Leserbilder Astronomie: Bok Globule im Pacman-Nebel in SHO Hubble-Palette
Angetrieben durch Strahlungsdruck und frühe Supernovae treiben die zuerst entstandenen Sterne des zentralen Haufens IC1590 die Gasmassen zum Rand. Gegen den Hintergrund zeichnen sich kompakte Bok-Globulen und Proplyden ab. Links am Rand erkennt man kometare Globulen, Säulen der Schöpfung. Aus allen Formationen treten neue Sterne hervor, unten links zeigt sich der Jetstrahl eines jungen Sterns.
Die Interpretation des Gesehenen ist gar nicht so einfach:
Ein Kollege sagt, es ist wie Höhlenmalerei, Jäger, Speere, Wurfgeschosse, Mammut und Büffel am Wasserloch. Ein anderer meint, wenn sein Teich so aussieht, lässt er das Wasser ab - Algenpest. Menschen lieben Assoziationen mit Bekanntem, auch wenn es so fremdartig ist wie die Entstehung von Sternen im kosmischen Materiekreislauf.
Der sogenannte Kopfhörer ist anscheinend eine langgezogene Staubwolke, Beiprodukt der Sternentstehung, die teilweise einen Schlauch Wasserstoff queren möchte und partiell abgebremst wird. Dann gibt es diese Streifen links im Bild, da muss irgend etwas pulsiert haben. Im wahrscheinlichsten Fall sind es regelmäßige Auswürfe eine Sterns in langen Zeitabständen, ein Lichtecho halte ich für eher unwahrscheinlich, das wäre bekannt. Die Neolith-elefantenförmige Bok-Globule hat im Größenvergleich vor Ort 3 Lichtjahre Durchmesser.
Details: 7.6.2013 im Taunus Observatorium des Physikalischen Vereins, Kleiner Feldberg, CCD-Aufnahme mit QLT 24"-Ritchey-Chrétien im Sekundärfokus bei 5709mm Brennweite, Montierung: Bernd Liebscher, Kühlkamera QSI583wsg, -20°C am Chip, bin2x2, Astrodon RGB2E + Ha 5nm, belichtet zu 5x600s Ha 5nm + 3x120s RGB, Lodestar-Guider mit 2s Belichtungszeit, bin4x4 off axis, Teleskopsteuerung über ASCOM Schnittstelle
Farben: 26.11.2012 in Karben, CCD-Aufnahme mit Fotonewton ONTC12 im Primärfokus bei effektiven 1739mm Brennweite mit Quattro Korrektor, Montierung: G53F, Kühlkamera QSI583wsg, -20°C am Chip, bin2x2, Astrodon Ha SII OIII 3nm Schmalband-Filter, belichtet zu 4x3x600s SII, Ha, OIII, Lodestar-Guider mit 2s Belichtungszeit, bin4x4 off axis, Teleskopsteuerung über ASCOM Schnittstelle
Verarbeitung: Dark-Bias-Flat-Kalibrierung, Dämmerungs-Flats am QLT, EL-Flats am ONTC12, Stacken der Aufnahmen gleicher Brennweite, Wechsel in den nichtlinearen Bereich mit log ddp, Export als 32-Bit FITS, Coregistrierung der Aufnahmen verschiedener Brennweiten, weiter in Pixinsight: Vertical Flip wegen anderer Zeilen-Zählweise im FITS-Format, AWTNR Rauschreduktion mit Wavelets, mit SHO-Skript synthetischen L-Kanal berechnen, Erzeugung eines Farbbildes aus allen Teilkanälen, SCNR Grünreduktion, Export als 16-Bit TIF, Jukka's Stern-Entfern-Methode, d.h. die Sterne werden entfernt, der Nebel separat bearbeitet, die Sterne wieder dazu gegeben, dadurch kann man die Regler weiter aufziehen, ohne dass die Sterne ausbrennen, am Ende Farb-Kontrast-Abgleich in iPhoto
Daten zum Bild
Objekt | NGC281 |
Ort | 24'' kl. Feldberg im Taunus, 12'' im Garten in Karben |
Zeitpunkt | 07.06.2013 00:00 UT |
Kamera | QSI583wsg + Lodestar Guider |
Teleskop/Objektiv | 24'' RCT im Sekundärokus f/9.37 + 12'' ONTC Fotonewton effektiv f/5.7 |
Montierung | 24'' Liebscher, 12'' G53F |
Belichtungszeit | 24'' 5x600s Ha 5nm, 3x120s RGB + 12'' 4x3x600s SII Ha OIII 3nm |
Nachbearbeitung | Maxim+Pixinsight, genaue Beschreibung hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/777671/display/31238506 |
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