Direkt zum Inhalt

Leserbilder Astronomie: M20, der Trifid-Nebel aus der Mitte von Deutschland

M20 (NGC 6514), der Trifid-Nebel, ist ein Paradeobjekt des Südhimmels. Laut Wikipedia handelt es sich um einen Emissions- und Reflexionsnebel im Sternbild Schütze, in einer Entfernung von 5200 Lichtjahren. Namensgeber ist die vorgelagerte Dunkelwolke (Barnard 85), welche den Nebel scheinbar in drei Teile zerteilt.(lat. trifidus, dreigeteilt). Die Aufnahmebedingungen aus der Mitte von Deutschland heraus sind nicht gerade die Allerbesten und stellen besondere Anforderungen an die Aufnahmetechnik und die anschließende Bildbearbeitung. Das Objekt erreicht im Meridiandurchgang gerade einmal eine Höhe von 15 Grad und möchte man über einen gewissen Zeitraum belichten, schrumpft dieser Wert ganz schnell auf 10 Grad zusammen. Der Lichtweg durch die Atmosphäre ist beachtlich und sogar 50km entfernt liegende Wolken trüben die Sicht schon erheblich. Hinzu kommt natürlich die Lichtverschmutzung mit der man bei uns in Deutschland als Astrofotograf eigentlich überall konfrontiert wird. Aber selbst unter einem perfekt klaren Himmel kann man einen physikalischen Effekt nicht außer Acht lassen: Die atmosphärische Dispersion, sprich die wellenlängenabhängige Refraktion der Erdatmosphäre. Dadurch elongieren die Sternabbildungen in vertikaler Richtung, da jeder Stern zu einem kleinen Spektrum auseinander gezogen wird. Diese Deformation muss im anschließenden Bildbearbeitungprozess wieder kompensiert werden. Einen weiteren Effekt der Refraktion kann man im Verlauf einer Aufnahmesession beobachten, und zwar eine nichtlineare Bildverzerrung in Abhängigkeit von der Horizonthöhe. Glücklicherweise sind leistungsfähige Stackingprogramme in der Lage, solche Verzerrungen auszugleichen und einen sauberen Summenstack zu erzeugen.

Daten zum Bild

E-Mail kontakt.dg@t-online.de
ObjektM20, NGC 6514, Trifid-Nebel
Messier-NrM20
OrtDistant Horizon Observatory, Calden
Zeitpunkt 18.07.2023 00:00 MESZ
KameraCCD QSI583wsg
Teleskop/Objektiv Eigenbau 12" Newton-Cassegrain (Primärfokus) mit ASA-Reducer bei f=1340mm
Montierung Eigenkonstruktion
BelichtungszeitL: 36 x 300s; R,G: je 6 x 300s; B: 12 x 300s; H-Alpha: 6 x 600s
NachbearbeitungAstropixelprozessor, GraXpert, AstroArt, PhotoShop
Komplettes Bild anzeigen
Ihre Bewertung:
Durchschnittliche Bewertung:

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.