Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Philosophie: Was ist Vernunft?

Seit der griechischen Antike haben Philosophen immer wieder zu klären versucht, was den Menschen vernünftig macht

Wer so fragt, will wissen, was das ist, was wir mit dem Ausdruck Vernunft meinen, und erwartet in der Regel eine Definition. Die ist allerdings nicht am Anfang, sondern bestenfalls als Ergebnis einer sachgemäßen Untersuchung möglich. Wie aber untersucht man die Sache der Vernunft? Es gibt nur einen Weg: den über die Sprache. Wir müssen klären, wie wir das Wort Vernunft in den uns vertrauten Kontexten verwenden, und uns fragen, wie diese Verwendung mit dem zusammenpasst, was wir in solchen Zusammenhängen sonst noch ins Auge fassen.

Im Alltag kommt das Substantiv Vernunft eher selten vor. Wir sagen zwar mitunter, jemand möge doch Vernunft annehmen, oder wir zweifeln an der Vernunft der Regierung. Doch das zugehörige Adjektiv vernünftig ist uns viel geläufiger, und es ist reich an Bedeutungen: Wir finden etwa Äußerungen, Überzeugungen, Entscheidungen, Regeln oder Einrichtungen vernünftig, wenn sie verständlich, sinnvoll, überzeugend, angemessen oder zweckmäßig sind. Mal beziehen wir uns dabei attributiv auf den Inhalt des Beurteilten, dann aber auch adverbial auf dessen Zustandekommen. Etwas kann nicht nur im Resultat, sondern auch als Vorgang vernünftig oder unvernünftig sein.

Unsere Grammatik legt zwar nahe, die Vernunft als einen abstrakten Gegenstand zu betrachten, über den man dieses oder jenes behaupten kann. Es ist allerdings vermeidbar ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum - Die Woche – Neue Reben für den Weinbau

Von Klimawandel und Krankheiten bedroht, muss der Weinbau an die neuen Bedingungen angepasst werden. Die Genschere soll den Wein der Zukunft retten. Außerdem beobachtet »Die Woche«, wie Künstlerinnen und Künstler die Welt wahrnehmen und wie sich soziale Unsicherheiten durch Social Media verstärken.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

  • Quellen

Schnädelbach, H.: Vernunft. Grundwissen Philosophie. Reclam, 2007

Schnädelbach, H.: Rationalitätstypen. In: Philosophie in der modernen Kultur. Vorträge und Abhandlungen 3. Suhrkamp, 2000, S. 256–281

Dieser Artikel im Internet: www.spektrum.de/artikel/1711510

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.