen Designer überzeugt sind. Kutschera ignoriert jedoch konsequent alle publizierten Kriterien, was im wissenschaftlichen Sprachspiel als designt gilt und was nicht. Nach eigenem Gutdünken, in welches zudem viele subjektive theologische Vorstellungen mit einfließt, legt Kutschera fest, was gutes Design in der Natur ist und wie der Designer zu handeln habe. Ein Kinderspiel ist es dann für ihn, diesen selbst geschaffenen Strohmann an eigenartig anmutenden Beispielen (wie die Kristallstruktur von NaCl, der Kreislauf der Gesteine, Sauerstoffradikale) zu zerpflücken. Kutschera bewegt sich damit völlig außerhalb dessen, was in der wissenschaftlichen Diskussion um das Designargument tatsächlich im inhaltlichen Zentrum steht.
Die Gliederung und der Aufbau des Buches orientieren sich nicht an dem durch die Überschrift vorgegeben roten Faden. Dem Leser werden weite Sprünge zwischen Wallace`s Leben, den "ID-Kreationisten", Darwin und den ungeliebten Vertretern der Frankfurter Konstruktionsmorphologie zugemutet, eine gedankliche Kontinuität bleibt so weithin unkenntlich.
Der Stil ist - gemessen an seinen bisherigen Publikationen - typisch für den Autor, geprägt von wiederkehrenden unbegründeten Pauschalaussagen und Worthülsen. Das bisher schon enorme Ausmaß an Selbstzitationen übersteigt in diesem Werk das Maß des Erträglichen.
Wallace`s Leben und Werk, dem der Ruhm seines über allen geschätzten Vorbildes Charles Darwin verwehrt blieb, ist es wert, in Erinnerung gerufen zu werden. Kutschera gelingt es - wenn er sich auf dieses Thema konzentriert -, die ungewöhnliche Spannweite des akribisch arbeitenden, aber meist mittellosen Naturforschers und gleichzeitig verlachten, "tischerückenden" Spiritisten nachzuzeichnen. Dennoch, jeder der das Buch bis zum Ende aufmerksam liest, fragt sich, warum diese Lebensgeschichte in einem solch unwürdigen Rahmen eingefügt werden musste.
Die Aussage "Bewegte Uhren gehen langsamer" ist nicht ganz richtig. Tatsächlich aber gilt, dass beschleunigte Uhren langsamer gehen.
Uhren, die relativ zum Beobachter zwar nicht beschleunigt aber doch bewegt sind, gehen aus seiner Sicht langsamer oder schneller, je nachdem, ob jene Uhr sich von ihm weg oder auf ihn zu bewegt. Der Grund hierfür ist die Konstanz und die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit.
Die Autoren beschreiben ab S. 40 die komplexen Vorgänge in den Mitochondrien. In der Grafik auf S. 45 ist eine Reaktion dargestellt, die genau so in einer Brennstoffzelle abläuft. 2H+ + 1/2 O = H2O. Diese Reaktion liefert zirka 50% elektrische und 50% thermische Energie. Deshalb müssen Brennstoffzellen auch gekühlt werden. Könnte es sein, dass Mitochondrien unter anderem auch Minibrennstoffzellen sind?
Stellungnahme der Redaktion
In der Tat läuft in Mitochondrien und Brennstoffzellen die gleiche chemische Reaktion ab, die so genannte Knallgasreaktion, nur unter verschiedenen, kontrollierten Bedingungen.
Ganz schön kämpferisch und eingebildet, Fr. oder Herr A. H. Dören. Sie verwechseln wohl Vorstellung und Wirklichkeit! Alles ist bloß Hypothese, die von den Kreationisten geschaffenen Gottesbilder wie die Begriffe von Selektion, Mutation, Desingfehler u. a. böse Worte, wie im Kommentar. Etwas mehr Selbstkritik und Wissenschaftstheorie und Reflexion auf beiden Seiten könnte nicht schaden. Franz Strasser
Es hat mich gefreut, Herr Hund, dass Sie dem letzten Absatz meines Beitrages zustimmen. Das zeigt mir, dass wir grundsätzlich in die gleiche Richtung denken.
Ihren Vorschlag, die Bodentemperaturen in größerer Tiefe, z. B. 10 m, heranzuziehen, finde ich interessant und logisch.
Die messen (haben Zeitreihen) über die Bodentemperatur bis in 12 m Tiefe. Seit 1895.
Habe die Temperatur in 6 m Tiefe stichbrobenmäßig nachgeschaut. Mein erster Eindruck war, dass die Zeitreihen sehr gut eine Erwärmung um 0,5 - 1°C stützen (passt). Danke für den Tipp.
Dort gibt es auch noch viel Interessantes. Nochmal Danke für die Idee.
Gäbe da noch so viel Spannendes zu erzählen... Strahlungswetterlage, Bodennebel, Eisblumen auf dem Auto.... Alles Beispiele, wo der kältere Gegenstand Wärme verliert, obwohl die umgebende Luft wärmer ist als er. Stichwort: negative Strahlungsbilanz. Funktioniert prima, kann sich jeder vor seiner Haustür anschauen. Fällt den meisten Leuten aber nicht als was Besonderes auf.
Die Welt ist spannend. Und Naturwissenschaft findet nicht nur in den großen Forschungsinstituten statt. Sondern vor unserer Haustür, direkt vor unserer Nase.
Möchte nur auf 1 Sache näher eingehen: "Messen Sie doch mal die Abstrahlung eines Eiswürfels in einem 20° C warmen Zimmer! Die gibt es nicht..." Die gibt es sehr wohl. Sonst würde die IR-Temperatur Messung nicht funktionieren. Steht auch in jedem Physikbuch, Plancksches Strahlungsgesetz, Strahlung "schwarzer Körper".... Erst bei 0 K = -273,15 °C gibt es keine Abstrahlung mehr und so kalt ist der Eiswürfel dann doch nicht.
- Wenn ich ein einfaches IR-Thermometer nehme und es auf den Eiswürfel richte, kann ich im warmen Zimmer die Temperatur des Eiswürfels ohne Probleme messen. Wie macht es das? Es misst die IR-Strahlung (=Energie), die der Eiswürfel abstrahlt und nichts anderes. Also strahlt der Eiswürfel in dem warmen Zimmer. - Er schmilzt natürlich trotzdem, da er mehr Strahlungsenergie absorbiert als er selber abgibt. Also hat er eine positive Strahlungsbilanz. Aber das ist keine Einbahnstraße für Strahlung (=Energie) . Der Eiswürfel strahlt und die wärmere Umgebung strahlt. Er gibt Wärmeenergie ab und nimmt Wärmeenergie auf (Halt etwas mehr und daher schmilzt er).
Auf der Erde ist es, wie schon beschrieben, etwas komplizierter, beruht halt auf den Strahlungsbilanzen und auf den unterschiedlichen Absorptionseigenschaften.
Warum ist es eigentlich auch im kalten Winter im ungeheizten Treibhaus deutlich wärmer als draußen? Dürfte doch gar nicht sein. Da war doch was, ach ja, der Treibhauseffekt. Siehe da, es geht.
"Bei der ethischen Diskussion um 'Personenrechte statt Menschenrechte' bleibt die klare Distanzierung von radikalen Bioethikern wie Peter Singer aus ..."
Dafür gibt es ja auch gar keinen Grund. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass nicht alle Menschen Personen (also ich-bewusst) und nicht alle Personen Menschen sind. Da es in der Ethik darum geht, Leid vorzubeugen, zu lindern und zu beseitigen, ist DIE zentrale ethische Unterscheidung jene zwischen leidensfähigen und nicht-leidensfähigen Wesen. Auch diese Trennlinie verläuft nicht deckungsgleich mit der zwischen Menschen und Personen, geschweige denn zwischen Menschen und Nicht-Menschen. Unter Leuten, deren Verständnis von "Political Correctness" zu Einschränkungen der rationalen Denkfähigkeit geführt hat, mag die Pauschalablehnung der Singerschen Ethik zum guten Ton gehören, aber die dringendst notwendige ethische Entwicklung der Menschheit wird man auf diese Weise nicht voranbringen.
Vielleicht war ja Leibniz der verständigere Physiker mit seinem Zeitbegriff. Und irgendwie kann Newton mit "seinem" absoluten Raum auch nicht zufrieden gewesen sein, da seine Mechanik ja grundlegend auf das galileische Relativitätsprinzip baut. Alle gleichförmig bewegte (unbeschleunigte) Bezugssysteme sind physikalisch äquivalent.
Und das mit den Differenzialen ("unendlich kleine Raum- und Zeitunterschiede"). Ist es vielleicht nicht besser zu sagen, dass diese nicht unendlich klein seien, sondern mathematische Objekte sind, deren Quadrate verschwinden? Dann stimmt die Algebra wieder.
Wie immer, tolle Beiträge und Berichte. Ich würde mir wünschen mir, dass bei Bildern wie dem zum Warrego Valles(Seite 13), oder dem Spezialwerkzeug (ebenfalls Seite 13) und den Grenzen des Wachstums (Seite 15)Größenvergleiche (Skalen) angegeben werden.
Vorweg, dem letzten Absatz Ihres Beitrages kann ich ohne Einschränkung zustimmen, dies gebietet schon die menschliche Vernunft. Den Energiehaushalt der Erde kann man aber nicht mit den Oberflächentemperaturen unseres Planeten erklären, dazu gehören sowohl die Masse der Erde, die Masse des Wasserdampfes, natürlich auch die Masse aller anderen Gase in der Atmosphäre, und nicht zu vergessen, die Energieabstrahlung des Erdkerns, die in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung, die Energiebilanz unseres Planeten bestimmen. Bohren Sie mal ein paar Meter in die Erde und messen Sie über längere Fristen die Temperatur, in verschiedenen Tiefen, schon werden Sie ein Verschwimmen der Tages und Jahrgangskurven feststellen und in unseren Breiten eine mittlere Temperatur von ca. 12° C feststellen. Mich wundert übrigens, dass die Wissenschaft die Erdtemperatur in z.B. 10m Tiefe nicht heranzieht um eine Erderwärmung nachzuweisen, man könnte den Disput um Oberflächentemperaturen und Wettereinfluss sehr schön umgehen. Haben wir einen Wolken bedeckten Himmel wird die Nachttemperatur an der Oberfläche der Erde um viele Grade weniger absinken als in einer klaren Nacht, weil große Massen von tagsüber erwärmten Wasserdampfs in ein paar Kilometern Höhe uns vom sehr kalten Weltraum abschirmen, da ist ein wirklicher Treibhauseffekt nachweisbar. Aber bei 0,04% CO2 kann ich keinen nennenswerten Effekt der Abschirmung ausmachen.
Ihr Satz, "Und die Gase in der Erdatmosphäre, die ein Teil der Temperaturstrahlung auf dem Weg in den Weltraum wieder absorbieren und dann wieder in alle Richtungen abstrahlen, auch auf die Erde" können Sie mit folgendem Experiment widerlegen.
Messen Sie doch mal die Abstrahlung eines Eiswürfels in einem 20° C warmen Zimmer! Die gibt es nicht, sondern der Eiswürfel nimmt nur Energie aus dem warmen Raum auf, das gleiche passiert mit den Gasen die durch Absorption von rückgestrahlter IR von der Erde erwärmt werden, sie geben ihre geringe aufgenommene Energie bei einigen zig minusgraden niemals an die warme Erde ab, sondern sie strahlen ihre höhere Energie die sie gegenüber der Umgebung haben nur in Richtung noch kälterer Regionen ab.
Für mich ist diese Theorie einleuchtend. Bis zum heutigen Tag werden dort am meisten Kinder in die Welt gesetzt, wo es gerade mal geringe Überschüsse beim Essen gibt und dann reicht es irgendwann nicht mehr für alle. Es sind schlicht zu viele, die essen wollen. Das gibt dann Hunger und Verteilungskämpfe, die weitere Opfer fordern - und plötzlich ist wieder genug da für die, die das überlebt haben. Ein fortwährender Kreislauf, in dem wir z.Z. gerade wieder auf "zu viele Menschen" zusteuern - trotz verbesserter Anbautechniken und Verteilstrategien.
Eine Lanze für den Kreationismus
07.10.2013, Johannes BohnenbergerAn dieser Stelle noch ein HOCH auf die USA, wo fast die Hälfte der Menschen (in Ägypten unter 10 Prozent) zumindest ahnt, was Evolution ist.
Und, ehrlich gesagt, mir ist ein zum Erhalt der Schöpfung bereiter Kreationist – das müsste ja sein Bestreben sein - lieber als ein halbgebildeter "Evolutionist", der Kaninchen, Füchse und Aga-Kröten nach Australien bringt und meint: "die Evolution wird's schon richten".
Zu A.H. Dören
07.10.2013, Boese WolfgangDer Designer hat vieles vergessen bei der Erschaffung
06.10.2013, H. MartinWiderstände
06.10.2013, L.SchawaSpannendes Lebensbild in unwürdigem Rahmen
06.10.2013, Henrik UllrichAlfred Russel Wallace, ein Zeitgenosse von Charles Darwin, war ein solcher Forscher, dessen individuelle Lebensgeschichte und Leistungen als Biologe beeindrucken und darüber hinaus eine Fundgrube für das Verständnis des Wissenschaftsbetriebes im 19. Jahrhundert darstellen.
Ulrich Kutscheras Aufarbeitung der einzelnen Lebensabschnitte des Mitbegründers der Selektionstheorie liefert viele spannende Ansatzpunkte, die das o.g. bestätigen.
Leider büßt Kutscheras Arbeit Qualität und damit Zitierfähigeit ein, weil der Autor unbeirrt alle fachlichen und handwerklichen Missgriffe seiner früheren Werke fortsetzt. Dazu gesellt Kutschera einen zwar keineswegs neuen, jedoch für eine solche populärwissenschaftliche Publikation völlig deplatzierten Umgang mit seinen Gegnern. Die entwürdige und teilweise beschämende Art und Weise, wie u.a. evolutionskritische Positionen und deren Vertreter dargestellt werden, wirft ein trauriges Licht auf den Autor. Die kläglichen Versuche z.B., die Wahl des Eisvogels auf dem Cover einer Publikation der SG Wort und Wissen zu ergründen (S.260-262) oder der Vergleich deutscher "ID-Kreationisten" mit "dickleibigen, biertrinkenden Spießbürgern" (S. 344) sind dafür selbstredend.
Gibt es beim LIT-Verlag keinen Lektor, der solche Entgleisungen verhindern könnte?
Neben der Abqualifizierung seiner weltanschaulichen und wissenschaftlichen Kontrahenten liegt ein weiterer Schwerpunkt in Kutscheras Buch auf der Kritik des Design-Argumentes. "Design-Fehler" in der Natur sind - so es sie denn wirklich gibt und diese mittels naturwissenschaftlicher Methodik als solche auch klar definierbar wären - tatsächlich eine Herausforderung für alle, die von der Existenz eines genialen und kreativen Designer überzeugt sind. Kutschera ignoriert jedoch konsequent alle publizierten Kriterien, was im wissenschaftlichen Sprachspiel als designt gilt und was nicht. Nach eigenem Gutdünken, in welches zudem viele subjektive theologische Vorstellungen mit einfließt, legt Kutschera fest, was gutes Design in der Natur ist und wie der Designer zu handeln habe. Ein Kinderspiel ist es dann für ihn, diesen selbst geschaffenen Strohmann an eigenartig anmutenden Beispielen (wie die Kristallstruktur von NaCl, der Kreislauf der Gesteine, Sauerstoffradikale) zu zerpflücken. Kutschera bewegt sich damit völlig außerhalb dessen, was in der wissenschaftlichen Diskussion um das Designargument tatsächlich im inhaltlichen Zentrum steht.
Die Gliederung und der Aufbau des Buches orientieren sich nicht an dem durch die Überschrift vorgegeben roten Faden. Dem Leser werden weite Sprünge zwischen Wallace`s Leben, den "ID-Kreationisten", Darwin und den ungeliebten Vertretern der Frankfurter Konstruktionsmorphologie zugemutet, eine gedankliche Kontinuität bleibt so weithin unkenntlich.
Der Stil ist - gemessen an seinen bisherigen Publikationen - typisch für den Autor, geprägt von wiederkehrenden unbegründeten Pauschalaussagen und Worthülsen. Das bisher schon enorme Ausmaß an Selbstzitationen übersteigt in diesem Werk das Maß des Erträglichen.
Wallace`s Leben und Werk, dem der Ruhm seines über allen geschätzten Vorbildes Charles Darwin verwehrt blieb, ist es wert, in Erinnerung gerufen zu werden. Kutschera gelingt es - wenn er sich auf dieses Thema konzentriert -, die ungewöhnliche Spannweite des akribisch arbeitenden, aber meist mittellosen Naturforschers und gleichzeitig verlachten, "tischerückenden" Spiritisten nachzuzeichnen.
Dennoch, jeder der das Buch bis zum Ende aufmerksam liest, fragt sich, warum diese Lebensgeschichte in einem solch unwürdigen Rahmen eingefügt werden musste.
Kleine Korrektur:
06.10.2013, Gebhard GreiterUhren, die relativ zum Beobachter zwar nicht beschleunigt aber doch bewegt sind, gehen aus seiner Sicht langsamer oder schneller, je nachdem, ob jene Uhr sich von ihm weg oder auf ihn zu bewegt. Der Grund hierfür ist die Konstanz und die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit.
Mitichondrien als Minibrennstoffzellen?
06.10.2013, Dr. G. Prilhofer, WienIn der Tat läuft in Mitochondrien und Brennstoffzellen die gleiche chemische Reaktion ab, die so genannte Knallgasreaktion, nur unter verschiedenen, kontrollierten Bedingungen.
Antwort auf A. H. Dören
06.10.2013, Franz StrasserFranz Strasser
Wenn´s so einfach wäre, die 3te...
06.10.2013, Rolf KruegerEs hat mich gefreut, Herr Hund, dass Sie dem letzten Absatz meines Beitrages zustimmen. Das zeigt mir, dass wir grundsätzlich in die gleiche Richtung denken.
Ihren Vorschlag, die Bodentemperaturen in größerer Tiefe, z. B. 10 m, heranzuziehen, finde ich interessant und logisch.
Und es wird schon gemacht, von den Wissenschaftlern, die auch den Klimawandel und den Treibhauseffekt untersuchen und erklären können:
Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
http://www.pik-potsdam.de/services/klima-wetter-potsdam/klimazeitreihen/bodentemperatur
Die messen (haben Zeitreihen) über die Bodentemperatur bis in 12 m Tiefe. Seit 1895.
Habe die Temperatur in 6 m Tiefe stichbrobenmäßig nachgeschaut. Mein erster Eindruck war, dass die Zeitreihen sehr gut eine Erwärmung um 0,5 - 1°C stützen (passt). Danke für den Tipp.
Dort gibt es auch noch viel Interessantes. Nochmal Danke für die Idee.
Gäbe da noch so viel Spannendes zu erzählen...
Strahlungswetterlage, Bodennebel, Eisblumen auf dem Auto....
Alles Beispiele, wo der kältere Gegenstand Wärme verliert, obwohl die umgebende Luft wärmer ist als er. Stichwort: negative Strahlungsbilanz. Funktioniert prima, kann sich jeder vor seiner Haustür anschauen. Fällt den meisten Leuten aber nicht als was Besonderes auf.
Die Welt ist spannend.
Und Naturwissenschaft findet nicht nur in den großen Forschungsinstituten statt.
Sondern vor unserer Haustür, direkt vor unserer Nase.
In diesem Sinne
Viele Grüße
Rolf Krueger
Und der Eiswürfel strahlt doch...
05.10.2013, Rolf Krueger"Messen Sie doch mal die Abstrahlung eines Eiswürfels in einem 20° C warmen Zimmer! Die gibt es nicht..."
Die gibt es sehr wohl. Sonst würde die IR-Temperatur Messung nicht funktionieren. Steht auch in jedem Physikbuch, Plancksches Strahlungsgesetz, Strahlung "schwarzer Körper"....
Erst bei 0 K = -273,15 °C gibt es keine Abstrahlung mehr und so kalt ist der Eiswürfel dann doch nicht.
- Wenn ich ein einfaches IR-Thermometer nehme und es auf den Eiswürfel richte, kann ich im warmen Zimmer die Temperatur des Eiswürfels ohne Probleme messen. Wie macht es das? Es misst die IR-Strahlung (=Energie), die der Eiswürfel abstrahlt und nichts anderes. Also strahlt der Eiswürfel in dem warmen Zimmer.
- Er schmilzt natürlich trotzdem, da er mehr Strahlungsenergie absorbiert als er selber abgibt. Also hat er eine positive Strahlungsbilanz. Aber das ist keine Einbahnstraße für Strahlung (=Energie) . Der Eiswürfel strahlt und die wärmere Umgebung strahlt. Er gibt Wärmeenergie ab und nimmt Wärmeenergie auf (Halt etwas mehr und daher schmilzt er).
Auf der Erde ist es, wie schon beschrieben, etwas komplizierter, beruht halt auf den Strahlungsbilanzen und auf den unterschiedlichen Absorptionseigenschaften.
Warum ist es eigentlich auch im kalten Winter im ungeheizten Treibhaus deutlich wärmer als draußen? Dürfte doch gar nicht sein. Da war doch was, ach ja, der Treibhauseffekt. Siehe da, es geht.
Viele Grüße
Rolf Krueger
"Radikaler Bioethiker"...
03.10.2013, Lutz Martin, BerlinDafür gibt es ja auch gar keinen Grund. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass nicht alle Menschen Personen (also ich-bewusst) und nicht alle Personen Menschen sind. Da es in der Ethik darum geht, Leid vorzubeugen, zu lindern und zu beseitigen, ist DIE zentrale ethische Unterscheidung jene zwischen leidensfähigen und nicht-leidensfähigen Wesen. Auch diese Trennlinie verläuft nicht deckungsgleich mit der zwischen Menschen und Personen, geschweige denn zwischen Menschen und Nicht-Menschen. Unter Leuten, deren Verständnis von "Political Correctness" zu Einschränkungen der rationalen Denkfähigkeit geführt hat, mag die Pauschalablehnung der Singerschen Ethik zum guten Ton gehören, aber die dringendst notwendige ethische Entwicklung der Menschheit wird man auf diese Weise nicht voranbringen.
Newton vs. Leibniz
03.10.2013, Mathias VöllingerUnd das mit den Differenzialen ("unendlich kleine Raum- und Zeitunterschiede"). Ist es vielleicht nicht besser zu sagen, dass diese nicht unendlich klein seien, sondern mathematische Objekte sind, deren Quadrate verschwinden? Dann stimmt die Algebra wieder.
Größenvergleich bei Bildern
03.10.2013, Wolfgang FischerWenn es so einfach wäre, die 2te ...
03.10.2013, Helmut HundDen Energiehaushalt der Erde kann man aber nicht mit den Oberflächentemperaturen unseres Planeten erklären, dazu gehören sowohl die Masse der Erde, die Masse des Wasserdampfes, natürlich auch die Masse aller anderen Gase in der Atmosphäre, und nicht zu vergessen, die Energieabstrahlung des Erdkerns, die in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung, die Energiebilanz unseres Planeten bestimmen. Bohren Sie mal ein paar Meter in die Erde und messen Sie über längere Fristen die Temperatur, in verschiedenen Tiefen, schon werden Sie ein Verschwimmen der Tages und Jahrgangskurven feststellen und in unseren Breiten eine mittlere Temperatur von
ca. 12° C feststellen. Mich wundert übrigens, dass die Wissenschaft die Erdtemperatur in z.B. 10m Tiefe nicht heranzieht um eine Erderwärmung nachzuweisen, man könnte den Disput um Oberflächentemperaturen und Wettereinfluss sehr schön umgehen.
Haben wir einen Wolken bedeckten Himmel wird die Nachttemperatur an der Oberfläche der Erde um viele Grade weniger absinken als in einer klaren Nacht, weil große Massen von tagsüber erwärmten Wasserdampfs in ein paar Kilometern Höhe uns vom sehr kalten Weltraum abschirmen, da ist ein wirklicher Treibhauseffekt nachweisbar.
Aber bei 0,04% CO2 kann ich keinen nennenswerten Effekt der Abschirmung ausmachen.
Ihr Satz, "Und die Gase in der Erdatmosphäre, die ein Teil der Temperaturstrahlung auf dem Weg in den Weltraum wieder absorbieren und dann wieder in alle Richtungen abstrahlen, auch auf die Erde" können Sie mit folgendem Experiment widerlegen.
Messen Sie doch mal die Abstrahlung eines Eiswürfels in einem 20° C warmen Zimmer! Die gibt es nicht, sondern der Eiswürfel nimmt nur Energie aus dem warmen Raum auf, das gleiche passiert mit den Gasen die durch Absorption von rückgestrahlter IR von der Erde erwärmt werden, sie geben ihre geringe aufgenommene Energie bei einigen zig minusgraden niemals an die warme Erde ab, sondern sie strahlen ihre höhere Energie die sie gegenüber der Umgebung haben nur in Richtung noch kälterer Regionen ab.
Auf ein Neues,
viele Grüße
Helmut Hund
einleuchtend!
02.10.2013, Inge G.