Leserbilder Astronomie: Der Stern Kapella, die »Kleine Ziege« am Sternenhimmel.
In meiner aktuellen Aufnahme sind zahlreiche Sterne zu erkennen, in der Mitte strahlt der beeindruckende Stern Kapella im Sternbild Fuhrmann. Das, was wir als einen kleinen aber hellen Lichtpunkt am Himmel wahrnehmen, sind eigentlich zwei gelbe Riesensterne, die sich in einer Entfernung von 42 Lichtjahren, also rund vierhundert Billionen Kilometer zur Erde gegenseitig umkreisen. Eine entsprechende Illustration findet ihr unterhalb diesen Inhalts. Kapella A ist etwa elfmal und Capella B etwa 7,5-mal so groß wie unsere Sonne. So ist ihre wahre Leuchtkraft auch 76-fach bzw. 60-fach höher als diejenige unserer Sonne. Kapella zählt zu den sechs hellsten Sternen des Nachthimmels und funkelt in tief gelbem Licht. Einige hundert Milliarden Kilometer entfernt von dem Sternenpaar Kapella Aa und Ab befindet sich ein zweites Sternenpaar, das mit Kapella Ha und Hb, manchmal auch mit La und Lb bezeichnet wird. Es handelt sich bei diesen beiden Sternen um Rote Zwerge der Spektralklassen M2 und M4. Kapella gehört zu den Sternen, die in Mitteleuropa nie untergehen. Am abendlichen Himmel im Januar steht Capella fast im Zenit, in lauen Sommernächten dagegen tief über dem Nordosthorizont, wo Capella im Herbst am Abendhimmel wieder höher steigt. Kapella bedeutet im Lateinischen »Kleine Ziege«, was auf die Geschichte aus der griechischen Mythologie zurückgeht, als der junge Himmelskönig Zeus, der von seiner Mutter vor dem Herrscher der Titanen versteckt wurde und von der Ziege Amalthea gesäugt wurde. Zum Dank dafür versetzte Zeus diese Ziege nach ihrem Tod unter die Gestirne, wo sie uns als Stern 1. Ordnung unter dem Namen Kapella bekannt ist.
Daten zum Bild
Objekt | Kapella |
Ort | Solingen Ohligs |
Zeitpunkt | 12.02.2024 22:30 MEZ |
Kamera | ZWO ASI 294mc Pro |
Teleskop/Objektiv | Askar Fra 300 Pro |
Montierung | Celestron AVX |
Belichtungszeit | 33 x 180 Sekunden (99 Minuten) |
Nachbearbeitung | Adobe Photoshop |
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.