Leserbilder Astronomie: Stereomond
Die Idee ist alt. Bereits der britische Physiker und Pionier der Stereoskopie Charles Wheatstone (1802-1875) wies darauf hin, dass man die Libration des Mondes ausnutzen könne, um die für ein stereoskopisches Abbild nötige Deviation der Halbbilder zu erhalten. Erstmals nachweislich umgesetzt wurde dies 1857/58 von Warren de la Rue.
Ich selber fotografiere seit einem Jahr den Mond und dokumentiere dabei vor allem seine jeweils aktuelle Phase und Libration. Was liegt also näher, als sich auch einmal an einem Stereobild zu versuchen.
Im Abstand von zwei Monaten ergibt sich erfahrungsgemäß eine günstige Abweichung des Blickwinkels bei gleicher Phase bzw. Colongitude. Die größte Schwierigkeit dabei ist, dass das Wetter zum richtigen Zeitpunkt mitmachen muss.
Nachdem ich den Mond am 13.11.2008 bereits fast voll erwischt hatte (sechs Stunden vor Vollmond, rot), ergab sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar die Gelegenheit für das zweite Halbbild (eine Stunde vor Vollmond, grün).
Die Verschiebung in der Gesamt-Libration beträgt in diesem Fall etwa fünf Grad, was einer für ein Stereobild ungewöhnlichen Basislänge von 30 000 Kilometern entspricht.
Daten zum Bild
Objekt | Mond |
Ort | Berlin, Archenhold-Sternwarte |
Zeitpunkt | 11.01.2009 02:17 UT |
Kamera | Canon 350D |
Teleskop/Objektiv | Maksutov 127/1500 |
Belichtungszeit | 1/1000 Sekunde |
Nachbearbeitung | DSS, Fitswork |
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