Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Auch die Astronomen, die es gewohnt sind, in "astronomischen" Zeiträumen zu denken, machen manchmal Fehler aus Kurzsichtigkeit. Das Objekt GRB 080319B ist am 19. März 2008 entdeckt worden und trägt als Namensbestandteil das Datum. Nun kennt man die gut für die Annekdotenseite der Presse geeigneten Geschichten von 106-jährigen Menschen, die per Computer zur Schuleinschreibung ausgewählt werden. Bei menschlichen Lebensspannen von durchschnittlich deutlich unter 100 Jahren ist es eine verständliche Erleichterung, das Lebensalter mit nur zwei Stellen anzugeben. Die paar glücklichen Alten, die über 100 werden, können hier gut als Ausnahme durchgehen.
In der Astronomie ist jedoch das Unter-Hundert-Jahre-Dauernde die Ausnahme und die lange Dauer die Regel. Deshalb fragt sich, ob unsere Nachfahren in 400 Jahren an unseren hinterlassenen Archivdaten große Freude haben werden, wenn nicht erkennbar ist, ob ein Objekt im Jahr 1908, 2008, 2108 oder 2208 entdeckt worden ist. Hier eine bessere Nomenklatur zu etablieren, täte gut.
Ergänzend wäre noch zu bemerken, dass Harriot seine erste Zeichnung noch nach dem Julianischen Kalender datiert hat, da der Mond erst 6 Tage alt ist. Nach dem Gregorianischen Kalender stammt die Zeichnung also vom 5. August 1609.
In dem Artikel wird erwähnt, dass 7,5 Milliarden Lichtjahre "mehr als halb so viel wie der Radius des beobachtbaren Universums" wären. Laut SdW Mai 2005, Artikel "Urknall - Mythos und Wahrheit", Missverständnis Nr. 5, erstreckt sich das beobachtbare Universum aber nicht über 14 Millarden Lichtjahre, wie es sich direkt aus dem Alter ergeben würde, sondern über 46 Milliarden Lichtjahre.
Stellungnahme der Redaktion
Wir danken Herrn Müller, der Spektrum offenbar genauer im Kopf hat als wir selbst, für die Richtigstellung. Noch einmal zur Klarheit: Der Radius des Universums (nicht der Durchmesser) beträgt etwa 46 Milliarden Lichtjahre.
In den Artikel hat sich eine kleine Ungenauigkeit eingeschlichen: Der Satz "So behauptete Goldbach in einem späteren Brief an Euler, jede ungerade Zahl lasse sich als die Summe aus einer Primzahl und dem Doppelten einer Quadratzahl schreiben" sollte korrekterweise lauten "... jede ungerade, zusammengesetzte Zahl ...". Denn noch unterhalb der beiden Zahlen 5777 und 5993 findet man die so genannten Stern-Primzahlen 17, 137, 227, 977, 1187 und 1493, die sich ebenfalls nicht als Summe aus einer kleineren Primzahl und dem Doppelten einer Quadratzahl darstellen lassen.
Ich habe spasseshalber ein kleines Programm geschrieben, das den Sachverhalt bis zur Zahl 231-1 prüft - und dabei tatsächlich keine weiteren Ausnahmen findet, die der angeführten Vermutung von Goldbach widersprechen.
Stellungnahme der Redaktion
Null ist auch eine Quadratzahl, nämlich das Quadrat von 0. Offensichtlich hat Goldbach (ebenso wie Euler) die Null unter die Quadratzahlen gezählt; es ist kaum vorstellbar, dass ihm ansonsten die "Ausnahme" 17 entgangen wäre.
17.01.2009, Hans Christian Falkenberg, 63533 Mainhausen
Grundlagenforschung ist hier wichtig.
Georg Bush stoppt Klimaforscher, "Intelligent Design" bekämpft die Evolution und der WWF die deutsche Forschungsmission? Klar ist auch Wissenschaft nicht unangreifbar. Aber hier geht es nicht um so genannten "wissenschaftlichen" Walfang.
Was mich in diesem Zusammenhang schon lange interessiert: Gibt es einen "verkehrsbedingten" relevanten Rückgang von Insekten in Autobahnbereichen ?
Waren die Frontpartien aller Autos zum Beispiel in den 1960ern Jahren (als ich meinen Führerschein erworben hatte) und natürlich auch noch später von toten Insekten übersät, so finden sich heute nur wenige. Es läge doch nahe, den millionenfachen, flächendeckenden Autoverkehr für eine Dezimierung der Insekten verantwortlich zu machen.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Prof. Tausch,
ob es explizite Studien zum Insektentod an Autobahnen in Deutschland gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. In den Vereinigten Staaten und in Großbritannien hat es jedoch jeweils mindestens eine Untersuchung zum Thema gegeben. George McGavin vom Oxford University Museum of Natural History wollte wissen, wie sich die Zahl der Insekten in verschiedenen englischen Grafschaften über die letzten Jahrzehnte verändert hat. Sie hat dramatisch abgenommen - sowohl die Vielfalt als auch die Quantität.
McGavin und sein Team hatten gleichzeitig nachgeforscht, wie viele Insekten tödlich an Autos verunglücken und dazu Klebestreifen an Fahrzeuge verteilt. Anschließend zählten sie die Opfer - deren Zahl erstaunlich gering ausfiel: Pro fünf Meilen Fahrstrecke verunglückte nur ein Insekt auf der Karte. Ein Trend lässt sich damit natürlich nicht feststellen, sondern nur der Istzustand - Vergleichszahlen aus den 1960er Jahren etwa gibt es nicht, allenfalls Anekdoten.
Gerhard Eisenbeis von der Universität Mainz und Peter Berthold von der Vogelwarte Radolfzell stellen allerdings einen anderen Zusammenhang her: Demnach brachen in den letzten Jahrzehnten die Insektenpopulationen hierzulande dramatisch ein, weil die Kerfe zu Milliarden jede Nacht an der grellen Beleuchtung von Städten und Industrieanlagen verenden, statt sich zu vermehren. Teilweise beobachteten sie bis zu 90 Prozent Abnahme an Insekten. Die Lichtverschmutzung dürfte daher der Hauptgrund sein, dass viele nachtaktive Insekten stark an Zahl abgenommen haben.
Auch wenn Ostfriesland noch nicht einmal die Einwohnerzahl einer Stadt wie Bremen erreicht, müssen wir doch von irgendetwas leben. Industrie haben wir bislang bewusst vermieden. Wir freuen uns über jeden Besucher, der zu uns nach Ostfriesland kommt.
Sollen sie die Studie mal heute wiederholen. Die Testosteron-Menschen sind dann wohl die, die am tiefsten gestürzt sind. Gegönnt sei es den Profitgeiern.
Offenbar gilt immer noch: Männer sind die besseren Menschen! Anders kann ich mir diesen Unfug mit Statistiken nicht erklären. Vielleicht sollten diese "Forscher" mal ihre denkweise erforschen!
Dieser Artikel erinnert mich an ein in Frankreich populäres Buch, das Diättipps für Frauen gibt, die einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt bringen wollen. Anscheinend interessieren sich viele Frauen dafür, aber nur wenige halten die sehr restriktive Diät durch. Entscheidend ist laut Dr. Papa (so heißt der Autor) das Verhältnis von Natrium+Kalium zu Kalzium+Magnesium. Ob's funktioniert, wage ich nicht zu beurteilen. Aber wenn es jemand versuchen möchte, hier der Titel:
Françoise Labro, François Papa Choisissez le sexe de votre enfant par la méthode du régime alimentaire Verlag Jean-Claude Lattès, 1995
Der Artikel beginnt mit der gängigen Lehrmeinung, dass Makroautophagie ein „"Reinemachen" der Zelle ist und darüber hinaus eine wichtige Funktionalität der zellinternen Immunabwehr darstellt. Die umgekehrte Schlussfolgerung sollte zutreffend sein. So ist die Tatsache, dass Autophagosome bei Nährstoff- bzw. Sauerstoffmangel verstärkt auftreten, nicht zwangsläufig als Überbrückung zellulärer Mangelzustände zu erklären, zumal z.B. die Zellen bei Sauerstoffmangel ihre Energieversorgung auch anderweitig, durch die Umwandlung von Glukose in Milchsäure sicherstellen, ohne unmittelbar funktionsunfähig zu werden.
Der Nährstoffmangel in der Zelle kann von dieser daher auch als Befall von Parasiten oder Bakterien/Viren, die bekanntermaßen von den Zellressourcen leben, interpretiert werden, wodurch die Zelle die Anzahl ihrer Patrouillen (Phagophoren) erhöht, was auch erklärt, dass Autophagosomen ständig ("ob eine Zelle hungert oder nicht", S. 61) aktiv sind und das Zellplasma auf unbekannte (Antigene) oder abgewandelte (falsche) Proteine untersuchen. Hieraus lässt sich auch ableiten, dass Autophagosome die Apoptose einleiten – da sie mit der Beseitigung der schädlichen Fracht (z.B. Bakterien/Viren) nicht fertig werden. Es ist interessant, dass das Protein Atg5 (S. 63), welches in verkürzter Form in die Mitochondrien gelangt und dort "den Schalter" für die Apoptose umlegt, von der Evolution in gleicher Weise (Prinzip) auch von dem Apoptoseregulator-Gen Bcl-x so ausgeführt wird. Dieses Gen kann durch alternatives Spleißen zwei verschiedene Eiweißformen induzieren. Die kürzere Form löst die Apoptose aus, die längere unterdrückt diese. Das ambivalente Verhalten, dass die Proteine, die die Autophagie auslösen, die Apoptose stoppen, ergibt sich dann zwangsläufig – so lange die Zelle noch die Möglichkeit der Reparatur/Gesundung sieht, so lange ist die Apoptose kontraproduktiv, was dann von Krebszellen für ihre Zwecke missbraucht wird.
Dass Autophagosomen vorrangig dem zellinternen Immunsystem zuzuordnen sind, liegt auch darin begründet, dass diese zum finalen Prozessschritt mit einem anderen Vertreter des zellulären Immunsystems, den Lysosomen (enzymhaltige Membranbläschen, die z.B. in die Zelle eingedrungene Bakterien verschließen und durch Enzyme zersetzen) verschmelzen. Die Autoren geben hier leider keine Detaillierung des Vorgangs an. Da die Lysosomen in irgendeiner Weise wissen müssen (verschmelzen heißt, an den Kontaktflächen eine gemeinsame Einheit bilden), von wo bis wo sich die Lysosom-Enzyme in die Autophagosomen "fräsen", sollte es auf den Autophagosomen Marker geben, die dem Lysosom dies anzeigen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass an falscher Stelle "gefräst" wird und dadurch die zuvor im Autophagosom enthaltenen schadhaften Proteine wieder ins Zellplasma gelangen, bevor diese vom Lysosom umschlossen, bzw. vereinnahmt werden. Im Artikel ist erwähnt, dass die Verursacher der Legionärskrankheit die Verschmelzung zum Autolysosom verhindern. Dies wäre z.B. durch die Verdeckung, oder die (zeitweise) Unterdrückung solcher Marker möglich, wodurch der Vorgang (Verschmelzung) nicht eingeleitet wird, da die Startvoraussetzung fehlt.
Anmerkung; Ein "simples" Reinemachen, was als unspezifisch zu betrachten ist - um bei den Begriffen zu bleiben, ähnlich einem " Frühjahrsputz" im Wohnbereich, der ebenfalls nicht spezifisch nur dort durchgeführt wird, wo wirklich "Schmutz" anfällt, sondern in der Fläche, kann sich eine Zelle, die ständig auf die optimierte Verwertung ihrer begrenzten Ressourcen bedacht sein muss, gar nicht erlauben.
Wenn man zwei Makromoleküle im Atomdurchmesserabstand aneinander vorbei bewegt, dann wirken in der Luft und im Vakuum starke Van-der-Waals-Kräfte zwischen ihnen, und sie kleben zusammen.
Wenn man nun Wasser, oder eine andere passende Flüssigkeit einfüllt, dann werden diese Van-der-Waals-Kräfte von der Flüssigkeit übernommen, die Makromoleküle werden solvatisiert und schwimmen reibungsarm aneinander vorbei.
Ihr Hinweis, Herr Schoening, ist eher ein Fingerzeig auf für uns Menschen höchst wichtige evolutionäre Vorteile, die "Denken" mit sich gebracht hat.
Das hat Julian Jaynes vor 35 Jahren in seinem - meinem Eindruck nach sachlich wenig verstandenen - Buch "The Origin of Consciousness..." aufgezeigt. Er hat "Denken" dort nicht im weithin üblich gewordenen Sinn als kontrolliertes, gar logisches oder vernünftiges Denken, wie wir es kennen und voneinander erwarten (ja seit langem voneinander geradezu fordern...), gleichgesetzt, sondern ganz allgemein aufgefasst als Erleben und Operieren mit Vorstellungen!
So weit gefasst wird sicht- und erkennbar, dass nicht unser "Denken" im heutigen eng beschränkten Sinn "ursprüngliches" und erstes Denken gewesen sein kann. Vielmehr dürften sich erste Denkvorgänge als - spontane, also unwillkürliche -"Erinnerungen" gezeigt haben, "in" denen wir, wie wir heute noch sagen, "an" das "denken", was wir erlebt haben.
Unser Wort "Phantasie", das mit dem Begriff "Phänomen" sprachverwandt ist, weil beides auf das griechische Verb für "erscheinen" zurückgeht, verweist heute noch darauf: Erinnerungen sind ja zuallermeist von selbst auftauchende "Erscheinungen".
Und sie sich phantastisch auszumalen oder weiterzuspinnen wie in Träumen ist so "natürlich", dass ich mich immer wundere, warum grundlegend und noch dazu allgemein bekannte psychische Fakten und Zusammenhänge so wenig beachtet und für die Entstehung gemeinsam geteilter "Vorstellungen" etwa auch religiöser Art berücksichtigt werden.
Als guter Wissenschaftler hat sich Jaynes natürlich Gedanken dazu gemacht, dh. darüber spekuliert (notwendiger Weise, weil es "harte" Fakten, also Dokumente spezifischer Art dafür nicht gibt, weil gar nicht geben kann, sondern allenfalls indirekte Hinweise, von denen er in seinem Buch auch Unmengen präsentiert), welchen funktionalen Wert und damit "evolutionären" Nutzen unsere Vorstellungsfähigkeit in erster Linie und damit zunächst gehabt haben dürfte. Es wird Sie kaum überraschen, wenn er ihn in der Stärkung des sozialen Zusammenhalts gesehen hat - wie bedeutsam der ist, erforscht heutzutage auf ganz anderem Wege beispielsweise er Primatologe Michael Tomasello, allerdings ohne anscheinend das Buch seines Landsmannes zu kennen, obwohl er nach meiner Kenntnis nach selbst Psychologe ist.
Kurzsichtige Objektbezeichnungen
21.01.2009, Herwig Bachler, ÖblarnIn der Astronomie ist jedoch das Unter-Hundert-Jahre-Dauernde die Ausnahme und die lange Dauer die Regel. Deshalb fragt sich, ob unsere Nachfahren in 400 Jahren an unseren hinterlassenen Archivdaten große Freude haben werden, wenn nicht erkennbar ist, ob ein Objekt im Jahr 1908, 2008, 2108 oder 2208 entdeckt worden ist. Hier eine bessere Nomenklatur zu etablieren, täte gut.
Datum der ersten Zeichnung
21.01.2009, Rainer Willkomm, StuttgartMittelwert
19.01.2009, Wolfgang fischer, 4160 Schlägl, OberösterreichDer dritte Mittelwert auf der Seite 94 ist
(38 + 42 + 40 + 32)/4 = 38
und nicht
(38 + 42 + 40)/4 = 38.
Die Zahl 32 ist einfach verlorgen gegangen.
Der Leser hat natürlich recht. Wir bedauern das Versehen.
Ärger mit Kaninchen
19.01.2009, Hermine Valentin-Fischer, MarienhafeSichtbares Universum
18.01.2009, Christian MüllerWir danken Herrn Müller, der Spektrum offenbar genauer im Kopf hat als wir selbst, für die Richtigstellung. Noch einmal zur Klarheit: Der Radius des Universums (nicht der Durchmesser) beträgt etwa 46 Milliarden Lichtjahre.
Weitere Ausnahmezahlen
18.01.2009, Martin FuchsIch habe spasseshalber ein kleines Programm geschrieben, das den Sachverhalt bis zur Zahl 231-1 prüft - und dabei tatsächlich keine weiteren Ausnahmen findet, die der angeführten Vermutung von Goldbach widersprechen.
Null ist auch eine Quadratzahl, nämlich das Quadrat von 0. Offensichtlich hat Goldbach (ebenso wie Euler) die Null unter die Quadratzahlen gezählt; es ist kaum vorstellbar, dass ihm ansonsten die "Ausnahme" 17 entgangen wäre.
Christoph Pöppe, Redaktion
Grundlagenforschung-Stopp
17.01.2009, Hans Christian Falkenberg, 63533 MainhausenGeorg Bush stoppt Klimaforscher, "Intelligent Design" bekämpft die Evolution und der WWF die deutsche Forschungsmission? Klar ist auch Wissenschaft nicht unangreifbar. Aber hier geht es nicht um so genannten "wissenschaftlichen" Walfang.
Hans Christian Falkenberg
Insektenmangel durch Autobahnen?
16.01.2009, Prof. Dr. med. Dieter TauschWaren die Frontpartien aller Autos zum Beispiel in den 1960ern Jahren (als ich meinen Führerschein erworben hatte) und natürlich auch noch später von toten Insekten übersät, so finden sich heute nur wenige. Es läge doch nahe, den millionenfachen, flächendeckenden Autoverkehr für eine Dezimierung der Insekten verantwortlich zu machen.
Sehr geehrter Herr Prof. Tausch,
ob es explizite Studien zum Insektentod an Autobahnen in Deutschland gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. In den Vereinigten Staaten und in Großbritannien hat es jedoch jeweils mindestens eine Untersuchung zum Thema gegeben. George McGavin vom Oxford University Museum of Natural History wollte wissen, wie sich die Zahl der Insekten in verschiedenen englischen Grafschaften über die letzten Jahrzehnte verändert hat. Sie hat dramatisch abgenommen - sowohl die Vielfalt als auch die Quantität.
McGavin und sein Team hatten gleichzeitig nachgeforscht, wie viele Insekten tödlich an Autos verunglücken und dazu Klebestreifen an Fahrzeuge verteilt. Anschließend zählten sie die Opfer - deren Zahl erstaunlich gering ausfiel: Pro fünf Meilen Fahrstrecke verunglückte nur ein Insekt auf der Karte. Ein Trend lässt sich damit natürlich nicht feststellen, sondern nur der Istzustand - Vergleichszahlen aus den 1960er Jahren etwa gibt es nicht, allenfalls Anekdoten.
Gerhard Eisenbeis von der Universität Mainz und Peter Berthold von der Vogelwarte Radolfzell stellen allerdings einen anderen Zusammenhang her: Demnach brachen in den letzten Jahrzehnten die Insektenpopulationen hierzulande dramatisch ein, weil die Kerfe zu Milliarden jede Nacht an der grellen Beleuchtung von Städten und Industrieanlagen verenden, statt sich zu vermehren. Teilweise beobachteten sie bis zu 90 Prozent Abnahme an Insekten. Die Lichtverschmutzung dürfte daher der Hauptgrund sein, dass viele nachtaktive Insekten stark an Zahl abgenommen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Massentourismus an der Küste
16.01.2009, Hermine Valentin-Fischer, MarienhafeIst das ein Winterloch-Artikel?
15.01.2009, O. MeckesMännlichkeitswahn
14.01.2009, Rolf Wroblewski, BremenDie Diät von Dr. Papa
14.01.2009, Clamart (Frankreich)Françoise Labro, François Papa
Choisissez le sexe de votre enfant par la méthode du régime alimentaire
Verlag Jean-Claude Lattès, 1995
Mit freundlichen Grüßen,
Konrad Hinsen.
Lehrmeinung auf dem Prüfstand?
13.01.2009, Raimund Leistenschneider, Buckenhaldeweg 22, 71069 SindelfinDer Nährstoffmangel in der Zelle kann von dieser daher auch als Befall von Parasiten oder Bakterien/Viren, die bekanntermaßen von den Zellressourcen leben, interpretiert werden, wodurch die Zelle die Anzahl ihrer Patrouillen (Phagophoren) erhöht, was auch erklärt, dass Autophagosomen ständig ("ob eine Zelle hungert oder nicht", S. 61) aktiv sind und das Zellplasma auf unbekannte (Antigene) oder abgewandelte (falsche) Proteine untersuchen. Hieraus lässt sich auch ableiten, dass Autophagosome die Apoptose einleiten – da sie mit der Beseitigung der schädlichen Fracht (z.B. Bakterien/Viren) nicht fertig werden. Es ist interessant, dass das Protein Atg5 (S. 63), welches in verkürzter Form in die Mitochondrien gelangt und dort "den Schalter" für die Apoptose umlegt, von der Evolution in gleicher Weise (Prinzip) auch von dem Apoptoseregulator-Gen Bcl-x so ausgeführt wird. Dieses Gen kann durch alternatives Spleißen zwei verschiedene Eiweißformen induzieren. Die kürzere Form löst die Apoptose aus, die längere unterdrückt diese. Das ambivalente Verhalten, dass die Proteine, die die Autophagie auslösen, die Apoptose stoppen, ergibt sich dann zwangsläufig – so lange die Zelle noch die Möglichkeit der Reparatur/Gesundung sieht, so lange ist die Apoptose kontraproduktiv, was dann von Krebszellen für ihre Zwecke missbraucht wird.
Dass Autophagosomen vorrangig dem zellinternen Immunsystem zuzuordnen sind, liegt auch darin begründet, dass diese zum finalen Prozessschritt mit einem anderen Vertreter des zellulären Immunsystems, den Lysosomen (enzymhaltige Membranbläschen, die z.B. in die Zelle eingedrungene Bakterien verschließen und durch Enzyme zersetzen) verschmelzen. Die Autoren geben hier leider keine Detaillierung des Vorgangs an. Da die Lysosomen in irgendeiner Weise wissen müssen (verschmelzen heißt, an den Kontaktflächen eine gemeinsame Einheit bilden), von wo bis wo sich die Lysosom-Enzyme in die Autophagosomen "fräsen", sollte es auf den Autophagosomen Marker geben, die dem Lysosom dies anzeigen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass an falscher Stelle "gefräst" wird und dadurch die zuvor im Autophagosom enthaltenen schadhaften Proteine wieder ins Zellplasma gelangen, bevor diese vom Lysosom umschlossen, bzw. vereinnahmt werden. Im Artikel ist erwähnt, dass die Verursacher der Legionärskrankheit die Verschmelzung zum Autolysosom verhindern. Dies wäre z.B. durch die Verdeckung, oder die (zeitweise) Unterdrückung solcher Marker möglich, wodurch der Vorgang (Verschmelzung) nicht eingeleitet wird, da die Startvoraussetzung fehlt.
Anmerkung;
Ein "simples" Reinemachen, was als unspezifisch zu betrachten ist - um bei den Begriffen zu bleiben, ähnlich einem " Frühjahrsputz" im Wohnbereich, der ebenfalls nicht spezifisch nur dort durchgeführt wird, wo wirklich "Schmutz" anfällt, sondern in der Fläche, kann sich eine Zelle, die ständig auf die optimierte Verwertung ihrer begrenzten Ressourcen bedacht sein muss, gar nicht erlauben.
Andere Kräfte
12.01.2009, Karl Bednarik, WienWenn man nun Wasser, oder eine andere passende Flüssigkeit einfüllt, dann werden diese Van-der-Waals-Kräfte von der Flüssigkeit übernommen, die Makromoleküle werden solvatisiert und schwimmen reibungsarm aneinander vorbei.
So gesehen in den lebenden Zellen.
Nicht nur "so ein kleiner Gedanke zum Thema"
12.01.2009, Ingo-Wolf Kittel, AugsburgDas hat Julian Jaynes vor 35 Jahren in seinem - meinem Eindruck nach sachlich wenig verstandenen - Buch "The Origin of Consciousness..." aufgezeigt. Er hat "Denken" dort nicht im weithin üblich gewordenen Sinn als kontrolliertes, gar logisches oder vernünftiges Denken, wie wir es kennen und voneinander erwarten (ja seit langem voneinander geradezu fordern...), gleichgesetzt, sondern ganz allgemein aufgefasst als Erleben und Operieren mit Vorstellungen!
So weit gefasst wird sicht- und erkennbar, dass nicht unser "Denken" im heutigen eng beschränkten Sinn "ursprüngliches" und erstes Denken gewesen sein kann. Vielmehr dürften sich erste Denkvorgänge als - spontane, also unwillkürliche -"Erinnerungen" gezeigt haben, "in" denen wir, wie wir heute noch sagen, "an" das "denken", was wir erlebt haben.
Unser Wort "Phantasie", das mit dem Begriff "Phänomen" sprachverwandt ist, weil beides auf das griechische Verb für "erscheinen" zurückgeht, verweist heute noch darauf: Erinnerungen sind ja zuallermeist von selbst auftauchende "Erscheinungen".
Und sie sich phantastisch auszumalen oder weiterzuspinnen wie in Träumen ist so "natürlich", dass ich mich immer wundere, warum grundlegend und noch dazu allgemein bekannte psychische Fakten und Zusammenhänge so wenig beachtet und für die Entstehung gemeinsam geteilter "Vorstellungen" etwa auch religiöser Art berücksichtigt werden.
Als guter Wissenschaftler hat sich Jaynes natürlich Gedanken dazu gemacht, dh. darüber spekuliert (notwendiger Weise, weil es "harte" Fakten, also Dokumente spezifischer Art dafür nicht gibt, weil gar nicht geben kann, sondern allenfalls indirekte Hinweise, von denen er in seinem Buch auch Unmengen präsentiert), welchen funktionalen Wert und damit "evolutionären" Nutzen unsere Vorstellungsfähigkeit in erster Linie und damit zunächst gehabt haben dürfte. Es wird Sie kaum überraschen, wenn er ihn in der Stärkung des sozialen Zusammenhalts gesehen hat - wie bedeutsam der ist, erforscht heutzutage auf ganz anderem Wege beispielsweise er Primatologe Michael Tomasello, allerdings ohne anscheinend das Buch seines Landsmannes zu kennen, obwohl er nach meiner Kenntnis nach selbst Psychologe ist.