Der Sender Mühlacker ist einer der ältesten Sendeanlagen in Deutschland. Er ging 1930 als Mittelwellensender in Betrieb und verwendete zuerst eine zwischen zwei 100 Meter hohen Holztürmen gespannte Drahtantenne als Sendeantenne. 1934 wurde diese durch eine Antenne, welche im höchsten je errichteten Holzturm (190 Meter) aufgehangen war, ersetzt. 1945 wurde dieser gesprengt. 1949/50 wurde der große Sendemast auf dem Bild errichtet. Er ist 273 Meter hoch und war zum Zeitpunkt der Fertigstellung das höchste Bauwerk Westdeutschlands. Er ist ein gegen Erde isolierter selbststrahlender Rohrmast, dessen Oberteil durch einen Zwischenisolator getrennt ist und als Sendeantenne für die Mittelwellenfrequenz 576 kHz mit bis zu 300 kW-Leistung benutzt wurde. 1954 kamen noch zwei weitere Sendemasten hinzu, weil der Sender zur Vermeidung von Störungen in manche Richtungen nicht senden durfte. Sie wurden 1993 und 2013 abgerissen. Der auf dem Bild sichtbare Stahlgitterturm ist 93 Meter hoch und wurde 2004 errichtet. Er dient als UKW- und DAB+-Sender. Der Mittelwellensender in Mühlacker war bis zum 9. Januar 2012 in Betrieb, dann wurde er stillgelegt. Der große Sendemast ist seitdem offiziell funktionslos und ein Kulturdenkmal. Allerdings wurde ihn dieser Status kürzlich entzogen und er könnte schon in wenigen Wochen abgerissen werden!

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