Dieser Asterismus ist meiner Meinung nach eines der schönsten Dinge, die man am Firmament beobachten kann. Dies ist die sogenannte Kemble-Kaskade, benannt nach dem gleichnamigen Franziskanermönch (und Amateurastronomen) Lucian Kemble, der sie 1980 beobachtete. Dieser Asterismus, auch als Kemble 1 bekannt, befindet sich einige Grad von den Herz- und Seelennebeln entfernt Sternbild Camelopardalis und erscheint als gerade Linie aus etwa 20 farbigen Sternen der fünften bis zehnten Größe, die in den offenen Sternhaufen NGC 1502 (unten links in meinem Bild) zu fließen und zu fallen scheint. Das Sichtfeld ist für die Brennweite meiner Konus nicht geeignet, weshalb ich ein 2x2-Mosaik erstellen musste, um den gesamten Wasserfall einzufangen. Ich hatte den gesamten Asterismus bereits vor ein paar Jahren mit einem Refraktor bei 480 mm Brennweite fotografiert (Link für hohe Auflösung: https://astrob.in/xdtits/0/), war aber aufgrund der schlechten Qualität nicht zufrieden die Sterne. Letztes Jahr habe ich einen Versuch für das Mosaikprojekt unternommen und dabei nur den Cluster NGC 1502 abgebildet (Link für hohe Auflösung: https://astrob.in/u9izfu/0/), und jetzt habe ich die Arbeit endlich abgeschlossen. Eine kleine Kuriosität: Der Kemble-Katalog besteht leider nur aus zwei Asterismen; Neben Kemble 1 (das heißt Kembles Kaskade) gibt es auch Kemble 2, auf dem ich letzten Winter fotografiert habe (Link für hohe Auflösung: https://astrob.in/gz6m9m/0/) und der wegen seiner Größe als »Kleine Kassiopeia« bekannt ist W-Form, die an die bekannte Konstellation erinnert. NGC 1502 ist ein kleiner, sehr junger offener Sternhaufen mit einem Alter von nur elf Millionen Jahren der siebten Größe, der aus etwa 60 Sternen besteht. Seine hellste Komponente ist SZ Camelopardalis, eine verdunkelnde Variable im Zentrum des Clusters. Es wird auch angenommen, dass der blaue Überriese α-Camelopardalis ursprünglich ein Mitglied des Sternhaufens war, später jedoch aus ihm herausgeschleudert wurde und zu einem „flüchtigen“ Stern wurde. Der Cluster befindet sich in einer Entfernung von 3400 Lichtjahren und liegt am äußeren Rand des Orionarms. NGC 1502 wurde erstmals am 3. November 1787 von William Herschel mit einem 18,7-Zoll-Spiegelteleskop beobachtet und beschrieb ihn als einen ziemlich reichen und außergewöhnlich dichten Sternhaufen mit etwas länglicher Form. Sein Sohn John Herschel beobachtete es später und nahm es unter der Nummer 802 in seinen General Catalogue of Nebulae and Clusters auf.

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