50 Jahre Doppelhelix: Interview: 'Jeder Versuch, andere am Verbessern von Dingen zu hindern, richtet sich gegen den Geist des Menschen'
"Diese Struktur hat neuartige Eigenschaften, die von beträchtlichem biologischem Interesse sind." So lautet eine der berühmtesten Untertreibungen der Wissenschaftsgeschichte. Sie steht als zweiter Satz in der kurzen Mitteilung von James D. Watson und Francis H. C. Crick, die am 25. April 1953 in der Fachzeitschrift Nature erschien. Darin schlugen die beiden Forscher für die Erbsubstanz DNA (deoxyribonucleic acid) eine Doppelhelix-Struktur vor: zwei schraubig umeinander gewundene Molekülstränge, die eine Art Reißverschluss-System zusammenhält. Diese bahnbrechende Idee machte erst unsere heutigen molekularbiologischen und genetischen Erkenntnisse möglich. Zum 50. Jahrestag dieses Ereignisses sprach John Rennie, Chefredakteur von Scientific American, mit Watson. Die Unterhaltung fand im Arbeitszimmer des Genetikers am Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island statt, dem er seit 1968 zunächst als Direktor, dann als Präsident vorsteht.