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Eine Frage zum Artikel über Loop-Quantengravitation in Ausgabe 7/2011: Warum wird die Gravitation einmal als eine von vier Grundkräften beschrieben, ein anderes Mal als eine Krümmung des Raumes ? Oder ist sie beides ? Vielleicht lässt sich die Gravitation deshalb so schwierig quantisieren, da sie eine reine Geometrie des Raumes ist und gar keine Kraft !
Stellungnahme der Redaktion
Die Gravitation ist beides. Makroskopisch zeigt sie sich als Krümmung des Raumes, beschrieben in einer wunderbar ästhetischen und experimentell präzise bestätigten Theorie. Aber mikroskopisch muss sie einfach auch eine Quanten-Wechselwirkung sein. Sie muss, muss, muss - weil die Quantenfeldtheorie eine ebenso ästhetische und präzise experimentell bestätigte Theorie ist, die eine nicht quantisierte Komponente der physikalischen Welt einfach nicht zulässt. Das ist genau das Problem. Es ist wie damals beim Welle-Teilchen-Dualismus in der Quantentheorie (Motto: "ja, was denn nun, Teilchen oder Welle?"). Knapp ein Jahrhundert nachdem es gelungen ist, diesen Dualismus durch die Entwicklung der Quantentheorie sehr schön aufzulösen und zu vereinheitlichen, stehen die Physiker heute vor einer ganz ähnlichen Aufgabe, an der sie sich jedoch bisher die Zähne ausgebissen haben. Ansätze gibt es, aber eben noch keine Lösung.
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Was denn nun - Kraft oder Geometrie ?
14.08.2011, Hans-Jürgen Schreyer, 56076 KoblenzWarum wird die Gravitation einmal als eine von vier Grundkräften beschrieben, ein anderes Mal als eine Krümmung des Raumes ? Oder ist sie beides ? Vielleicht lässt sich die Gravitation deshalb so schwierig quantisieren, da sie eine reine Geometrie des Raumes ist und gar keine Kraft !
Die Gravitation ist beides. Makroskopisch zeigt sie sich als Krümmung des Raumes, beschrieben
in einer wunderbar ästhetischen und experimentell präzise bestätigten
Theorie. Aber mikroskopisch muss sie einfach auch eine Quanten-Wechselwirkung sein. Sie muss, muss, muss - weil die
Quantenfeldtheorie eine ebenso ästhetische und präzise experimentell
bestätigte Theorie ist, die eine nicht quantisierte Komponente der
physikalischen Welt einfach nicht zulässt. Das ist genau das Problem.
Es ist wie damals beim Welle-Teilchen-Dualismus in der Quantentheorie
(Motto: "ja, was denn nun, Teilchen oder Welle?"). Knapp ein Jahrhundert nachdem
es gelungen ist, diesen Dualismus durch die Entwicklung der Quantentheorie
sehr schön aufzulösen und zu vereinheitlichen, stehen die Physiker heute vor einer
ganz ähnlichen Aufgabe, an der sie sich jedoch bisher die Zähne
ausgebissen haben. Ansätze gibt es, aber eben noch keine Lösung.