Ich bemühe mich, auch am Südhimmel immer neue Objekte zu finden, aber es gibt so Klassiker, zu denen ich mich immer wieder hingezogen fühle. Schon bei meinem ersten Namibia Besuch 2011, stand dieses Objekt ganz oben auf meiner Liste, weil ich es einfach faszinierend finde. Die Corona Australis-Molekülwolke ist eines der aufregendsten Gebiete des südlichen Sternhimmels. Sie stellt eine uns nahe gelegene Sternentstehungsregion dar. Das Sternbild Corona Australis, ähnlich der nördlichen Krone, ist ein schönes, wenn auch recht unscheinbares Sternbild. Unter dem namibischen Himmel sind diese Dunkelwolken bereits plastisch mit dem Fernglas oder Teleskop sichtbar. Einer der Sterne ist T Corona Australis (T CrA), der sich mitten in den weißlichen Reflexionsnebeln im Zentrum des Bildes befindet. T CrA ist Teil eines Sternhaufens, der als Coronet-Cluster bekannt ist. Die gesamte Region ist voller typischer Objekte, die Anzeichen intensiver Sternentstehung liefern, wie etwa die rötlichen Herbig-Haro-Objekte, verschiedene Reflexionsnebel und sogenannte Young Stellar Objects (YSOs). Die Reflexionsnebel in dieser Region sind im NGC-Katalog verzeichnet. Es handelt sich dabei um NGC 6726, NGC 6727, NGC 6729 sowie IC 4812. Neben diesen nahen Objekten sind im Hintergrund des Bildes mehrere Galaxien sichtbar, die mit ihrem Licht durch die Molekülwolke hindurchscheinen. Diese weit entfernten Galaxien stehen in einem beeindruckenden Kontrast zu den nahegelegenen Sternentstehungsprozessen. Im oberen Bereich des Bildes ist zudem der Kugelsternhaufen NGC 6723 zu erkennen, der mit seiner dichten Ansammlung alter Sterne etwa 28000 Lichtjahre von uns entfernt ist und dennoch durch seine Helligkeit auffällt. Das Seeing während der gesamten Aufnahmesession muss sehr gut gewesen sein. Bei anderen Objekten habe ich viel mehr aussortiert. Hier waren die Sternabbildungen in beinahe allen Einzelbildern sehr gut.

Daten zum Bild