Fornax A ist eine der hellsten Radiogalaxien am Himmel und liegt etwa 62 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Seine Besonderheit liegt in den beiden riesigen Radioemissionskeulen, die sich über Hunderttausende Lichtjahre erstrecken und durch die Aktivität des extrem massereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie angetrieben werden. Solche Strukturen sind das Ergebnis energetischer Ausstöße, die mit dem umgebenden intergalaktischen Medium interagieren. Optische Beobachtungen offenbaren eine elliptische Galaxie mit deutlichen Anzeichen vergangener galaktischer Verschmelzungen, wahrscheinlich mit einer oder mehreren Spiralgalaxien. Zu diesen Anzeichen gehören dunkle Staubstränge, ausgedehnte Gezeitenschweife und besonders komplizierte Sternentstehungsregionen. Die Gezeitenschweife, die sich weit über den Hauptkörper der Galaxie hinaus erstrecken, stellen die Gravitationsrückstände der Galaxien dar, die mit Fornax A interagierten, und zeichnen Bögen und schwache Strukturen, die von den dynamischen Prozessen zeugen, die in den letzten Milliarden von Jahren stattgefunden haben. Der im optischen und infraroten Bereich beobachtbare Kern von Fornax A weist eine komplexe asymmetrische Morphologie auf, die auf Verschmelzungen und das Vorhandensein von Staub zurückzuführen ist, der das Sternenlicht teilweise verdeckt. Diese Details deuten auf einen aktiven Kern mit einer zusammengesetzten Sternpopulation hin, die alte und junge Sterne umfasst, die während Verschmelzungsepisoden entstanden sind.
Das Bild: Wir nutzten das T2 des Chilescope-Dienstes, ein f/3,8-Newton-Teleskop mit 50 cm Durchmesser und einer FLI-CCD-Kamera mit 9 Mikrometerpixeln, in Richtung Fornax A.Das resultierende Bild ist das Ergebnis einer Auswahl der besten Taucher unter allen, die in 13 gültigen Sitzungen (von 20 ab September geplanten) für insgesamt 31 Stunden Integration gesammelt wurden. Durch die sorgfältige Verarbeitung konnten wir die Gezeitenschweife und schwachen Strukturen der Galaxie besser hervorheben und sehr feine Details des Kerns und der umgebenden Regionen zeigen, die teilweise durch Staub verdeckt wurden. Die Verarbeitung erforderte besondere Aufmerksamkeit, um den Kontrast zwischen den hellen Regionen auszugleichen des Kerns und schwacher Strukturen, wodurch die Lesbarkeit von Details verbessert wird, ohne dass wertvolle Informationen verloren gehen.

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