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Kommentare - - Seite 84

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • McNaught auch noch am Wochenende

    16.01.2007, R. E., Gera
    Hallo Oliver,
    Wir in Gera hatten am 14./15. 01. klares Wetter.
    Der Komet war bestens am Westhimmel kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Mir kam es nur seltsam vor, da ich diesen "Stern" nicht kannte und so hell am Himmel erschien.Allerdings wußte ich bis heute morgen nichts von diesen Kometen, so daß ich erst am Wochende wieder Fotos schießen kann (bin z. Zt. in Süddeutschland unterwegs, ohne Ausrüstung :-(( )
    Ich habe schon jemanden dazu verdonnert mir, wenn heute Abend noch klares Wetter herrscht Fotos zu schießen.
    Wie lange ist dieser Komet am Nordhimmel zu sehen?
    Stellungnahme der Redaktion



    Hallo zurück,





    auch uns haben noch Fotos über's Wochenende erreicht, wo McNaught teilweise noch vor Sonnenuntergang abgelichtet wurde. Meine Kollegen und ich sind deshalb auch am Montag Nachmittag noch einmal auf's Dach, haben ihn aber wegen des tief stehenden Dunstes nicht gesehen.




    Momentan (16.1., 16 Uhr) steht McNaught schon vier Grad tiefer als die Sonne – in Heidelberg schon am Horizont und, wie schon die ganze letzte Woche, hinter undurchdringlicher Bewölkung … Dre.

  • Der Kampf geht weiter - Astronomie nach wie vor auf der Streichliste

    16.01.2007, Gisela Selig
    »Die Wege, auf denen Menschen Einsichten in die Dinge des Himmels erlangen, scheinen mir beinahe ebenso des Staunens wert wie diese Dinge selbst«. Zu dieser Erkenntnis kam Johannes Kepler (1571–1630), der geniale Mathematiker und Astronom vor vier Jahrhunderten.

    Unverständlich, dass die Regierungsparteien des Sächsischen Landtages in heutiger Zeit, in der naturwissenschaftliche Erkenntnisse untrennbar zu unserem Alltag gehören, wider besseren Wissens und trotz massenhafter Proteste von Politikern, Wissenschaftlern, Lehrern, Eltern und Schülern an dem unheilvollen Beschluss aus dem Jahr 2002 das Jahr 2007 zum ersten Jahr ohne eigenständigen Astronomieunterricht an sächsischen Mittelschulen und Gymnasien werden zu lassen, festhalten. Dem Astronomieunterricht in Sachsen geht es wie Pluto, der ab 2006 nicht mehr zur Planetenfamilie gezählt werden darf, mit dem Unterschied, dass dieser aufgrund fehlender Masse und anderer Mängel seinen Status verlor, was man dem Astronomieunterricht an den sächsischen Schulen nicht unterstellen kann. Von fehlender Masse (in diesem Fall auch Niveau genannt) kann man wahrlich nicht reden. Das Vermittlungsniveau des Lehr- und Lernstoffes ist nach wie vor hoch. Logisch; weil: wer einmal sein Herz für dieses Fach entdeckt hat, brennt dafür und bringt den Stoff auch entsprechend engagiert »rüber«. Groß das Entsetzen der langgedienten Astrolehrer, die teilweise 20 und mehr Jahre ihr Wissen, erworben in zusätzlichen Studiengängen, bisher an die Schüler weitergegeben haben. Unverständnis auch darüber, dass nach der »Betonkopfmethode« verfahren wird, dass offensichtlich weder der Appell und die Warnung der 117 Professoren und Wissenschaftler, formuliert in ihrem Brief vom 12.12.2006, vor den Konsequenzen dieser Entscheidung, noch die zwischenzeitlich beim Sächsischen Landtag (SLT) eingegangenen mehr als 35.000 Petitionen, die den Erhalt des eigenständigen Unterrichtsfaches Astronomie an den Schulen Sachsens fordern, noch die am 6.2.2006 übergebenen 5.000 Unterschriften – gesammelt von Eltern und Schülern des Kreises Schwarzenberg und der sachsenweiten Petition vom 11.4.2006 mit 23.000 (!) Unterschriften bis jetzt ein Umdenken bewirkt hat.



    Warum lernt man nicht aus den Fehlern, die in Brandenburg gemacht wurden? Auch dort wurde der Astronomieunterricht 1992 als eigenständiges Pflichtfach gestrichen. Seit 2004 kann nun neben dem eigenständigen Wahlpflichtunterricht Astronomie auf Beschluss der Schule zusätzlich wieder Pflichtunterricht Astronomie in Klasse 10 angeboten werden. Diese Korrektur war das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Kultusminister Reiche. Der Sächsische Landtag schmückt sich gern mit dem Mäntelchen der Fürsorglichkeit, so der Landtagspräsident Erich Iltgen am 9.2.2006 bei der Begrüßung der Teilnehmer des PISA-Forums im Sächsischen Landtag. Dort sagte er u.a.: »Kaum eine Plenarsitzung, in der nicht um die besten Konzepte für die Zukunft der Bildung unserer Kinder engagiert debattiert wurde.« (Zitat aus der Pressemitteilung 20/2006 vom 9.2.2006/Infothek des Landtages Sachsen). Da kann man nur hoffen, dass ihn diese Haltung nicht ausgerechnet bei der namentlichen Abstimmung, die im Januar 2007 zur Erhaltung des eigenständigen Astronomieunterrichts an sächsischen Schulen stattfinden soll, verlässt. Dr. Jakob Staude, Chefredakteur der Zeitschrift »Sterne und Weltraum«, schildert sehr anschaulich in seinem Kommentar »Zukunft in Mengen« (SuW 8/2006) seine Erlebnisse und Eindrücke als Jurymitglied bei »Jugend forscht« im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften: »Was mich am meisten beeindruckt, und was nach meiner Erfahrung auch ausschlaggebend ist für den Erfolg dieser jungen Leute, das ist die selbstvergessene Begeisterung, mit der sie sich ihrer Sache hingeben. Vermutlich sind in jedem Menschenkind genügend Fähigkeiten angelegt – wer sie mit seiner Leidenschaft mobilisieren kann, dem gehört die Zukunft.«



    In der vergangenen Woche äußerten sich junge Leute einer 8. Klasse des Schkeuditzer Gymnasiums auf Befragen zu diesem Thema. Sie haben ihre Zukunft noch vor sich und benötigen dafür eine fundierte Ausbildung, um alle Chancen ihres zukünftigen Lebens nutzen zu können und die dieser Beschluss unmittelbar betrifft, denn sie hätten ab der 10. Klasse diese eine Stunde Astronomieunterricht pro Woche gehabt. Dieser soll nach den derzeitigen Plänen des Kultusministeriums zum Teilgebiet der Physik degradiert werden wird, falls nicht letztendlich die Vernunft siegt.
    Die Meinung der jungen Leute ist eindeutig; nur 8 % der Befragten waren der Meinung, dass dieses Fach für sie noch mehr lernen bedeute, was nicht erstrebenswert sei. Die übrigen jungen Leute äußerten sich erstaunlich weitblickend und haben sehr konkrete Vorstellungen von dem, was sie wollen und was nicht. Nur einige Meinungen, stellvertretend für alle Befragten: Anita Nestler: »Es wird zwar viel Lernstoff, wenn es eigenständig bleibt, aber entweder ganz oder gar nicht. Ich will keine abgespeckte Form, wenn schon, dann richtig und dann lerne ich auch das, selbst wenn's schwierig wird und ich viel arbeiten muss.« Weiter Sascha Strötzel: »Astro muss erhalten bleiben, weil es ein schönes Fach ist und gut für das Allgemeinwissen, es macht bestimmt Spaß, zu erfahren, wie das alles funktioniert.« Wiebke Zimmermann findet es gut, dass, wenn man zu diesem Thema gefragt wird, auch Antworten geben kann, Planetensysteme, das Sonnensystem erklären können, ist ihr wichtig, und man sollte auch wissen, wie die Mond- und Sonnenfinsternisse und auch die Sternschnuppen entstehen. Letztendlich findet Isabell Bulla es interessant, wenn Astrounterricht im Planetarium stattfindet, da lernt es sich besser, wenn man alles anschaulich gezeigt bekommt. Eindeutige Plädoyes für den Erhalt des eigenständigen Astrounterrichts.

    Man kann nur hoffen, dass die jungen Leute nicht enttäuscht werden durch eine kurzsichtige Entscheidung unserer Volksvertreter. Diese sollten den jungen Leuten nicht die Zukunft verbauen, indem Entscheidungen getroffen werden, die uns und vor allem den jungen Menschen später auf die Füße fallen und nicht mehr revidiert werden können. Im Januar 2007 sind Vernunft und Weitblick gefragt.



    Gisela Selig
  • Umlaufbahn

    14.01.2007, Isabel, Gräfelfing
    Hallo,

    könnt ihr mir sagen, wie die Umlaufbahn des Kometetn McNaught um die Sonne verläuft, bzw. in welcher Position zur Erde er in den letzten Tagen stand und in den kommenden stehen wird?

    mfg
    Stellungnahme der Redaktion

    Auf seiner Bahn ins Innere des Sonnensystems bewegte sich C/2006 P1 (McNaught) nördlich der Ekliptik. Seinen Periheldurchgang hatte der Schweifstern am Abend des 12.1. nur wenig östlich der Verbindungslinie Erde-Sonne, wurde dabei heller als -2. Größe, zeigte sich aber nur in der hellen Dämmerung. Seit dem Wochenende führt ihn seine Bahn auf die Südhalbkugel, wo er sich unseren Blicken fortan entzieht (Grafik: Starry Night 5). Dre.



    McNaught

  • Spiegelverkehrt

    13.01.2007,
    Zum Artikel "Spiegelverkehrt", Ausgabe Jan Feb 07, Antwort der Redaktion:
    Sicher haben Sie Recht, bei Mond und Planeten ist das auch nicht so tragisch, aber bei Aufnahmen von Sternfeldern, speziell, wenn man etwas in dem Sternfeld identifizieren möchte, hab ich schon einige graue Haare gekriegt, was ist so umständlich, dort eben eine kleine Orientierungshilfe dabei zu legen?
    Was selbstverständlich keinesfalls nur für AH gilt!
  • Spuren eines Schwarzen Lochs

    13.01.2007,
    Die galaxy war eine normale grosse galaxy und ist von ihrem schwarzen loch aufgefressen worden. hätten wir menschen eine längere lebenszeit würden wir sehen wie die galaxy verschwindet und nur das schwarze loch noch da ist.
  • SkyScout eine echte Krücke für alte Männer?

    10.01.2007, Pitt, Oftersheim
    Ich möchte mir eigentlich den SkyScout bestellen. Die Fragen, die ich dazu habe, sind folgende:
    1. Gibt es das Gerät nur mit englischer Beschreibung bzw. Erklärungen?
    2 Wenn ja, wann gibt es sie in deutsch?
    3. Wo bestellt man das Gerät am besten um es am preiswertesten und am schnellsten zu erhalten.
    Als 77-jähriger fast-Methusalem, möchte ich so ein feines Gerät, wenn es das tatsächlich ist, noch möglichst lange genießen können.
    Danke für eine hilfreiche Antwort
    Stellungnahme der Redaktion


    Lieber Leser,



    den SkyScout gibt es momentan nur mit englischsprachiger Benutzerführung.
    Die deutsche Vertriebsfirma Baader Planetarium arbeitet im Moment jedoch mit
    Hochdruck an deren Übersetzung ins Deutsche.



    Voraussichtlich ab April oder Mai sollen die ersten Exemplare des SkyScout
    mit deutschem Menü verfügbar sein.



    Um hier immer auf dem neuesten Stand zu sein, empfehlen wir Ihnen, ab und zu
    auf die Webseite der deutschen Celestron-Vertretung, Baader Planetarium, zu
    gehen.



    Mit freundlichen Grüßen,

    Stephan Fichtner

  • Entsteht die Hintergrundstrahlung ständig neu?

    09.01.2007, Dr. Gerald Frenkenberger
    Sehr geehrter Herr Lingenhöhl,

    schon lange bewegt mich folgende Frage, auf die ich selbst keine befriedigende Antwort finden kann, aber vielleicht können Sie die Frage an Wissende weiterleiten oder selbst beantworten, danke:

    Folgendes(r) Weltbild und Wissensstand als Voraussetzung für meine nachfolgende Frage:
    Unsere Welt ist im Urknall entstanden, unser Weltall dehnt sich unendlich aus, elektromagnetische Wellen breiten sich mit ~300.000 km/s aus, wir erkennen Teilchenwellen nur bei frontalem Auftreffen (wir können sie in Ausbreitungsrichtung – von uns weg – nicht erfassen)...
    Warum hat uns die kurz nach dem Urknall entstandene elektromagnetische Strahlung – [die 3-Kelvin-] Hintergrundstrahlung – nicht schon längst überholt und ist über alle Berge, also heute nicht mehr nachweisbar?
    Wie erkläre ich mir das Noch-immer-vorhandensein dieser Strahlung?
    Ist das All eine reflektierende, sich ausdehnende Hohlkugel, ist die Hintergrundstrahlung eigentlich eine indirekte, immer wieder entstehende Streustrahlung ...?

    Ich danke Ihnen im Voraus für die Mühe und Beantwortung dieser Frage.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stellungnahme der Redaktion


    Wir gaben die Frage weiter an Prof. Matthias Bartelmann vom ZAH der Uni Heidelberg:



    Hallo Herr Frenkenberger,



    in solchen Fällen ist ein Lichtkegeldiagramm unschlagbar, das die kausalen
    Verhältnisse in zwei räumlichen und einer zeitlichen Dimension darstellt.


    Die
    Zeitachse ist senkrecht, räumliche Schnitte zu konstanter Zeit verlaufen
    waagerecht. Eine senkrechte Linie stellt unsere Weltlinie dar, an sie wird
    ein nach unten geöffneter Kegel angebracht. Der Mikrowellenhintergrund
    stammt
    von einer Ebene, die unsere Weltlinie weit unterhalb der Kegelspitze
    senkrecht schneidet. Der Kreis, den die Ebene aus dem Kegel schneidet,
    stellt
    den für uns sichtbaren Mikrowellenhimmel dar. Ein solches Diagramm erklärt
    sofort, dass uns heute die Mikrowellenstrahlung erreicht, die in solcher
    Entfernung von uns ausgesandt wurde, dass sie gerade lang genug unterwegs
    war, um jetzt bei uns anzukommen.



    Vielleicht hilft es, sich klar
    zu
    machen, dass wir ausschließlich solches Licht sehen können, dessen Quelle
    auf
    unserem Rückwärtslichtkegel sitzt, der aber in ein viel größeres Universum
    eingebettet ist [wie im verlinkten Artikel im Diagramm auf S. 26 zu sehen].




    Viele Grüße,


    Matthias Bartelmann



    Lichtkegel

  • Beschleunigende Magnetfelder

    05.01.2007, Klaus Teutenberg, Lindlar
    Ich habe gelernt, dass geladene Teichen durch Magnetfelder abgelenkt und nicht beschleunigt werden, wie in elektrischen Feldern. Wieso gewinnen die Elektronen des Herrn Allen immer mehr Energie durch Magnetfelder?

    Herzliche Grüße
    Stellungnahme der Redaktion


    Generell ist es so, dass jede Geschwindigkeitsänderung – das betrifft auch die Richtung – mit einer Kraft und damit auch Energie/Arbeit
    verbunden ist.



    Trifft ein geladenes Teilchen in ein (bzgl. des messenden Beobachters)
    ruhendes, starres Magnetfeld, wird es abgelenkt, behält aber seinen Wert an
    kinetischer Energie (= Betrag der Geschwindigkeit).



    Bewegt sich aber das Magnetfeld (bzw. die impulsbehaftete Materie, in dem es verankert
    ist) relativ zum Beobachter, misst dieser eine Zunahme (oder Abnahme)
    der Geschwindigkeit des Teilchens. Solche Effekte (Fermi-Beschleunigung
    1. Art) treten in Quasaren, Radiogalaxien und insbesondere
    Supernovahüllen zutage und gelten damit als Quelle energiereicher
    Kosmischer Strahlung, die in der magnetischen Flasche der
    van-Allen-Strahlungsgürtel der Erde eingefangen und "archiviert"
    werden.



    Stellen Sie sich das grob vor wie ein Surfer (Teilchen), der im
    günstigen Fall von einer Welle (Magnetfeld) mitgenommen und
    beschleunigt wird.


    Dre.

  • Entartete Materie

    04.01.2007, Heiko Jäschke
    Mich interessiert folgendes: Ein Neutronenstern besteht aus
    "entarteter Materie".
    Einmal angenommen, man könnte aus einem solchen Stern einen Würfel mit einer Kantenlänge von 1 mm herausnehmen und ihn dem Gravitationseinfluss seines Sterns entziehen, würde dann die Materie wieder ihren ursprünglichen Zustand einnehmen, oder gibt es überhaupt eine Bedingung unter der entartete Materie ihren Ursprungszustand wieder annehmen kann?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Stellungnahme der Redaktion


    Dazu Prof. Markus Thoma vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching:



    So ein Experiment ist natürlich nicht durchführbar. Ich vermute aber, dass
    das folgende passieren würde: Da Neutronen bei Abwesenheit von Gravitation
    keinen gebundenen Zustand bilden – es gibt keinen Atomkern, der nur aus
    Neutronen besteht –, wird der Neutronenwürfel in einzelne Neutronen
    zerfallen. Diese werden dann anschließend in Protonen und Elektronen weiter
    zerfallen (Beta-Zerfall). Die mittlere Lebensdauer freier Neutronen beträgt
    887 Sekunden.



    Einen Neutronenstern kann nicht in normale Materie zurückverwandelt werden.
    Allerdings haben Neutronensterne ähnlich wie Weiße Zwerge eine Grenzmasse
    oberhalb derer sie nicht existieren können. Diese Grenzmasse liegt bei etwa
    zwei Sonnenmassen. Sollte nun ein Neutronenstern diese Masse überschreiten,
    z.B. durch Akkretion von Materie eines nahen Begleitsterns, wird der Stern
    zu einem Schwarzen Loch. Eine andere Möglichkeit wäre die Kollision zweier
    Neutronensterne, die als eine Erklärung für die so genannten
    Gamma-Ray-Bursts diskutiert wird. Sollte schließlich baryonische Materie,
    d.h. Materie, die Protonen und Neutronen enthält, nicht stabil sein, wie es
    einige Theorien in der Elementarteilchenphysik vorhersagen, müssten auch
    Neutronensterne sich in ferner Zukunft in Elektronen, Positronen und
    Neutrinos auflösen. Dieser Prozess dauert aber länger als 10 hoch 30 Jahre.

  • Astronomie in Sachsens Schulen

    04.01.2007, Falk Hänel, Freiberg
    Ich stamme aus Sachsen und lebe immer noch hier. Ich kann nur bestätigen, dass das Fach Astronomie für mich sehr interessant und wertvoll war. Ich hatte einen sehr guten Physik- und Astronomie-Lehrer (später eine ebenso gute Lehrerin), die die beiden interessanten Wissenschaften sehr gut im Zusammenhang darstellen konnten. Ich bin froh, noch zu jener Zeit zur Schule gegangen zu sein, in der es beide Fächer gab. So bin ich dann auch zu Ihrer ausgezeichneten Zeitschrift SuW gekommen, die ich immer erwarte und mit Interesse lese.

    Ich finde es auch sehr schade, dass immer mehr Gleichmacherei betrieben wird und dafür eine breitere schulische Ausbildung aufgegeben wird.
  • Grafik auf Seite 28 links unten unklar

    04.01.2007, Claus Zille, Georgenberg
    Liebes AH-Team,

    auf Seite 28 links unten ist mir die Grafik unklar: Müsste nicht die Bewegungsrichtung der Sonne senkrecht auf der Richtung zum Zentrum der Galaxis stehen? Die Sonnenbahn wäre so ja eine extreme Ellipse.

    Viele Grüße
    Stellungnahme der Redaktion


    Sehr geehrter Herr Zille,



    der Winkel zwischen den beiden Pfeilen, die die Bewegungsrichtung der Sonne bzw. die Richtung zum galaktischen Zentrum wiedergeben, hängt von der Perspektive des Betrachters ab.



    Wenn die Blickrichtung senkrecht zur galaktischen Ebene ist, müssten die beiden Pfeile etwa im rechten Winkel zueinander erscheinen, da haben Sie recht. Bei der genannten Grafik ist die Blickrichtung offensichtlich nicht senkrecht zur galaktischen Ebene, so dass der Winkel zwischen den beiden Pfeilen von 90 Grad abweicht. Die lokale interstellare Wolke bewegt sich offenkundig teilweise senkrecht zur galaktischen Ebene, diese Bewegungskomponente hätte sich schlecht darstellen lassen, wenn man eine Blickrichtung senkrecht zur galaktischen Ebene gewählt hätte.



    Die Grafik stammt ursprünglich von der University of Chicago und ich kann deshalb nicht sagen, warum der Zeichner gerade diese Perspektive gewählt hat. Ich vermute aber wie gesagt stark, dass es etwas mit der Sichtbarmachung der Situation zu tun hat.



    Viele Grüße,

    Frank Schubert

  • Astronomie in Sachsens Schulen

    02.01.2007, Dr. Volker Witt, Ganghoferstr. 5, 82178 Puchheim
    Als es noch die DDR gab, haben „wir im Westen” die ostdeutschen Schulen aufrichtig um ihr Unterrichtsfach Astronomie beneidet, und wir haben es nach der Wende erst recht getan. Dass nun ausgerechnet um der Gleichmacherei willen dieses Highlight an Sachsens Schulen und damit auch der unersetzliche Erfahrungsschatz vieler astronomisch ausgebildeter Lehrer geopfert werden sollen, ist unverständlich. Überall im Bildungsbereich werden Exzellenzinitiativen gefordert: hier hätte man Exzellenz und gibt sie leichtfertig auf. Will man die Astronomie zerstückeln und ihre Inhalte auf andere Unterrichtsfächer verteilen, weiß man, was dabei herauskommt. Der umgekehrte Weg wäre besser, denn Inhalte aus Physik, Mathematik und Geographie, ja selbst aus der Kulturgeschichte, ließen sich exemplarisch im Fach Astronomie behandeln. Wenn man erlebt, wie erschreckend wenig Wissen selbst in akademisch gebildeten Kreisen (des Westens) über unsere allernächste kosmische Umgebung vorhanden ist, sollte man den deutschlandweiten Aufruf bekannter Professoren ernst nehmen und für den Erhalt des Schulfachs Astronomie kämpfen. Das Land Brandenburg hat das Unterrichtsfach Astronomie wieder eingeführt und zeigt uns damit den richtigen Weg.
  • Widersprüchlicher Titan

    02.01.2007, O. Mang
    Altusried
    Sehr geehrte Damen und Herren!

    In Ihrer Ausgabe vom Dez. 2006 schreiben Sie auf S. 13, dass auf Titan "kein Ozean existieren könne, vielmehr sei alles Ethan als 2,6 km dicke Klümpchen/-Staubschicht den Mond bedecke.
    In der November-Ausgabe von SuW hingegen wird von riesigen Wolkenbrüchen berichtet. Wie passen diese zwei Befunde zusammen? Dass es sich jeweils nur um regionale Phänomene (Breitengrad) handle, geht aus keinem der Artikel hervor.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stellungnahme der Redaktion


    Sehr geehrter Herr Mang,



    zum Titan gibt es in der Literatur vielerlei Thesen, die sich zum Teil widersprechen. Die beiden Artikel, die Sie in Ihrer E-Mail ansprechen, beziehen sich jeweils auf theoretische Arbeiten, die von verschiedenen Forscher an verschiedenen Instituten durchgeführt wurden. Es handelt sich um Modellrechnungen bzw. Thesen, die sich auf empirische Befunde stützen und die bestimmte Beobachtungen erklären sollen.



    Der US-Astronom Donald Hunten, von dem in AH die Rede war, versuchte mit seiner These zu erklären, warum es bis jetzt keine Anzeichen größerer Flüssigkeitsreservoirs (in der Größe von Ozeanen) auf dem Titan gibt. Die spanischen Forscher, von denen in SuW die Rede war, versuchten die Flussbetten auf Titan zu erklären, die sich auf den Fotos von dessen Oberfläche abzeichnen. Beide Befunde – fehlende Flüssigkeitsreservoirs und Flussbetten – scheinen sich zu widersprechen, folgerichtig können auch Thesen kollidieren, die das eine bzw. das andere zu erklären versuchen. Wo die Wahrheit liegt, weiß derzeit niemand – möglicherweise irgendwo dazwischen (zum Beispiel könnten intensive Niederschläge in einer flockigen Bodenschicht versickern, nachdem sie Flussbetten freigespült haben), vielleicht aber auch ganz woanders. Die Verwirrung zeigt eigentlich nur, dass es sich um ein junges Forschungsgebiet handelt, auf dem noch vieles unklar ist.



    Jüngste Forschungsergebnisse sprechen übrigens wieder für die Existenz von "Gewässern" auf dem Titan. Natürlich befindet sich darin kein flüssiges Wasser (dafür ist es viel zu kalt), sondern Kohlenwasserstoffe.



    Viele Grüße,

    FS

  • Jahrbuch-Tipps

    02.01.2007, Hans Ackermann
    LI-9496 Balzers
    Sehr geehrte Damen und Herren

    In AH sehe ich immer wieder die guten Tipps für astronomische Jahrbücher (z. B. in AH 12 / 2006, Seite 84 / 85).
    Warum erwähnen Sie das Jahrbuch "Der Sternenhimmel", Kosmos, Hans Roth nie?
    Ich finde dieses Jahrbuch gehört auch zu den Bücher-Tipps.

    Herzliche Grüße
    Stellungnahme der Redaktion


    Sehr geehrter Herr Ackermann,


    bitte schauen Sie sich unsere Jahrbuch-Besprechung aus dem Jahr 2005 an (siehe AH 1-2/2005, Seite 84), dort war der Sternenhimmel von Hans Roth aufgeführt. Sie haben sicherlich Recht, es gehört dorthin.


    Wir haben aber nicht die Möglichkeit, alle auf dem Markt verfügbaren Jahrbücher zu rezensieren. Gerade 2006 sind eine Menge neuer Titel erstmalig erschienen, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollten. Daher war das Buch von Hans Roth diesmal nicht in unserer Auswahl.



    Mit weihnachtlichen Grüßen,

    SF

  • Marsentwicklung

    01.01.2007, Klaus Deistung
    Der Mars enttäuschte uns [KR]!? Was kann eigentlich der Mars für unseren Wissensstand? - Ein typisches Beispiel dafür, wie sich Wissenschaft entwickelt! Es werden immer wieder Meinungen verabsolutiert – die sich im Nachhinein teilweise oder als völlig Falsch erweisen – und auf der anderen Seite gibt es Wissenschaftler, Quereinsteiger, Hobbyforscher... deren richtige Meinung nicht akzeptiert, ja nicht einmal ernsthaft diskutiert wurde. Prof. A. Wegeners Urkontinent brauchte 50 Jahre bis zum Stand der Wissenschaft, die Mondkrater wurden endgültig in der Masse nach dem Kometen Shoemaker-Levi 9 im Juli 1994 Einschlagkrater; es gibt keinen nördlichen Seeweg – Thor Heyerdahl bewies das Gegenteil... Selbst das Alter des Weltalls schwankte in den letzten 15 Jahren von 8 – 20 Milliarden Jahren.
    Ein interessanter Beitrag hat den Titel: Der Mars wird unser neuer Heimatplanet [PO]. Prof. Lesch hat in einer seiner Sendungen [LH] bereits von Terraforming gesprochen. Auch die dazu benötigte Zeit hat sich von einigen Zehntausend Jahren in neueren Sendungen auf wenige 1000 Jahre reduziert – was wirklich gebraucht wird und ob es wirklich geht – eine Frage unseres Entwicklungstandes!
    Vergleicht man aber Zahlen aus dem letzten Quartal des vergangenen Jahrhunderts – so hätten wir schon längst auf dem Mars sein müssen/können. Das Hudson-Institut (USA) plante das schon für 1990 [MK]. Dieses Projekt hätte die Kosten des Vietnamkrieges weit unterboten. Und heute? - werden immer noch Unsummen in Kriegen verpulvert.
    Prof. J. Freiherr von Puttkammer sprach in dem Interview [PO] über die ISS und den Flug zum Mars, der nun 2019 erfolgen soll. Er führt auch die einzelnen Etappen und Schwierigkeiten an.
    Natürlich ist es auch für den Mars interessant, was die Sumerer einst aufgeschrieben haben. Wissenschaftliche Ergebnisse beweisen immer wieder die Richtigkeit dieser Überlieferungen. Jüngst war es das Ergebnis der Stardust-Mission, vgl. [DK]. In einem anderen Beitrag wurde die Existenz von Wanderplaneten belegt [HS]. Selbst die Geschichte der Menschheit wurde nicht ausgelassen [Br].
    Und was war auf dem Mars? 300 Igidi vom Nibiru [DN] haben hier zwischen Erde und Nibiru eine Zwischenstation errichtet. Hier soll auch der ehemalige König Alalu vom Nibiru bestattet worden sein. Atmosphäre und Wasser gab es bis zur Sintflut vor etwa 13.000 Jahren auf unserem Nachbarplaneten – Nibiru soll ihm "zu nah gekommen" sein [SE].


    Literatur
    [KR] Kippenhahn, R.: Wie uns der Mars dreimal enttäuschte. Astronomie Heute Jan/Feb 2007, S. 72 – 73,
    www.astronomie-heute.de/artikel/857355
    [PO] Orzechowski, P.: Der Mars wird unser neuer Heimatplanet. raum&zeit 144/2006, S. 70 – 76
    [LH] Lesch, H.: Was ist Terraforming? BR-alpha, Sendung am 07.11.1999
    [MK] Marquart, K.: Raumstationen. Urania, Leipzig, Jena, Berlin 1981
    [DK] Deistung, K.: Staub beweist historische Überlieferungen. Forumsbeitrag vom 19.03.2006
    http://www.wissenschaft-online.de/artikel/803592
    [HS] Hurlay, J. R.; Shara, M. M.: Planeten als Einzelgänger. Spektrum der Wissenschaft, Februar 2003, S. 38 - 45
    [Br] Breuer, G.: Der Ursprung lag in Afrika. Spektrum der Wissenschaft 3/2003, S. 38 - 46
    [DN] Deistung, K.: Ein 10. Planet - seit Jahrtausenden Nibiru. Forumsbeitrag vom 02.08.2005
    http://www.wissenschaft-online.de/artikel/784970
    [SE] Sitchin, Z.: Das verschollenen Buch Enki. Kopp, Rottenburg 2006
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