Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Carex arenaria
Carex arenaria L.
(syn. Vignea arenaria); Riedgras (syn. Deutsche Sarsaparilla, Rote Quecke, Sandriedgras, Sandsegge, Seegras, Segge).
Fam.: Cyperaceae.
Vork.: Europa, Nordamerika. Häufig zur Befestigung von Dünen und Deichen an Nord- und Osteeküste angebaut.
Droge:Caricis rhizoma (syn. Radix Arenariae, Radix Caricis, Radix Caricisarenariae, Radix Graminis majoris, Radix Graminis rubrae, Radix Sarsaparillae germanicae, Rhizoma Caricis, Rhizoma Caricis arenariae); Sandriedgraswurzelstock (syn. Deutsche Sarsaparilla, Riedgraswurzel, Rote Queckenwurzel, Sandriedgraswurzel, Seegraswurzel, Seggenwurzel), der getrocknete, im Frühjahr gesammelte Wurzelstock. Inh.: Saponine (Vorkommen in europäischen Arten ist strittig), äther. Öl, Flavone (Tricin), Gerbstoffe (8-10 %). Anw.: in der Volksheilkunde bei Geschlechtskrankheiten und chronischen Hautkrankheiten anstelle von Sarsaparillawurzel (Smilax-Arten) sowie zur Blutreinigung. Zubereitungen aus der Droge werden weiterhin zur Vorbeugung gegen Gicht, Rheuma, Arthrosen und Hautleiden verwendet. In der Veterinärmedizin diente die Droge früher als desinfizierendes Waschmittel bei Maul- und Klauenseuche.
Histor.: Der Gattungsname Carex leitet sich vermutlich vom lateinischen carere (kratzen) oder vom griechischen cheiro (schneiden) ab, womit auf die scharfen, kieselsäurehaltigen Blattrränder der Pflanze verwiesen wird, während arenaria (auf Sand wachsend) den Standort beschreibt. Der Sandriedgraswurzelstock ist seit 1754 in Mitteleuropa als Droge bekannt und wurde in der Folgezeit, oft zusammen mit anderen Drogen, z.B. Hauhechelwurzel, als Ersatz für die teure ausländische Sarsaparillwurzel zur Behandlung der Syphilis genutzt.
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