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Kommentare - - Seite 1

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  • Was tun denn die Testmassen wirklich?

    31.05.2016, Georg Tatzel, Winnenden
    Ich habe eine Frage zu SuW 4/2016, S.30 im Unterschied zu S. 27:
    Auf S.30 wird erklärt, dass sich die "Lage der Testmassen" nicht ändert, wenn eine Gravitationswelle durch die Anlage läuft, "sondern ihr Eigenabstand".

    Auf S.27 ändert sich aber die Lage der Testmassen, aus dem Kreiss wird ein Oval.
    Oder kann man es sich so vorstellen: Die Orte der Testmassen werden auf einem Blatt Papier markiert, das ja die "Kräuselung" des Raums nicht mitmacht. Wenn eine GW durch sie durchläuft bleiben die Testmassen genau bei ihren Markierungen, aber ihre "Eigenabstände" ändern sich. So würde aber aus dem Kreis kein Oval, es bliebe beim Kreis, zumindest optisch.

    Noch eine Frage zum Interferometer von S.30: Wenn eine GW durch das Instrument läuft werden, so glaube ich, nicht nur die Schenkel des Interferometers gestreckt bzw. gestaucht, sondern auch die Wellenlängen des Lichts in dem jeweiligen Schenkel. Wenn das aber so ist, kommen die Lichtwellen wieder in gleicher Phase wie vorher am Detektor an. Es bliebe also bei der Auslöschung. Was ist da falsch gedacht?
    Stellungnahme der Redaktion

    Ganz kurz: Die beiden Darstellungen auf S. 27 und S. 30 widersprechen sich nicht. Die Abbildung auf S. 27 darf nicht so verstanden werden, dass sich die Orte der Punkte des Kreises/Ovals in einem konstanten Raum verändern. Das Diagramm veranschaulicht die Variation der räumlichen Abstände zwischen den Teilchen durch die Deformation des Raumes selbst.

    Eine etwas ausführlichere Antwort ist in SuW 7/2012, S. 8-10 auf den Leserbriefseiten zu finden. Noch ausführlichere Erklärungen finden Sie im SuW-Dossier "Einsteins Kosmos" von 2015, mehrere Artikel ab S.66. Einzelaspekte sind in den "Expertenantworten" jeweils auf S. 8 des Märzhefts und Aprilhefts 2016 diskutiert.

    Und hier eine ganz neue (2016) sehr anschauliche Beschreibung der Funktion von Markus Poessel: http://www.scilogs.de/relativ-einfach/gravitationswellendetektoren-wie-sie-funktionieren-gw-teil-2/
    Diese geht aber auf die kritischen Details, wie das Wechselspiel von Raum und Zeit und Licht die Messung möglich macht, nicht ein.

    Und hier eine äußerst unterhaltsame und dennoch äußerst gute 8-Minuten-Show zu dem Thema „was sind Gravitationswellen und wie weist man sie nach“ – samt eines echten Laser-Interferometers. Physiker und Moderator haben Spass und bringen Physik rüber. US-Ferneh-Sender CBS, „Late Show“ Beitrag:
    http://fivethirtyeight.com/features/a-statistical-analysis-of-stephen-colberts-first-100-episodes-of-the-late-show/?ex_cid=story-twitter

    Und ein angeblich (ich hab’s nicht angehört) ebenfalls unterhaltsames älteres Interviev mit Herrn Danzmann (deutsch)
    http://www.hannover.de/Wirtschaft-Wissenschaft/Wissenschaft/Initiative-Wissenschaft-Hannover/Multimediaportal/Einrichtungen/VolkswagenStiftung/In-space-no-one-can-hear-you-scream/Wie-Spitzenforscher-ins-All-lauschen

    U. Bastian

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