Das Zahlenwahlspiel - Ergebnisse und Hintergrund
Ein Experiment unter den Lesern dieser Zeitschrift mit spieltheoretischem Charakter verdeutlicht Methodik und Ergebnisse der experimentellen Wirtschaftsforschung.
In der November-Ausgabe 1997 lud Spektrum der Wissenschaft die Leser dazu ein, eine beliebige Zahl zwischen 0 und 100 einschließlich einzusenden – möglichst mit kurzer Begründung für die Wahl. Wer mit seiner Einsendung zwei Dritteln des Durchschnitts aller genannten Zahlen am nächsten käme, sollte einen Preis in Höhe von 1000 DM erhalten.
Das Spiel ist in dieser und ähnlicher Form bereits im Rahmen mehrerer Experimente durchgeführt und das Ergebnis analysiert worden – erstmals 1995 durch eine von uns (Rosemarie Nagel) mit Studenten ("American Economic Review", Band 85, Seiten 1013 bis 1026). Öffentliche Leserwettbewerbe in Wirtschaftszeitungen veranstalteten im Juni letzten Jahrens Richard Thaler von der Universität Chicago in Großbritannien ("Financial Times") und Antoni Bosch sowie eine von uns (Rosemarie Nagel) in Spanien ("Expansión"). In der britischen Ausschreibung waren allerdings nur ganze Zahlen zugelassen, und in der spanischen ging der Zahlenbereich von 1 bis 100.
Am Zahlenwahlspiel in Spektrum der Wissenschaft nahmen 2728 Leser teil. Die Häufigkeitsverteilung der gewählten Zahlen zeigt große Ähnlichkeiten zu den Ergebnissen der anderen Wettbewerbe (Bild). Der gerundete Durchschnitt aller Einsendungen beträgt 22,08, und zwei Drittel davon sind 14,72. Holger Schankin aus Rostock lag mit seiner Zahl 14,7, die er "frei nach Schnauze gewählt" hatte, am dichtesten an diesem Wert. Herzlichen Glückwunsch!
Die eingesandten Kommentare geben einen guten Einblick in die höchst unterschiedlichen Motive für die Zahlwahl. Manche Leser machten gar nicht erst den Versuch, durch rationale Analyse die mutmaßliche Gewinnzahl zu ermitteln. Sie wählten Geburtstage oder Lieblingszahlen oder solche mit einer persönlichen oder magischen Bedeutung. Daß wir das Spiel bei der Ausschreibung in die Form eines "Haarlängen-Schönheitswettbewerbs" gekleidet hatten, hinterließ gleichfalls Spuren. So schrieb Michael Martin aus Heidelberg: "Wer ist die Schönste ...
Das Spiel ist in dieser und ähnlicher Form bereits im Rahmen mehrerer Experimente durchgeführt und das Ergebnis analysiert worden – erstmals 1995 durch eine von uns (Rosemarie Nagel) mit Studenten ("American Economic Review", Band 85, Seiten 1013 bis 1026). Öffentliche Leserwettbewerbe in Wirtschaftszeitungen veranstalteten im Juni letzten Jahrens Richard Thaler von der Universität Chicago in Großbritannien ("Financial Times") und Antoni Bosch sowie eine von uns (Rosemarie Nagel) in Spanien ("Expansión"). In der britischen Ausschreibung waren allerdings nur ganze Zahlen zugelassen, und in der spanischen ging der Zahlenbereich von 1 bis 100.
Am Zahlenwahlspiel in Spektrum der Wissenschaft nahmen 2728 Leser teil. Die Häufigkeitsverteilung der gewählten Zahlen zeigt große Ähnlichkeiten zu den Ergebnissen der anderen Wettbewerbe (Bild). Der gerundete Durchschnitt aller Einsendungen beträgt 22,08, und zwei Drittel davon sind 14,72. Holger Schankin aus Rostock lag mit seiner Zahl 14,7, die er "frei nach Schnauze gewählt" hatte, am dichtesten an diesem Wert. Herzlichen Glückwunsch!
Die eingesandten Kommentare geben einen guten Einblick in die höchst unterschiedlichen Motive für die Zahlwahl. Manche Leser machten gar nicht erst den Versuch, durch rationale Analyse die mutmaßliche Gewinnzahl zu ermitteln. Sie wählten Geburtstage oder Lieblingszahlen oder solche mit einer persönlichen oder magischen Bedeutung. Daß wir das Spiel bei der Ausschreibung in die Form eines "Haarlängen-Schönheitswettbewerbs" gekleidet hatten, hinterließ gleichfalls Spuren. So schrieb Michael Martin aus Heidelberg: "Wer ist die Schönste ...
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