Leserbilder Astronomie: Kosmischer Weihnachtsbaum
Tauche ein in eine kosmische Weihnachtswelt, die 2500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Einhorn funkelt! Hier, inmitten eines gigantischen Sternentstehungsgebiets namens NGC 2264, erwartet dich ein atemberaubendes Schauspiel aus Licht und Schatten, aus jungen Sternen und geheimnisvollen Nebeln.
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Im Zentrum dieser Sternenlandschaft erstrahlt der Weihnachtsbaum-Sternhaufen (NGC 2264) in voller Pracht. Wie ein riesiger, kosmischer Weihnachtsbaum, geschmückt mit funkelnden Lichtern! Diese »Lichter« sind junge, massereiche Sterne, die in einer dreieckigen Form angeordnet sind, wie die Äste einer Tanne. Sie sind erst wenige Millionen Jahre alt und strahlen mit einer blendenden bläulichweißen Helligkeit. Ihre Energie ist so immens, dass sie das umliegende Gas zum Leuchten bringen.
Ein Meer aus leuchtendem Gas: der Emissionsnebel und LBN 902
Der Weihnachtsbaum ist eingebettet in ein Meer aus leuchtendem Gas, einen sogenannten Emissionsnebel. Dieses kosmische Glühen ist wie der Schmuck am Weihnachtsbaum, ein Schleier aus rot leuchtendem Wasserstoff, der durch die intensive UV-Strahlung der jungen Sterne zum Leuchten angeregt wird. Dieser riesige Nebel erstreckt sich über ein weites Gebiet und wird von Astronomen als LBN 902 katalogisiert. Er ist wie ein riesiger, leuchtender Rahmen um die gesamte Szenerie.
Der geheimnisvolle Konusnebel: ein Schatten im Sternenlicht
Direkt unterhalb des Weihnachtsbaum-Sternhaufens ragt eine dunkle, geheimnisvolle Gestalt empor: der Konusnebel. Er ist wie ein dunkler Kegel oder eine spitze Tüte, die sich vor dem hellen Hintergrund des Emissionsnebels abzeichnet. Dieser »Schatten« im Sternenlicht ist kein leerer Raum, sondern eine dichte Wolke aus Staub und Gas, die das Licht der dahinterliegenden Sterne absorbiert und streut. Er ist ein perfektes Beispiel für einen Dunkelnebel und ein Ort, an dem sich vielleicht in ferner Zukunft neue Sterne bilden werden.
Der Fuchspelznebel: ein kosmisches Tierbild
Nicht weit vom Weihnachtsbaum entfernt befindet sich der Fuchsnebel (auch Fuchspelz-Nebel oder Sharpless 2-275 genannt). Mit etwas Fantasie erkennt man in seiner unregelmäßigen Form den Kopf und das Fell eines Fuchses. Auch dieser Nebel leuchtet rot, da er von den jungen Sternen im Weihnachtsbaum-Sternhaufen angestrahlt und ionisiert wird. Er ist ebenfalls Teil des großen LBN 902-Komplexes.
LBN 899: bläuliches Leuchten im Nordwesten
Nordwestlich des Weihnachtsbaum-Sternhaufens findet sich LBN 899, ein Reflexionsnebel. Im Gegensatz zu den Emissionsnebeln leuchtet er nicht selbst, sondern reflektiert das Licht der benachbarten Sterne. Dadurch erscheint er in einem sanften Blauton.
Eine Sternenwiege im kosmischen Maßstab
Diese Region im Sternbild Einhorn ist ein aktives Sternentstehungsgebiet, eine wahre „Sternenwiege“. Hier werden ständig neue Sterne geboren, während die bereits existierenden das umliegende Gas und den Staub formen und zum Leuchten anregen. Es ist ein dynamisches und sich ständig veränderndes System, das uns einen Einblick in die faszinierenden Prozesse der Sternentstehung und die Wechselwirkung zwischen Sternen und ihrem interstellaren Medium ermöglicht.
Beobachtung
Mit einem Teleskop oder einem guten Feldstecher kannst du den Weihnachtsbaum-Sternhaufen und den Fuchsnebel sogar selbst beobachten. Der Konusnebel ist visuell etwas schwieriger zu erkennen und erfordert wie hier mit 9,5 Stunden Aufnahmezeit langbelichtete Astrofotos, um seine dunkle Gestalt vor dem hellen Hintergrund des Emissionsnebels sichtbar zu machen.
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Daten zum Bild
Objekt | Weihnachtsbaum-Sternhaufen NGC 2264 |
Ort | St. Martin |
Zeitpunkt | 30.11.2023 00:00 UT |
Kamera | QHY268M |
Teleskop/Objektiv | TS-Optics Hypergraph 6 |
Montierung | iOptron HEM27EC |
Belichtungszeit | Schmalbandfilter Ha, O3 und S2 mit 9,5h Gesamtbelichtungszeit |
Nachbearbeitung | Astro Pixel Processor, und Adobe Photoshop |
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