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Ich möchte dieses hilfreiche Interview nur in zwei Punkten ergänzen: Flüchtlinge sind oft auf die Hilfe von Vereinen und Wohlfahrtsverbänden angewiesen. Für Asylbewerber gibt es auch die Sozialhilfe und damit einhergehend die Teilhabe an der Versorgung im Gesundheitssystem. Ich habe als Therapeut die Erfahrung gemacht, dass wenn viele Helfer sich für Migranten engagieren, so dass von Sozialämtern in den Fällen, in denen es um die Finanzierung von Psychotherapie zum Satz der gesetzlichen Krankenkassen geht, und ein die erforderliche Fremdsprache fließend sprechender Therapeut da ist, die Patienten auch eine geeignete Psychotherapie erhalten. Wenn ein Leiden von Krankheitswert vorliegt, ist es im Sinne der Patienten, es auch entsprechend zu diagnostizieren und zu benennen, da ja ansonsten keine Leistung vom Gesundheitssystem angefordert werden kann. Mit einer solchen Diagnose ist selbstverständlich keine Stigmatisierung, keine unnötige Pathologisierung, keine Verantwortungs- oder Schuldzuweisung beabsichtigt, auch keine Negierung der Belastungsfaktoren in Gesellschaften oder Umfeld.
Ich stimme den im obigen Beitrag zusammengefassten Thesen des Buches größtenteils zu, vor allem in Bezug auf die Verwunderung, warum Atheisten nicht (schon) als Menschen sozial funktionieren können und dass sie genauso eine funktionale Ethik entwickeln konnten. Aber ich hoffe, dass der Autor ganz deutlich macht, dass Atheisten weder besser noch schlechter sind als andere Menschen, NUR WEIL sie Atheisten sind. Atheismus ist ja bekanntlich nur ein sehr schlichtes Identitätsmerkmal, das nicht viel mehr aussagt, als dass man nicht an ein höheres Wesen glaubt, das Menschen und Natur überhaupt jenseits von physikalischen Gesetzen manipulieren kann. Atheismus sollte gerade als Nichtmerkmal herausgestellt werden, sonst setzt man sich dem häufigen Urteil aus, Nichtglaube sei auch nur ein Glaube ;-)
Wir sind wahrscheinlich die einzige Tierart, die sich ihrer Endlichkeit bewusst ist. Der Tod ist eine narzisstische Kränkung, der der Mensch etwas entgegenzusetzen versucht. Eine Möglickeit ist Religion - die Annahme, es gebe einen Gott, der uns liebt und bewahrt und ein Leben nach dem Tode schenkt. Aber das sind alles nur hilflose und verzweifelte Konstrukte der Fantasie, um nicht am Tod zu verzweifeln. Gottesglaube mag deshalb für den Einzelnen tröstlich und hilfreich sein und ihm am Ende das Sterben erleichtern. Aber letztlich zeigt es nur die Schwäche des Gläubigen im Umgang mit der Realität des Todes und des unwiderruflichen Verschwindens. Ich persönlich nehme, als Atheist, aber nicht für mich in Anspruch, bereits eine Strategie im weisen Umgang mit dem gottfreien Universum gefunden zu haben.
Das Thema weist noch einen weiteren Aspekt auf, der oft übersehen wird: die damit einhergehenden, sich immer mehr verbreitenden Neurosen. Hysterien, Hypochondrien, Phobien etc. prägen das Verhalten vieler Zeitgenossen. Durchaus sinnvolles Verhalten - eine Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und anderen - erlebt eine haltlose Übersteigerung. Aus einem Schutzmechanismus wird ein Religionsersatz mit allem, was dazu gehört: der Körper wird zum Heiligtum, die Speisenbereitung zur kultischen Handlung, die Abweichung zum Sakrileg etc. Nichts ist gegen eine Lebensweise einzuwenden, die dazu führt, dass man sich besser, glücklicher und ausgeglichener fühlt. Wenn Menschen sich aber auf einmal schlecht fühlen, weil sie einmal ein Glas Wein getrunken haben, das nicht vom Biowinzer stammt, oder irgendwo eine Zigarette riechen, dann stimmt eben etwas nicht mehr. Das Unwohlsein hat dann keine physiologische, sondern eine psychische Ursache. Das Zwanghafte paart sich mit dem Sinnvollen und oft sind die Übergänge fließend, zumal die Schwellen für jeden Menschen variieren, aber dann doch für alle verbindlich sein sollen.
"Ausserdem hat ER meine Vergehen an seinem eigenen Sohn, Jesus Christus, bestraft und mich freigesprochen". Jesus ist nicht Gottes Sohn, er ist nur einer von 10 wichtigen Propheten, so behaupten es wenigstens die Muslime. Selbst wenn es einen Gott geben sollte, der mich erschaffen hat und mir mein Leben und meinen Willen gab, so ist es allein meine Sache, was ich daraus mache. Gott kümmert sich nicht um mich. Ich bin für mein Leben selbst verantwortlich.
> Jeder, der offene Augen und einen gesunden Verstand hat, kann doch nicht genug staunen über die Vielfalt und die wunderbare Ordnung und Schönheit von Gottes Werken!
Planloses Rumgestochere wie das menschliche Auge? Wenn ein Ingenieur das konstruiert hätte, würde man ihn zu Recht fristlos entlassen.
> Wer eine minimale Ahnung von Physik hat, weiss, dass Ordnung NIE von selbst entsteht.
Aber sicher tut sie das! Atome haben auch persönliche Vorlieben (sog. Affinitäten) - anders als die Schrottteile in dem 747-Vergleich.
> Noch VIEL WENIGER kann eine komplexe, wunderbar geordnete Zellstruktur, die sich auch noch selbst kopiert, "von selbst" entstehen!
Ist sie auch nicht. Aber wenn man keine Lust hat, Evolution über 2.9 Mrd. Jahre anzusehen...
> Das widerspricht doch jeglicher Wissenschaft!
Nein.
> Aber trotzdem gibt es viel mehr Menschen, die an das vollkommen Unmögliche glauben (alles sei von selbst entstanden), statt den Schöpfer des Universums und des Lebens zu suchen und zu verehren und ANZUBETEN!
Gott, Danke für Lungenkrebs, Bandwürmer, Zecken und Schizophrenie. »Lieb« bist du nicht.
Das Universum - der sog. Makrokosmos - wie auch die winzige Welt des Mikrokosmos sind nach neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik und-mechanik parallel aufgebaut, eben nur in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Größenordnungen gestaffelt und damit in allen Strukturen logisch miteinander vernetzt - auch im Geschehen. Alles darin hat seinen speziellen Sinn, auch das Leben des einzelnen Lebens(wesens). Sehr schön anschaulich und logisch leicht nachvollziehbar wird das in Hellmut Inzero´s aktuellem Buch "Warum leben wir? Die LOGIVERSUM-Theorie" erklärt. Leicht aufzufinden über Google.
Ein Gott, der seinen Sohn bestraft, weil ich etwas angestellt habe. Da sollte man doch zur Vorsicht raten, was so einem Gott noch alles einfallen könnte.
... Warum kann der eifrig Gottes-Gläubige nicht für sich sein, sondern muss unbedingt jede Meldung eines Atheisten messianisch kommentieren? Ist eine schöne Geschichte um Gott und seinen Sohn, aber halt eine (Menschen gemachte) Geschichte ...
Die Spermiogenese bei Mäusen dauert ca. 5 Wochen. Wenn sich die Mäuse aber schon nach 10 Tagen (nach der Konditionierung) paaren durften, dann kam ´altes´ Sperma zum Einsatz - welches seine Entwicklung schon fast abgeschlossen hatte. Die Ergebnisse der Mäusestudie dürften daher als fragwürdig zu bewerten sein - solange man nicht weiß, wie sich die Entwicklung des Spermas in den letzten 2 Wochen beeinflussen lässt (bei Mäusen)
Hinweise auf den Einfluss von Hunger vor/während der Schwangerschaft auf das Diabetesrisiko finden sich in Stefan Thurner doi: 10.1073/pnas.1215626110 Quantification of excess risk for diabetes for those born in times of hunger, in an entire population of a nation, across a century
...vielen, neuen super Geräten, wird in Zukunft kein Monat vergehen, in dem nicht eine neue wissenschaftliche Entdeckung gemacht werden kann. Wir gehen einer sehr interessanten Zeit entgegen. Wissenschaftliche Forschung kostet auch viel, aber es ist um Lichtjahre besser, als Kriege führen.
Warum sollen äußere Umwelteinflüsse nur auf die sonstigen Körperzellen einwirken, also nicht auch auf die zur Fortpflanzung erforderlichen, beim Menschen also auf Eizellen und Samenzellen? Und wenn solche auch auf Eizellen und Samenzellen einwirkende Einflüsse stattfinden, erben die Nachkommen automatisch die so veränderten Gene.
Offensichtlich sind Eizellen und Samenzellen extrem gegen derartige Umwelteinflüsse geschützt, denn es ist, wie der Bericht zeigt, extrem schwierig, auf diese Zellen einwirkende Umwelteinflüsse nachzuweisen.
Das alles hat aber mit dem alten Lamarck doch wohl kaum etwas zu tun, denn der postulierte, Lebewesen könnten ERWORBENE Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergeben, sodass die Nachkommen also dieselben Eigenschaften schon von Geburt an hätten.
Das aufgeworfene Problem liegt erkennbar anders: dort werden die auf Keimzellen einwirkenden Umwelteinflüsse zwar uU auf die Nachkommen übertragen - welchen INHALT dann aber solche Änderungen der Erbsubstanz haben, hat mit dem Verhalten der Elterntiere, das durch dieselben Umwelteinflüsse ausgelöst worden ist, gar nichts zu tun, sondern betrifft ganz andere Folgen - wie die verschiedenen Beispiele zeigen.
Weitere Hilfsmöglichkeit
30.03.2014, Christian HornsteinAtheisten sind nicht die schlechteren, aber eben auch nicht unbedingt die besseren Menschen.
30.03.2014, Chris Kaiser;-)
Gesundheitliche Vorteile durch Fleischverzicht?
30.03.2014, INaDass Vegetarier häufiger an Darmkrebs erkranken sollen, gehört dagegen ins Land der Märchen (http://www.animal-health-online.de/gross/2009/03/17/wissenschaftler-finden-mehr-dramkrebs-bei-vegetariern/10694/) und http://www.animal-health-online.de/gross/2009/03/26/englische-epic-studie-findet-hoheres-darmkrebsrisiko-bei-fleischverzicht/10715/#more-10715
Warum soll ich auf das Fleisch der Tiere verzichten (Lebensmittelverschwendung!!!), wenn ich als Vegetarier so gerne Käse, Joghurt und Quark esse?
Gesichert scheint auch zu sein, dass eine eiweißreiche Kost lebensverlängernd wirkt: http://www.sciencedaily.com/releases/2012/12/121206142025.htm
Gottesglaube ist Schwäche
30.03.2014, W MerkelDie neurotisierte Gesellschaft
30.03.2014, Bernhard KeimNichts ist gegen eine Lebensweise einzuwenden, die dazu führt, dass man sich besser, glücklicher und ausgeglichener fühlt. Wenn Menschen sich aber auf einmal schlecht fühlen, weil sie einmal ein Glas Wein getrunken haben, das nicht vom Biowinzer stammt, oder irgendwo eine Zigarette riechen, dann stimmt eben etwas nicht mehr. Das Unwohlsein hat dann keine physiologische, sondern eine psychische Ursache. Das Zwanghafte paart sich mit dem Sinnvollen und oft sind die Übergänge fließend, zumal die Schwellen für jeden Menschen variieren, aber dann doch für alle verbindlich sein sollen.
Jesus ist nicht Gottes Sohn
30.03.2014, Hans KellermannJesus ist nicht Gottes Sohn, er ist nur einer von 10 wichtigen Propheten, so behaupten es wenigstens die Muslime.
Selbst wenn es einen Gott geben sollte, der mich erschaffen hat und mir mein Leben und meinen Willen gab, so ist es allein meine Sache, was ich daraus mache. Gott kümmert sich nicht um mich.
Ich bin für mein Leben selbst verantwortlich.
Die immer gleichen Nicht-Argumente von Bildungsfernen
29.03.2014, Stefan DewaldPlanloses Rumgestochere wie das menschliche Auge? Wenn ein Ingenieur das konstruiert hätte, würde man ihn zu Recht fristlos entlassen.
> Wer eine minimale Ahnung von Physik hat, weiss, dass Ordnung NIE von selbst entsteht.
Aber sicher tut sie das! Atome haben auch persönliche Vorlieben (sog. Affinitäten) - anders als die Schrottteile in dem 747-Vergleich.
> Noch VIEL WENIGER kann eine komplexe, wunderbar geordnete Zellstruktur, die sich auch noch selbst kopiert, "von selbst" entstehen!
Ist sie auch nicht. Aber wenn man keine Lust hat, Evolution über 2.9 Mrd. Jahre anzusehen...
> Das widerspricht doch jeglicher Wissenschaft!
Nein.
> Aber trotzdem gibt es viel mehr Menschen, die an das vollkommen Unmögliche glauben (alles sei von selbst entstanden), statt den Schöpfer des Universums und des Lebens zu suchen und zu verehren und ANZUBETEN!
Gott, Danke für Lungenkrebs, Bandwürmer, Zecken und Schizophrenie. »Lieb« bist du nicht.
Honi soit qui mal y pense.
Die Logik im universellen und individuellen Sinn des Lebens
29.03.2014, H.H. BertholdSehr schön anschaulich und logisch leicht nachvollziehbar wird das in Hellmut Inzero´s aktuellem Buch "Warum leben wir? Die LOGIVERSUM-Theorie" erklärt.
Leicht aufzufinden über Google.
Vorsicht geboten
29.03.2014, Roland Mrisswie geht das ....,,
29.03.2014, M. LemkeSpermiogenese
27.03.2014, Kinseher RichardDie Ergebnisse der Mäusestudie dürften daher als fragwürdig zu bewerten sein - solange man nicht weiß, wie sich die Entwicklung des Spermas in den letzten 2 Wochen beeinflussen lässt (bei Mäusen)
wäre schön wenn ich das auch könnte
27.03.2014, peter contraDiabetes
27.03.2014, Gottfried EndelStefan Thurner doi: 10.1073/pnas.1215626110
Quantification of excess risk for diabetes for those born in times of hunger, in an entire population of a nation, across a century
Mit diesen....
27.03.2014, M. EberlingWir gehen einer sehr interessanten Zeit entgegen.
Wissenschaftliche Forschung kostet auch viel, aber es ist um Lichtjahre besser, als Kriege führen.
auf den Punkt gebracht:
27.03.2014, Walter WeissOffensichtlich sind Eizellen und Samenzellen extrem gegen derartige Umwelteinflüsse geschützt, denn es ist, wie der Bericht zeigt, extrem schwierig, auf diese Zellen einwirkende Umwelteinflüsse nachzuweisen.
Das alles hat aber mit dem alten Lamarck doch wohl kaum etwas zu tun, denn der postulierte, Lebewesen könnten ERWORBENE Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergeben, sodass die Nachkommen also dieselben Eigenschaften schon von Geburt an hätten.
Das aufgeworfene Problem liegt erkennbar anders: dort werden die auf Keimzellen einwirkenden Umwelteinflüsse zwar uU auf die Nachkommen übertragen - welchen INHALT dann aber solche Änderungen der Erbsubstanz haben, hat mit dem Verhalten der Elterntiere, das durch dieselben Umwelteinflüsse ausgelöst worden ist, gar nichts zu tun, sondern betrifft ganz andere Folgen - wie die verschiedenen Beispiele zeigen.