Fähren als Forschungsschiffe
Immer genauer messen Ozeanografen die chemischen und biologischen Eigenschaften des Meerwassers. Sie überwachen Schadstoffbelastungen, beobachten Meeresströmungen und erstellen Computermodelle für das Klima der Zukunft. Doch Forschungsschiffe, die mit Messinstrumenten über die Weltmeere fahren, können nicht überall sein – das Netz aus Daten ist darum äußerst lückenhaft.
Allmählich werden die Lücken aber geschlossen. Schon vor zehn Jahren begannen Wissenschaftler des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) mit der Entwicklung so genannter Ferryboxen – Messgeräte, die auf Handelsschiffen installiert werden und auf deren Fahrten völlig autonom Daten erheben. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Ferryboxen stellt dieser vom HZG in Auftrag gegebene 8-Minuten-Film des preisgekrönten Dokumentarfilmers Daniel Opitz vor, wie Ozeanografen das System nutzen. Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker kommen zu Wort, umrahmt von großartigen Bildern aus der Welt der Meeresforscher.
Die erste FerryBox ist bereits seit 2002 in Betrieb und reist auf der Fähre zwischen Hamburg und dem englischen Harwich hin und her. Die Geräte, von denen mittlerweile weltweit 33 Stück im Einsatz sind, messen unter anderem Salzgehalt, Nährstoffgehalt und Temperatur und melden ihre Daten per Funk an die Wissenschaftler. So entsteht – gerade auf vielbefahrenen und umweltbelasteten Strecken – ein eng gesponnenes Datennetz mit kontinuierlichen Messreihen. Zudem können die Ferryboxen umfangreiche chemische Analysen durchführen.
Das System ist aber nur eines von vielen, die weltweit entwickelt werden. Das internationale Argo-Projekt beispielsweise (siehe Link) arbeitet mit Tausenden robotischer Treibbojen. Sie nehmen Messungen in bis zu zwei Kilometer Tiefe vor, erfassen dabei allerdings viel weniger Eigenschaften des Wassers.
Copyright des Films: Mit freundlicher Genehmigung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG)
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