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Der April ist doch schon lange vorbei. Seit wann übernimmt Spektrum der Wissenschaft solch einen Blödsinn völlig unkritisch und unreflektiert? Ich werde mir mein Abo noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Ein Zahlenvergleich wie z.B. soundso viele Neuronen/Synapsen hat ein einfacher Fadenwurm. Dadurch könnte man sich etwas mehr vorstellen
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Herr Maritzen,
vielen Dank für Ihre Anmerkung. Ein einfacher Fadenwurm hat - das ist zufälligerweise genau bekannt - 302 Neurone. Mit einer Million simulierten Neuronen entspricht der Chip in etwa dem zentralen Nervensystem einer Schabe. Eine (englische) Auflistung finden Sie hier.
Allerdings habe ich bewusst diese Vergleiche im Artikel nicht gezogen, denn der Chip ist kein Nachbau eines wie auch immer gearteten biologischen Nervensystems, sondern lediglich von diesen inspiriert. Wie leistungsfähig er mit seiner Million Kunstneurone ist, wird allein durch die Effizienz der Berechnungsverfahren bestimmt, die die Entwickler auf ihm laufen lassen. Für viele Anwendungen sind eine Million Kunstneurone eine gute Basis, aber die Erweiterung des Chips ist bereits fest eingeplant.
Liebe Redaktion, wenn Lebensmittelinhaltsstoffen eine gesundheitliche Wirkung zugewiesen werden kann, hätten Sie ein "Health Claim" oder wären Rezeptpflichtig.
Im Artikel tauchen sieben Mal Begriffe wie "Rekord", "Seltenheit", "ungewöhnlich" etc. auf. Diese Extremwetterlagen sind genau das, was die Klimaforscher vorhersagen, jüngst erst wieder im Fünften Sachstandsbericht. Die im Konsens abzustimmende "Zusammenfassung für Entscheidungsträger" wurde wie üblich entschärft, weil dort alle Länder zustimmen müssen. Zum Glück ist dies bei den wissenschaftlichen Aussagen nicht der Fall. Mich würde nun interessieren, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit ist, dass die vielfältigen Extremereignisse nur dieses Sommers NICHTS mit dem Klimawandel zu tun haben.
Lieber Sven Külper, so schön die Erklärung des Zustandes des ehemaligen Hambo Lama durch Saponifikation wäre, so falsch ist sie leider auch. Wenn Sie alle Informationen vor sich hätten - darunter auch diverse russische Pathologieberichte - dann hätten Sie feststellen können, dass die Pathologen nach Saponifikationsanzeichen gesucht - und sie nicht gefunden haben, ebensowenig wie Hämostatische Flecken oder ähnliche Todesanzeichen. Die russischen Berichte kommen zu dem Schluß "Wir wissen nicht, wie sich der Zustand erklären lässt".
Ein beeindruckender, sehr persönlicher Beitrag. Er überzeugt durch die Schilderung der Fakten, nicht durch dramatische, künstlich stilisierte Bilder. So kann ich mir mein eigenes Bild machen - und bin tiefer bewegt als nach vielen Nachrichtensendungen, in denen sich die schrecklichen Bilder gegenseitig übertreffen. Vielen Dank dafür.
Eine "urban legend" besagt, dass die Britische Armee den Enigma-Code allein in Bletchley Park gebrochen habe. Das stimmt nicht ganz. Ich zitiere hier Michael Smith aus seinem Artikel "The History of Bletchley Park":
"The Poles had broken Enigma in 1932, when the encoding machine was undergoing trials with the German Army. But when the Poles broke Enigma, the cypher altered only once every few months. With the advent of war, it changed at least once a day, giving 150 million possible settings to choose from. The Poles decided to inform the British in July 1939..."
Gerade diese Leistung wurde Ende Mai von dem IEEE Board of Directors anerkannt (IEEE Milestone 2013-03 First Breaking of Enigma Code by the Team of Polish Cipher Bureau, 1932-1939).
Es ist ja nicht einfach, den Menger-Schwamm ganz ohne Unterstützung einer Abbildung zu beschreiben. Ebenso schwierig ist es dann für den Leser, die Beschreibung so nachzuvollziehen, dass der Menger-Schwamm vor dem geistigen Auge erscheint.
Warum also wurde auf eine Abbildung verzichtet?
Stellungnahme der Redaktion
Es war schlichter Platzmangel. Wir hatten damals Mühe, überhaupt das eigentliche Thema mit ausreichend Bildern zu illustrieren.
Aber es gibt Abhilfe. Ich habe das Projekt "Fraktale zu platonischen Körpern" weitergetrieben und dabei mit einer größeren Gruppe auch Menger-Schwämme gebastelt. Eine zusammenfassende Darstellung (mit Abbildungen) findet sich hier.
Ein Artikel aus dem Jahr 2014 der sich mit einer Technik beschäftigt, die bei Toyota im Prius seit 1998 serienreif und hunderttausendfach erprobt erfolgreich fährt. Das ist nicht fortschrittlich, das ist ein Artikel von "hinter dem Mond"! Ich bin entsetzt!
Stellungnahme der Redaktion
Vielen Dank für Ihre Zuschrift! Bitte beachten Sie auch unsere Antwort auf den vorhergehenden Leserbrief.
Mir scheint obige Konsequenz aus der Beobachtung doch etwas herbeigezaubert. Zwingend ist sie jedenfalls keineswegs. Auch für uns Menschen wirddie Möglichkeit, zu erkennen, in welche Richtung z.B. ein anderer Mensch blickt, mit zunehmender Abdeckung von dessen Kopf immer schwerer. Fest am Kopf anliegende hervorragende oder sichtbare Merkmale wie Augen und Ohren geben aufgrund ihrer symmetrischen und weitgehend an allgemein gleicher Position befindlichen Lage eine hervorragende Möglichkeit, dessen Orientierung ziemlich präzise erkennen zu können. Warum sollten Pferde bei dieser grundlegenden Befähigung da hinter uns zurückliegen. So etwas ist nicht nur bei der Futtersuche überlebenswichtig. Das insbesondere die Ohren auch eine wichtige Signalrolle spielen, soll dabei nicht bestritten werden. Die angeführte Behauptung bleibt so lange ohne jede Substanz, so lange nicht bestimmte Ohrstellungen mit der Information "Futter voraus" oder "Futter rechts" nachweislich verknüpft werden können.
Und wieder werden gemeinsam auftretende Merkmale in eine durch nichts belegte Ursache/Wirkung Beziehung gesetzt.
Natürlich KANN es sein, dass das Spielen Risiko verherrlichender Spiele die betreffenden Personen insgesamt Risiko bereiter macht. Es kann aber genau so gut umgekehrt sein, dass eben Risiko bereite Personen eher Gefallen an solchen Spielen finden.
Letztendlich sind alle diese Studien nur der Versuch endlich einen Schuldigen dafür zu finden, warum die Jugend so rebellisch ist. Keinesfalls dürfen Erziehung, soziales Umfeld und wirtschaftlicher Un-Wohlstand schuld daran sein, dann müsste man ja etwas grundsätzliches ändern. Ein böses Computerspiel kann man einfach verbieten und schon ist wieder Ruhe im Land.
Gewiss ist es wissenschaftlich nicht uninteressant zu erfahren, ob es Leben auf anderen Himmelskörpern gibt. Für mich als Kernphysiker, der auch an Anwendungsmöglichkeitn denkt, ist aber klar, dass es wohl kaum einen Weg gibt, diese Erkenntnis, wenn man sie denn einmal haben sollte, umzusetzen.
Da diese Artikel sich in Spektrum der Wissenschaft sehr häufen, frage ich mich schon, ob ich sie zukünftig noch lesen soll, denn es gibt meines Erachtens wichtigere Themen, auch wenn diese nichts mit Astronomie oder Astrophysik zu tun haben.
Zum Beispiel: Lassen sich Finanzkrisen vermeiden? Die grundsätzliche Haltung von Spektrum ist, dass die Arbeit in einer referierten Zeitschrift veröffentlicht sein muss. Das leuchtet einerseits ein, andererseits kennen wir das Gutachtergeschäft. Die Finanzwissenschaftler lehnen jede Arbeit prinzipiell ab, die einen Vorschlag beinhaltet, der Spekulation antastet. Damit wird diese Frage als Tabubruch behandelt und einfach unter den Teppich gekehrt. Aber dient das der Wissenschaft und Wahrheitsfindung?
Eine andere Frage ist die nach Staatsschulden und die Tatsache, dass wir in den Ländern der BRD ganz anders verfahren als bezüglich anderer EU-Staaten. Wäre das nicht mal ein interessantes Thema für Spektrum?
Dann kann man sich fragen, ob die Umverteilung gemeinwohlorientiert ist. Auch hier ist die Antwort auf die Frage nicht ganz einfach. Aber sollte man deshalb die Frage im Spektrum nicht doch einmal stellen?
Ich wünsche mir, dass Sie für Spektrum mehr Mut entwickeln, vielleicht sogar unveröffentlichte, heikle Themen aufgreifen und so die Diskussion anregen. Was nicht taugt, verschwindet "vom Markt" von selbst. Sie wissen sicher, dass manche Arbeiten später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, die vorher abgelenhnt worden waren.
Also mehr Mut und bezüglich des Lebens auf anderen Himmelskörpern: Das rechte Maß wahren!
Wolfgang Huß aus Hamburg warnt in seinem Kommentar vor der Eintrübung der Objektivität und Wertfreiheit der Wissenschaften, deutet sogar an, dass diese nicht die Ideale der Wissenschaft seien, nur weil die aktuelle Realisierung anders aussieht, also "voll von Wertungen, von moralischen und von nicht moralischen Einstellungen und Verhaltensweisen". Auch wenn diese Warnung durchaus seine Berechtigung hat, sehe ich Mängel in seiner Argumentation. Für mich sieht es so aus, als würde der Autor die Wissenschaft hauptsächlich von außerhalb wahrnehmen, da sein Hauptaugenmerk auf der Interpretation abgegrenzter Forschungsergebnisse einzelner Wissenschaftler liegt. Ist doch der Löwenanteil einer wissenschaftlichen Arbeit nicht in der Interpretation, sondern in dem Erlangen dieser Ergebnisse? In der Methode wie diese erworben werden? Sind diese Ergebnisse sowie die verwendeten Methoden zum Erkenntnisgewinn (jedenfalls in den Naturwissenschaften) nicht meist universell verwendbar, unabhängig jeglicher Interpretation? Und hat sich nicht Einsteins Relativitätstheorie als Beschreibung der Gravitation letztendlich bei den ernst zu nehmenden Wissenschaftlern durchgesetzt? Gerade die einflussreichsten Arbeiten sind doch einem starken Selektionsdruck hin zu Objektivität und Nachvollziehbarkeit beziehungsweise Nachprüfbarkeit ausgesetzt.
Windräder lohnen sich nie
08.08.2014, Tyron Booker, HamburgWas diesem Artikel fehlt:
07.08.2014, MaritzenDadurch könnte man sich etwas mehr vorstellen
Lieber Herr Maritzen,
vielen Dank für Ihre Anmerkung. Ein einfacher Fadenwurm hat - das ist zufälligerweise genau bekannt - 302 Neurone. Mit einer Million simulierten Neuronen entspricht der Chip in etwa dem zentralen Nervensystem einer Schabe. Eine (englische) Auflistung finden Sie hier.
Allerdings habe ich bewusst diese Vergleiche im Artikel nicht gezogen, denn der Chip ist kein Nachbau eines wie auch immer gearteten biologischen Nervensystems, sondern lediglich von diesen inspiriert. Wie leistungsfähig er mit seiner Million Kunstneurone ist, wird allein durch die Effizienz der Berechnungsverfahren bestimmt, die die Entwickler auf ihm laufen lassen. Für viele Anwendungen sind eine Million Kunstneurone eine gute Basis, aber die Erweiterung des Chips ist bereits fest eingeplant.
Mit freundlichen Grüßen, jd / Red.
Ach ja ...
07.08.2014, KronbergGesunde Lebensmittel?
07.08.2014, IrmgardStatistiker gesucht
07.08.2014, Jutta PaulusMich würde nun interessieren, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit ist, dass die vielfältigen Extremereignisse nur dieses Sommers NICHTS mit dem Klimawandel zu tun haben.
Saponifikation - sicher nicht!
06.08.2014, Dr. Elmar W. EggererDanke
06.08.2014, A. SchnurrNicht Turing allein hat den Enigma-Kode geknackt
06.08.2014, Dominik PtakDas stimmt nicht ganz. Ich zitiere hier Michael Smith aus seinem Artikel "The History of Bletchley Park":
"The Poles had broken Enigma in 1932, when the encoding machine was undergoing trials with the German Army. But when the Poles broke Enigma, the cypher altered only once every few months. With the advent of war, it changed at least once a day, giving 150 million possible settings to
choose from. The Poles decided to inform the British in July 1939..."
Gerade diese Leistung wurde Ende Mai von dem IEEE Board of Directors anerkannt (IEEE Milestone 2013-03 First Breaking of Enigma Code by the Team of Polish Cipher Bureau, 1932-1939).
Menger-Schwamm
06.08.2014, Roland SchröderWarum also wurde auf eine Abbildung verzichtet?
Es war schlichter Platzmangel. Wir hatten damals Mühe, überhaupt das eigentliche Thema mit ausreichend Bildern zu illustrieren.
Aber es gibt Abhilfe. Ich habe das Projekt "Fraktale zu platonischen Körpern" weitergetrieben und dabei mit einer größeren Gruppe auch Menger-Schwämme gebastelt. Eine zusammenfassende Darstellung (mit Abbildungen) findet sich hier.
Christoph Pöppe, Redaktion
Das ist eine wissenschaftliche Zeitung???
05.08.2014, AlexisDas ist nicht fortschrittlich, das ist ein Artikel von "hinter dem Mond"!
Ich bin entsetzt!
Vielen Dank für Ihre Zuschrift! Bitte beachten Sie auch unsere Antwort auf den vorhergehenden Leserbrief.
Fasern als Solarzellen
05.08.2014, howetzelPferdeohren als Signalwimpel
05.08.2014, Ulrich HeemannAuch für uns Menschen wirddie Möglichkeit, zu erkennen, in welche Richtung z.B. ein anderer Mensch blickt, mit zunehmender Abdeckung von dessen Kopf immer schwerer. Fest am Kopf anliegende hervorragende oder sichtbare Merkmale wie Augen und Ohren geben aufgrund ihrer symmetrischen und weitgehend an allgemein gleicher Position befindlichen Lage eine hervorragende Möglichkeit, dessen Orientierung ziemlich präzise erkennen zu können. Warum sollten Pferde bei dieser grundlegenden Befähigung da hinter uns zurückliegen. So etwas ist nicht nur bei der Futtersuche überlebenswichtig. Das insbesondere die Ohren auch eine wichtige Signalrolle spielen, soll dabei nicht bestritten werden. Die angeführte Behauptung bleibt so lange ohne jede Substanz, so lange nicht bestimmte Ohrstellungen mit der Information "Futter voraus" oder "Futter rechts" nachweislich verknüpft werden können.
Was ist die Ursache, was die Wirkung?
05.08.2014, Robert OrsoNatürlich KANN es sein, dass das Spielen Risiko verherrlichender Spiele die betreffenden Personen insgesamt Risiko bereiter macht. Es kann aber genau so gut umgekehrt sein, dass eben Risiko bereite Personen eher Gefallen an solchen Spielen finden.
Letztendlich sind alle diese Studien nur der Versuch endlich einen Schuldigen dafür zu finden, warum die Jugend so rebellisch ist. Keinesfalls dürfen Erziehung, soziales Umfeld und wirtschaftlicher Un-Wohlstand schuld daran sein, dann müsste man ja etwas grundsätzliches ändern. Ein böses Computerspiel kann man einfach verbieten und schon ist wieder Ruhe im Land.
Nur Mut!
05.08.2014, Otto Schult, KölnDa diese Artikel sich in Spektrum der Wissenschaft sehr häufen, frage ich mich schon, ob ich sie zukünftig noch lesen soll, denn es gibt meines Erachtens wichtigere Themen, auch wenn diese nichts mit Astronomie oder Astrophysik zu tun haben.
Zum Beispiel: Lassen sich Finanzkrisen vermeiden? Die grundsätzliche Haltung von Spektrum ist, dass die Arbeit in einer referierten Zeitschrift veröffentlicht sein muss. Das leuchtet einerseits ein, andererseits kennen wir das Gutachtergeschäft. Die Finanzwissenschaftler lehnen jede Arbeit prinzipiell ab, die einen Vorschlag beinhaltet, der Spekulation antastet. Damit wird diese Frage als Tabubruch behandelt und einfach unter den Teppich gekehrt. Aber dient das der Wissenschaft und Wahrheitsfindung?
Eine andere Frage ist die nach Staatsschulden und die Tatsache, dass wir in den Ländern der BRD ganz anders verfahren als bezüglich anderer EU-Staaten. Wäre das nicht mal ein interessantes Thema für Spektrum?
Dann kann man sich fragen, ob die Umverteilung gemeinwohlorientiert ist. Auch hier ist die Antwort auf die Frage nicht ganz einfach. Aber sollte man deshalb die Frage im Spektrum nicht doch einmal stellen?
Ich wünsche mir, dass Sie für Spektrum mehr Mut entwickeln, vielleicht sogar unveröffentlichte, heikle Themen aufgreifen und so die Diskussion anregen. Was nicht taugt, verschwindet "vom Markt" von selbst. Sie wissen sicher, dass manche Arbeiten später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, die vorher abgelenhnt worden waren.
Also mehr Mut und bezüglich des Lebens auf anderen Himmelskörpern: Das rechte Maß wahren!
Objektivität und Nachprüfbarkeit
05.08.2014, Konstantin Mittag