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Krieg gibt es, weil andere ihn auch führen. Frieden ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln, ein Waffenstillstand, bis die Schäden des letzten Krieges behoben wurden, man aufgerüstet und sich mit Taktieren und Allianzen neu aufgestellt hat. Zwischendurch wird man reicher, korrupter, gieriger, vergisst, wie es das letzte Mal war, braucht neue Ressourcen zum Verschwenden und so steigen interne und externe Spannungen, bis es keine andere Möglichkeit gibt, sie zu entladen. Egal, wie friedliebend und tolerant Sie sind – wenn Sie einen Schwächeren sehen, müssen Sie ihn schlucken, sonst schluckt ihn jemand anders, und dann ist er groß und stark genug, um Sie zu schlucken. Oder der Kleine wird groß und beißt Ihnen in den Hintern, gleiches Szenario. Der Starke findet überall Freunde und Futter, der Schwache nur Feinde, auch wenn beide das Gleiche finden.
Die Idee, keine Angriffs- und Eroberungskriege zu führen, ist nobel, doch sie setzte sich erst in einer Welt durch, in der der Westen alle Angriffs- und Eroberungskriege gewonnen hatte, den Rest der Welt dominierte und genüsslich plünderte und einfach nur den Status Quo wahren wollte. Seine beiden Teile, Ost und West, saugten viele Konflikte auf, ließen die Kleinen stellvertretend für sich kämpfen und so wurde der Kalte Krieg zu einem Eimer kaltes Wasser für die Hitzköpfe, der die Welt ruhig hielt. Doch als die Sowjetunion platzte, platzte auch die Weltordnung, und all die unterschwelligen Konflikte kommen wieder auf. Ob ein neuer Kalter Krieg zwischen USA und China Abhilfe schaffen kann, bleibt abzuwarten, denn der Westen ist höchstens Konflikten um den Pudding beim Mittagessen im Altenheim gewachsen, die wahrscheinlich der Pudding gewinnen wird, und China hatte schon immer Probleme, zu begreifen, dass es nicht auf dem Planeten China lebt, provoziert, wo es nur kann, ist zu instabil gebaut, um in einer instabilen Welt zu existieren, und ein Ballon mit so vielen Atomraketen kann sehr viel Krach machen, wenn er auf eine Nadel trifft.
Moderner Pazifismus hat etwas von den berühmten letzten Worten Polen-Litauens: Wenn wir keinem gefährlich werden, hat auch keiner Grund, uns anzugreifen. Polen-Litauen, das ist in etwa die Location, wo die beiden ersten Teile vom Weltkrieg am grausamsten mordeten – der Putin stellt gerade klar, dass sie bei Teil 3 auch nicht gerade als Casablanca in der Schweiz davonkommen dürfte. Frieden ist etwas, was die Starken schaffen, nicht die Schwachen. Damit die Hells' Angels den Drogenmarkt kontrollieren, müssen sie erst mal die Konkurrenz ausschalten, und wenn die Polizei dumm genug ist, die Hells' Angels auszuschalten, geht das Gemetzel von vorne los – gleiches Prinzip.
Beachten Sie bitte, dass nicht ich hier stramme rechte Parolen kloppe, sondern die Natur. Ich bin ein friedliebender Wiederkäuer, der auf all das keinen Bock hat, außer im Kino, und überlege, wie man die Schadensbegrenzung besser macht. Es gibt Heavy Metal, Filme, Fußball, Games – man kann den ganzen Spaß haben ohne das Grauen, aber der Teil, wo einem das Grauen die Tür eintritt, wenn man sich aus den Machtspielchen raushält, bleibt auch dann bestehen, wenn man sich die Decke übern Kopf zieht. Das hilft nur gegen Fantasiemonster, nicht gegen die echten, zu denen wir werden, wenn die Fantasiemonster unsere Köpfe schlucken.
Was sich ändern kann, ist das Konzept des Staates und der Umgang mit den Besiegten. Der Nationalstaat hat den Zweck, alle Nationen auszurotten, bis auf Hindus und Han-Chinesen. Vielleicht schaffen auch die Anglophonen oder Araber es, eine gemeinsame Nation zu formen. Völkchen gibt’s in groß und klein, und alles, was die Existenz der Kleinen absichert, sind Zettelchen, etwa so wirksam, wie die Verträge der Indianer mit dem Großen Weißen Hai in Washington. Die Kleinen werden früher oder später gefressen, und weil sie das genau wissen, lassen sie keine Gelegenheit aus, noch Kleinere zu fressen, um zu wachsen. Als Kriege noch zwischen Königen stattfanden und nicht zwischen Staaten, waren die Bauern nicht mehr als Vieh und wurden weitgehend verschont – dem Herrscher waren ihre Sprache und Kultur so lange egal, wie sie das Geschäft nicht störten, Religion war wichtiger, und die ist schnell gewechselt. Doch bei einem Nationalstaat, bei dem das Volk sein eigener Gott ist, ist jeder Krieg ein Religionskrieg zwischen Fanatikern, ein Kreuzzug und Dschihad. Mal eben den Nachbarn zu schlucken, weil er sexy Häfen hat, und ihn ansonsten in Ruhe zu lassen, geht nicht – man muss ethnisch säubern, entweder durch Vertreibung, Völkermord oder durch massiven Umerziehungsdruck, der wiederum für Widerstand, Terror und Gegenterror sorgt. Und wenn man die Wahl zwischen Vertreibung und Völkermord hat, ist Völkermord sinnvoller, denn der ist schnell vergessen, während Überlebende einen ständig im Fernsehen anschwärzen und ihre Reconquista vorbereiten. Wenn Staaten ihre Legitimität auf ihr Volk stützen müssen, bleibt ihnen aber kaum eine andere Möglichkeit, um sie herzustellen.
Der Nationalstaat stößt irgendwann an Sprachgrenzen: Die Preußen verschlangen recht locker alle, denen es sich irgendwie einreden ließ, ihre Sprachen wären bloß deutsche Dialekte, weil es nicht viel Mühe kostete, von Hesse auf Deutscher umzuschulen, doch wo das Bildungssystem auf Franzosen und Slawen traf, ging's zur Sache wie in Syrien. Jeder simple Wechsel in der Geschäftsleitung wird für die Belegschaft zum Überlebenskampf – dann kämpft sie zwar erbitterter, was ja für den Staat schön ist, aber nur, solange er die Macht hat, damit durchzukommen. Statt vieler kleiner Kriege zwischen Feudalherren, bei denen vor allem Zähne durch die Gegend flogen, gibt’s länger Frieden, doch wenn's dann losgeht, sind an den Zähnen noch die Köpfe dran. Was in ruhigen Zeiten noch friedensstiftend wirkt, wird in unsicheren, in denen selbst der Friedlichste entweder nach Beute strebt oder stirbt, zur Massenvernichtungswaffe mit einem größeren Mordpotenzial, als alle ABC-Waffen der Welt. Das Konzept „jeder Nation einen Staat“ muss weg, bevor es von selbst weg geht, denn dann hinterlässt Teil 3 die gleiche Sauerei, wie die letzten beiden Male. Und zwar schnell, denn der kommt mit großen Schritten näher, und ABC-Waffen plus Panzer und Gewehre sind schon schrecklich genug.
Ein Selbstbestimmungsrecht der Menschen, das durchaus das Recht beinhaltet, sich zu Vereinen zusammenzuschließen und gemeinsame Grundstücke zu besitzen, in denen sie nach eigener Fasson leben, labern, beten können – ja. Der Staat müsste all seinen Einwohnern gleich verpflichtet sein, auch solchen, die er gerade erst geschluckt hat, und sich um ihre gleichberechtigte Integration bemühen, ohne mehr an ihrer Kultur ändern zu dürfen, als Verwaltung und Menschenrechte gebieten. Wenn ich mir das heutige Europa so ansehe, würde allein ein solches Recht Expansionismus bremsen, wir verrecken ja lieber, als zu riskieren, die Macht mit den Nachbarn zu teilen. Doch im Grunde gelten für Staaten, Völker, Identitäten, Kulturen, die gleichen Regeln, wie für Menschen, ob intra- oder international: Der eine hockt in seiner Bude und findet alle zum Kotzen, weil sie ihn nicht als Gott Allmächtig anerkennen, poliert seine Flinte und wartet auf seine Gelegenheit, es allen zu zeigen, andere gehen raus, heiraten, ziehen um, verschmelzen zu Familien und haben Kinder und Erben, sie trennen sich und gehen eigene Wege, alles geschieht schön freiwillig, die Polizei sorgt dafür, dass es auch schön gesittet zugeht, und der Gesetzgeber ist jemand, der sich um Straßen, Schulen und Grenzen kümmern muss, die Tür eintritt, wenn er Geschrei hört, aber weder Zwangsheiraten noch Tischgebete vorschreiben darf. Natürlich erfordert ein Rationalstaat weitaus mehr, als die in Paragraphen gegossene Weisheit, die Staatsnase aus Dingen verpisst zu halten, die ihn einen feuchten Dreck angehen: Es gibt ein höheres Konfliktpotenzial, das erfordert bessere Verwaltung, besseres Wirtschaften und eine gerechtere Güterverteilung, denn Wohlstand und Fair Play stimmen milde. Die organisatorischen Anforderungen sind einfach höher, als an irgendeine Pissels-Diktatur, wo der Tyrann alle Unruhen einfach niederwälzt und die Leute sprachlich, ethnisch und mental in Gleichschritt schaltet, denn wo keine Vielfalt, da keine Überraschungen, und wo keine Überraschungen, kann auch ein Einzelner die Kontrolle ausüben und die Macht behalten. Die Einfachheit ist der Grund, warum beim Verfall komplexer Reiche, Gesellschaften, Demokratien, die Diktaturen als Letzte übrig bleiben und dann die Armeen haben, die die Kriege vom Zaun reißen. Aufs Maul gibt’s umsonst, wer nicht aufs Maul will, muss sich schon Mühe geben, c'est la vie.
Das ist das große Geheimnis des Krieges. Sie werden im Frieden gewonnen und verloren, der Frieden bestimmt, ob sie beginnen, wie sie verlaufen und wie sie enden. Irgendwie ist immer Krieg, Sie sind immer Soldat, und wenn wir Frieden wollen, müssen wir die hohe Kunst meistern, stets daneben zu schießen. Solange wir noch üben, bleiben nur Sanitäter und Schadensbegrenzung und das Streben nach dem kleinstmöglichen Übel.
Abgesehen davon, daß die Energiewirtschaft sich nur zu gerne von ihren problematischen radioaktiven Hinterlassenschaften trennt, weil sie sicher zukünftige Forderungen nach Behebung von Schäden und Folgeschäden der staatlich finanzierten Profitwitschaft befürchtet, und sie sich daher lieber schleunigst ins Lager der "guten" Energieerzeuger flüchtet, sprechen die vom Klimawandel geschaffenen Tatsachen gegen einen weiteren Betrieb. Es sollte inzwischen dem letzten Dorfdepp bekannt sein, daß Kernkraftwerke mit Wasser gekühlt werden müssen. Was soll passieren, wenn das Wasser entweder dank extremer Hitze ausbleibt und die Flüsse zu Rinnsalen werden, oder wenn es Starkregen gibt, welcher die Kernkraftwerk absaufen läßt ? Ganz zu schweigen von dadurch ausgelösten Katastrophen wie in Fukushima. Wenn die "Physikerin" Merkel mehr als Metaphysikerin herumgemerkelt hat, so hat sie immerhin kapiert, daß man seit Fukushima mit KKWs nicht mehr punkten kann. Und daß die nur zu 2% genutzten Brennstäbe, also die 98% nicht genutzter Rest als radioaktiver "Müll" bezeichnet werden, sagt alles über die "Beherrschung" dieser Technologie der "friedlichen Nutzung" der zerstörerischsten Waffe, die je erfunden wurde, vergleichbar mit der friedlichen Nutzung eines MGs, um ein DIN A4-Blatt mit 2 Löchern zum Abheften zu versehen. Wenn schon aus 100% Energie-Resource nur 2% genutzt werden können, und der "Rest" (!!!) zum Müll wird, helfen auch die durch Neutronenbeschuß umgewandelten Isotope nicht viel weiter, "so dass sich der Müll (!!!) letztlich effizient nutzen ließe." Schöne IsoUtopie !!!
Der Fehler der Politik war doch nicht, die Atomkraftwerke abzuschalten, sondern den Ausbau der erneuerbaren Energien aktiv zu behindern und in allen Bereichen weiter auf Wachstum zu setzen. Es reicht nicht, Benziner/Diesel durch E-Autos zu ersetzen, sondern wir müssen die Zahl der Autos verringen, damit wir weniger Energie und Ressourcen verbrauchen. Atomkraft ist für nichts gut.
Das Hauptproblem ist: selbst wenn man die Gefährlichkeit der Kernkraft außer Acht lässt, kann ihr Beitrag in der kurzen Zeit, die uns noch zur Verfügung steht, nichts beitragen, zeigt eine AG der Scientists for Future in einem Diskussionsbeitrag. Innerhalb der nächsten Dekade werden die Weichen gestellt, ob wir Paris-kompatibel sind oder nicht. So schnell stehen SMR und KKW der 4. Generation nicht zur Verfügung. Und aus Kostengründen ist ein schneller Ausbau der EE sowohl möglich als auch sinnvoll, ein Weiterbetrieb der jetzigen KKW ist unter all diesen Gesichtspunkten die schlechtere Wahl. Näheres hier: https://zenodo.org/record/5573719
Viel mehr Wind und Solarkraft in Bürgerhand, dazu ausreichend dezentrale Kraft Wärme Kopplung als echte Brückentechnologie sind die richtige Lösung. Dabei müssen unverzüglich alle Erzeugungskapazitäten sowie Stromverbräuche selbstverständlich lastabhängig geregelt werden und der Hauptanreiz dafür interessante, variable Tarife für bedarfsgerechte/n Erzeugung/Verbrauch sein!
RICHTIG kalte Winter machen mehr als als nur die Heizungskosten in die Höhe treiben. Dank dem Klimawandel - der durchaus schon Realität ist - gibt es immer mehr Wetter-Extreme, also besonders warme Winter aber auch besonders kalte Winter. Wenn es aber besonders kalt ist, frieren Gewässer zu, auch die, welche das Kühlwasser für Kernkraftwerke liefern. Wenn ein Kernkraftwerk kein Kühlwasser mehr bekommt (was auch in besonders heißen Sommern regelmäßig passiert!) dann kann es nicht mehr arbeiten - das heißt die Leistung fällt nicht ein bisschen ab sondern ganz auf Null.
Das heißt, Kernkraftwerke sind genau zu den Zeiten wenn man sie am dringendsten bräuchte (zur Kühlung im Hochsommer und Heizung im tiefsten Winter) eher noch ein Klotz am Bein und selbst ein Sicherheitsrisiko für die Gesellschaft weil sie so investitionsintensiv sind (von wegen billiger Strom!) dass sie Investitionen in dezentrale, resilientere Lösungen verhindern.
Der ganze Artikel von Frau Bischoff enthält so viel Wunschdenken, aber auch so viele Halbwahrheiten und Fehler, dass eine sorgfältige Erwiderung viele Seiten erfordern würde. Fast zu jedem Absatz könnte ich Kritik anbringen, aber dann reicht der Platz nicht. Daher möchte ich in aller Kürze einige Punkte ansprechen. Alle Zahlenangaben zur Stromversorgung stammen von „agora-energiewende“, einer Institution, die sich vehement für die Energiewende einsetzt, als nicht von irgendwelchen finsteren pro-Kohle-Dunkelmännern. 1. Auch als leidenschaftlicher Fan von Kernkraftwerken muss ich konstatieren: die Kernkraft allein wird uns nicht retten, weil deren Anteil an der deutschen und der globalen Energieversorgung vergleichsweise klein ist (z. Z. 11,3 % der deutschen Stromversorgung). Der überhastete Ausstieg an der Kernenergie in Deutschland im Jahr 2011 hat den Anteil der Kernenergie allerdings unnötig verringert; 2010 waren es noch 22%! 2. Kernenergie dient allein zur Stromerzeugung. Wärme aller Art, von Prozesswärme >1000°C bis zur Wohnungsheizung und Warmwasserbereitung zu Hause wird meist durch fossile Energieträger (Erdgas, Öl, Kohle) erzeugt. 3. Ein Blick auf die aktuelle Stromversorgung zeigt, dass auch bei einem Weiterbetrieb der sechs noch verbliebenen Kernkraftwerke der Beitrag von Kohle und Erdgas auf viele Jahre unverzichtbar bleiben wird. Nehmen wir als Beispiel die Nacht vom 3. auf den 4. November 2021: der Löwenanteil der Stromerzeugung entfällt auf fossile Energie¬träger, wie die folgenden Daten um 2°° morgens zeigen (diesen Zeitpunkt habe ich gewählt , weil dann der Stromverbrauch im Tagesverlauf am geringsten ist). Der Stromverbrauch beträgt 57,27 Gigawatt (GW) = 57.270 Megawatt (MW), davon liefert Windkraft onshore 2,78 GW; Windkraft offshore 0,21 GW, Wasserkraft 1,44 GW und Biomasse 4,37 GW. Der Anteil des Solarstroms ist exakt 0 GW, denn bei Dunkelheit funktionieren die besten Solaranlagen nun einmal nicht. Das heißt, die hochgelobten „erneuerbaren Energien“ tragen gerade einmal zusammen 8,8 GW zur Stromversorgung unseres Landes bei; es fehlen also noch 48,47 GW! Noch gibt es Rettung: Strom aus Kernkraftwerken 8,0 GW, Braunkohle 12,50 GE, Steinkohle 11,51 GW, dazu noch 12,24 GW aus Gaskraftwerken. Also 24 GW des benötigten Stroms kommen von den ach so schmutzigen Kohlekraftwerken; das entspricht der dreifachen Leistung der Kern¬kraft¬werke! Auch wenn die Kernkraftwerke länger laufen würden, reicht deren Anteil für eine sichere Stromversorgung überhaupt nicht aus. Und auch die Gaskraftwerke werden noch gebraucht; denn wenn die „erneuerbaren Energien“ schwächeln (und das ist oft der Fall), dann wird vier- bis fünfmal so viel Leistung gebraucht, wie die verbliebenen Kernkraftwerke liefern können. 4. Solche Nächte, solche Probleme mit der Stromversorgung gibt es häufig, denn der Wind weht nun einmal höchst unberechenbar, unsteuerbar und unplanbar. Auch tagsüber halten die „erneuerbaren Energien oft nicht, was sie versprechen. Ein Blick auf den Tagesverlauf der Stromversorgung z. B. am 3.11.2021 macht es deutlich; die Zahlen mögen sich die geneigten Leser selbst anschauen. 5. Der Artikel von Frau Bischoff enthält einige zumindest korrekturbedürftige Aussagen; eine davon ist folgende: „Grund für die Gaskrise ist unter anderem der Klimawandel: Extreme Hitze in Brasilien und China ließen Wasserkraftwerke stillstehen, wodurch die Länder auf Gasreserven zur Stromerzeugung zurückgreifen mussten.“ Nein, der Grund ist nicht der Klimawandel, sondern die Unzuverlässigkeit von Wind und Wetter! Ein großes Problem in Europa ist der hohe Anteil an Windrädern, die aber nur bei ausreichend Wind auch liefern können. Großbritannien setzt neben Kernenergie auch auf Wind und Erdgas. Leider war das erste Halbjahr 2021 ein sehr windarmes Jahr, so dass der fehlende Windstrom durch den vermehrten Einsatz von Gaskraftwerken ausgeglichen werden musste. Dadurch stieg der Verbrauch von Erdgas und damit natürlich auch der Preis. Zusätzlich hatten heftige Überschwemmungen in einigen „Kohleprovinzen“ in China zahlreiche Kohlegruben und auch die Transportwege überschwemmt, während gleichzeitig die chinesische Wirtschaft nach dem Abklingen der Corona-Pandemie kräftig gewachsen war. Auch hier wurde zumindest z.T. auf Erdgas zurückgegriffen, was einen zusätzlichen Preisanstieg zur Folge hatte. Quelle: „Die gefährlichen Folgen der Gasflation.“ Welt online 21.9.2021. 6. Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist keine Folge des Klimawandels. Ein kurzer Blick auf die „Flutmarken“ in Städten und Dörfern an Mosel, Ahr, Main etc. zeigen, dass das keine neuen Ereignisse sind. Wirklich erhellend ist folgender Welt- Artikel: „Der unappetitliche Klima-Bluff“ von Axel Bojanowski; Welt online 15.7.2021 7. Im Artikel wird die Abstandsregel für Windkraftwerke von 1000 m beklagt. Moderne Windkraftanlagen sind über 200 m hoch und werden selten allein, sondern meist in Gruppen gebaut, beschönigend „Windparks“ genannt. Das ist eine Landschafts-verschandelung sondergleichen und eine Zumutung für die Anwohner. Immer mehr liebliche Landschaften, an denen 200 Jahre Industrialisierung fast spurlos vorüber-gegangen sind, werden zu riesigen Industrieparks umgebaut, von der Nordseeküste über die Mittelgebirge bis zum Alpenrand. Ich empfehle jedem Windkraft-Fan, sich einmal die Landschaften an Schleswig-Holsteins Westküste anzuschauen, bei Cuxhaven einen Blick über die Elbmündung zu werfen, die A44 vom Ruhrgebiet nach Kassel oder von Kassel nach Leipzig zu fahren: überall „geopferte Landschaften“, zugespargelte Windkraftwüsten von ausgesuchter Hässlich¬keit! Und dort sollten die Windkraftfans auch wohnen, max. 1000 m entfernt von solchen Monsteranlagen! 8. Die mangelnden Investitionen in die Energie-Infrastruktur werden beklagt; Zitat: „Ein Beispiel dafür ist die Stromtrasse, die Energie von Nord- nach Süddeutschland transportieren und bis zum Atomausstieg fertig gestellt werden sollte.“ Oft genug weht auch an der Nordseeküste nur ein laues Lüftchen oder gar kein Wind! Wer glaubt, die Windmühlen in der Nordsee würden die Wende bringen, schaue sich diese Zahlen vom 17. Mai 2021 von 14°° bis 15°° an: über 1400 Monster-Windräder mit ca. 200 m Höhe liefern gerade einmal 0,065 GW, obwohl die installierte Leistung ca.7,5 GW beträgt. Bei Flaute gibt es aber fast keinen Strom; gerade einmal 0,87 % der installierten Leistung können erzeugt werden. Das entspricht einem Automotor, der 100 PS auf dem Papier leistet, aber tatsächlich nur 0,87 PS erbringen würde! Kein geistig gesunder Mensch würde ein solches Auto kaufen, aber bei den „erneuerbaren Energien“ wird dieses Prinzip dem ganzen Land aufgezwungen. Nicht immer sind die Zahlen so krass, aber am Morgen des schon erwähnten 4.11.2021 lieferten alle deutschen Nordsee-Windmühlen auch nur 0,21 GW = 2,8 % der installierten Leistung von 7,5 GW. Auch die besten Leitungen helfen nicht, wenn auf See Flaute herrscht – und das kommt relativ oft vor. Da werden auch 10x mehr Nordsee-Windmühlen nicht helfen! 9. Zitat: „Man bräuchte effiziente Batterien, um die Energie an ergiebigen Tagen über längere Zeiträume zu speichern.“ Wie irreal das ist, zeigt ein Blick auf die E-Autos. Bei Elektro-Autos ist die Speicherung des Stroms in Batterien das größte Problem. 500 kg Batterien ermöglichen eine Reichweite von ca. 500 km; das anschließende Laden kann Stunden dauern, nur mit einem Tesla-Supercharger soll es deutlich schneller gehen. Hier nehme ich als Vergleich gerne meinen zehn Jahre alten Dreier-BMW mit 85 kW-Dieselmotor. Mit einer Tankfüllung von 62 Liter, ca. 55 kg Gewicht, kann ich locker 1000 km fahren und das Auftanken dauert nur wenige Minuten. Für 1000 km Reichweite mit Batterien würde ich ca. 1000 kg = 1 t Batterien brauchen. Wie groß müsste eine Batterie dimensioniert sein, die den Strom speichern soll, den ein modernes Kohlekraftwerk mit 1 GW an nur einem einzigen Tag erzeugt? Ein solches Kraftwerk braucht bei Volllast pro Tag ca. 8000 t Kohle! Und für die Abdeckung der Grundlast brauchen wir rechnerisch 40 solche Kraftwerke! Fazit: Batteriespeicherung von Strom in großen Mengen ist völlig unrealistisch! 10. Zitat: „Braun- und Steinkohle haben bei Weitem die schlechteste Umweltbilanz: Pro erzeugter Kilowattstunde setzt Erstere etwa 1160 Gramm Kohlenstoffdioxid frei, Zweitere etwa 800 Gramm. Im Vergleich: Bei Erdgas liegt der Verbrauch bei rund 180, bei Heizöl zirka 270 Gramm.“ Der Wert für Braunkohle stimmt, aber der für Erdgas und Heizöl ist schlicht falsch. Für eine mit Heizöl erzeugte kWh werden 860 g CO2 emittiert; für die mit Erdgas erzeugte kWh sind es immer noch 518 g. (Quelle: Forschungsstelle für Energiewirtschaft, ffe.) 11. „Zitat: Aktuell gibt es etwa 148 aktive Kohlekraftwerke in Deutschland, 2015 stießen sie rund 207 Megatonnen Kohlenstoffdioxid in die Luft.“ Wie unter Punkt 3 geschildert, sind die deutschen Kohlekraftwerke für eine sichere Stromerzeugung unverzichtbar. Die deutschen Kohlekraftwerke gehören zu den modernsten der Welt mit Wirkungsgraden bis zu 46 %. Viel mehr ist technisch gegenwärtig nicht möglich. Wenn wir diese hoch modernen Kohlekraftwerke abschalten, wird der Rest der Welt das vermutlich überhaupt nicht bemerken. Allein China hat 2020 neue Kohlekraftwerke mit 38 GW Gesamtleistung in Betrieb genommen: das dürfte mehr als die gesamte gegenwärtig in Deutschland installierte Kohlekraftwerkskapazität sein. zusätzlich zu den ca. 1000 bereits in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerken in China. Und diese Kohlekraftwerke dürfen 30 – 40 Jahre am Netz bleiben! 12. Zitat: „…laut Greenpeace starben im Jahr 2015 etwa 3100 Menschen in Europa durch deutsche Kohlekraftwerke.“ Die Kohleverstromung ist eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft in unserem Industrieland. Kohleverstromung, Eisen- und Stahlindustrie, chemische Industrie und viele andere energieintensive Industriebetriebe ermöglichen seit Jahrzehnten einen in der Geschichte noch nie zuvor gekannten Massenwohlstand, verbunden mit einer Verdoppelung der Lebenserwartung. Diese lag in der vorin¬dustriellen Zeit bei ca. 40 Jahre, jetzt liegt sie bei über 80 Jahren. Zugleich haben wir eine Bevölkerungsdichte von 230 Menschen pro km². In der vorindustriellen Zeit war das Leben für über 90 % der Bevölkerung knochenhart, es gab immer wieder Hungersnöte. Die meisten Menschen waren kaum mehr als Arbeitstiere, für die Frauen kamen noch zahlreiche Geburten hinzu, von denen jede einzelne mit lebensgefährlichen Komplikationen verbunden sein konnte. „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist…. (1. Mose 3.19)“. Und für die Frauen: „Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären… (1. Mose 3.16). Erst das Industriezeitalter hat, nach hartem und mühevollem Start, unser heutiges bequemes und angenehmes Leben ermöglicht! Und das alles aufzugeben, weil die Kohlekraftwerke angeblich so viele Menschen vergiften, heißt doch nur, das Kind mit dem Bade ausschütten und ist nichts als pure Unvernunft. Das waren die wichtigsten Einwände, die ich anbringen möchte. Alle meine Zahlen, Daten und Fakten können leicht anhand meiner Quellen oder durch entsprechende Google-Suchen überprüft werden. Und es handelt sich nicht um Beckmesserei, sondern um Dinge, die bei der Diskussion um Klimawandel und Energiewende gerne leichtfertig übersehen und übergangen werden.
Nuklearenergie ist tot. Denn wie sie richtig schreiben "eine Endlagerung für hunderttausende Jahre kann keine Lösung sein". Transmutation als einzig mögliche Lösung dagegen ist viel zu teuer und energieineffizient. Und niemand versichert Atomkraftwerke gegen Unfälle, da die Risiken daraus einfach unbezahlbar hoch sind. Das alles macht die Stromerzeugung in Nuklearkraftwerken unwirtschaftlich. Schon heute ist es wesentlich günstiger Strom mit Wind- und Solarkraftwerken zu erzeugen. Und den technischen Herausforderungen der erneuerbaren Energien stehen keine physikalischen Gesetze entgegen wie beim nuklearen Abfall. Mal ganz abgesehen vom Proliferationsrisiko (das Spaltmaterial gelangt in die Hände von Terroristen oder wird von authoritären Regimen für den Bau von Atomwaffen genutzt) der bei Nuklearkraftwerken immer besteht.
Zudem kommt das ganze viel zu spät. Für eine Übergangszeit sollte man als Grundlastkraftwerke auf Gaskraftwerke setzen. Die kann man auch viel schneller bauen als Nuklearkraftwerke.
Und wenn man wirklich schnell den CO2 Ausstoß der Stromerzeugung senken will, dann sollte man am besten sofort die Braunkohlekraftwerke abschalten. Es gibt Studien die zeigen, das Deutschland seinen CO2 Ausstoß um 50% senken könnte, wenn es die 5% der meist emittierenden Kraftwerke (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Niederau%C3%9Fem) abschalten würde. Worauf warten wir noch?
Grant D, Zelinka D, Mitova S. Reducing CO2 emissions by targeting the world’s hyper-polluting power plants. Environ Res Lett. 2021. doi: 10.1088/1748-9326/ac13f1
Interessante Denke – weil wir bei Öko-Umstieg versagt haben, war der Atomausstieg ein Fehler? Weil Homer Simpson und Monty Burns es nicht mal gebacken kriegen, sich ein paar Papierwindmühlen zu falten, dürfen sie im Vorgarten mit Kernreaktoren spielen. Der letzte Satz erwähnt zwei Hochrisikofaktoren, die bislang sehr emsig und zuverlässig sichergestellt haben, dass alles, wirklich alles auf der Welt versucht, uns umzubringen, einschließlich der Luft. Können Sie sie finden?
Ist so eine Sache mit Atomkraftwerken. Dreißig Jahre geht alles gut, doch wenn was schief geht, kriege ich sechzig Jahre Probleme alle am selben Tag. Genau diese Mentalität hat uns erst den Schlamassel eingebrockt: Nicht nur das Klima, siebzig und mehr Jahre unter den Teppich gekehrter, dort groß und mächtig gezüchteter Probleme brechen in einer Kettenreaktion heraus, denn wenn ein überhitzter Druckkochtopf platzt, richtet er so viel Schaden an, dass wir sehr viele Ressourcen auf einmal verbrauchen, um damit fertig zu werden, und die fehlen uns dann, um auf den anderen Hexenkesseln die Deckel draufzuhalten – während wir nicht aufhören, das Feuer drunter zu schüren. Im perfekten Sturm, wo alle einander hassen und kein Geld da ist, Homers zu bezahlen, ist eine schmutzige Bombe im Vorgarten vor allem ein Terrormagnet.
Das heißt, unsere Mittel werden knapp, lauter Killersäue laufen durchs Dorf Amok und lenken unsere Aufmerksamkeit ab, jeder ist sich selbst der Nächste und bei Massenproduktion gilt Schlampigkeit sowieso schon als Wirtschaftlichkeit, denn wir wollen billig herstellen und billig kaufen, das erzeugt einen Wettbewerb in Qualitätsminderung – auch in der Politik, wie man überall auf der Welt sieht. Die Wirtschaft, die nicht nach China weglaufen kann, findet wegen China keine Aufträge mehr, die letzte Futterquelle ist das Staatseigenfleisch Steuerzahler, so forciert sie eine Energiewende nach dem Prinzip Berliner Flughafen: Möglichst wenig leisten für möglichst viel Geld; man fürchtet nichts mehr als den Erfolg, denn dann kann man den Hut nicht mehr rumgehen lassen. Keine schönen Aussichten. Naja, zwingt uns keiner, es zu überleben, und es sagt auch keiner, dass alle Probleme eine Lösung haben. Aber versuchen kann man's ja, läuft ja eh nix Gescheites im Fernsehen, da können wir die Zeit genauso gut damit verplempern, dem Tod von der Schippe zu springen, auch wenn das totaaaal nervig und langweilig ist und voll der doofe Herdentrieb für die ganz uncoolen Kids und ohgottohgottohgott, was das wieder kostet, und dieser allseits umschwärmte Gentleman namens Jemand Anders, der gefälligst alle Deckel der Welt zu begleichen hat, einen so missmutig aus dem Spiegel anguckt.
Erst mal – sinnvoll wären wenige große Kraftwerke, die sich leicht kontrollieren und verteidigen lassen, umgeben von unzähligen kleinen, die keine lohnenden Ziele bilden und keinen großen Schaden anrichten, wenn ein paar kaputtgehen. Beide Systeme müssten leistungsfähig genug sein, damit jedes den Ausfall des anderen notdürftig kompensieren kann, bis es wieder online geht. Da könnten Nuklearkraftwerke durchaus eine Rolle spielen, vielleicht Forschungsreaktoren und solche vom Militär. I'll sleep when I'm dead, dann träume ich von so was, und wenn ich strategisches Denken verpenne, bin ich auf jeden Fall bald verrry dead. Bis dahin – was tun?
Gas? Gleiches Problem wie oben: Wir machen uns von Russland abhängig, dann werden wir erpresst – damit fällt auch Sonnenenergie flach, denn wenn wir so was nicht vorhersehen können, können wir auch weder Sonnenaufgang noch Sonnenuntergang vorhersehen, und zwei Schwarze Schwäne täglich bedeuten auch zweimal Finanzkrise täglich, die Wirtschaft wird das nicht überleben. Russland ist schon ein Weilchen im Geschäft und sein Verhalten so zuverlässig wie Planetenläufe, vielleicht sollten wir ein Fahrraddynamo an den Kreml anschließen. Ist halt nervig, mit einer Gleichung zu rechnen, in der die menschliche Dummheit den größten und wichtigsten Faktor darstellt – könnten wir ihre Allmacht für uns statt gegen uns nützen, wären wir Götter, können wir aber nicht. Auf jeden Fall werden wir etwas sehr Dummes und Kurzsichtiges tun – und das Sinnvolle vermeiden wollen, weil wir es für dumm und kurzsichtig halten.
Die Technologie schreitet so schnell voran, dass jede Investition sich als Fehlinvestition erweisen wird – jedes neue System ist schon veraltet, bevor es fertig ist. Wer Sitzfleisch hat, wartet ab, damit die Anderen ihr Pulver für die Technologie verschießen, die schon morgen von Gestern sein wird, und er sich als Letzter das Neueste, Effizienteste und Billigste anschaffen kann, sodass er billig produzieren kann und die Konkurrenz von den Weltmärkten fegt. Bis dahin halten wir uns mit einem Flickwerk aus schrottreifer Technologie von Vorgestern und schrottreifem Billigschund aus China über Wasser. Doch so langsam wird der Umweltdruck so hoch, dass wir einfach das nehmen müssen, was gerade das Beste ist, und schlucken, dass wir es bitter bereuen werden. Es nicht zu tun, könnten wir noch bitterer bereuen. Das ist eine völlig normale Wahl, vor der Idioten immer wieder stehen: Wir zählen unsere Zähne, um zu schätzen, ob wir mehr verlieren, wenn wir der riesigen, eisernen Faust, in die wir uns mit Vollgas gestürzt haben, die linke oder die rechte Wange hinhalten. Trotzdem gibt’s Sachen, die wir tun könnten, zum Beispiel, Aufträge nur an Firmen zu vergeben, deren Vorstände bereit sind, für Pfusch und Verzögerungen mit ihrem Privatvermögen zu haften. Wenn's nötig ist, können wir die Atomkraftwerke durchaus noch ein Weilchen laufen lassen, dann aber verstaatlichen – dann klappt's auch mit dem Atomausstieg, denn wenn der Staat eins kann, dann einen prosperierenden Betrieb dem Erdboden gleich zu machen. Aber zumindest geschieht das dann durch schnöde Inkompetenz, ohne dass die Besitzer ein Interesse daran hätten, an anderer Stelle die Öko-Wende zu verzögern.
Welche Technologie nützen? Viel, schnell, billig, was nicht viel Schaden anrichtet, wenn wir den Bau mittendrin unterbrechen und auf was Besseres umsteigen? All die Windräder, die wir aufstellen, müssen ja nicht für die Ewigkeit gedacht sein, Abriss und Recycling können schon berücksichtigt werden, und wenn Leute ihr Grundstück vorübergehend verpachten dürfen, kann so ein Ding auch im Wohnzimmer durch Boden und Decke gehen, Hauptsache Knete. Privathaushalte werden auch Solarzellen mit Handkuss nehmen, um sich so gut es geht aus der Stromkonzern-Leibeigenschaft freizukaufen, doch wenn ein Stromkonzern in drei Haushalten je einen Cent verliert, winselt er laut genug, um die Preise in dreißig Millionen um je drei Cent erhöhen zu können, muss man aufpassen. Menschen sind ihre Zukunft, ihre Kinder, der Planet, scheißegal, sie wollen hier und jetzt profitieren, so schafft man Motivation – lassen Sie die Hobbybastler von der Leine, machen Sie Preisausschreiben, die Kreativität kann dann die der offiziellen Forschung unterstützen. Der Markt ist ein Elefantenfriedhof, auf dem wenige Leichen mit Plastik-Platzhirschgeweih auf dem Kopf vor sich hin verwesen, die zwar gigantische Ressourcen bündeln können, aber auch alle Konkurrenz erdrücken und gar nicht an etwas Anderes denken dürfen, als mehr Geld zu scheffeln, denn sie gehören Aktionären wie Ihnen und mir, die Verantwortung zwar super finden, aber nur bei anderen Leuten, und die Aktien en masse vom Hof jagen, falls der Renditenzähler zu langsam tickt. Wir brauchen mehr Konkurrenz in anderen Disziplinen, als wer die Welt am schnellsten in billigen Müll verwandeln kann. Die Kleinen brauchen Luft und Spielraum, die Großen Dampf unterm Hintern. Tiefes Loch graben, dort überdüngtes Wasser sammeln, Algen wuchern lassen, in der Sonne trocknen, verbrennen? Klingt nach was für die Tropen, und wenn's eine gute Idee wäre, wäre erstens ich nicht drauf gekommen, zweitens würde es schon jemand machen. Könnte aber auch bei uns für ein paar gelangweilte Rentner und Schrebergärtner interessant sein. Vielleicht sind die Bauern der Zukunft ja überhaupt kleine Stromerzeuger, die hölzerne Windräder und Wassermühlen hüten, wie einst Weizen und Kühe? Die Effizienz einzelner Photovoltaik-Anlagen steigern, indem man Sonnenlicht mit Spiegeln und Linsen darauf bündelt? Reicht natürlich alles nicht.
Je weniger Betriebskosten ein Kraftwerk verursacht, desto weniger effizient muss es arbeiten, da kann man auf andere Faktoren mehr achten. Tiefes Loch graben, Wasser reinlaufen lassen, verdampft von selber? Ist erstens teuer, zweitens nicht so einfach, wie es klingt, aber eine geothermische Anlage kann so konzipiert werden, dass sie wartungsarm läuft: Heute sehr teuer in der Anschaffung, fünfhundert Jahre nahezu gratis im Betrieb. Kann man über Schulden finanzieren, wir borgen uns einen Haufen Geld und zahlen es per Notenpresse zurück, dann bricht zwar das Wirtschaftssystem zusammen, aber wir haben's schön warm, während wir es neu aufbauen, das passiert ständig, haben wir viel Übung drin, es nervt, stört aber nicht weiter. Man müsste nur vorbeugen, um die sozialen Folgen abzufedern, damit keine populistischen Bauernhorden mit Guillotinen das Land verwüsten. Geld ist Spielzeug für fette, glückliche, behütete Kinder, wenn's ernst wird, kommt's auf die Hardware an. Mehr Mut zum Kollaps?
Die Welt ist tot, und auch als radioaktiver Zombie kann sie nur noch mehr Chaos stiften. Wir machen hier Schadensbegrenzung, räumen Ground Zero auf, schlachten eine Leiche nach Organen aus, um uns ein neues, hoffentlich besseres Frankenstein-Monster zu bauen. Das ist erstens arbeitsintensiv, zweitens riskant, drittens verwirrend, weil sehr viel Geliebtes und Gewohntes auf den Kompost kommt und die ehemalige Niere plötzlich im Augapfel jobbt, während hinten jemand rumprobiert, ob noch die Flügel irgendwo dran können, die von KFC übrig sind. Da geht sehr, sehr viel schief, und das ist auch gut so, aus Fehlern lernen wir, aus Erfolgen lernen wir, nicht mehr zu lernen. Doch da ist Tschernobyl eher was für Leute, die ein Stromkabel von menschenleerer Sahara nach Europa legen können, und nicht solche, die es verbocken, ein paar Meter durchs eigene Land zu ziehen. Hier und da ein Kolläpschen, gern, aber bitte ohne Krebs und Dauerverseuchung, wir mutieren hier schon genug. Atomkraft sparen wir uns für die Grundschule auf, das hier ist noch Kindergarten auf Crack.
Wir sind in den Häcksler gesprungen, jetzt müssen wir da durch. War unsere freie, informierte Entscheidung, wir wussten, was wir tun. Also tun wir's. Oder lassen's und gehen dabei drauf. Auch eine freie, informierte Entscheidung. Whatever you like best.
Seit mindestens 50 Jahren weiß man, dass Kohle u d Kernkraft keine Zukunft haben. Vor 10 Jahren wurde der Atomausstieg beschlossen, aber fast genauso lange wurde aktiv verhindert, dass Erneuerbare Energien auf ein ausreichendes Niveau ausgebaut werden. Wenn das jetzt (wahrscheinlich) schiefgeht, ist das doch nicht die Schuld der Regenerativen Energiequellen, sonderm der verantwortlichen Politiker, in deren Köpfen offenbar nur Profitgiwr und Machterhalt eine Rolle spielen.
Die sehr wohlwollende Rezension des Buches »Die grüne Null« von Katja Maria Engel offenbart eher die sehr einseitige Sicht des TAZ-Journalisten Bernhard Pötter und damit auch die Paradoxien und Ungereimtheiten einer grünen Politik. So ist Artenschutz nur dann gut, wenn er der grünen Sache dient (Beispiel: Hambacher Forst). Bei dem im Buch erwähnten engagierten Vogelschützer reicht bereits der Hinweis auf AfD-nahe »Anti-Windkraft-Aktivisten«, um dieses Engagement zu diskreditieren. Dass es am Ausbau der Windkraft berechtigte Zweifel geben kann (u.a. auch im Hinblick auf den sonst immer so hochgehaltenen Artenschutz), wird offensichtlich überhaupt nicht thematisiert. So wurden bisher in Deutschland etwa 1400 Hektar Wald (das entspricht einer Fläche von 2000 Fussballfeldern) für Windräder gerodet - Tendenz steigend. Abgesehen von der massenhaften Vernichtung von dort lebenden Insekten, seltenen Fledermäusen und Vögeln durch die Rotoren, der dauerhaften Versiegelung von Böden durch die Windrad-Fundamente und der Infraschall-Belastung werden damit auch CO2-Senken vernichtet - für Grüne offenbar überhaupt kein Problem.
Ausgangspunkt der Rezension von Frau Engel ist die Behauptung, ich verteidige „das Recht des Menschen auf Bergbau“. Abgesehen davon, dass ich ein solches Recht in meinem Buch nirgends fordere oder verteidige, ist mein Ausgangspunkt ein anderer: Die Gewinnung von Bodenschätzen ist für den Menschen unverzichtbar. Ich weiß nicht, wie die Rezensentin denkt, aber für mich ist ein menschliches Leben ohne Metalle, ohne mineralische Baustoffe wie Ziegelsteine oder Beton, ohne Glas und Keramik, ohne Salz und die allermeisten chemischen Produkte und bislang auch ohne fossile Energieträger nicht vorstellbar. Wie soll die Energiewende gelingen, ohne die Rohstoffe, die für den Bau von Windenergieanlagen oder Solarzellen nötig sind, einschließlich der hierfür benötigten Elektronik? Es ist das offenkundige Ziel der Autorin, mich in die Ecke eines kritiklosen Bergbau-Lobbyisten zu drängen. Vermutlich bin ich aber nicht das richtige Objekt dafür. Seit Jahrzehnten habe ich in der Landesverwaltung von NRW an der Schnittstelle zwischen Rohstoffwirtschaft und Naturschutz gearbeitet und es ist mir mehrfach gelungen, Naturschutzinteressen z.B. auch gegen Abbauinteressen der Rohstoffindustrie durchzusetzen. Vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher konnte ich für das Geologische Landesamt NRW deshalb schon 1999 den renommierten Dr.-Benno-Wolf-Preis entgegennehmen, der u.a. für besondere Leistungen im Höhlenschutz vergeben wird. Gleichermaßen habe ich aber auch die Interessen und die Notwendigkeit der Rohstoffsicherung gegen mitunter überzogene Naturschutzansprüche verteidigt. Ich gehöre zu den Autoren der „Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland“ und habe in etlichen Fachaufsätzen zur Thematik des geowissenschaftlichen Naturschutzes und zum Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Rohstoffabbau Stellung bezogen. Ich traue mir daher ein abgewogenes Urteil auf diesem Gebiet zu. Das Vorhaben der Rezensentin funktioniert nur dadurch, dass sie alles, was nicht in ihr Bild passt, vollständig ignoriert und totschweigt. Dies zeigt sich schon ganz am Anfang ihrer Rezension: „Um dem Bergbau ein positives Image zu verpassen, führt Wrede sogar Beispiele aus dem Alten Testament … an.“ In der Tat eröffne ich mein Buch mit einem längeren Kapitel, in dem ich die Rezeption des Bergbaus in der Geschichte Revue passieren lasse – beginnend mit dem Alten Testament, das den Bergbau positiv sieht (u.a. Buch Hiob), über einen klassischen Schriftsteller wie Ovid, der ein ausgesprochener Bergbaukritiker war, bis zu Agricola (1556), der das Für und Wider des Bergbaus aus der damaligen Sicht sehr umfangreich diskutiert, und dessen Argumentationen ich ausführlich zitiere. Dieser Zusammenhang der historischen Einleitung wird von der Rezensentin vollständig unterschlagen, sondern der Hinweis auf das Alte Testament als „konstruiert“ bezeichnet. Ebenso vollständig unterschlagen werden u.a. die Kapitel „Rohstoffsubstitution“, „Urban Mining“, „Politische Unsicherheiten der Rohstoffversorgung“ und „Emissionen und Altlasten“ oder die ausführlichen Erörterungen zur Bergschadens- und Bergsenkungsproblematik oder die Darlegung des in Finnland entwickelten „Green Mining Concepts“ im Kapitel „Rohstoffgewinnung und Umwelt“. Auf dieses Kapitel, das rund ein Drittel des Buches ausmacht, geht die Rezensentin eigentlich nur mit der süffisanten Bemerkung „Der Geowissenschaftler Volker Wrede singt ein einseitiges Loblied auf den Bergbau – dieser habe sogar positive Folgen für die Natur“ im Vorspann ihres Textes ein. Die Argumentation, warum dies (nicht nur) meiner Meinung nach meist so ist, erwähnt sie mit keiner Silbe. Tatsächlich bilden z.B. aufgelassene Steinbrüche, Sand- und Kiesgruben wichtige Lebensräume, die erheblich zur Biodiversität betragen und daher meist unter Naturschutz gestellt werden. Auch die renaturierten Braunkohletagebaue weisen in der Regel eine um Potenzen höhere Biodiversität auf, als die dort vorher meist existenten Agrarflächen. Die durch jahrhundertelange, anthropogene Schwefel- und Schwermetallimmissonen geprägten Böden in historischen Bergbaugebieten wie dem Harz bilden als Schwermetallrasen sogar einen eigenen geschützten Lebensraumtyp nach der FFH-Richtlinie. Die Rezensentin unterstellt mir die Behauptung, ein nicht umweltverträglicher Bergbau läge „nur an den jeweils herrschenden Regierungen der betroffenen Länder. So einfach ist die Welt für Wrede – doch das ist leider etwas kurz gedacht. Denn genau darauf ruhen sich einige internationale Konzerne aus.“ Nein, so einfach ist mein Weltbild nicht. Ich diskutiere (auf den Seiten 168 bis 172 meines Buches) die Frage, warum es sowohl in stark kapitalistisch ausgerichteten Ländern (z.B. den USA) wie auch in den früheren sozialistischen Ländern zu deutlich gravierenderen Umweltschäden beim Rohstoffabbau kommt bzw. kam, als z B. in Deutschland. Die Ursache ist in beiden Fällen das Fehlen einer effektiven, von den Unternehmens- oder den staatlichen Produktionsinteressen unabhängigen staatlichen Aufsichtsinstanz. Wenn sich dann, vor allem in Drittweltstaaten, korrupte Regierende zu Komplizen kriminell agierender Unternehmen machen, ist dies aber ein völliges Staatsversagen und sollte auch so benannt werden. Insgesamt ignoriert die Rezensentin den logischen Aufbau des Buches. Sie versucht stattdessen durch die scheinbare Widerlegung zusammenhanglos zitierter Einzelpassagen, die Glaubwürdigkeit meiner Argumentation zu erschüttern. So behauptet sie, ich würde „Windenergie als Alternative zu Öl und Kohle mit allen erdenklichen Nachteilen vorstellen“. Tatsächlich diskutiere ich die Vor- und Nachteile der Windenergie gar nicht – das ist nicht das Thema des Buches. Ich referiere (mit jeweiliger Quellenangabe) die Argumente, die in der öffentlichen Debatte gegen den unbegrenzten Ausbau der Windenergie vorgebracht werden und die zunehmend zu Akzeptanzproblemen für die Windenergie in der Bevölkerung führen. Hier sind Vergleiche der benötigten Flächen für Windenergieanlagen im Verhältnis zu den Flächen der Braukohlentagebaue doch sehr anschaulich und haben nichts mit einer Bewertung der Flächeneffizienz der Braunkohlelagerstätten zu tun (was per se unsinnig wäre). Dass die Flächen von Windparks mit Einschränkungen landwirtschaftlich genutzt werden können, ist keine Erkenntnis der Rezensentin, sondern steht auf Seite 95 meines Buches. Selbstverständlich muss man bei der Beurteilung der Effizienz der Windkraftanlagen den Durchschnittswert zu Grunde legen und kann nicht nur von den Spitzenwerten ausgehen, wie es die Rezensentin fordert. Aus diesen Überlegungen folgt zwangsläufig die Diskussion darüber, ob ein Ersatz der bisher von den fossilen Energieträgern gelieferten Elektrizitätsmengen und die Deckung des durch e-Mobilität, wachsende Digitalisierung und andere Anforderungen zukünftig stark wachsenden Strombedarfs allein durch regenerative Quellen geleistet werden kann. Das ist zu bezweifeln und ein Rückgriff auf fossile Energieträger wird vorläufig notwendig bleiben. Entgegen der Behauptung der Rezensentin favorisiere ich nicht Öl oder Kohle als Alternative der regenerativen Energien, sondern offshore-Windkraftanlagen, Geothermie und (ganz im Einklang mit der Kohlekommission der Bundesregierung) Erdgas. An welcher Stelle meines Buches ich aber „Fracking-Gas aus den USA und Europa kurzerhand für nachhaltiger und klimafreundlicher erklärt habe als Erdgas aus Russland“, ist mir nicht ersichtlich. Was ich allerdings vorschlage (S. 97), ist „eine vorurteilsfreie Neubewertung der Erschließung der einheimischen unkonventionellen Erdgasvorkommen zu erwägen“. Ein Gedanke, der durch die aktuelle Preisentwicklung auf dem Gasmarkt sicherlich nicht konterkariert wird. Alle diese Überlegungen basieren natürlich auf dem heutigen Stand der Technik. Die Entwicklung von in großem Maßstab wirtschaftlich arbeitenden, effizienten Energiespeichern könnte z.B. zu einem völligen Paradigmenwechsel führen. Ich bin aber sicher, dass auch diese Energiespeicher wieder Bergbaurohstoffe zu ihrer Realisierung brauchen werden. Um die Energieerzeugung geht es mir aber eigentlich gar nicht vorrangig (das Kapitel „Fossile und regenerative Energieerzeugung“, das die Rezensentin so ausführlich diskutiert, macht gerade einmal 7 Seiten von insgesamt 186 Textseiten aus). Aufbauend auf der historischen Einleitung lege ich vielmehr dar, dass die auf Biorohstoffen basierende Versorgung der Menschen in Mitteleuropa mit Energie (Holz bzw. Holzkohle) und Nahrungsmitteln im 17. und 18. Jahrhundert an ihre Grenzen gekommen war mit gravierenden Folgen für die Menschen und die Umwelt: Hungersnöte führten zu den großen Auswanderungswellen z.B. nach Amerika, die Entwaldung z.B. der heutigen Lüneburger Heide hatte eine Versteppung der Landschaft zur Folge. Der Erzbergbau geriet in Gefahr, weil es an Grubenholz für den Ausbau der Bergwerke mangelte. Als eine Antwort darauf forderte der Sächsische Berghauptmann v. Carlowitz 1713 die Einführung einer nachhaltigen Forstwirtschaft, wobei er auf Gedankengut zurückgriff, das im Bergbau schon seit Jahrhunderten als „Posteritätsprinzip“, d.h. dem generationengerechten Wirtschaften, bekannt war. Darüber hinaus schlug er z.B. aber auch den Ersatz des Holzes als Brennmaterial durch Torf und Kohle vor, um die begrenzten Holzmengen zu schonen. Die Krise der Nahrungsversorgung in Europa konnte erst mit der Einführung der bergbaulich gewonnenen mineralischen Düngemittel gelöst werden. Die Umstellung der Wirtschaft von der einseitigen Abhängigkeit von den Bioressourcen zum verstärkten Einsatz von fossilen Rohstoffen erlaubte dann eine Regeneration der Natur. Auf diesen historischen Fakten und Erfahrungen basiert meine Skepsis, ob die regenerativen Rohstoffe allein ausreichen können, die wachsende Erdbevölkerung mit Nahrungsmitteln, Energie, Baumaterial und anderem zu versorgen. Die Feststellung, dass die Menge der zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Biorohstoffe durch die verfügbaren Anbauflächen limitiert wird, ist doch relativ trivial und keineswegs „konstruiert“. Ebenso wenig „konstruiert“ ist die Feststellung, dass die fossilen Rohstoffe zwar endlich sind, aber die Mengen, die allein in der obersten, dem Menschen zugänglichen Erdkruste verfügbar sind, jedoch so groß sind, dass kaum damit zu rechnen ist, dass sie die Menschheit sie jemals aufzehren wird. Hinzu kommt, dass die meisten Rohstoffe in unterschiedlichem Maße recyclebar sind und sich dadurch die Vorratsmengen gegebenenfalls vervielfachen. Die Darlegung der wirtschaftlichen Mechanismen, wie diese Rohstoffe nutzbar gemacht werden, die Probleme der Reichweitenprognose und die Frage, weshalb bei vielen Rohstoffen die Vorratsmenge schneller wächst als der Verbrauch, machen eigentlich den Hauptteil meines Buches aus. Der Leser der Rezension erfährt hiervon leider nichts. Mein Eindruck ist, dass die Rezensentin ein Buch grundsätzlich ablehnt, das nicht „Bergbau-Bashing“ betreibt, sondern sich bemüht, die komplexen Beziehungen zwischen Rohstoffgewinnung und der Nachhaltigkeit faktenbasiert darzustellen. Leider macht sie sich kaum die Mühe ihren Standpunkt argumentativ zu begründen, sondern zeichnet stattdessen ein völlig verzerrtes Bild des Buch-Inhalts. Über den Aufbau des Buches, die Argumentation und das Fazit der angestellten Überlegungen erfährt der Leser fast gar nichts. – Schade!
In der Einleitung schreibt Prinz: "Bewusstsein erklären – im Ernst? Ist das nicht ein Unternehmen, an dem sich schon viele verhoben haben? Soll man es nicht lieber bleiben lassen?" Tja... Er versucht eine Synthese aus Philosophie und Neurowissenschaft und ergeht sich in nicht enden wollenden Begriffsdiskussionen, die zu keinem Erkenntnisgewinn führen. Um Bewusstsein zu verstehen muss jeglicher Anthropozentrismus über Bord geworfen werden. Wie würden uns Aliens sehen? Als von wem oder was gesteuerte Roboter? Nein. Als selbständige Lebewesen, die eingehenden chaotischen Reizen eine geordnete Struktur verleihen, nämlich das Denken. Das Gehirn exportiert somit Entropie, wie dies der gesamte Organismus ebenso tut. Empfinden und Denken verschlingen sich ineinander und produzieren unser individuelles Bewusstseinstheater. Das Gehirn übt kausale Kraft nicht nur auf unsere Handlungen aus, sondern auch auf unseren Körper - positiv wie negativ. Verantwortlich sind Metastrukturen, die entstehen durch die Kommunikation von neuronalen Mikrohotspots, also die 'Berge' in der virtuellen Gehirntopologie. Die elektrochemische Sprache des Gehirns codiert an dieser Stelle soziale Bedeutungen. Es ist ein Navigationssystem durch die (soziale) Aussenwelt, das sich selbst steuert. Um dieses komplexe System zu verstehen, braucht es eine neutrale Theorie, die die Begriffe aus allen Bereichen der Wissenschaft synthetisieren kann: eine Systemtheorie. Dr-stegemann.de.
Make love not war, der Krieg macht sich schon von alleine
16.11.2021, Paul SDie Idee, keine Angriffs- und Eroberungskriege zu führen, ist nobel, doch sie setzte sich erst in einer Welt durch, in der der Westen alle Angriffs- und Eroberungskriege gewonnen hatte, den Rest der Welt dominierte und genüsslich plünderte und einfach nur den Status Quo wahren wollte. Seine beiden Teile, Ost und West, saugten viele Konflikte auf, ließen die Kleinen stellvertretend für sich kämpfen und so wurde der Kalte Krieg zu einem Eimer kaltes Wasser für die Hitzköpfe, der die Welt ruhig hielt. Doch als die Sowjetunion platzte, platzte auch die Weltordnung, und all die unterschwelligen Konflikte kommen wieder auf. Ob ein neuer Kalter Krieg zwischen USA und China Abhilfe schaffen kann, bleibt abzuwarten, denn der Westen ist höchstens Konflikten um den Pudding beim Mittagessen im Altenheim gewachsen, die wahrscheinlich der Pudding gewinnen wird, und China hatte schon immer Probleme, zu begreifen, dass es nicht auf dem Planeten China lebt, provoziert, wo es nur kann, ist zu instabil gebaut, um in einer instabilen Welt zu existieren, und ein Ballon mit so vielen Atomraketen kann sehr viel Krach machen, wenn er auf eine Nadel trifft.
Moderner Pazifismus hat etwas von den berühmten letzten Worten Polen-Litauens: Wenn wir keinem gefährlich werden, hat auch keiner Grund, uns anzugreifen. Polen-Litauen, das ist in etwa die Location, wo die beiden ersten Teile vom Weltkrieg am grausamsten mordeten – der Putin stellt gerade klar, dass sie bei Teil 3 auch nicht gerade als Casablanca in der Schweiz davonkommen dürfte. Frieden ist etwas, was die Starken schaffen, nicht die Schwachen. Damit die Hells' Angels den Drogenmarkt kontrollieren, müssen sie erst mal die Konkurrenz ausschalten, und wenn die Polizei dumm genug ist, die Hells' Angels auszuschalten, geht das Gemetzel von vorne los – gleiches Prinzip.
Beachten Sie bitte, dass nicht ich hier stramme rechte Parolen kloppe, sondern die Natur. Ich bin ein friedliebender Wiederkäuer, der auf all das keinen Bock hat, außer im Kino, und überlege, wie man die Schadensbegrenzung besser macht. Es gibt Heavy Metal, Filme, Fußball, Games – man kann den ganzen Spaß haben ohne das Grauen, aber der Teil, wo einem das Grauen die Tür eintritt, wenn man sich aus den Machtspielchen raushält, bleibt auch dann bestehen, wenn man sich die Decke übern Kopf zieht. Das hilft nur gegen Fantasiemonster, nicht gegen die echten, zu denen wir werden, wenn die Fantasiemonster unsere Köpfe schlucken.
Was sich ändern kann, ist das Konzept des Staates und der Umgang mit den Besiegten. Der Nationalstaat hat den Zweck, alle Nationen auszurotten, bis auf Hindus und Han-Chinesen. Vielleicht schaffen auch die Anglophonen oder Araber es, eine gemeinsame Nation zu formen. Völkchen gibt’s in groß und klein, und alles, was die Existenz der Kleinen absichert, sind Zettelchen, etwa so wirksam, wie die Verträge der Indianer mit dem Großen Weißen Hai in Washington. Die Kleinen werden früher oder später gefressen, und weil sie das genau wissen, lassen sie keine Gelegenheit aus, noch Kleinere zu fressen, um zu wachsen. Als Kriege noch zwischen Königen stattfanden und nicht zwischen Staaten, waren die Bauern nicht mehr als Vieh und wurden weitgehend verschont – dem Herrscher waren ihre Sprache und Kultur so lange egal, wie sie das Geschäft nicht störten, Religion war wichtiger, und die ist schnell gewechselt. Doch bei einem Nationalstaat, bei dem das Volk sein eigener Gott ist, ist jeder Krieg ein Religionskrieg zwischen Fanatikern, ein Kreuzzug und Dschihad. Mal eben den Nachbarn zu schlucken, weil er sexy Häfen hat, und ihn ansonsten in Ruhe zu lassen, geht nicht – man muss ethnisch säubern, entweder durch Vertreibung, Völkermord oder durch massiven Umerziehungsdruck, der wiederum für Widerstand, Terror und Gegenterror sorgt. Und wenn man die Wahl zwischen Vertreibung und Völkermord hat, ist Völkermord sinnvoller, denn der ist schnell vergessen, während Überlebende einen ständig im Fernsehen anschwärzen und ihre Reconquista vorbereiten. Wenn Staaten ihre Legitimität auf ihr Volk stützen müssen, bleibt ihnen aber kaum eine andere Möglichkeit, um sie herzustellen.
Der Nationalstaat stößt irgendwann an Sprachgrenzen: Die Preußen verschlangen recht locker alle, denen es sich irgendwie einreden ließ, ihre Sprachen wären bloß deutsche Dialekte, weil es nicht viel Mühe kostete, von Hesse auf Deutscher umzuschulen, doch wo das Bildungssystem auf Franzosen und Slawen traf, ging's zur Sache wie in Syrien. Jeder simple Wechsel in der Geschäftsleitung wird für die Belegschaft zum Überlebenskampf – dann kämpft sie zwar erbitterter, was ja für den Staat schön ist, aber nur, solange er die Macht hat, damit durchzukommen. Statt vieler kleiner Kriege zwischen Feudalherren, bei denen vor allem Zähne durch die Gegend flogen, gibt’s länger Frieden, doch wenn's dann losgeht, sind an den Zähnen noch die Köpfe dran. Was in ruhigen Zeiten noch friedensstiftend wirkt, wird in unsicheren, in denen selbst der Friedlichste entweder nach Beute strebt oder stirbt, zur Massenvernichtungswaffe mit einem größeren Mordpotenzial, als alle ABC-Waffen der Welt. Das Konzept „jeder Nation einen Staat“ muss weg, bevor es von selbst weg geht, denn dann hinterlässt Teil 3 die gleiche Sauerei, wie die letzten beiden Male. Und zwar schnell, denn der kommt mit großen Schritten näher, und ABC-Waffen plus Panzer und Gewehre sind schon schrecklich genug.
Ein Selbstbestimmungsrecht der Menschen, das durchaus das Recht beinhaltet, sich zu Vereinen zusammenzuschließen und gemeinsame Grundstücke zu besitzen, in denen sie nach eigener Fasson leben, labern, beten können – ja. Der Staat müsste all seinen Einwohnern gleich verpflichtet sein, auch solchen, die er gerade erst geschluckt hat, und sich um ihre gleichberechtigte Integration bemühen, ohne mehr an ihrer Kultur ändern zu dürfen, als Verwaltung und Menschenrechte gebieten. Wenn ich mir das heutige Europa so ansehe, würde allein ein solches Recht Expansionismus bremsen, wir verrecken ja lieber, als zu riskieren, die Macht mit den Nachbarn zu teilen. Doch im Grunde gelten für Staaten, Völker, Identitäten, Kulturen, die gleichen Regeln, wie für Menschen, ob intra- oder international: Der eine hockt in seiner Bude und findet alle zum Kotzen, weil sie ihn nicht als Gott Allmächtig anerkennen, poliert seine Flinte und wartet auf seine Gelegenheit, es allen zu zeigen, andere gehen raus, heiraten, ziehen um, verschmelzen zu Familien und haben Kinder und Erben, sie trennen sich und gehen eigene Wege, alles geschieht schön freiwillig, die Polizei sorgt dafür, dass es auch schön gesittet zugeht, und der Gesetzgeber ist jemand, der sich um Straßen, Schulen und Grenzen kümmern muss, die Tür eintritt, wenn er Geschrei hört, aber weder Zwangsheiraten noch Tischgebete vorschreiben darf. Natürlich erfordert ein Rationalstaat weitaus mehr, als die in Paragraphen gegossene Weisheit, die Staatsnase aus Dingen verpisst zu halten, die ihn einen feuchten Dreck angehen: Es gibt ein höheres Konfliktpotenzial, das erfordert bessere Verwaltung, besseres Wirtschaften und eine gerechtere Güterverteilung, denn Wohlstand und Fair Play stimmen milde. Die organisatorischen Anforderungen sind einfach höher, als an irgendeine Pissels-Diktatur, wo der Tyrann alle Unruhen einfach niederwälzt und die Leute sprachlich, ethnisch und mental in Gleichschritt schaltet, denn wo keine Vielfalt, da keine Überraschungen, und wo keine Überraschungen, kann auch ein Einzelner die Kontrolle ausüben und die Macht behalten. Die Einfachheit ist der Grund, warum beim Verfall komplexer Reiche, Gesellschaften, Demokratien, die Diktaturen als Letzte übrig bleiben und dann die Armeen haben, die die Kriege vom Zaun reißen. Aufs Maul gibt’s umsonst, wer nicht aufs Maul will, muss sich schon Mühe geben, c'est la vie.
Das ist das große Geheimnis des Krieges. Sie werden im Frieden gewonnen und verloren, der Frieden bestimmt, ob sie beginnen, wie sie verlaufen und wie sie enden. Irgendwie ist immer Krieg, Sie sind immer Soldat, und wenn wir Frieden wollen, müssen wir die hohe Kunst meistern, stets daneben zu schießen. Solange wir noch üben, bleiben nur Sanitäter und Schadensbegrenzung und das Streben nach dem kleinstmöglichen Übel.
Es sollte inzwischen dem letzten Dorfdepp bekannt sein, daß Kernkraftwerke mit Wasser gekühlt werden müssen
13.11.2021, B. Weberproblematischen radioaktiven Hinterlassenschaften trennt, weil sie sicher
zukünftige Forderungen nach Behebung von Schäden und Folgeschäden der staatlich finanzierten Profitwitschaft befürchtet, und sie sich daher lieber
schleunigst ins Lager der "guten" Energieerzeuger flüchtet, sprechen die
vom Klimawandel geschaffenen Tatsachen gegen einen weiteren Betrieb.
Es sollte inzwischen dem letzten Dorfdepp bekannt sein, daß Kernkraftwerke mit Wasser gekühlt werden müssen. Was soll passieren, wenn das Wasser entweder dank extremer Hitze ausbleibt und die Flüsse zu Rinnsalen werden, oder wenn es Starkregen gibt, welcher die Kernkraftwerk absaufen läßt ? Ganz zu schweigen von dadurch ausgelösten Katastrophen wie in Fukushima. Wenn die "Physikerin" Merkel mehr als Metaphysikerin herumgemerkelt hat, so hat sie immerhin kapiert, daß man seit Fukushima mit KKWs nicht mehr punkten kann.
Und daß die nur zu 2% genutzten Brennstäbe, also die 98% nicht genutzter Rest als radioaktiver "Müll" bezeichnet werden, sagt alles über die "Beherrschung" dieser Technologie der "friedlichen Nutzung" der zerstörerischsten Waffe, die je erfunden wurde, vergleichbar mit der friedlichen Nutzung eines MGs, um ein DIN A4-Blatt mit 2 Löchern zum Abheften zu versehen. Wenn schon aus 100% Energie-Resource nur 2% genutzt werden können, und der "Rest" (!!!) zum Müll wird, helfen
auch die durch Neutronenbeschuß umgewandelten Isotope nicht viel weiter, "so dass sich der Müll (!!!) letztlich effizient nutzen ließe." Schöne IsoUtopie !!!
Huygens, Newton
06.11.2021, Dr. D. NeukumAtomkraft ist für nichts gut
05.11.2021, Norbert FiksZu langsam, zu teuer, zu bremsend und zu risikoreich
05.11.2021, F.OssingNäheres hier: https://zenodo.org/record/5573719
Kann man die Lesermeinungen irgendwie liken...!
05.11.2021, Gerhard SamulatBewährte Technik geht anders
05.11.2021, Norbert EndresKalte Winter..
05.11.2021, Anselm KiefnerDas heißt, Kernkraftwerke sind genau zu den Zeiten wenn man sie am dringendsten bräuchte (zur Kühlung im Hochsommer und Heizung im tiefsten Winter) eher noch ein Klotz am Bein und selbst ein Sicherheitsrisiko für die Gesellschaft weil sie so investitionsintensiv sind (von wegen billiger Strom!) dass sie Investitionen in dezentrale, resilientere Lösungen verhindern.
Kernkraft, Windkraft und Wunschdenken
04.11.2021, Dr. Armin Quentmeier1. Auch als leidenschaftlicher Fan von Kernkraftwerken muss ich konstatieren: die Kernkraft allein wird uns nicht retten, weil deren Anteil an der deutschen und der globalen Energieversorgung vergleichsweise klein ist (z. Z. 11,3 % der deutschen Stromversorgung). Der überhastete Ausstieg an der Kernenergie in Deutschland im Jahr 2011 hat den Anteil der Kernenergie allerdings unnötig verringert; 2010 waren es noch 22%!
2. Kernenergie dient allein zur Stromerzeugung. Wärme aller Art, von Prozesswärme >1000°C bis zur Wohnungsheizung und Warmwasserbereitung zu Hause wird meist durch fossile Energieträger (Erdgas, Öl, Kohle) erzeugt.
3. Ein Blick auf die aktuelle Stromversorgung zeigt, dass auch bei einem Weiterbetrieb der sechs noch verbliebenen Kernkraftwerke der Beitrag von Kohle und Erdgas auf viele Jahre unverzichtbar bleiben wird. Nehmen wir als Beispiel die Nacht vom 3. auf den 4. November 2021: der Löwenanteil der Stromerzeugung entfällt auf fossile Energie¬träger, wie die folgenden Daten um 2°° morgens zeigen (diesen Zeitpunkt habe ich gewählt , weil dann der Stromverbrauch im Tagesverlauf am geringsten ist). Der Stromverbrauch beträgt 57,27 Gigawatt (GW) = 57.270 Megawatt (MW), davon liefert Windkraft onshore 2,78 GW; Windkraft offshore 0,21 GW, Wasserkraft 1,44 GW und Biomasse 4,37 GW. Der Anteil des Solarstroms ist exakt 0 GW, denn bei Dunkelheit funktionieren die besten Solaranlagen nun einmal nicht. Das heißt, die hochgelobten „erneuerbaren Energien“ tragen gerade einmal zusammen 8,8 GW zur Stromversorgung unseres Landes bei; es fehlen also noch 48,47 GW! Noch gibt es Rettung: Strom aus Kernkraftwerken 8,0 GW, Braunkohle 12,50 GE, Steinkohle 11,51 GW, dazu noch 12,24 GW aus Gaskraftwerken. Also 24 GW des benötigten Stroms kommen von den ach so schmutzigen Kohlekraftwerken; das entspricht der dreifachen Leistung der Kern¬kraft¬werke! Auch wenn die Kernkraftwerke länger laufen würden, reicht deren Anteil für eine sichere Stromversorgung überhaupt nicht aus. Und auch die Gaskraftwerke werden noch gebraucht; denn wenn die „erneuerbaren Energien“ schwächeln (und das ist oft der Fall), dann wird vier- bis fünfmal so viel Leistung gebraucht, wie die verbliebenen Kernkraftwerke liefern können.
4. Solche Nächte, solche Probleme mit der Stromversorgung gibt es häufig, denn der Wind weht nun einmal höchst unberechenbar, unsteuerbar und unplanbar. Auch tagsüber halten die „erneuerbaren Energien oft nicht, was sie versprechen. Ein Blick auf den Tagesverlauf der Stromversorgung z. B. am 3.11.2021 macht es deutlich; die Zahlen mögen sich die geneigten Leser selbst anschauen.
5. Der Artikel von Frau Bischoff enthält einige zumindest korrekturbedürftige Aussagen; eine davon ist folgende: „Grund für die Gaskrise ist unter anderem der Klimawandel: Extreme Hitze in Brasilien und China ließen Wasserkraftwerke stillstehen, wodurch die Länder auf Gasreserven zur Stromerzeugung zurückgreifen mussten.“ Nein, der Grund ist nicht der Klimawandel, sondern die Unzuverlässigkeit von Wind und Wetter! Ein großes Problem in Europa ist der hohe Anteil an Windrädern, die aber nur bei ausreichend Wind auch liefern können. Großbritannien setzt neben Kernenergie auch auf Wind und Erdgas. Leider war das erste Halbjahr 2021 ein sehr windarmes Jahr, so dass der fehlende Windstrom durch den vermehrten Einsatz von Gaskraftwerken ausgeglichen werden musste. Dadurch stieg der Verbrauch von Erdgas und damit natürlich auch der Preis. Zusätzlich hatten heftige Überschwemmungen in einigen „Kohleprovinzen“ in China zahlreiche Kohlegruben und auch die Transportwege überschwemmt, während gleichzeitig die chinesische Wirtschaft nach dem Abklingen der Corona-Pandemie kräftig gewachsen war. Auch hier wurde zumindest z.T. auf Erdgas zurückgegriffen, was einen zusätzlichen Preisanstieg zur Folge hatte. Quelle: „Die gefährlichen Folgen der Gasflation.“ Welt online 21.9.2021.
6. Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist keine Folge des Klimawandels. Ein kurzer Blick auf die „Flutmarken“ in Städten und Dörfern an Mosel, Ahr, Main etc. zeigen, dass das keine neuen Ereignisse sind. Wirklich erhellend ist folgender Welt- Artikel: „Der unappetitliche Klima-Bluff“ von Axel Bojanowski; Welt online 15.7.2021
7. Im Artikel wird die Abstandsregel für Windkraftwerke von 1000 m beklagt. Moderne Windkraftanlagen sind über 200 m hoch und werden selten allein, sondern meist in Gruppen gebaut, beschönigend „Windparks“ genannt. Das ist eine Landschafts-verschandelung sondergleichen und eine Zumutung für die Anwohner. Immer mehr liebliche Landschaften, an denen 200 Jahre Industrialisierung fast spurlos vorüber-gegangen sind, werden zu riesigen Industrieparks umgebaut, von der Nordseeküste über die Mittelgebirge bis zum Alpenrand. Ich empfehle jedem Windkraft-Fan, sich einmal die Landschaften an Schleswig-Holsteins Westküste anzuschauen, bei Cuxhaven einen Blick über die Elbmündung zu werfen, die A44 vom Ruhrgebiet nach Kassel oder von Kassel nach Leipzig zu fahren: überall „geopferte Landschaften“, zugespargelte Windkraftwüsten von ausgesuchter Hässlich¬keit! Und dort sollten die Windkraftfans auch wohnen, max. 1000 m entfernt von solchen Monsteranlagen!
8. Die mangelnden Investitionen in die Energie-Infrastruktur werden beklagt; Zitat: „Ein Beispiel dafür ist die Stromtrasse, die Energie von Nord- nach Süddeutschland transportieren und bis zum Atomausstieg fertig gestellt werden sollte.“ Oft genug weht auch an der Nordseeküste nur ein laues Lüftchen oder gar kein Wind! Wer glaubt, die Windmühlen in der Nordsee würden die Wende bringen, schaue sich diese Zahlen vom 17. Mai 2021 von 14°° bis 15°° an: über 1400 Monster-Windräder mit ca. 200 m Höhe liefern gerade einmal 0,065 GW, obwohl die installierte Leistung ca.7,5 GW beträgt. Bei Flaute gibt es aber fast keinen Strom; gerade einmal 0,87 % der installierten Leistung können erzeugt werden. Das entspricht einem Automotor, der 100 PS auf dem Papier leistet, aber tatsächlich nur 0,87 PS erbringen würde! Kein geistig gesunder Mensch würde ein solches Auto kaufen, aber bei den „erneuerbaren Energien“ wird dieses Prinzip dem ganzen Land aufgezwungen. Nicht immer sind die Zahlen so krass, aber am Morgen des schon erwähnten 4.11.2021 lieferten alle deutschen Nordsee-Windmühlen auch nur 0,21 GW = 2,8 % der installierten Leistung von 7,5 GW. Auch die besten Leitungen helfen nicht, wenn auf See Flaute herrscht – und das kommt relativ oft vor. Da werden auch 10x mehr Nordsee-Windmühlen nicht helfen!
9. Zitat: „Man bräuchte effiziente Batterien, um die Energie an ergiebigen Tagen über längere Zeiträume zu speichern.“ Wie irreal das ist, zeigt ein Blick auf die E-Autos. Bei Elektro-Autos ist die Speicherung des Stroms in Batterien das größte Problem. 500 kg Batterien ermöglichen eine Reichweite von ca. 500 km; das anschließende Laden kann Stunden dauern, nur mit einem Tesla-Supercharger soll es deutlich schneller gehen. Hier nehme ich als Vergleich gerne meinen zehn Jahre alten Dreier-BMW mit 85 kW-Dieselmotor. Mit einer Tankfüllung von 62 Liter, ca. 55 kg Gewicht, kann ich locker 1000 km fahren und das Auftanken dauert nur wenige Minuten. Für 1000 km Reichweite mit Batterien würde ich ca. 1000 kg = 1 t Batterien brauchen. Wie groß müsste eine Batterie dimensioniert sein, die den Strom speichern soll, den ein modernes Kohlekraftwerk mit 1 GW an nur einem einzigen Tag erzeugt? Ein solches Kraftwerk braucht bei Volllast pro Tag ca. 8000 t Kohle! Und für die Abdeckung der Grundlast brauchen wir rechnerisch 40 solche Kraftwerke! Fazit: Batteriespeicherung von Strom in großen Mengen ist völlig unrealistisch!
10. Zitat: „Braun- und Steinkohle haben bei Weitem die schlechteste Umweltbilanz: Pro erzeugter Kilowattstunde setzt Erstere etwa 1160 Gramm Kohlenstoffdioxid frei, Zweitere etwa 800 Gramm. Im Vergleich: Bei Erdgas liegt der Verbrauch bei rund 180, bei Heizöl zirka 270 Gramm.“ Der Wert für Braunkohle stimmt, aber der für Erdgas und Heizöl ist schlicht falsch. Für eine mit Heizöl erzeugte kWh werden 860 g CO2 emittiert; für die mit Erdgas erzeugte kWh sind es immer noch 518 g. (Quelle: Forschungsstelle für Energiewirtschaft, ffe.)
11. „Zitat: Aktuell gibt es etwa 148 aktive Kohlekraftwerke in Deutschland, 2015 stießen sie rund 207 Megatonnen Kohlenstoffdioxid in die Luft.“ Wie unter Punkt 3 geschildert, sind die deutschen Kohlekraftwerke für eine sichere Stromerzeugung unverzichtbar. Die deutschen Kohlekraftwerke gehören zu den modernsten der Welt mit Wirkungsgraden bis zu 46 %. Viel mehr ist technisch gegenwärtig nicht möglich. Wenn wir diese hoch modernen Kohlekraftwerke abschalten, wird der Rest der Welt das vermutlich überhaupt nicht bemerken. Allein China hat 2020 neue Kohlekraftwerke mit 38 GW Gesamtleistung in Betrieb genommen: das dürfte mehr als die gesamte gegenwärtig in Deutschland installierte Kohlekraftwerkskapazität sein. zusätzlich zu den ca. 1000 bereits in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerken in China. Und diese Kohlekraftwerke dürfen 30 – 40 Jahre am Netz bleiben!
12. Zitat: „…laut Greenpeace starben im Jahr 2015 etwa 3100 Menschen in Europa durch deutsche Kohlekraftwerke.“ Die Kohleverstromung ist eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft in unserem Industrieland. Kohleverstromung, Eisen- und Stahlindustrie, chemische Industrie und viele andere energieintensive Industriebetriebe ermöglichen seit Jahrzehnten einen in der Geschichte noch nie zuvor gekannten Massenwohlstand, verbunden mit einer Verdoppelung der Lebenserwartung. Diese lag in der vorin¬dustriellen Zeit bei ca. 40 Jahre, jetzt liegt sie bei über 80 Jahren. Zugleich haben wir eine Bevölkerungsdichte von 230 Menschen pro km². In der vorindustriellen Zeit war das Leben für über 90 % der Bevölkerung knochenhart, es gab immer wieder Hungersnöte. Die meisten Menschen waren kaum mehr als Arbeitstiere, für die Frauen kamen noch zahlreiche Geburten hinzu, von denen jede einzelne mit lebensgefährlichen Komplikationen verbunden sein konnte. „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist…. (1. Mose 3.19)“. Und für die Frauen: „Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären… (1. Mose 3.16). Erst das Industriezeitalter hat, nach hartem und mühevollem Start, unser heutiges bequemes und angenehmes Leben ermöglicht! Und das alles aufzugeben, weil die Kohlekraftwerke angeblich so viele Menschen vergiften, heißt doch nur, das Kind mit dem Bade ausschütten und ist nichts als pure Unvernunft.
Das waren die wichtigsten Einwände, die ich anbringen möchte. Alle meine Zahlen, Daten und Fakten können leicht anhand meiner Quellen oder durch entsprechende Google-Suchen überprüft werden. Und es handelt sich nicht um Beckmesserei, sondern um Dinge, die bei der Diskussion um Klimawandel und Energiewende gerne leichtfertig übersehen und übergangen werden.
Von einem toten Pferd soll man absteigen
04.11.2021, AndreasZudem kommt das ganze viel zu spät. Für eine Übergangszeit sollte man als Grundlastkraftwerke auf Gaskraftwerke setzen. Die kann man auch viel schneller bauen als Nuklearkraftwerke.
Und wenn man wirklich schnell den CO2 Ausstoß der Stromerzeugung senken will, dann sollte man am besten sofort die Braunkohlekraftwerke abschalten. Es gibt Studien die zeigen, das Deutschland seinen CO2 Ausstoß um 50% senken könnte, wenn es die 5% der meist emittierenden Kraftwerke (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Niederau%C3%9Fem) abschalten würde. Worauf warten wir noch?
Grant D, Zelinka D, Mitova S. Reducing CO2 emissions by targeting the world’s hyper-polluting power plants. Environ Res Lett. 2021. doi: 10.1088/1748-9326/ac13f1
Und ewig grüßt das D'oh...
04.11.2021, Paul SIst so eine Sache mit Atomkraftwerken. Dreißig Jahre geht alles gut, doch wenn was schief geht, kriege ich sechzig Jahre Probleme alle am selben Tag. Genau diese Mentalität hat uns erst den Schlamassel eingebrockt: Nicht nur das Klima, siebzig und mehr Jahre unter den Teppich gekehrter, dort groß und mächtig gezüchteter Probleme brechen in einer Kettenreaktion heraus, denn wenn ein überhitzter Druckkochtopf platzt, richtet er so viel Schaden an, dass wir sehr viele Ressourcen auf einmal verbrauchen, um damit fertig zu werden, und die fehlen uns dann, um auf den anderen Hexenkesseln die Deckel draufzuhalten – während wir nicht aufhören, das Feuer drunter zu schüren. Im perfekten Sturm, wo alle einander hassen und kein Geld da ist, Homers zu bezahlen, ist eine schmutzige Bombe im Vorgarten vor allem ein Terrormagnet.
Das heißt, unsere Mittel werden knapp, lauter Killersäue laufen durchs Dorf Amok und lenken unsere Aufmerksamkeit ab, jeder ist sich selbst der Nächste und bei Massenproduktion gilt Schlampigkeit sowieso schon als Wirtschaftlichkeit, denn wir wollen billig herstellen und billig kaufen, das erzeugt einen Wettbewerb in Qualitätsminderung – auch in der Politik, wie man überall auf der Welt sieht. Die Wirtschaft, die nicht nach China weglaufen kann, findet wegen China keine Aufträge mehr, die letzte Futterquelle ist das Staatseigenfleisch Steuerzahler, so forciert sie eine Energiewende nach dem Prinzip Berliner Flughafen: Möglichst wenig leisten für möglichst viel Geld; man fürchtet nichts mehr als den Erfolg, denn dann kann man den Hut nicht mehr rumgehen lassen. Keine schönen Aussichten. Naja, zwingt uns keiner, es zu überleben, und es sagt auch keiner, dass alle Probleme eine Lösung haben. Aber versuchen kann man's ja, läuft ja eh nix Gescheites im Fernsehen, da können wir die Zeit genauso gut damit verplempern, dem Tod von der Schippe zu springen, auch wenn das totaaaal nervig und langweilig ist und voll der doofe Herdentrieb für die ganz uncoolen Kids und ohgottohgottohgott, was das wieder kostet, und dieser allseits umschwärmte Gentleman namens Jemand Anders, der gefälligst alle Deckel der Welt zu begleichen hat, einen so missmutig aus dem Spiegel anguckt.
Erst mal – sinnvoll wären wenige große Kraftwerke, die sich leicht kontrollieren und verteidigen lassen, umgeben von unzähligen kleinen, die keine lohnenden Ziele bilden und keinen großen Schaden anrichten, wenn ein paar kaputtgehen. Beide Systeme müssten leistungsfähig genug sein, damit jedes den Ausfall des anderen notdürftig kompensieren kann, bis es wieder online geht. Da könnten Nuklearkraftwerke durchaus eine Rolle spielen, vielleicht Forschungsreaktoren und solche vom Militär. I'll sleep when I'm dead, dann träume ich von so was, und wenn ich strategisches Denken verpenne, bin ich auf jeden Fall bald verrry dead. Bis dahin – was tun?
Gas? Gleiches Problem wie oben: Wir machen uns von Russland abhängig, dann werden wir erpresst – damit fällt auch Sonnenenergie flach, denn wenn wir so was nicht vorhersehen können, können wir auch weder Sonnenaufgang noch Sonnenuntergang vorhersehen, und zwei Schwarze Schwäne täglich bedeuten auch zweimal Finanzkrise täglich, die Wirtschaft wird das nicht überleben. Russland ist schon ein Weilchen im Geschäft und sein Verhalten so zuverlässig wie Planetenläufe, vielleicht sollten wir ein Fahrraddynamo an den Kreml anschließen. Ist halt nervig, mit einer Gleichung zu rechnen, in der die menschliche Dummheit den größten und wichtigsten Faktor darstellt – könnten wir ihre Allmacht für uns statt gegen uns nützen, wären wir Götter, können wir aber nicht. Auf jeden Fall werden wir etwas sehr Dummes und Kurzsichtiges tun – und das Sinnvolle vermeiden wollen, weil wir es für dumm und kurzsichtig halten.
Die Technologie schreitet so schnell voran, dass jede Investition sich als Fehlinvestition erweisen wird – jedes neue System ist schon veraltet, bevor es fertig ist. Wer Sitzfleisch hat, wartet ab, damit die Anderen ihr Pulver für die Technologie verschießen, die schon morgen von Gestern sein wird, und er sich als Letzter das Neueste, Effizienteste und Billigste anschaffen kann, sodass er billig produzieren kann und die Konkurrenz von den Weltmärkten fegt. Bis dahin halten wir uns mit einem Flickwerk aus schrottreifer Technologie von Vorgestern und schrottreifem Billigschund aus China über Wasser. Doch so langsam wird der Umweltdruck so hoch, dass wir einfach das nehmen müssen, was gerade das Beste ist, und schlucken, dass wir es bitter bereuen werden. Es nicht zu tun, könnten wir noch bitterer bereuen. Das ist eine völlig normale Wahl, vor der Idioten immer wieder stehen: Wir zählen unsere Zähne, um zu schätzen, ob wir mehr verlieren, wenn wir der riesigen, eisernen Faust, in die wir uns mit Vollgas gestürzt haben, die linke oder die rechte Wange hinhalten. Trotzdem gibt’s Sachen, die wir tun könnten, zum Beispiel, Aufträge nur an Firmen zu vergeben, deren Vorstände bereit sind, für Pfusch und Verzögerungen mit ihrem Privatvermögen zu haften. Wenn's nötig ist, können wir die Atomkraftwerke durchaus noch ein Weilchen laufen lassen, dann aber verstaatlichen – dann klappt's auch mit dem Atomausstieg, denn wenn der Staat eins kann, dann einen prosperierenden Betrieb dem Erdboden gleich zu machen. Aber zumindest geschieht das dann durch schnöde Inkompetenz, ohne dass die Besitzer ein Interesse daran hätten, an anderer Stelle die Öko-Wende zu verzögern.
Welche Technologie nützen? Viel, schnell, billig, was nicht viel Schaden anrichtet, wenn wir den Bau mittendrin unterbrechen und auf was Besseres umsteigen? All die Windräder, die wir aufstellen, müssen ja nicht für die Ewigkeit gedacht sein, Abriss und Recycling können schon berücksichtigt werden, und wenn Leute ihr Grundstück vorübergehend verpachten dürfen, kann so ein Ding auch im Wohnzimmer durch Boden und Decke gehen, Hauptsache Knete. Privathaushalte werden auch Solarzellen mit Handkuss nehmen, um sich so gut es geht aus der Stromkonzern-Leibeigenschaft freizukaufen, doch wenn ein Stromkonzern in drei Haushalten je einen Cent verliert, winselt er laut genug, um die Preise in dreißig Millionen um je drei Cent erhöhen zu können, muss man aufpassen. Menschen sind ihre Zukunft, ihre Kinder, der Planet, scheißegal, sie wollen hier und jetzt profitieren, so schafft man Motivation – lassen Sie die Hobbybastler von der Leine, machen Sie Preisausschreiben, die Kreativität kann dann die der offiziellen Forschung unterstützen. Der Markt ist ein Elefantenfriedhof, auf dem wenige Leichen mit Plastik-Platzhirschgeweih auf dem Kopf vor sich hin verwesen, die zwar gigantische Ressourcen bündeln können, aber auch alle Konkurrenz erdrücken und gar nicht an etwas Anderes denken dürfen, als mehr Geld zu scheffeln, denn sie gehören Aktionären wie Ihnen und mir, die Verantwortung zwar super finden, aber nur bei anderen Leuten, und die Aktien en masse vom Hof jagen, falls der Renditenzähler zu langsam tickt. Wir brauchen mehr Konkurrenz in anderen Disziplinen, als wer die Welt am schnellsten in billigen Müll verwandeln kann. Die Kleinen brauchen Luft und Spielraum, die Großen Dampf unterm Hintern. Tiefes Loch graben, dort überdüngtes Wasser sammeln, Algen wuchern lassen, in der Sonne trocknen, verbrennen? Klingt nach was für die Tropen, und wenn's eine gute Idee wäre, wäre erstens ich nicht drauf gekommen, zweitens würde es schon jemand machen. Könnte aber auch bei uns für ein paar gelangweilte Rentner und Schrebergärtner interessant sein. Vielleicht sind die Bauern der Zukunft ja überhaupt kleine Stromerzeuger, die hölzerne Windräder und Wassermühlen hüten, wie einst Weizen und Kühe? Die Effizienz einzelner Photovoltaik-Anlagen steigern, indem man Sonnenlicht mit Spiegeln und Linsen darauf bündelt? Reicht natürlich alles nicht.
Je weniger Betriebskosten ein Kraftwerk verursacht, desto weniger effizient muss es arbeiten, da kann man auf andere Faktoren mehr achten. Tiefes Loch graben, Wasser reinlaufen lassen, verdampft von selber? Ist erstens teuer, zweitens nicht so einfach, wie es klingt, aber eine geothermische Anlage kann so konzipiert werden, dass sie wartungsarm läuft: Heute sehr teuer in der Anschaffung, fünfhundert Jahre nahezu gratis im Betrieb. Kann man über Schulden finanzieren, wir borgen uns einen Haufen Geld und zahlen es per Notenpresse zurück, dann bricht zwar das Wirtschaftssystem zusammen, aber wir haben's schön warm, während wir es neu aufbauen, das passiert ständig, haben wir viel Übung drin, es nervt, stört aber nicht weiter. Man müsste nur vorbeugen, um die sozialen Folgen abzufedern, damit keine populistischen Bauernhorden mit Guillotinen das Land verwüsten. Geld ist Spielzeug für fette, glückliche, behütete Kinder, wenn's ernst wird, kommt's auf die Hardware an. Mehr Mut zum Kollaps?
Die Welt ist tot, und auch als radioaktiver Zombie kann sie nur noch mehr Chaos stiften. Wir machen hier Schadensbegrenzung, räumen Ground Zero auf, schlachten eine Leiche nach Organen aus, um uns ein neues, hoffentlich besseres Frankenstein-Monster zu bauen. Das ist erstens arbeitsintensiv, zweitens riskant, drittens verwirrend, weil sehr viel Geliebtes und Gewohntes auf den Kompost kommt und die ehemalige Niere plötzlich im Augapfel jobbt, während hinten jemand rumprobiert, ob noch die Flügel irgendwo dran können, die von KFC übrig sind. Da geht sehr, sehr viel schief, und das ist auch gut so, aus Fehlern lernen wir, aus Erfolgen lernen wir, nicht mehr zu lernen. Doch da ist Tschernobyl eher was für Leute, die ein Stromkabel von menschenleerer Sahara nach Europa legen können, und nicht solche, die es verbocken, ein paar Meter durchs eigene Land zu ziehen. Hier und da ein Kolläpschen, gern, aber bitte ohne Krebs und Dauerverseuchung, wir mutieren hier schon genug. Atomkraft sparen wir uns für die Grundschule auf, das hier ist noch Kindergarten auf Crack.
Wir sind in den Häcksler gesprungen, jetzt müssen wir da durch. War unsere freie, informierte Entscheidung, wir wussten, was wir tun. Also tun wir's. Oder lassen's und gehen dabei drauf. Auch eine freie, informierte Entscheidung. Whatever you like best.
Wer sind die Schuldigen?
04.11.2021, Rainer EisenmannUngereimtheiten einer grünen Politik
28.10.2021, Hajo Dasting-HussnerStellungnahme zur Rezension
25.10.2021, Dr. Volker WredeEs ist das offenkundige Ziel der Autorin, mich in die Ecke eines kritiklosen Bergbau-Lobbyisten zu drängen. Vermutlich bin ich aber nicht das richtige Objekt dafür. Seit Jahrzehnten habe ich in der Landesverwaltung von NRW an der Schnittstelle zwischen Rohstoffwirtschaft und Naturschutz gearbeitet und es ist mir mehrfach gelungen, Naturschutzinteressen z.B. auch gegen Abbauinteressen der Rohstoffindustrie durchzusetzen. Vom Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher konnte ich für das Geologische Landesamt NRW deshalb schon 1999 den renommierten Dr.-Benno-Wolf-Preis entgegennehmen, der u.a. für besondere Leistungen im Höhlenschutz vergeben wird. Gleichermaßen habe ich aber auch die Interessen und die Notwendigkeit der Rohstoffsicherung gegen mitunter überzogene Naturschutzansprüche verteidigt. Ich gehöre zu den Autoren der „Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland“ und habe in etlichen Fachaufsätzen zur Thematik des geowissenschaftlichen Naturschutzes und zum Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Rohstoffabbau Stellung bezogen. Ich traue mir daher ein abgewogenes Urteil auf diesem Gebiet zu.
Das Vorhaben der Rezensentin funktioniert nur dadurch, dass sie alles, was nicht in ihr Bild passt, vollständig ignoriert und totschweigt. Dies zeigt sich schon ganz am Anfang ihrer Rezension: „Um dem Bergbau ein positives Image zu verpassen, führt Wrede sogar Beispiele aus dem Alten Testament … an.“ In der Tat eröffne ich mein Buch mit einem längeren Kapitel, in dem ich die Rezeption des Bergbaus in der Geschichte Revue passieren lasse – beginnend mit dem Alten Testament, das den Bergbau positiv sieht (u.a. Buch Hiob), über einen klassischen Schriftsteller wie Ovid, der ein ausgesprochener Bergbaukritiker war, bis zu Agricola (1556), der das Für und Wider des Bergbaus aus der damaligen Sicht sehr umfangreich diskutiert, und dessen Argumentationen ich ausführlich zitiere. Dieser Zusammenhang der historischen Einleitung wird von der Rezensentin vollständig unterschlagen, sondern der Hinweis auf das Alte Testament als „konstruiert“ bezeichnet. Ebenso vollständig unterschlagen werden u.a. die Kapitel „Rohstoffsubstitution“, „Urban Mining“, „Politische Unsicherheiten der Rohstoffversorgung“ und „Emissionen und Altlasten“ oder die ausführlichen Erörterungen zur Bergschadens- und Bergsenkungsproblematik oder die Darlegung des in Finnland entwickelten „Green Mining Concepts“ im Kapitel „Rohstoffgewinnung und Umwelt“. Auf dieses Kapitel, das rund ein Drittel des Buches ausmacht, geht die Rezensentin eigentlich nur mit der süffisanten Bemerkung „Der Geowissenschaftler Volker Wrede singt ein einseitiges Loblied auf den Bergbau – dieser habe sogar positive Folgen für die Natur“ im Vorspann ihres Textes ein. Die Argumentation, warum dies (nicht nur) meiner Meinung nach meist so ist, erwähnt sie mit keiner Silbe. Tatsächlich bilden z.B. aufgelassene Steinbrüche, Sand- und Kiesgruben wichtige Lebensräume, die erheblich zur Biodiversität betragen und daher meist unter Naturschutz gestellt werden. Auch die renaturierten Braunkohletagebaue weisen in der Regel eine um Potenzen höhere Biodiversität auf, als die dort vorher meist existenten Agrarflächen. Die durch jahrhundertelange, anthropogene Schwefel- und Schwermetallimmissonen geprägten Böden in historischen Bergbaugebieten wie dem Harz bilden als Schwermetallrasen sogar einen eigenen geschützten Lebensraumtyp nach der FFH-Richtlinie.
Die Rezensentin unterstellt mir die Behauptung, ein nicht umweltverträglicher Bergbau läge „nur an den jeweils herrschenden Regierungen der betroffenen Länder. So einfach ist die Welt für Wrede – doch das ist leider etwas kurz gedacht. Denn genau darauf ruhen sich einige internationale Konzerne aus.“ Nein, so einfach ist mein Weltbild nicht. Ich diskutiere (auf den Seiten 168 bis 172 meines Buches) die Frage, warum es sowohl in stark kapitalistisch ausgerichteten Ländern (z.B. den USA) wie auch in den früheren sozialistischen Ländern zu deutlich gravierenderen Umweltschäden beim Rohstoffabbau kommt bzw. kam, als z B. in Deutschland. Die Ursache ist in beiden Fällen das Fehlen einer effektiven, von den Unternehmens- oder den staatlichen Produktionsinteressen unabhängigen staatlichen Aufsichtsinstanz. Wenn sich dann, vor allem in Drittweltstaaten, korrupte Regierende zu Komplizen kriminell agierender Unternehmen machen, ist dies aber ein völliges Staatsversagen und sollte auch so benannt werden.
Insgesamt ignoriert die Rezensentin den logischen Aufbau des Buches. Sie versucht stattdessen durch die scheinbare Widerlegung zusammenhanglos zitierter Einzelpassagen, die Glaubwürdigkeit meiner Argumentation zu erschüttern. So behauptet sie, ich würde „Windenergie als Alternative zu Öl und Kohle mit allen erdenklichen Nachteilen vorstellen“. Tatsächlich diskutiere ich die Vor- und Nachteile der Windenergie gar nicht – das ist nicht das Thema des Buches. Ich referiere (mit jeweiliger Quellenangabe) die Argumente, die in der öffentlichen Debatte gegen den unbegrenzten Ausbau der Windenergie vorgebracht werden und die zunehmend zu Akzeptanzproblemen für die Windenergie in der Bevölkerung führen. Hier sind Vergleiche der benötigten Flächen für Windenergieanlagen im Verhältnis zu den Flächen der Braukohlentagebaue doch sehr anschaulich und haben nichts mit einer Bewertung der Flächeneffizienz der Braunkohlelagerstätten zu tun (was per se unsinnig wäre). Dass die Flächen von Windparks mit Einschränkungen landwirtschaftlich genutzt werden können, ist keine Erkenntnis der Rezensentin, sondern steht auf Seite 95 meines Buches. Selbstverständlich muss man bei der Beurteilung der Effizienz der Windkraftanlagen den Durchschnittswert zu Grunde legen und kann nicht nur von den Spitzenwerten ausgehen, wie es die Rezensentin fordert. Aus diesen Überlegungen folgt zwangsläufig die Diskussion darüber, ob ein Ersatz der bisher von den fossilen Energieträgern gelieferten Elektrizitätsmengen und die Deckung des durch e-Mobilität, wachsende Digitalisierung und andere Anforderungen zukünftig stark wachsenden Strombedarfs allein durch regenerative Quellen geleistet werden kann. Das ist zu bezweifeln und ein Rückgriff auf fossile Energieträger wird vorläufig notwendig bleiben. Entgegen der Behauptung der Rezensentin favorisiere ich nicht Öl oder Kohle als Alternative der regenerativen Energien, sondern offshore-Windkraftanlagen, Geothermie und (ganz im Einklang mit der Kohlekommission der Bundesregierung) Erdgas. An welcher Stelle meines Buches ich aber „Fracking-Gas aus den USA und Europa kurzerhand für nachhaltiger und klimafreundlicher erklärt habe als Erdgas aus Russland“, ist mir nicht ersichtlich. Was ich allerdings vorschlage (S. 97), ist „eine vorurteilsfreie Neubewertung der Erschließung der einheimischen unkonventionellen Erdgasvorkommen zu erwägen“. Ein Gedanke, der durch die aktuelle Preisentwicklung auf dem Gasmarkt sicherlich nicht konterkariert wird.
Alle diese Überlegungen basieren natürlich auf dem heutigen Stand der Technik. Die Entwicklung von in großem Maßstab wirtschaftlich arbeitenden, effizienten Energiespeichern könnte z.B. zu einem völligen Paradigmenwechsel führen. Ich bin aber sicher, dass auch diese Energiespeicher wieder Bergbaurohstoffe zu ihrer Realisierung brauchen werden.
Um die Energieerzeugung geht es mir aber eigentlich gar nicht vorrangig (das Kapitel „Fossile und regenerative Energieerzeugung“, das die Rezensentin so ausführlich diskutiert, macht gerade einmal 7 Seiten von insgesamt 186 Textseiten aus). Aufbauend auf der historischen Einleitung lege ich vielmehr dar, dass die auf Biorohstoffen basierende Versorgung der Menschen in Mitteleuropa mit Energie (Holz bzw. Holzkohle) und Nahrungsmitteln im 17. und 18. Jahrhundert an ihre Grenzen gekommen war mit gravierenden Folgen für die Menschen und die Umwelt: Hungersnöte führten zu den großen Auswanderungswellen z.B. nach Amerika, die Entwaldung z.B. der heutigen Lüneburger Heide hatte eine Versteppung der Landschaft zur Folge. Der Erzbergbau geriet in Gefahr, weil es an Grubenholz für den Ausbau der Bergwerke mangelte. Als eine Antwort darauf forderte der Sächsische Berghauptmann v. Carlowitz 1713 die Einführung einer nachhaltigen Forstwirtschaft, wobei er auf Gedankengut zurückgriff, das im Bergbau schon seit Jahrhunderten als „Posteritätsprinzip“, d.h. dem generationengerechten Wirtschaften, bekannt war. Darüber hinaus schlug er z.B. aber auch den Ersatz des Holzes als Brennmaterial durch Torf und Kohle vor, um die begrenzten Holzmengen zu schonen. Die Krise der Nahrungsversorgung in Europa konnte erst mit der Einführung der bergbaulich gewonnenen mineralischen Düngemittel gelöst werden. Die Umstellung der Wirtschaft von der einseitigen Abhängigkeit von den Bioressourcen zum verstärkten Einsatz von fossilen Rohstoffen erlaubte dann eine Regeneration der Natur.
Auf diesen historischen Fakten und Erfahrungen basiert meine Skepsis, ob die regenerativen Rohstoffe allein ausreichen können, die wachsende Erdbevölkerung mit Nahrungsmitteln, Energie, Baumaterial und anderem zu versorgen. Die Feststellung, dass die Menge der zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Biorohstoffe durch die verfügbaren Anbauflächen limitiert wird, ist doch relativ trivial und keineswegs „konstruiert“. Ebenso wenig „konstruiert“ ist die Feststellung, dass die fossilen Rohstoffe zwar endlich sind, aber die Mengen, die allein in der obersten, dem Menschen zugänglichen Erdkruste verfügbar sind, jedoch so groß sind, dass kaum damit zu rechnen ist, dass sie die Menschheit sie jemals aufzehren wird. Hinzu kommt, dass die meisten Rohstoffe in unterschiedlichem Maße recyclebar sind und sich dadurch die Vorratsmengen gegebenenfalls vervielfachen. Die Darlegung der wirtschaftlichen Mechanismen, wie diese Rohstoffe nutzbar gemacht werden, die Probleme der Reichweitenprognose und die Frage, weshalb bei vielen Rohstoffen die Vorratsmenge schneller wächst als der Verbrauch, machen eigentlich den Hauptteil meines Buches aus. Der Leser der Rezension erfährt hiervon leider nichts.
Mein Eindruck ist, dass die Rezensentin ein Buch grundsätzlich ablehnt, das nicht „Bergbau-Bashing“ betreibt, sondern sich bemüht, die komplexen Beziehungen zwischen Rohstoffgewinnung und der Nachhaltigkeit faktenbasiert darzustellen. Leider macht sie sich kaum die Mühe ihren Standpunkt argumentativ zu begründen, sondern zeichnet stattdessen ein völlig verzerrtes Bild des Buch-Inhalts. Über den Aufbau des Buches, die Argumentation und das Fazit der angestellten Überlegungen erfährt der Leser fast gar nichts. – Schade!
Alter Wein in alten Schläuchen
23.10.2021, Wolfgang StegemannTja... Er versucht eine Synthese aus Philosophie und Neurowissenschaft und ergeht sich in nicht enden wollenden Begriffsdiskussionen, die zu keinem Erkenntnisgewinn führen.
Um Bewusstsein zu verstehen muss jeglicher Anthropozentrismus über Bord geworfen werden. Wie würden uns Aliens sehen? Als von wem oder was gesteuerte Roboter? Nein. Als selbständige Lebewesen, die eingehenden chaotischen Reizen eine geordnete Struktur verleihen, nämlich das Denken. Das Gehirn exportiert somit Entropie, wie dies der gesamte Organismus ebenso tut. Empfinden und Denken verschlingen sich ineinander und produzieren unser individuelles Bewusstseinstheater. Das Gehirn übt kausale Kraft nicht nur auf unsere Handlungen aus, sondern auch auf unseren Körper - positiv wie negativ. Verantwortlich sind Metastrukturen, die entstehen durch die Kommunikation von neuronalen Mikrohotspots, also die 'Berge' in der virtuellen Gehirntopologie.
Die elektrochemische Sprache des Gehirns codiert an dieser Stelle soziale Bedeutungen. Es ist ein Navigationssystem durch die (soziale) Aussenwelt, das sich selbst steuert.
Um dieses komplexe System zu verstehen, braucht es eine neutrale Theorie, die die Begriffe aus allen Bereichen der Wissenschaft synthetisieren kann: eine Systemtheorie.
Dr-stegemann.de.