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Auf Seite 55 des Spezial 1/09 "Die Evolution der Evolution" steht: "Die Intelligenz von Menschen setzt sich aus ganz vielem zusammen, und bei ihren einzelnen Komponenten spielt eine große Anzahl sehr verschiedener Gene mit. Deswegen ist die Erblichkeit von Intelligenz allgemein gering." Es besteht keine Kausalität zwischen beiden Aussagen. Daneben dürfte hier eine Verwechslung von Erblichkeit (Heritabilität) und Wahrscheinlichkeit der Vererbung von einem Individuum auf seine Nachkommen vorliegen. Danach steht: "Doch die Selektion bewertet nun einmal nur erbliche Züge." Das ist falsch. Die Selektion bewertet ausschließlich den Phänotyp. Allerdings besteht in der Regel eine Korrelation zwischen Geno- und Phänotyp und im übrigen zwischen dem wirksamen und dem erblichen Genotyp.
Gesetzt den Fall, es würden der in den Nichtsamen- bzw. Nichteizellen vorhandene Genotyp und der in den Samen- bzw. Eizellen vorhandene Genotyp abweichen, ist die Erblichkeit ausgeschaltet. Das ist aber nur eine Möglichkeit, die Korrelation zwischen erblichem Genotyp und Phänotyp zu reduzieren. Allerdings könnte man auch das Zulassen der Nichtkorrelation als gentisch determiniert betrachten und so bei einer Grenzwertbetrachtung den Satz doch bejahen. Das dürfte aber schwierig werden, da die Selektion negativ auswählt und die Gene positiv determinieren.
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Selektion bewertet ausschließlich den Phänotyp
25.05.2009, Tilo Weingardt, per E-MailGesetzt den Fall, es würden der in den Nichtsamen- bzw. Nichteizellen vorhandene Genotyp und der in den Samen- bzw. Eizellen vorhandene Genotyp abweichen, ist die Erblichkeit ausgeschaltet. Das ist aber nur eine Möglichkeit, die Korrelation zwischen erblichem Genotyp und Phänotyp zu reduzieren. Allerdings könnte man auch das Zulassen der Nichtkorrelation als gentisch determiniert betrachten und so bei einer Grenzwertbetrachtung den Satz doch bejahen. Das dürfte aber schwierig werden, da die Selektion negativ auswählt und die Gene positiv determinieren.