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Kommentare - - Seite 859

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  • vielleicht ist es an der Zeit...

    06.02.2013, Uwe Zimmermann, Ph.D.
    Vielleicht ist es an der Zeit, in Deutschland die grundsätzliche Bedeutung eines deutschen Doktortitels zu überdenken. An vielen Stellen werden Doktoren produziert, nur damit man sich später mit einem Namenszusatz schmücken kann. Warum müssen hochrangige Politiker und hochbezahlte Manager unbedingt einen Doktortitel auf der Visitenkarte haben? Und warum ist hier ausgerechnet ein deutscher Doktortitel soetwas besonderes?

    Als Doktor einer schwedischen Universität (2003, Doktorarbeit vollständig dort im Internet abrufbar) steht mein Doktortitel nicht in meinem deutschen Reisepass, weil dieser eben nicht von einer deutschen Universität vergeben wurde. Und er muss es auch gar nicht - warum sollte er? Nur warum steht der Titel meiner deutschen Kollegen in deren Pass?

    Was Frau Schawan angeht: sicher, in der deutschen Rechtsprechung muss auch weiterhin gelten "im Zweifel für den Angeklagten" - aber war es nicht gerade Frau Schawan, die ihren früheren Kollegen Herrn von Guttenberg aus den eigenen Reihen am lautstärksten beschimpft hat?

    Was Plagiate in einer philosophischen oder historischen Doktorarbeit angeht, so fehlt mir als Naturwissenschaftler zwar zunächst einmal grundsätzlich die Kompetenz, diese zu beurteilen. In der Arbeit des Herrn von Guttenberg war dies jedoch eine offensichtliche Sache, wenn bereits die erste Seite zum größten Teil eine 1:1 Kopie einer vollständig ungenannten und ungekennzeichneten Quelle war. Zur Arbeit von Frau Schawan habe ich bisher keine derartigen Details in der Öffentlichkeit zu sehen bekommen.

    Daniel Lingenhöhl fragt sich und uns aber weiter, ob es in der Allgemeinheit ein Verständnis für diese Fragestellung gäbe: Es handelt sich doch um letztendlich nichts anderes, als den von der Medienindustrie in derselben Öffentlichkeit geführten Feldzug gegen Raubkopien von Filmen und Musik - nur dass es in der Wissenschaft noch nicht einmal um einen finanziellen Ausgleich für den Bestohlenen geht, sondern einzig und allen darum, dass man gerechterweise den Originalautoren nennen muss, dessen Gedanken man sich zueigen macht - selbst in der OpenSource-Gemeinschaft (Wikipedia, Gnu, etc.) wird dieser geringste Aufwand gewürdigt und beachtet.

    Zu Gilbert Brands Frage bezüglich der damaligen Gutachter und Doktorväter: diese sind nach nunmehr weiteren 30 Jahren höchstwahrscheinlich längst im Ruhestand.
  • Rücktritt, trotz Verdienste?

    06.02.2013, Dominique Boursillon
    "Doch es ist eine Leistung des Wissenschaftssystems, wenn es auch in dieser heiklen Personalie die eigenen Standards wahrt." Das ist unsinnig und reiner Obrigkeitsfanatismus! Wenn Sie Standards stezen wollen, dann brauchen Sie Könner - keine Schwätzer; wenn einer etwas kann, dann sollte der Titel oder dessen Abwesenheit keine Rolle spielen... Wie wir an Dr. Merkel sehen reicht der Titel nicht aus, um aus Deutschland das Land zu machen in dem Milch und Honig fließen. Die Verdienste Frau Schavans sind unumstritten, daher wäre eine Fortführung des Amtes kein Problem. Auch Ihr Einwand, der anstehende Gerichtsprozess würde Frau Schavan über Gebühr in Anspruch nehmen und sie solle das Amt zumindest ruhen lassen ist unsinn. Trauen Sie der Frau doch etwas zu... Und warum soll sie nicht mehr arbeiten? Sie hat sich die Suppe selbst "eingebrockt", jetzt muss sie sie auch auslöffeln, und dazu bedarf es nicht Ihres Mitleids. Dennoch muss Frau Schavan zurücktreten, denn sie hat die Angelegenheit zu sehr bagatellisiert, dazu kommen noch ihre scharfen Angriffe gegen Herrn zu Guttenberg.
    Im Übrigen: Ein Fakultätsrat ist schwerfällig und bei 12 von 15 Stimmen ist der Titel futsch, da wird auch kein Gericht etwas ändern. Zudem gehört das saubere Zitieren bei den Geisteswissenschaftlern zum A und O (anders als bei den Naturwissenschaftlern), daher sind gehäufte Fehler dieser Art ein grober Mangel und kein "wiederholtes, ignorierbares Versehen".
  • Und was ist mit der Hochschule?

    06.02.2013, Gilbert Brands
    Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Doktorarbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem Doktorvater entstehen und die Arbeit schließlich von mehreren Professoren gelesen und begutachtet wird, bevor der Titel vergeben wird, stellt sich schon die Frage, ob dort wissenschaftliche Vollpfosten oder ebenfalls Betrüger am Werk waren (schließlich ziehen Professoren auch wieder beträchtliches Ansehen aus der Zahl betreuten Doktorarbeiten). Wieso sind die eigentlich noch in Amt und Titel? Außerdem werden Doktorarbeiten auf viele Universitätsbibliotheken verteilt und werden dort gelesen. Und dort ist auch nirgendwo etwas aufgefallen?
    Als Beamter des Bildungsvollzugsdienstes der BRD habe ich weiß Gott sehr wenig für Frau Schawan übrig, aber noch sehr viel weniger für diese politisch motivierten Kesseltreiben auf der Grundlage eines etwas intelligenteren Textverarbeitungssystems, das für diese "Plagiats"beweise herangezogen wird.
  • Hinweis sei gestattet

    06.02.2013, J A Werhahn
    In diesem Fall verstehe ich die Motive der Ankläger nicht. Wer steht dahinter, mit welchen Motiven (Wem nutzt es?)?
    Mein Gefühl aus langjähriger Beobachtung von Frau Schavan, mit ihren von mir beobachteten persönlichen Leistungen in BW und D, sagt mir, dass sie bleiben sollte.
  • nur EIN Aspekt!

    06.02.2013, Walter Weiss
    Hier wird allein die archäologische Seite der alten Frage erörtert (an sich sogar werden nur bisherige Messergebnisse in Frage gestellt), und das auch nur hinsichtlich eines eng begrenzten Ausgrabungsfeldes. Andere Aspekte bleiben - notgedrungen? - unbehandelt, so die genetischen Ergebnisse, wonach wir alle einige Gene mit den Neandertalern gemeinsam haben, was nur dadurch erklärbar ist, dass es die Neandertaler noch längere Zeit NEBEN dem Homo Sapiens gegeben haben muß, dass es also ein gewissen Überleben gegeben haben muß.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sie haben Recht mit Ihrer Feststellung. Die Forscher beziehen sich ausschließlich auf Neandertaler in Spanien, in das der moderne Mensch relativ spät eingewandert ist. Dass es davon unabhängig - zu einem viel früheren Zeitpunkt und an einem anderen Ort, aller Wahrscheinlichkeit im Nahen Osten - zu einem Aufeinandertreffen beider Menschenarten gekommen ist, wird von keiner der Forschergruppen in Abrede gestellt.


    Jan Dönges, Redaktion

  • Fälschungssichere Verpackungen

    05.02.2013, Oliver Schumann
    Ich erinnere mich an einen Beitrag, bei dem wenigstens die Verpackungen vor Fälschungen geschützt werden sollten. Dazu wurde die Mikrostruktur der Pappschachtel in einem markierten Bereich beim Hersteller eingescannt und in einer Datenbank abgelegt. Da die Oberflächenstruktur jeder Schachtel einmalig ist, würde ein Fälschung beim Abgleich mit der Datenbank sofort auffallen.
  • Der Sexismusfall R.Brüderle

    05.02.2013, Gerd Höglinger
    Wenn das die ganze Äusserung Rainer Brüderle´s gegenüber der Stern-Journalistin Laura Himmelreich war, über die sich diese so sehr entrüstet hat, dann ist diese weibliche Person hochgradig reif für eine intensive Therapie. Ausserdem ist sehr merkwürdig, dass dieser Dame erst nach vielen Monaten einfällt, diesen lächerlichen "Vorfall", der sich offenbar in aufgelockerter Gesellschaft ereignet hat, erst jetzt an die große Glocke zu hängen.
    Sicher hat diese Journalistin ein berufliches Eigentor geschossen, denn es wird sich künftig jede männliche Persönlichkeit aus Wirtschaft und Politik sehr genau überlegen, ob man ihr ein Interview geben sollte.
    Interessant wird jetzt auch die Frage, wo künftig die Grenze vom erlaubten, sehr erwünschten zum anstößigen, sexistischen Kompliment der Männerwelt gegenüber der hochgradig emanzipierten Damenwelt zu ziehen ist. Im Zweifelsfall lieber kein Kompliment mehr !
  • alter Hut

    05.02.2013, Peter
    dieses Verhalten von Mycobakterien ist seit den Anfangszeiten der Tuberkuloseforschung bekannt =>http://www.vri.cz/docs/vetmed/51-7-365.pdf
  • CO2-Bilanz von Atomkraftwerken

    05.02.2013, Dr. Oppermann
    Keine Art der Energieerzeugung ist frei von CO2-Emissionen, wenn man den gesamten Lebenzyklus der Anlage betrachtet. Weder Windkraft noch Solarenergie. Selbes gilt natürlich auch für Atomkraftwerke. Der größte Teil der CO2-Emissionen entfällt bei Atomkraftwerken auf die Herstellung der Kernbrennstoffe. Je nach Herkunftsland schwanken die Emissionen erheblich. Sie liegen aber in der selben Spannbreite wie die von Solarzellen oder Windkraftanlagen. In einigen Produktionsländern unterbietet die Kernenergie diese sogar deutlich. Der CO2-Ausstoß ist also als Argument gegen die Nutzung von Kernkraft bei genauem Hinsehen nicht haltbar. Da gibt es bessere Argumente.

    Quelle: CO2-Bilanzen verschiedener Energieträger im Vergleich




  • Böse Radioaktivität?

    05.02.2013, Joachim Datko, Regensburg
    Leider wird bei Radioaktivität kaum differenziert. Das Thema wurde in den vergangenen Jahren stark emotionalisiert. Technische und naturwissenschaftliche Fakten zählen nicht mehr, sondern das Mantra von der bösen Radioaktivität.





  • Für wen ist das Ranking eine echte Hilfe?

    04.02.2013, Alfred Fuhr
    Prof. Neckel und andere Professoren kritisieren Che, die die ihre Leistung objektivieren möchten. Che macht das mit allen anderen akademischen Fächern auch. Es ist dort nicht zum Dammbruch gekommen. Hier möchte eine politisch in den 1970er Jahren von der Politik gehätschelte und nun mehr aufgrund von Relevanzverlust abgewickelte Disziplin auf Sonderrechte pochen. Ob zukünftige Soziologiestudenten, die über Bachelor oder Master versuchen einen Platz in der Gesellschaft zu finden, wirklich interessiert, ob der akademische Impact der akademischen Beamten und ihre Forschungsleistung von Che falsch dargestellt wird? Nach welchen Kriterien sollen diese Studenten das Studienfach ihrer Wahl und dann den Studienort und die Universität wählen? Sich aus der Bewertung verabschieden - meinetwegen, aber was soll an diese Stelle treten. Nein sagen, ohne eine Matrix zu entwickeln, ist eher kindisch und zeugt nicht von großer Verantwortung für die nachwachsende Generation.
  • Theo

    04.02.2013, Theo Irmstedt
    @Die Klara,

    wenn Sie glaubwürdig bleiben wollen, dann schicken Sie jetzt bitte eine lange Beschwerde-E-Mail an Frau Himmelreich. Diese Journalistin hat in Stern-Ausgabe 39/2012 Ministerin Aigner als "dirndltauglich" beschrieben.

    Nicht nur das, sie wählte das Wort auch gleich als Überschrift des Artikels und bildete ein entsprechendes Foto ab.

    Die Heuchelei der Feministinnen ist zum Grausen! Außerdem: Lernt erstmal die Definition von Sexismus auswendig, bevor ihr die Republik mit Euren Jammertiraden und Eurer subtilen Männerfeindlichkeit überzieht.
  • Angebliche Ärztevertretung

    04.02.2013, Elmar Breitbach
    Völlig richtig. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Bruno Giordano Stiftung sich insbesondere zur PID völlig anders äußert als der klerikal geprägte Ethik-Rat, aber leider in der Politik sehr viel weniger Beachtung findet.

    Schlimmer aus meiner persönlichen Sicht ist jedoch, dass auch Ärztevertreter (Bundesärztekammer) sich nicht von wissenschaftlichen Erkenntnissen überzeugen lassen, wenn diese mit ihren persönlichen religiösen Vorlieben kollidieren.
  • Tippfehler

    04.02.2013, Sven Peter
    In der Tabelle in Spektrum Spezial Physik, Mathematik, Technik 2/12 auf Seite 26 sind mir vier Tippfehler aufgefallen, da ich die Summen der verschiedenen Strategien mit der Tabelle auf Seite 28 verglichen habe. Bei zwei Fehlern konnte ich das richtige Ergebnis selbst ermitteln: Die Fehler sind aus Seite 26. Strategie 11 gegen 1 ergibt 4996 statt 4669 Punkte und Strategie 7 gegen 10 3663 statt 2663 Punkte. Doch in Zeile 3 (Verrückt) und Zeile 6 (Periodisch ziemlich böse) habe ich eine Abweichung zwischen Seite 26 und 28 von 2 bzw. 10 Punkten festgestellt, deren Ursache ich jedoch wegen der zufälligen Strategie „Verrückt“ nicht feststellen konnte. Welche Tabelle stimmt?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sie haben Recht. Wir haben die (fehlerhafte) Tabelle aus der Originalveröffentlichung in "Pour la Science" (korrekt) abgeschrieben. Im Internet ist die Originalquelle auf der von den Autoren eingerichteten Website "Iterated Prisoners's Dilemma" zu finden: "Expériences sur le Dilemme Itéré des Prisonniers" (gz-komprimierte PostScript-Datei). Der Rechenfehler zu "periodisch ziemlich böse" steht so allerdings schon im Original; und die Daten zu "Verrückt" sind nicht vergleichbar, anscheinend weil die Autoren andere Zufallszahlen zugrundegelegt haben. Diese beiden Fehler sind also nicht korrigierbar, allerdings auch für das Gesamtergebnis belanglos.


    Christoph Pöppe, Redaktion



  • Rat- und Hilflosigkeit der Ärzte

    04.02.2013, Sebastian Brandt, Halle
    Ich habe als (ehemalig?) selbst Betroffener Ihre Serie mit großen Erwartungen gelesen. Leider zeigen Ihre Artikel meist jedoch nur die allgemeine Rat- und Hilflosigkeit der Ärzte und Wissenschaftler. Vielleicht sei mir an dieser Stelle der Verweis auf das Buch 'Allergien müssen nicht sein' von Dr. Bruker gestattet (Emu-Verlag). Darin räumt
    er nicht nur mit dem Begriff selbst auf, sondern stellt als !einzige! Ursache die menschliche Unverträglichkeit tierischen Eiweißes fest, welche gewissermaßen im Lauf von Jahren das menschliche Immunsystem immer weiter gen Kollaps treibt. Ich persönlich habe mich durch Ernährungsumstellung (s. a. 'Unsere Nahrung, unser Schicksal' des gleichen Autors) von meinen kurzen, aber heftigen (Frühblüher-?)Anfällen fast vollständig ohne jegliche Medikamentation befreit. In der Hoffnung, dass ich auch den vierten Teil Ihrer Serie bei gleich gutem Gesundheitszustand erleben werde, bedanke ich mich dennoch bei der Spektrum-Redaktion für Ihre generell guten und interessanten Zeitschriften.
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