Leserbilder Astronomie: Abell 2218 im Sternbild Drache
Trotz der für mich sehr langen Belichtungszeit von mehr als sechs Stunden bin ich in den schwülwarmen Sommernächten im Juli bei diesem Galaxienhaufen nicht wirklich tief gekommen. Wahrscheinlich braucht es da Belichtungszeiten im weiten zweistelligen Bereich. Der Galaxienhaufen ist so massiv, dass sein enormes Gravitationsfeld Lichtstrahlen ablenkt, die ihn durchqueren, ähnlich wie eine optische Linse das Licht biegt, um ein Bild zu erzeugen. Dieses Phänomen, das Gravitationslinsen genannt wird, vergrößert, erhellt und verzerrt Bilder von weit entfernten Objekten. Die Vergrößerungskraft des Galaxienhaufens ist ein leistungsfähiges Zoomobjektiv für die Betrachtung entfernter Galaxien, die normalerweise mit den größten Teleskopen nicht beobachtet werden können. Dieses nützliche Phänomen hat zu bogenförmigen Mustern geführt, die auf Hubble-Bildern zu sehen sind. Diese Bögen sind die verzerrten Bilder von sehr weit entfernten Galaxien, die 5 bis 10 Mal weiter entfernt sind als der Galaxienhaufen. Abell 2218 liegt in über zwei Milliarden Lichtjahren Entfernung im Sternbild Drache.
Daten zum Bild
Objekt | Abell 2218 |
Ort | Sternwarte Saxen, OÖ |
Zeitpunkt | 28.07.2024 23:00 MESZ |
Kamera | Omegon vTEC533c |
Teleskop/Objektiv | 9" Barride Refraktor |
Montierung | Eigenbau |
Belichtungszeit | 6h 21min |
Nachbearbeitung | SiriL, GraXpert, PixInsight, XnView |
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.