Leserbilder Astronomie: Glück gehabt! oder: Auf der Jagd nach NAOS (Zeta Puppis) 1
Seit meiner Jugend suche ich immer wieder nach Sternen, die tief am Südhorizont kulminieren. Sie tauchen nicht weit vom Südpunkt auf, ziehen nur einen kurzen Bogen am Himmel und verschwinden wieder schnell. Diese Ereignis erzeugt eine gewisse Wehmut und Sehnsucht nach jenen fernen Ländern, an denen sie hoch am Himmel leuchten. Natürlich kommen dabei nur helle Sterne in Betracht, da ihr Licht durch die Extinktion und Horizontdunst oder dünne Wolken am Horizont stark geschwächt wird. Wolkenloser Himmel ohne Mondschein, gute Transparenz und ein (fast) mathematischer Horizont zur vorberechneten Zeit sind dabei essentiell. Alles muß zusammenpassen. Der mathematische Horizont ist aber in Österreich, außer vielleicht im Seewinkel im Burgenland, wo die ungarische Tiefebene sich nach Süden anschließt, nirgends zu finden. Vom niederösterreichischen Alpenvorland aus,wo ich wohne, versperren die immer höher werdenden Berggipfel der Alpen die freie Sicht. Um "tief" hinabzusehen, fahre ich zu einen Ort 15 km südlich meiner Sternwarte in 700 m Seehöhe mit Blick auf die in der Ferne zunehmend höher werdenden Berggipfel. Die Position ist +48 Grad, 15 Grad Ost. Diesmal wollte ich den "Winterstern" Zeta Puppis, 2,2 mag (NAOS, griech. Schiff), der hellste Stern im Sternbild Puppis, (Achterdeck), ein blauer Überriese spec O5 Ia, Entfernung 1100 Lichtjahre mit -40 Grad Deklination endlich auffinden. Das Bild zeigt den Himmel am 8. März 2022 um 19:30 Uhr, er zunehmende Mond stand im Goldenen Tor der Ekliptik und es war windstill. Der Meridiandurchgang war für 21:00 Uhr berechnet. Ich startete die Kamera für ein Starlapse-Video.
Daten zum Bild
wprimik50@gmx.at | |
Objekt | Zeta Puppis |
Ort | Hochkogel südlich von Amstetten/NÖ |
Zeitpunkt | 08.03.2022 19:00 MEZ |
Kamera | EOS600D |
Teleskop/Objektiv | Samyang 12mm F2.0 |
Montierung | Stativ |
Belichtungszeit | 30 sec |
Nachbearbeitung | AA7 |
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