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  • Fehldiagnose PSA

    05.10.2012, Dr. med. Josef Peter Kosek, Rietberg
    Der hervorragende Beitrag von Marc B. Garnick kann noch erweitert werden durch zwei Aspekte:
    1. Die Tastuntersuchung der Prostata erhöht ihrerseits die PSA im Blut. Zuerst tasten und anschließend, eventuell erst nach einer oder mehrerer Stunden, eine Blutabnahme vorzunehmen, kann einen falsch erhöhten Blutwert der PSA zur Folge haben. Dies ist besonders dramatisch, wenn bereits ein Prostata-Ca diagnostiziert ist. Der künstlich erhöhte PSA-Wert kann dann zu einer - möglicherweise zu diesem Zeitpunkt - nicht angebrachten Therapie führen. In diesen Fällen (kein Ca oder bereits bewiesenes Ca) läge ein Fehlergebnis mit konsekutiver Fehleinschätzung vor, und damit eine Fehldiagnose.
    2. Sexuelle Aktivität kann die PSA im Blut deutlich erhöhen, ganz erheblich sogar, sollte die Prostata leicht entzündet sein - was nicht selten in Kombination mit einer Blasenentzündung der Fall ist. Da sexuelle Aktivität aber eher gesund als ungesund ist, könnte somit ein gesundes Verhalten einen krankhaft erhöhten Blutwert zur Folge haben. Es ist zwar nicht bewiesen, aber meine persönliche Meinung hierzu: Sexuelle Aktivität bis ins hohe Alter reduziert sogar die Entwicklung eines Prostata-Ca, weil der Samenstau in der Prostata abgebaut wird. Hier würde also die bisherige Einschätzung, eine erhöhte PSA sei gefährlich, etwas Gesundes sogar in etwas Krankes verwandeln.
    Somit ist die PSA für sich sogar geeignet, Fehldiagnosen zu fördern und auf Grund des erhöhten Werts eine Therapie als fälschlicherweise nötig erscheinen zu lassen.
    Einzig und allein der stark steigende PSA-Wert in Kombination mit Anamnese (sexuelle Aktivität? Entzündung? etc.) und keine Palpation vor der Blutabnahme sind wirklich aussagekräftig.
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