Leserbilder Astronomie: Omega Centauri mit 135-mm-Objektiv
Eine ganze Menge Equipment im Fluggepäck, um diesen gewaltigsten Kugelsternhaufen aufzunehmen, kam ich hierher ins Heimatland meiner Frau. Auf der Terrasse genieße ich den Anblick des Kreuz des Südens und Alpha- und Beta Centauri zur Kulmination um 4 Uhr morgens in Short und T-Shirt. Das tropische Klima verlangt einem auch bei der Nachtarbeit mit gleichzeitig laufenden drei Kameras Einiges ab. Es ist vergleichbar mit einem Saunabesuch. Die kühlsten und erträglichsten Stunden sind hier von 0 bis 9 Uhr morgens. Astroarbeit in den Tropen ist Knochenarbeit!! Von der geografischen Breite her bin ich noch drei Grad südlicher als die Mauna Kea Observatories! Als tiefste Sterne im Süden konnte ich Alpha und Beta Muscae (Deklination – 68 Grad ) ausmachen. Omega Centauri (NGC 5139, 3,9 mag, Durchmesser 36 Bogenminuten!) ist der größte Kugelsternhaufen (150 Lichtjahre) unseres Milchstraßensystems und beinhaltet etwa zehn Millionen Sterne. Es besteht die Vermutung,dass er der Kernbereich ("core") einer zerrissenen Zwerggalaxie sein könnte. Die Entfernung beträgt 17000 Lichtjahre. Entdeckt wurde er von Edmond Halley 1677. Schon im Feldstecher fällt seine abgeplattete Form auf. Überwältigend war der Anblick mit einem 8-Zoll-SCT auf Hakos, aber auch im 10-cm-Refraktor wird man den Anblick, verglichen mit den Kugelsternhaufen der nördlichen Halbkugel, nie mehr vergessen. Nur der Kugelsternhaufen 47 Tucanae kommt ihm etwas näher. Von Mitteleuropa betrachtet kulminiert er nur fünf Grad unter dem Horizont, gleichzeitig mit Spica. Das gezeigte Bild ist eine Ausschnittsvergrößerung aus 9 x 6 Grad Gesamtbildfeld.
Daten zum Bild
wprimik50@gmx.at | |
Objekt | Omega Centauri |
Ort | Bauang /La Union Philippines N 16.5 Grad |
Zeitpunkt | 23.01.2023 19:00 UT |
Kamera | EOS600D |
Teleskop/Objektiv | Walimex 135 mm F2.0 |
Montierung | Skywatcher Adventurer |
Belichtungszeit | 180 x 20 sec, ISO 1600 |
Nachbearbeitung | AA7 |
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