Leserbilder Astronomie: Bewegung der Uranusmonde
Nachdem mir die Aufnahme der Uranusmonde nun besser gelang, hatte ich die Absicht, aus zwei Aufnahmen eine Animation zu erstellen, in der die Bewegung der Monde sichtbar wird. Am 10. und 11. Oktober 2015 hatte ich dafür die Gelegenheit. An beiden Abenden nahm ich kurz vor Mitternacht den Planeten auf. Ich belichtete Uranus 4000-mal mit 0,2 s und die Monde 1000-mal mit 2 s. Daraus erstellte ich Summenbilder mit GIOTTO und für die Monde mit Fitswork. Das hatte sich für die Uranusmonde als effektiver gegenüber GIOTTO gezeigt. Nach dem Schärfen und Filtern beider Summenbilder ersetzte ich den überbelichteten Planeten in der Aufnahme der Monde durch den kurz belichteten Planeten und erhielt so die hier dargestellten Ergebnisse.
Oben: Aufnahme am 10.10.2015 ab 23:50 Uhr; die Monde von links nach rechts: Ariel, Titania, Umbriel, Oberon
Unten: Aufnahme am 11.10.2015 ab 23:45 Uhr; die Monde von links nach rechts: Umbriel, Oberon, Ariel, Titania
In dieser Aufnahme ist rechts unten noch ein schwacher Stern zu sehen. Es handelt sich um einen Stern mit einer Helligkeit von rund 15 mag, der im 2mass-Katalog die ID 1101499688 hat.
Aus diesen beiden Aufnahmen habe ich dann die Animation erstellt. Leider zeigte sich, dass in der Bewegung kein Zusammenhang zwischen den beiden Aufnahmen sichtbar wird. Die Monde scheinen wild herumzuspringen, ohne dass ersichtlich ist, welcher denn wohin springt. So funktioniert es nicht.
Als ich mir dann die Umlaufzeiten der Monde ansah, war mir das auch klar. Ihre Umlaufzeiten betragen nur wenige Tage. So haben sie ihre Position bereits nach einem Tag deutlich geändert.
Hier ist eine andere Strategie erforderlich. Nur durch mehrere Aufnahmen in einer Nacht wird es möglich sein, die Bewegungen der Monde sichtbar zu machen. Das steht als nächstes auf meinem Programm.
Mir gelang es bisher nicht, den Mond Miranda sichtbar zu machen. Das wird sich mit der derzeitigen Methode auch kaum ändern lassen. Vielleicht hilft einmal extrem gutes Seeing, diesen Mond abzubilden. Miranda ist noch lichtschwächer als der Stern im unteren Bild. Damit wird es sowieso schon schwierig. Außerdem befindet sich Miranda sehr nah am Planeten und wird in meinen bisherigen Aufnahmen immer von dessen Licht überstrahlt. Selbst Umbriel erscheint in den Aufnahmen noch recht schwach, obwohl er mehr als eine Größenklasse heller ist als Miranda.
Daten zum Bild
r.legler@freenet.de | |
Sonnensystem | Uranus |
Ort | Leipzig |
Zeitpunkt | 10.10.2015 23:50 MESZ |
Kamera | ALCCD 5c-II |
Teleskop/Objektiv | 10-Zoll-Newton (f/4) mit 4-fach Barlow |
Montierung | NEQ6 |
Belichtungszeit | 0,2 s - 2 s |
Nachbearbeitung | GIOTTO, Fitswork, Corel PhotoPaint |
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