Leserbilder Astronomie: Vergleich unterschiedlicher Verarbeitung von Jupiter-Bildern
Der normale Weg Planeten aufzunehmen, ist als erstes mehrere Videos mit ca. 60 Sek. Laufzeit zu machen, die dann nach der Lucky Imaging Technik (es werden nur die besten Bilder durch das Programm AutoStakkert!3 selektiert) zu einem Bild zusammengerechnet werden. Dies ist quasi die Basis von Planetenbildern. Hierbei kann man dem Programm sagen, wie viele der besten Bilder es pro Video hernehmen soll. Dies kann bei schlechter Luftunruhe nur einige wenige Prozent der Einzelbilder sein z. B. 5% und je besser die atmosphärischen Bedingungen sind, auch mal 20 bis 30%.
Grafisch wird die Qualität nach dem sortieren der Einzelbilder im Programm angezeigt.
Im konkreten Jupiterbild links hatte ich von jeweils 8000 Einzelbildern pro Video schon eine sehr hohe Anzahl von 2500 Einzelbildern verwendet, also rund 30% aller Bilder. Je mehr Bilder man auswählt, umso mehr schlechtere Einzelbilder werden dann natürlich hergenommen. Deswegen tendiert man eigentlich dazu nur die allerbesten zu nehmen. Je weniger Bilder aber verwendet werden, umso mehr Rauschen wird allerdings im Bild sichtbar! Hier ist man in einer Zwickmühle, da zwar weniger Bilder ein besseres detailliertes Bild ergeben, aber man später dann stärker einen Rauschfilter einsetzen muss, der auch leider wieder Details vernichtet. Nun habe ich mich einfach über die grafische Darstellung der Qualität des Programms AutoStakkert!3 hinweggesetzt und einfach noch mehr Bilder, in diesem Fall 5000 und somit über 60% der Gesamtbilder hergenommen. Ich war sehr überrascht, dass das herausgekommene Bild fast identisch gut war wie bei der Verwendung von 2500 Einzelbildern, jedoch deutlich weniger Rauschen zeigte. Dies ermöglichte in der späteren Bildbearbeitung fast völlig auf einen Rauschfilter zu verzichten, was wie im Bild rechts gut sichtbar eine gesteigerte Detaildarstellung ermöglicht hat. Ein weiterer Vorteil ist das solche Bilder stärker nachgeschärft werden können, ohne das diese unnatürlich und überschärft aussehen.
Dies ist ein gutes Beispiel, sich mal über quasi etablierte Standards hinwegzusetzen und einfach mal was Neues zu probieren. Mag sein das man oben gesagtes nicht verallgemeinern kann und das NUR auf diese Aufnahmebedingungen zutrifft, die bei dem Jupiterbild herrschten, aber ein Versuch ist es allemal wert.
Daten zum Bild
Sonnensystem | Jupiter |
Ort | Nahe Bad Tölz |
Zeitpunkt | 13.09.2022 00:54 UT |
Kamera | ASI 462 |
Teleskop/Objektiv | ASA 1 Meter F8 RC |
Montierung | ASA |
Belichtungszeit | 11 Minuten |
Nachbearbeitung | Gutekunst ADC, AutoStakkert3, RegiStax, Photoshop |
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