Leserbilder Astronomie: Tanz der Uranusmonde
Die Monde: links Oberon, oben Ariel, rechts Titania und daneben in Richtung Planet Umbriel. Als sich der Himmel wieder klarer zeigte, unternahm ich einen weiteren Versuch, die Uranusmonde in Bewegung aufzunehmen. Es war zwar erst wenige Tage nach Vollmond, aber der Abstand des Mondes zum Uranus schien mir groß genug. Außerdem ist ja die Brennweite recht hoch, sodass der Einfluss nicht so stark sein sollte. Ich begann 19:00 Uhr mit den Aufnahmen. In jeder Stunde nahm ich 4000 Bilder von Uranus wieder mit je 0,2 s und 1000 Bildern seiner Monde mit 2s Belichtungszeit auf. Diese setzte ich am Ende jeweils wieder zusammen. Zu jeder vollen Stunde wiederholte ich diese Prozedur. So entstanden in 6 Stunden insgesamt rund 30000 Aufnahmen. Leider war das Seeing nicht besonders gut. In den Einzelbildern waren die Monde nicht sichtbar, also musste ich auf die Auswertung hoffen. Nach einer Stunde gab es auch noch Probleme mit der Nachführung, sodass ich einige Einstellungen verändern musste. Der Abstand zur zweiten Aufnahme ist deshalb etwas größer als eine Stunde.
In der Auswertung zeigten sich die Ergebnisse unschärfer, als bei den letzten Aufnahmen. Aber die Monde waren klar erkennbar. In der Animation aus den Summenbildern ist die Bewegung der Monde deutlich sichtbar. Oben links erscheint noch ein Hintergrundstern mit etwa 16 mag (2mass: 1154860041). Dieser liegt an der Nachweisgrenze bei diesem Aufnahmeverfahren und ist deshalb auch nicht in jedem Bild der Animation sichtbar. Rechts sind noch zwei weitere Sterne mit je etwa 15m Helligkeit (2mass: 1154860023 und 1154860034). An diesen Sternen ist die Bewegung des Uranussystems vor dem Sternhintergrund zu erkennen.
Leider "wackelt" die Darstellung recht stark. Besonders ist das an Umbriel zu sehen. Dieser Mond tauchte zeitweise mehr oder weniger in den hellen Schein des Uranus ein. Ich nehme an, dass der Helligkeitsschwerpunkt des Mondes dadurch mal mehr, mal weniger in Richtung des Planeten verlagert wurde. Weitere Fehlerquellen sind sicher in der manuellen Ausrichtung der Aufnahmen zu sehen. In den unbearbeiteten Summenbildern waren die Spikes der Fangspiegelhalterung des Teleskops zu erkennen. Als der Mond Miranda an einem dieser Spikes vorüberzog, war eine leichte Aufhellung zu sehen. Aber das reichte nicht, um diesen Mond eindeutig zu identifizieren. In den fertigen Bildern sind diese Erscheinungen nicht sichtbar, da ich Helligkeit, Kontrast und Bildschärfe wieder deutlich bearbeitet habe.
Daten zum Bild
r.legler@freenet.de | |
Objekt | Uranus |
Sonnensystem | Uranus |
Ort | Leipzig |
Zeitpunkt | 31.10.2015 19:00 MEZ |
Kamera | ALCCD 5c-II |
Teleskop/Objektiv | 10" Newton mit 4-fach Barlow-Linse |
Montierung | NEQ6 |
Belichtungszeit | 0,2 s bis 2 s |
Nachbearbeitung | GIOTTO, Fitswork, Corel PhotoPaint |
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