Angemerkt!: Der Vorhang fällt
Die Discovery ist wieder am Boden, die Crew wohlauf. Glaubt man der Nasa und den Medien, so war dies alles andere als selbstverständlich. Ein Kommentar zum inszenierten Ende des Spaceshuttle.
Welch ein Unglücksflug. Die Discovery hatte gerade die Erde verlassen, da gingen die ersten Hiobsbotschaften um die Welt. Kaum war ein Problem gelöst, schon tauchte das nächste auf. Die Verantwortlichen der Nasa reagierten prompt, sagten alle weiteren Shuttle-Flüge ab und erwähnten nebenbei ein Nachfolgeprogramm.
Die Beileidsbekundungen fließen bereits in die Gazetten, da wächst die Skepsis beim Beobachter. Warum ließen selbst Schlagzeilen wie „Nasa-Techniker werden immer nervöser“ keine ernste Sorge um die Besatzung aufkommen? Warum erscheint einem der Reparatureinsatz im All wie ein Werbeplot? Warum passt eigentlich alles so perfekt? Weil dieser Flug des Spaceshuttle seine choreographierte Verabschiedung war.
Die Nasa will auf zu neuen Ufern und vor allem zu neuen Trägerraketen. Um jedoch nicht in die gleiche Erklärungsnot wie beim beliebten Hubble-Teleskop zu geraten und sich sauber aus bestehenden Verpflichtungen zu lösen, musste dieses Ende überzeugend inszeniert werden. Denn es geht nicht nur um ein populäres Raumfahrtobjekt, es geht um mehr. Die Leidtragenden sind vor allem die Europäer. Deren Raumlabor Columbus kann nur von einem Shuttle zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Sonst landet es – wie Ulrich Walter bereits fürchtet – unweigerlich im Technikmuseum. Wenn aber die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, gibt es bei diesen vertraglichen Pflichten wohl ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Safety first? Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Der letzte Vorhang für den Shuttle fällt – für die Inszenierung des Finales haben die Akteure Applaus verdient.
Die Beileidsbekundungen fließen bereits in die Gazetten, da wächst die Skepsis beim Beobachter. Warum ließen selbst Schlagzeilen wie „Nasa-Techniker werden immer nervöser“ keine ernste Sorge um die Besatzung aufkommen? Warum erscheint einem der Reparatureinsatz im All wie ein Werbeplot? Warum passt eigentlich alles so perfekt? Weil dieser Flug des Spaceshuttle seine choreographierte Verabschiedung war.
Insgesamt 30 000 Schäden sind bei früheren Shuttle-Missionen protokolliert worden, ohne dass sie eine besondere Würdigung erfuhren. Einhundert Kameras aber observierten nun die Discovery aus allen Blickwinkeln. Das war gut und richtig so, schließlich geht es um Menschenleben. Nebenbei bezeugten die perfekt präparierten Reparaturen während des Fluges beeindruckend die All-Fähigkeiten der Amerikaner. Dass die Regisseure der Nasa aber jedes noch so kleine – und zum Teil bekannte – Problem ganz untypisch mit besorgter Miene an die Öffentlichkeit trugen, findet eine einfache Erklärung: Dieser Flug der Discovery sollte von vorneherein einer der letzten sein.
Die Nasa will auf zu neuen Ufern und vor allem zu neuen Trägerraketen. Um jedoch nicht in die gleiche Erklärungsnot wie beim beliebten Hubble-Teleskop zu geraten und sich sauber aus bestehenden Verpflichtungen zu lösen, musste dieses Ende überzeugend inszeniert werden. Denn es geht nicht nur um ein populäres Raumfahrtobjekt, es geht um mehr. Die Leidtragenden sind vor allem die Europäer. Deren Raumlabor Columbus kann nur von einem Shuttle zur Internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Sonst landet es – wie Ulrich Walter bereits fürchtet – unweigerlich im Technikmuseum. Wenn aber die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, gibt es bei diesen vertraglichen Pflichten wohl ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Safety first? Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Der letzte Vorhang für den Shuttle fällt – für die Inszenierung des Finales haben die Akteure Applaus verdient.
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