Mutualismus: Fledermaus wohnt in Fleisch fressender Pflanze
Ein ungewöhnliches Zuhause hat sich die kleine Hardwick-Wollfledermaus (Kerivoula hardwickii) auf Borneo ausgesucht: Die Art übernachtet regelmäßig in den Kannen der Fleisch fressenden Pflanze Nepenthes rafflesiana elongata. Mit dieser Beobachtung belegen die Biologen um Ulmar Grafe von der Universität Würzburg erstmals, dass Säugetiere tatsächlich in den Fangtrichtern der Kannenpflanzen leben – und überleben.
Die Pflanze wiederum verbessert mit den Tieren ihre Nährstoffversorgung – vor allem mit Stickstoff –, denn sie gewinnt lebenswichtige Nährelemente aus dem Kot der Fledermäuse: Er plumpst während der Ruhephasen und vor dem Start in die Nacht in relativ großen Mengen in die Verdauungsflüssigkeit der Gewächse, wo die Ausscheidungen dann entsprechend aufgespaltet werden. Die Pflanze deckt auf diese Weise etwa ein Drittel ihres Stickstoffbedarfs und muss im Gegensatz zu anderen Kannenpflanzen deshalb wesentlich weniger Insekten fangen, um den Nährstoffmangel auf den armen Regenwaldböden der indonesischen Insel auszugleichen.
Dank ihrer Fledermausquelle muss Nepenthes rafflesiana elongata weniger Lockstoffe und Verdauungssaft produzieren als ihre Verwandten, die auf Insektenkost setzen. Stattdessen hat sie sehr große Trichter ausgebildet, in denen Kerivoula hardwickii ausreichend Platz zum Schlafen findet.
Erst im letzten Jahr hatten andere Biologen entdeckt, dass eine weitere Kannenpflanzenart ebenfalls Kot goutiert: Nepenthes rajah lockt mit Nektar Spitzhörnchen an, die sich beim Fressen auf den Kannen niederlassen und sich dabei ebenfalls entleeren. (dl)
Beide Spezies profitieren von diesem etwas ungewöhnlichen Schlafgemach: Die Fledermäuse beziehen eine relativ sichere Unterkunft für den Tag, in der sie nur in geringem Umfang von Blut saugenden Ektoparasiten belästigt werden. In Fels- oder Baumhöhlen treten diese Plagegeister gehäuft auf, da sie über lange Zeit von Fledermäusen verlässlich aufgesucht werden, während die Kannen nur eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.
Die Pflanze wiederum verbessert mit den Tieren ihre Nährstoffversorgung – vor allem mit Stickstoff –, denn sie gewinnt lebenswichtige Nährelemente aus dem Kot der Fledermäuse: Er plumpst während der Ruhephasen und vor dem Start in die Nacht in relativ großen Mengen in die Verdauungsflüssigkeit der Gewächse, wo die Ausscheidungen dann entsprechend aufgespaltet werden. Die Pflanze deckt auf diese Weise etwa ein Drittel ihres Stickstoffbedarfs und muss im Gegensatz zu anderen Kannenpflanzen deshalb wesentlich weniger Insekten fangen, um den Nährstoffmangel auf den armen Regenwaldböden der indonesischen Insel auszugleichen.
Dank ihrer Fledermausquelle muss Nepenthes rafflesiana elongata weniger Lockstoffe und Verdauungssaft produzieren als ihre Verwandten, die auf Insektenkost setzen. Stattdessen hat sie sehr große Trichter ausgebildet, in denen Kerivoula hardwickii ausreichend Platz zum Schlafen findet.
Erst im letzten Jahr hatten andere Biologen entdeckt, dass eine weitere Kannenpflanzenart ebenfalls Kot goutiert: Nepenthes rajah lockt mit Nektar Spitzhörnchen an, die sich beim Fressen auf den Kannen niederlassen und sich dabei ebenfalls entleeren. (dl)
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