Das Geheimnis des Schwarzen Tods
Millionen Menschen starben Mitte des 14. Jahrhunderts am "Schwarzen Tod". Nun haben Forscher um Johannes Krause von der Universität Tübingen und Hendrik Poinar von der McMaster University in Hamilton in den USA in der Zeitschrift Nature einen ersten Entwurf des Erbguts von Yersinia pestis vorgestellt. Das genetische Material, das ihnen zur Verfügung stand, stammte aus fünf Zähnen von Londoner Pestopfern aus den Jahren 1348 bis 1351. Außerdem verglichen die Wissenschaftler das Erbgut mit den heutigen Yersinia pestis-Typen. Dabei stellte sich heraus, dass sie alle auf einen Erreger aus der damaligen Zeit zurückgehen.
Erst Mitte August hatte die Forschergruppe berichtet, dass sie in Knochen und Zähnen der in dem Londoner Massengrab bestatteten Toten ein für den Pesterreger charakteristisches Plasmid nachweisen konnte. Damit belegten die Wissenschaftler unter anderem, dass der "Schwarze Tod" damals tatsächlich durch Yersinia pestis hervorgerufen wurde und nicht, wie von manchen vermutet, auf einen anderen Krankheitserreger zurückging.
Auch heute werden von Zeit zu Zeit Pestfälle bekannt, doch die Krankheit verläuft viel harmloser. Warum aber konnte der "Schwarze Tod" im Mittelalter so verheerend zuschlagen, obwohl sich der Erreger im Lauf der Zeit kaum verändert hat?
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