Leserbilder Astronomie: Hummer, Katzenpfote und Freunde
Die Daten für dieses Bild konnte ich in zwei Nächten während meines Urlaubs auf Gran Canaria aufnehmen. Es zeigt einen ziemlich südlichen und sehr interessanten Bereich des Nachthimmels. Am linken Rand sehen wir M 7, einen offenen Sternhaufen, der vor dem Sternenmeer der Milchstraße gar nicht so leicht zu erkennen ist. Er ist das südlichste aller 110 Messierobjekte und könnte daher von meinem Zuhause in Norddeutschland aus praktisch gar nicht fotografiert werden. Am oberen Rand etwas links von der Mitte steht Messier 6 oder den Schmetterlingshaufen. Der obere, rötliche Nebel rechts ist NGC 6357, auch bekannt als Hummernebel. Und darunter sehen wir NGC 6334 oder den Katzenpfotennebel. NGC 6334 ist eine der aktivsten Sternentstehungsregionen unserer Galaxie und enthält Sterne mit bis zu zehnfacher Sonnenmasse, die erst in den letzten paar Millionen Jahren entstanden sind. Beide Nebel sind etwa 5500 – 5800 Lichtjahre von der Erde entfernt. In der Mitte des unteren Bildrandes liegen die hellen Sterne Shaula und Lesath, welche den Stachel des Sternbilds Skorpion bilden. Und die linke untere Ecke finde ich recht bemerkenswert. Man könnte meinen, das seien dort 2 helle, orange Sterne, aber nur der rechte ist wirklich ein Stern. Das links daneben ist NGC 6441, ein Kugelsternhaufen, der 1826 vom schottischen Astronomen James Dunlop entdeckt wurde. Der Sternhaufen ist etwa 43000 Lichtjahre von der Erde entfernt, aber der Stern G Scorpii rechts davon nur 126 Lichtjahre. Mit dieser Erkenntnis im Kopf bekommt man meiner Meinung nach einen dreidimensionalen Eindruck dieser beiden Objekte.
Daten zum Bild
Objekt | M 6, M 7, NGC 6334, NGC 6357 |
Ort | Arguineguin, Gran Canaria, Spanien |
Zeitpunkt | 08.08.2024 23:30 MESZ |
Kamera | Canon EOS 600Da |
Teleskop/Objektiv | Samyang 135 mm f/2 |
Montierung | iOptron Skyguider Pro |
Belichtungszeit | 119 x 60 Sekunden (knapp 2 Stunden) |
Nachbearbeitung | GraXpert, Siril, Gimp |
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