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Kommentare - - Seite 32

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Mit Visionen muss man nicht zum Arzt ;-)

    27.06.2015, Detlef Köhler
    Es freut mich zu hören, dass der neue ESA-Generaldirektor endlich auch in Europa wieder Raumfahrt-Visionen verwirklichen will. Eine Mondbasis wäre dafür ein Anfang. Bleibt zu hoffen, dass seinen Worten auch bald Taten folgen. Dafür viel Erfolg!
  • Zum Leserbrief "Die Farben der Sterne" in SuW 5/2015

    12.05.2015, Dr. Thomas Scharnagl, Tiefenbach

    Hallo, ein paar Anmerkungen zu den empfundenen Farben:

    Es ist eigentlich recht einfach, sich die Farbverhältnisse unter einem M-Stern vorzustellen: wenn ein Innenraum nachts mit typischen warm-weißen LED Lampen oder Halogenlampen beleuchtet ist, entspricht das ungefähr einem Farbwert von 2700 K, also einem nicht allzu heißen M-Stern. Ohne Vergleich mit anderen, heißeren Lichtquellen erscheint uns das Licht weiß, weil unser Sehsystem einen gut funktionierenden automatischen Weiß-Abgleich hat. Wie gut der funktioniert kann man z.B. daran erkennen, dass man unter einem gelben Sonnenschirm keineswegs alle Gegenstände gelb sieht, sondern nach kurzer Gewöhnungsphase in natürlichen Farben. Nur im Vergleich mit Tageslicht erscheint eine warm-weiße Lichtquelle gelblich. Der Farbabgleich hat natürlich Grenzen: Kerzenlicht wird wohl jeder als gelblich empfinden (1500 K).

    Der M-Stern selbst würde also weiß, aber bei weitem nicht so grell wirken wie die Sonne, da nach dem Planckschen Strahlungsgesetz die abgestrahlte Energie mit der 4. Potenz der Temperatur geht, und sich nach dem Wienschen Verschiebungsgesetz auch noch das Spektrum verschiebt. Insgesamt dürfte die Leuchtdichte der „Sonnen“-Scheibe des betrachteten M-Sterns (2700 K) im sichtbaren Bereich ungefähr zwei Größenordnungen geringer sein als die Leuchtdichte unserer Sonne, wohl ähnlich wie ein direkter Blick in eine Halogenlampe.
  • Toller Artikel über das Observatorio del Teide auf Teneriffa

    03.05.2015, Volker Hoff, Brühl
    Ich habe soeben Ihren faszinierenden Artikel über das Observatorio del Teide auf Teneriffa gelesen. Ich war im Dezember 2011 auf Teneriffa, über das Observatorio wusste ich damals aber leider nichts.
    Ende 2014 haben wir unseren Urlaub auf La Palma verbracht und ich habe die Sternwarten auf dem Roque de los Muchachos besichtigt. Bei Interesse, hier ist mein Bericht mit vielen Fotos (und Videos):
    http://volkerhoff.com/reisebericht-la-palma-teil-4-auf-dem-roque-de-los-muchachos/
    In diesem Sinne: immer clear skies!
  • Die Weisheit der Welt

    30.04.2015, Dr. Ing. Franz Maurer, Lohmar

    Im Artikel „Die Weisheit der Welt“ von Ernst Peter Fischer in „Sterne und Weltraum“ 5/2015 (S. 46) steht:
    „Unsere Weisheit entsteht nicht als Ergebnis der Welt, sondern bringt sie und ihre Ordnung erst hervor."

    Einleitend heißt es dazu noch:
    „Es geht damit mehr um den Menschen und weniger um den Kosmos, dessen Ordnung … wir ihm vorschreiben
    und Aufprägen."

    Auch wird auf die „ungeheure Alternative“ des Heraklid
    hingewiesen, dass man sich die Welt entweder von Göttern oder vom Menschen erschaffen vorstellen könnte. Spätestens seit der Aufklärung und erst recht seit der modernen Quantenmechanik: Kann man sinnvoll darüber reden, wie der Mensch selbst die Ordnung „vorschreibt und aufprägt“?

    Es wäre sinnvoller gewesen, der Alternative der „Göttervorstellung“ des Heraklid die im – noch - christlich geprägten Abendland gültige Alternative kurz gegenüberzustellen, wie sie in den vor fast 2000 Jahren aufgeschriebenen Sätzen zum Ausdruck kommt:

    „Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.“ (Paulus,1. Korinter 1, 21ff).



  • Mehr Wissenschaftlichkeit, bitte!

    29.04.2015, Jochem Berlemann, Lemgo
    Es wäre für eine Zeitschrift wie SuW sinnvoll, in dem Artikel deutlicher auf den Erkenntnisgewinn der Hubble-Bilder hinzuweisen. Eine Erklärung der Hubble-Palette im Bild "Säulen der Schöpfung" von 1995 und der physikalischen Hintergründe des Bildes von 2014 würde dem Artikel mehr Ernsthaftigkeit verleihen. So wird die Kritik an den hübschen Bildern genährt, die in der SZ am 18./19. April unter dem Titel "Sternen-Porno" geäußert wurde.
  • "Die Weisheit der Welt", die Gott nicht die Ehre gibt, kann nicht weise sein.

    26.04.2015, Dipl.-Phys. Mark-Munir Hödtke, Ismaning
    Den Essay "Die Weisheit der Welt" (SuW 05/2015) vom Autor Ernst Peter Fischer,
    empfinde ich als ein nur wenig unterschwelliges antireligiöses Bekenntnis, Gottlosigkeit quasi als mutigen, notwendigen, gelungenen, freiheitlichen, aufgeklärten, evolutionären Schritt in die weise Zukunft menschlich gemachter (wissenschaftlicher) Erkenntnis zu feiern.

    Diesem üblichen Tenor des Zeitgeistes möchte ich entgegenhalten: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."(1. Mose 1,1) und "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes ..."(Psalm 19,1)

    Ich frage, welche "Kohlenstoffeinheit", welches "(Sternen)staub-Teilchen" mag sich anmaßen, auf Grund welcher Staub-Weisheit, diesen Schöpfer zu negieren, im Sinne des Wortes "... und die Finsternis hat's nicht begriffen." (Johannes 1,5)?
    Der lebendige Schöpfer-Gott bewahre/behüte, und vor allem, erlöse uns daher von solcher toten finsteren Predigt und mache seine Verheißung wahr, dass seine Kinder - eben nicht nur "Sternenstaub" - ihn erkennen und das ewige Leben erlangen mögen:
    "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen."(Johannes 17, 3)

    Gottlosigkeit, auch wenn sie pseudo-wissenschaftlich verbrämt wird, bedeutet Entfernung von wahrer Erkenntnis und auch nicht Zu- sondern Abnahme an Weisheit.

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Erkenntnis.
  • Zunahme der Anziehungskraft?

    18.04.2015, H. Heinemann

    "... Weiße Zwerge: Nur wenig größer als die Erde vereinigen sie ihre gesamte noch vorhandene Materie auf kleinem Raum und entwickeln dadurch eine extreme Anziehungskraft. Sie reicht aus, um Planeten zu zerreißen, wenn diese sich den Weißen Zwergen zu stark annähern, ..." - Diese Aussage erscheint mir auf den ersten Blick unlogisch: Da sich durch die Materiekonzentration die Gesamtmasse des Sterns nicht ändert, kann er wohl auch keine größere Anziehungskraft "entwickeln". Ist die "extreme Anziehungskraft" durch die nun möglich gewordene größere Nähe zum (Gravitations-)Zentrum des verdichteten Himmelskörper verursacht?
    Stellungnahme der Redaktion

    Ja, genau so ist der Satz zu verstehen. Bei einem vorgegebenen Abstand ist die Schwerkraft in der Tat nur von der Masse abhaengig.

  • Und sonst?

    16.04.2015, Norbert Gregor Günkel
    Ja, die Aufnahmen von Hubble gehören zum kulturellen Erbe der Welt. Aber der Beitrag blendet den Gesamtrahmen des Projektes zu sehr aus. Denn was hätte die NASA nach fast 60 Jahren sonst noch vorzuweisen? Die Mondlandungen - aber da war seit mehr als 40 Jahren kein Astronaut mehr. Vom Space Shuttle bleiben zwei furchtbare Unfälle in Erinnerung und ein paar Deutsche, die mitgeflogen sind. Hubble muss untergehen, weil die NASA nichts mehr hat, um das HST instand zu halten. Das ist die traurige Wirklichkeit einer milliardenteuren Einrichtung. Das Webb-Teleskop war zwischendurch ein Opfer der Sparpolitik. Wie stabil ist die Finanzierung heute? Vielleicht sollte die NASA die "Eroberung des Weltraums" besser Hollywood überlassen. Da weiß man wenigstens, dass es sich um Märchen handelt.
  • Fokus auf IR beim JWST ist sehr schade

    16.04.2015, T.R.
    Ich persönlich finde es sehr schade, dass es keine dem HST ähnliche Kamera an Bord des JWST geben wird. Natürlich ist der Fokus auf IR verständlich, denn in erster Linie sollen diese Geräte ja wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse liefern und nicht die breite Masse bespaßen.

    Aber trotzdem werden die gestochen scharfen und detaillierten Aufnahmen nach Art des HST fehlen. Gerade diese sind es doch, die bei vielen Menschen (mich eingeschlossen) das Interesse an Astronomie wecken oder verstärken. Auch wenn diese Menschen dann später keine Astronomen werden, so ist es doch trotzdem schön, wenn die Menschen sich dafür interessieren oder davon fasziniert sind. Ich weiß nicht ob mein Interesse für Astronomie so ausgeprägt wäre, wenn es das HST und seine Aufnahmen nicht gegeben hätte.
  • Wie gelingen eigentlich "Deep-Field"-Aufnahmen? (Das Olberssche Paradoxon)

    10.04.2015, Wolfram Schneider, Wien
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich lese nunmehr schon einige Zeit Sterne und Weltraum, und auch die Begleitliteraturliste kann sich mittlerweile durchaus sehen lassen. Eine Frage jedoch, wahrscheinlich weil so banal, dass deren Antwort überall vorausgesetzt wird, hat sich mir jedoch noch nicht erschlossen:
    Wie können eigentlich Aufnahmen sehr weit entfernter Regionen des Kosmos gelingen. Denn: nehmen wir beispielsweise dieses unglaubliche, auch in S&W ebenfalls veröffentlichte Foto: http://apod.nasa.gov/rjn/apod/image/1503/mwcenter_spitzer_6000.jpg. Hier verstellen Millionen von Sternen den Blick, da ist nix mehr mit weit gucken. Okay, dann richten wir das Teleskop eben nicht ins Zentrum der Milchstraße. Dann gibt es aber anderswo Nebel, Staubwolken, Sternhaufen, Minigalaxien, Galaxien, Millionen und Milliarden von Galaxien mit wiederum Abermilliarden von Sternen, Nebeln, .....

    Anders formuliert: egal wo ich von der Erde oder sei es auch aus dem ernahen Weltraum hinblicke und trotz der postulierten relativen Leere des Kosmos, müsste ich doch eher früher als später (seien es Millionen oder auch Milliarden Lichtjahre) auf eine Wand aus Sternen, Galaxien etc. blicken wo es keinen Durchblick mehr gibt, insbesondere auch aufgrund der Tiefenstaffelung. Oder gibt es tatsächlich bis in die tiefsten Weiten des Kosmos, 12 oder 13 Millarden Lichtjahre entfernt, von der Erde aus freie Blickfelder? Eigentlich unvorstellbar. Daher die Frage: wie machen die das denn?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Schneider,

    diese Frage ist kein bisschen banal. Sie ist so wenig banal, dass sie in der astronomischen Literatur seit knapp 200 Jahren diskutiert wird - und sogar einen eigenen Namen hat: Das Olberssche Paradoxon. Sie ist die Frage, wieso eigentlich der Nachthimmel dunkel ist, und nicht gleißend hell wie die Sonnenscheibe.

    Dazu gibt es sehr viel Lesestoff, sowohl in Astronomiebüchern als auch im Internet, z.B. auch bei Wikipedia. Die moderne Antwort auf die Frage ist: Der Nachthimmel ist dunkel, weil das Universum in der Tat ziemlich leer ist, aber insbesondere auch, weil dieses Universum zeitlich (und deshalb auch räumlich) begrenzt ist. Ein gleichmäßiges (homogenes) und zeitlich/räumlich unbegrenztes Universum wäre in der Tat in Ihrem Sinne undurchsichtig. Und es wäre sehr hell und heiß.

    Ulrich Bastian

  • Außerirdisches Leben

    04.04.2015, Alfhild Breitner
    Hat man bereits auf irgendeinem anderen Himmelskörper Leben entdeckt oder sind wir Erdenbürger nach heutigem Stand noch "allein" im Universum? - Ich meine nicht Spekulationen, wie "die Wahrscheinlichkeit, dass Leben auf einem anderen Planeten existiert, ist sehr hoch", sondern wirkliche Nachweise und Belege von außerirdischem Leben.
    Stellungnahme der Redaktion

    Klare Frage, klare Antwort: Nein. Definitiv, schlicht und einfach: nein. Die Astronomie und Raumfahrt sind zwar heute so weit, dass im Prinzip jederzeit etwas "Wichtiges" in dieser Richtung gefunden werden könnte. Aber das wird nach meiner Einschätzung zunächst ein sehr indirekter und vieldeutiger Hinweis sein. Und dann wird es eine ziemliche lange Weile - eher Jahrzehnte als Jahre - dauern, bis das so weit abgesichert ist, dass es allgemein glaubhaft wird und zum Beispiel an einen Nobelpreis gedacht werden kann.

    Jedoch: Überraschungen sind in der Wissenschaft immer möglich.
    U.Bastian

  • Neu?

    03.04.2015, Dr. Susanne Kattmann, Steinfurt
    "Neue Methode", "neue Strategie", lese ich hier. Und was bitte soll daran neu sein? Neben Hinfliegen und Nachgucken ist die Analyse des Lichtspektrums doch die einzige Methode, um evtl. Leben zu finden, und wird entsprechend schon seit Jahrzehnten propagiert. Das ist übrigens mit ein Grund dafür, dass die NASA ihre Raumsonden gern mal auf die Erde zurückblicken lässt – so erhält man ein Vergleichsspektrum und einen Eindruck von den Schwierigkeiten. Leider setzt dieser Text den Trend von spektrum.de fort, einerseits fachlich schwächer zu werden und andererseits auch weniger belangreiche Arbeiten, mit Verlaub: aufzublasen. Es wäre schön, würden Sie Studien/PR-Texte wieder stärker kritisch bewerten und im Zweifelsfall auch mal nicht aufgreifen. Ich bin schon viele Jahre dabei und fände es schade, mir eine neue Nachrichtenseite suchen zu müssen!
    Stellungnahme der Redaktion

    Das Neue an der Methode ist der Gedanke, nicht nach den spektralen Spuren einzelner Moleküle (Ozon, Methan, Alkohole, Ketone, ...) zu suchen, sondern nach den Spektren von ganzen Organismen(klassen).

    Frau Kattmann sagt ganz zu Recht, dass einerseits Hinfliegen und andererseits Spektroskopie aus der Ferne die einzigen Möglichkeiten sind, außerirdisches Leben zu finden. Insofern gibt es wirklich nichts Neues. Und beide Möglichkeiten machen derzeit nicht den Eindruck, in absehbarer Zeit zum Erfolg zu führen. Das wird für die Spektroskopie im Artikel auch gesagt.

    Überraschungen sind natürlich in der Wissenschaft jederzeit möglich.
    U.B.

  • Sonnenfinsternisbild Lochkamera

    27.03.2015,
    Faszinierend, total originelle Idee!
  • Nur Canon für Astrophotos?

    25.03.2015, Alexander Göhring
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    im letzten SuW war erneut ein Test eine Canon DSLR (incl. Vergleich einiger Canon Modelle zueinander) zu finden, dafür auch wegen den wieder tollen Bildern von Herrn Seip herzlichen Dank. Auch in meiner Erinnerung, sowie wenn man die Anzeigen der Zubehörhändler durchsieht, findet man (fast) nur Canon Kameras in der Astroanwendung. Daher meine Frage: Gibt es bestimmte Gründe für diese Präferenz, sind andere Kamerahersteller aus diesen Gründen nicht oder nicht so geeignet? Ich selbst arbeite seit langem terrestrisch mit Nikon, und hoffe nicht, daß ich für akzeptable Astrophotos jetzt alles "in die Tonne kloppen" kann.

    Herzlichen Dank
    Alexander Göhring
    Stellungnahme der Redaktion

    Auch wer keine Canon DSLR hat, kann wunderbare Astrofotos machen. Es war aber so, dass Canon vor wenigen Jahren auf diesem Gebiet eine führende Position eingenommen hatte – zum Teil wegen der Sensoren, aber sicherlich auch wegen der speziell für die Astrofotografie entwickelten Varianten. Andere Kamerahersteller haben in der Zwischenzeit deutlich aufgeholt. Deshalb ist ein weiterer Praxisbericht bereits in Vorbereitung, in dem wir die DSLR eines anderen Herstellers präsentieren werden.

    Uwe Reichert

  • Verstreute Sterne und das Lamba-CDM-Modell

    15.03.2015, Timm Deeg, Wachenheim
    Im Artikel "Erzeugen verstreute Sterne das kosmische Glühen?" in SuW 2/2015, S. 10, wird die Möglichkeit erwähnt, "dass rund die Hälfte aller Sterne nicht in Galaxien beheimatet ist". Somit würde sich der Anteil baryonischer Materiedichte relativ zur kritischen Dichte um etwa 2% erhöhen. Wie ginge man aber damit um? Das Lambda-CDM-Modell stimmt ja bereits mit den bisherigen Beobachtungen (ohne die verstreuten Sterne) sehr gut überein. Ließe sich die Annahme der räumlichen Flachheit des Universums mit Blick auf die der Fehlertoleranzen bei dunkler Materie und dunkler Energie aufrecht erhalten?
    Stellungnahme der Redaktion

    Zunächst eine kleine Vorbemerkung: Mit baryonischer Materie meint Herr Deeg die sog. "normale" Materie, im Gegensatz zur Dunklen Materie.

    Nun zu seinem Anliegen: Die Änderung des Anteils der baryonischen Materie wäre deutlich kleiner als die von Herrn Deeg genannten 2 Prozent der kritischen Dichte, da er für diesen Wert angenommen hat, dass die gesamte baryonische Materie (4 Prozent) in Sternen vorliegt. In Wahrheit ist aber ein erheblicher Teil in Form von sehr heißem Gas in Galaxienhaufen fein verteilt. Darüberhinaus ist auch keineswegs die Gesamtmasse der Sterne in Galaxien hineichend genau bekannt, um nicht durch eine kleine Korrektur an dieser Stelle die verstreuten Sterne unterzubringen, ohne die gesamte Menge an baryonischer Materie zu verändern. Das gleiche gilt für die Gesamtmenge an heißem Gas in Galaxienhaufen.

    Zu seiner eigentlichen Frage: Ja, im Rahmen der derzeitigen Unsicherheit wäre durch einen kleinen zusätzlichen Anteil an baryonischer Materie (unter 1 Prozent) das Lambda-CDM-Modell nicht gefährdet.

    Danke für die aufschlussreiche Frage.
    U.B.

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