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Eine-Milliarde-Euro-Initiative: Herzlichen Glückwunsch, Herr Markram!

Steve Ayan

Die Mühlen der Auswahlgremien haben gut zwei Jahre gemahlen, doch nun steht es fest: Dem Neurowissenschaftler Henry Markram, der mit seinen Kollegen an der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne ein künstliches Gehirn im Computer erschaffen will, wurde (als einem von zwei Preisträgern) eine der größten singulären Forschungsförderungen der EU-Geschichte zugesprochen. Sage und schreibe 500 000 000 Euro. GuG berichtete bereits 2008 von dem spannenden Vorhaben der Schweizer Hirnfoscher: "Das simulierte Gehirn".

Über Sinn und Unsinn einer so immensen Fördersumme für ein einzelnes Projekt – ursprünglich sollte an nur ein auserwähltes Forscherkonsortium eine Milliarde Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren fließen – kann man trefflich streiten. Und das tat die Öffentlichkeit auch teils hitzig. Wollte die EU wissenschaftliche Großmachtträume zu PR-Zwecken demonstrieren? Wären mehrere kleinere Summen nicht viel sinnvoller investiert – zumal in Zeiten immer neuer Banken- und/oder Griechenland-Rettungsschirme?

Doch mit der Entscheidung der EU-Kommission, die gigantomane Summe auf immerhin zwei Projekte aufzuteilen, hat sie die Wogen zumindest etwas geglättet. Herr Markram und seinen Mitstreitern, die ein allemal hochspannendes und ambitioniertes Ziel verfolgen, sei es gegönnt. Sie werden wissen, in welches Hochleistungsequipment man den Geldregen verwandeln kann. Und wenn wir dann in zehn (plus x) Jahren hoffentlich vom ersten funktionstüchtigen, simulierten Gehirn berichten können – umso schöner. Vielleicht wird es ja sogar selbst das Loblied auf die EU-Mäzene anstimmen?

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