Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Inwiefern ändern sich mit dieser "Entdeckung" die prozentuale Aufteilung des Universums? (sichtbare Materie, dunkle Materie und dunkle Energie) Oder hat man die Massen dieser zusätzlichen Galaxien zur sichtbaren Materie längst dazugerechnet - bzw. trotz 10x mehr Galaxien in der Summe zu vernachlässigen?
Oder ist die angebliche dunkle Materie gar nicht wirklich dunkel, sondern durch unsere bis heute verwendeten Instrumente und Technik einfach nicht "auffindbar"?
Stellungnahme der Redaktion
Die neue Studie besagt: Es gibt mehr und im Durchschnitt kleinere Galaxien als bisher gedacht. Besonders im noch jungen Universum. Die gesamte Zahl von Sternen und die gesamte Masse im Universum wird durch diese neue Untersuchung nicht (merklich) geaendert, und ebenso wenig die Aufteilung dieser Gesamtmasse in Dunkle und normale Materie.
Anders gesagt: Die neu endeckten, vielen kleinen Galaxien können keinen irgendwie wesentlichen Beitrag zur Dunklen Materie geliefert haben. Die Dunkle Materie ist nach wie vor wirklich dunkel, und sie ist (bisher) nur durch ihre Gravitationswirkung erkennbar.
Warum ist der Ausschnitt der Sternkarte oval und nicht kreisrund?
Stellungnahme der Redaktion
Wegen der dafür gewählten speziellen Projektion der Himmelskugel auf ein flaches Blatt Papier. Man könnte auch eine Projektion wählen, die einen runden Horizont ergibt, aber dann wären die Sternbilder stärker verzerrt.
Ein "Schwarzes Loch" entsteht doch durch das "Implodieren" ... eines Sternes!!!
Stellungnahme der Redaktion
Ja, genau, nach der gängigen Vorstellung entstehen "stellare" Schwarze Löcher normalerweise durch die Implosion des ausgebrannten *Kerns* eines massereichen Sterns. Diese Implosion ist aber (fast?) immer mit der Explosion der äußeren Schichten des Sterns verbunden. Diese Explosion nennt man eine Supernova. In neuester Zeit fand man nun erstmals Anzeichen dafür, dass es solche Implosionen auch ohne zugehörige Explosion geben könnte. Das nennen die Astronomen "failed supernova", misslungene Supernova. In diesen Fällen würde der gesamte massereiche Stern von einigen Dutzend bis hundert Sonnenmassen in das entstehende Schwarze Loch fallen, nicht nur ein Kern von wenigen Sonnenmassen.
Genau einen solchen Fall glauben Christopher Kochanek von der Ohio State University in Columbus und seine Kollegen in der zitierten Veröffentlichung beobachtet zu haben. Insofern ist der erste Satz des Spektrum-Artikels irreführend, weil in ihm das Wort "normalerweise" fehlt.
Ich war während unseres Noordwijk-Wochenendes am 2.10.2016 im ESTEC und habe mir verschiedenste Themenbereiche angeschaut. Es war ein sehr interessanter Tag! Seit gestern sind auch offizielle Bilder vom Tag online, hier der Link: https://www.flickr.com/photos/esa_events/sets/72157674570890046/ Liebe Grüße von einem treuen Abonnenten!
Ist die Art und Weise, mit der nach Planeten in anderen Sonnensystemen gesucht wird, überhaupt geeignet, die Existenz von nicht beobachteten Planeten auszuschließen? Nach meinem Verständnis ließe sich mit den verwendeten Methoden in unserem Sonnensystem aus entsprechender Entfernung vielleicht noch nicht einmal der Jupiter detektieren, weil die Umlaufzeit viel zu lang ist.
Da bisher nur relativ wenige Exoplanetensysteme beobachtet wurden, sind die Zahlenangaben („80%“) reichlich irreführend. Das Modell kann bestimmt eine Anzahl Beobachtungen erklären, vielleicht auch eine größere Anzahl der bisher beobachteten Planetensysteme, aber da die Beobachtungen von Kepler noch kein einziges Planetensystem wie unseres zeigen konnten, erscheint mir der Titel dieses Beitrages doch allzu reißerisch. Schade.
Der Artikel in Sterne und Weltraum 10/2016 von Thomas Hebbeker ist schön verständlich geschrieben. Leider hat auf Seite 80 links oben der Graphiker zur Verwirrung der Leser den kleinen Erdglobus zum Pol der Ekliptik statt zur beabsichtigten Erdachse ausgerichtet.
Stellungnahme der Redaktion
Herr Reinhold Müller-Mellin hat Recht. Wir bedauern das Versehen.
"Wir sehen die kastenartige Struktur und das darin enthaltene X in den Bildern von WISE sehr deutlich."
Das ist nicht korrekt ausgedrückt! Was wir sehen, ist eine räumliche Sternverteilung deren Projektion auf unsere Bildebene wie ein X aussieht. Damit eine räumliche Sternverteilung in unserer sich drehenden Galaxis stabil sein kann, muss sie Punkt- oder Rotations-symmetrisch sein! Was wir also bei einem Kasten sehen, ist die Projektion des dicken Mantels eines Zylinders. Was wir bei einem X sehen, ist die Projektion des dicken Mantels zweier an der Spitze verbundener Kegel, die senkrecht auf der Ebene unserer Scheiben-Galaxis stehen.
Was MICH fasziniert ist, dass die Spitzenwinkel der Kegel fast 90 Grad betragen.
Kaum vorstellbar was bei so einer Nova an Energie frei wird, allein was die Sonne davon abgibt ist fast unvorstellbar: http://live-counter.com/sonne/ Und dann die Energie von Millionen von Jahren in einem einzigen gewaltigen Rumms, einfach nicht mehr vorstellbar.,,
Wenn Gaia die Positionen der Sterne auf eine Millibogensekunde genau vermessen hat, dann bedeutet dies doch, dass diese Sternpositionen laufend neu vermessen werden müssen, da sich ja auch Fixsterne bewegen. Diese Bewegungen sind zwar äußerst gering, aber durch die auf die Spitze getriebene Vermessungsgenauigkeit verändern sich die Daten doch laufend. Oder unterliege ich einem Denkfehler?
Stellungnahme der Redaktion
Nein, das ist keineswegs ein Denkfehler. Wenn Gaia wirklich nur Positionen bestimmen würde, dann wäre die Genauigkeit tatsächlich binnen eines Jahres schon wieder verloren. Denn sowohl die fortschreitenden jährlichen Eigenbewegungen als auch die periodischen Parallaxenbewegungen der vielen Gaia-Sterne liegen typischerweise in der Gegend von 0.5-2 Millibogensekunden, und bei Millionen sogar noch darüber.
Aus den mehrfachen Positionsmessungen, die Gaia an jedem der Sterne durchführt, werden aber gleich auch die jährlichen Eigenbewegungen und die Parallaxen mitbestimmt. Und mit diesen zusätzlichen Angaben lässt sich die Position der Sterne dann für Jahrzehnte (in die Zukunft und in die Vergangenheit) mit nur langsam abnehmender Genauigkeit voraus- bzw. zurückberechnen. Hier schlagen dann nicht mehr die Eigenbewegungen selbst, sondern nur noch die Ungenauigkeit ihrer Bestimmung zu.
Ausnahmen sind lediglich enge Doppelsterne, die so eng sind, dass Gaia sie nicht als zwei getrennte Lichtpunkte sieht. Diese beschreiben durch ihren gegenseitigen Umlauf am Himmel kleine Wellenlinien. Aber auch diese Fälle versucht das wissenschaftliche Gaia-Konsortium aus den Einzelmessungen zu erkennen - und dann entsprechend zu behandeln, damit auch für sie die Position bis in fernere Zukunft korrekt berechnet werden kann.
Bei dem jetzt veröffentlichten ersten Gaia-Katalog liegen noch so wenige Messungen pro Stern vor, dass die Bestimmung von Eigenbewegungen und Parallaxen nur für 2 Millionen Sterne (0,2 Prozent) und die Entdeckung von Doppelsternen noch gar nicht möglich war. Das kommt aber alles noch.
Mehr Sterne/Galaxien im Weltall
14.10.2016, Piero Grumelli, Oberdorf BLOder ist die angebliche dunkle Materie gar nicht wirklich dunkel, sondern durch unsere bis heute verwendeten Instrumente und Technik einfach nicht "auffindbar"?
Die neue Studie besagt: Es gibt mehr und im Durchschnitt kleinere Galaxien als bisher gedacht. Besonders im noch jungen Universum. Die gesamte Zahl von Sternen und die gesamte Masse im Universum wird durch diese neue Untersuchung nicht (merklich) geaendert, und ebenso wenig die Aufteilung dieser Gesamtmasse in Dunkle und normale Materie.
Anders gesagt: Die neu endeckten, vielen kleinen Galaxien können keinen irgendwie wesentlichen Beitrag zur Dunklen Materie geliefert haben. Die Dunkle Materie ist nach wie vor wirklich dunkel, und sie ist (bisher) nur durch ihre Gravitationswirkung erkennbar.
U.B.
Drehbare Sternenkarte
12.10.2016, Adolf RiessWegen der dafür gewählten speziellen Projektion der Himmelskugel auf ein flaches Blatt Papier. Man könnte auch eine Projektion wählen, die einen runden Horizont ergibt, aber dann wären die Sternbilder stärker verzerrt.
Explodiert?
07.10.2016, Kurt Liebisch, PlönJa, genau, nach der gängigen Vorstellung entstehen "stellare" Schwarze Löcher normalerweise durch die Implosion des ausgebrannten *Kerns* eines massereichen Sterns. Diese Implosion ist aber (fast?) immer mit der Explosion der äußeren Schichten des Sterns verbunden. Diese Explosion nennt man eine Supernova. In neuester Zeit fand man nun erstmals Anzeichen dafür, dass es solche Implosionen auch ohne zugehörige Explosion geben könnte. Das nennen die Astronomen "failed supernova", misslungene Supernova. In diesen Fällen würde der gesamte massereiche Stern von einigen Dutzend bis hundert Sonnenmassen in das entstehende Schwarze Loch fallen, nicht nur ein Kern von wenigen Sonnenmassen.
Genau einen solchen Fall glauben Christopher Kochanek von der Ohio State University in Columbus und seine Kollegen in der zitierten Veröffentlichung beobachtet zu haben. Insofern ist der erste Satz des Spektrum-Artikels irreführend, weil in ihm das Wort "normalerweise" fehlt.
U.B.
ein paar Nullen übersehen?
07.10.2016, Gernot DewesDistanz des Kuipergürtels zur Sonne ist 100mal weiter. Also ca 6 Milliarden km.
Wie soll der Satz nun korrekt heißen?
Sie haben Recht, da sind tatsächlich ein paar Nullen verloren gegangen. Ich habe den Fehler ausgebessert.
Daniel Lingenhöhl
Spektrum.de
Mein Besuch im ESTEC der ESA am 2.10.2016
07.10.2016, Volker Hoffhttps://volkerhoff.com/besuch-in-europas-groesstem-weltraumzentrum-in-holland/
Galaktische Grüße!
Volker
Besuch im ESTEC
05.10.2016, Volker HoffSeit gestern sind auch offizielle Bilder vom Tag online, hier der Link:
https://www.flickr.com/photos/esa_events/sets/72157674570890046/
Liebe Grüße von einem treuen Abonnenten!
Planetensuche
05.10.2016, Olaf SchlüterReichlich Spekulativ
05.10.2016, Dr. Dieter Meinertsieht man noch was ?
26.09.2016, Jörg SchneiderKorrektur zu Artikel: Die Erde: ein Kreisel im All
26.09.2016, Reinhold Müller-Mellin, KielHerr Reinhold Müller-Mellin hat Recht. Wir bedauern das Versehen.
Wunder des Weltalls
23.09.2016, Manuela Stelzer, AltbachWunderschön ...
23.09.2016, Uli SGroßes Lob an den Fotografen.
Ein riesiges "X"
18.09.2016, Georg ZieglerMelissa Ness vom MPIA:
"Wir sehen die kastenartige Struktur und das darin enthaltene X in den Bildern von WISE sehr deutlich."
Das ist nicht korrekt ausgedrückt! Was wir sehen, ist eine räumliche Sternverteilung deren Projektion auf unsere Bildebene wie ein X aussieht. Damit eine räumliche Sternverteilung in unserer sich drehenden Galaxis stabil sein kann, muss sie Punkt- oder Rotations-symmetrisch sein!
Was wir also bei einem Kasten sehen, ist die Projektion des dicken Mantels eines Zylinders. Was wir bei einem X sehen, ist die Projektion des dicken Mantels zweier an der Spitze verbundener Kegel, die senkrecht auf der Ebene unserer Scheiben-Galaxis stehen.
Was MICH fasziniert ist, dass die Spitzenwinkel der Kegel fast 90 Grad betragen.
Mit freundlichem Gruß
Georg Ziegler
Sonne Masseverlust
16.09.2016, Leoa, Nürnberghttp://live-counter.com/sonne/
Und dann die Energie von Millionen von Jahren in einem einzigen gewaltigen Rumms, einfach nicht mehr vorstellbar.,,
Gaia: Fluch der Präzision?
14.09.2016, Hannes Partsch, KennelbachNein, das ist keineswegs ein Denkfehler. Wenn Gaia wirklich nur Positionen bestimmen würde, dann wäre die Genauigkeit tatsächlich binnen eines Jahres schon wieder verloren. Denn sowohl die fortschreitenden jährlichen Eigenbewegungen als auch die periodischen Parallaxenbewegungen der vielen Gaia-Sterne liegen typischerweise in der Gegend von 0.5-2 Millibogensekunden, und bei Millionen sogar noch darüber.
Aus den mehrfachen Positionsmessungen, die Gaia an jedem der Sterne durchführt, werden aber gleich auch die jährlichen Eigenbewegungen und die Parallaxen mitbestimmt. Und mit diesen zusätzlichen Angaben lässt sich die Position der Sterne dann für Jahrzehnte (in die Zukunft und in die Vergangenheit) mit nur langsam abnehmender Genauigkeit voraus- bzw. zurückberechnen. Hier schlagen dann nicht mehr die Eigenbewegungen selbst, sondern nur noch die Ungenauigkeit ihrer Bestimmung zu.
Ausnahmen sind lediglich enge Doppelsterne, die so eng sind, dass Gaia sie nicht als zwei getrennte Lichtpunkte sieht. Diese beschreiben durch ihren gegenseitigen Umlauf am Himmel kleine Wellenlinien. Aber auch diese Fälle versucht das wissenschaftliche Gaia-Konsortium aus den Einzelmessungen zu erkennen - und dann entsprechend zu behandeln, damit auch für sie die Position bis in fernere Zukunft korrekt berechnet werden kann.
Bei dem jetzt veröffentlichten ersten Gaia-Katalog liegen noch so wenige Messungen pro Stern vor, dass die Bestimmung von Eigenbewegungen und Parallaxen nur für 2 Millionen Sterne (0,2 Prozent) und die Entdeckung von Doppelsternen noch gar nicht möglich war. Das kommt aber alles noch.
Ulrich Bastian