Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Cola-Arten
Cola-Arten
•Fam.: Sterculiaceae.
•Cola acuminata (P. Beauv.) Schott et Endl. (syn. Sterculia acuminata, Cola pseudoacuminata); Kola (syn. Abata Kola, Kolabaum).
Vork.: pantropisch verbreitet, bes. in Nigeria, Togo, Westindien kultiviert.
Droge:Colae Semen. Inh. und Anw.: s. Cola nitida.
•Cola nitida (Vent.) Schott et Endl. (syn. Cola vera, Sterculianitida); Kola (syn. Gbanja-Kola, Kolabaum).
Heim.: im Regenwald des tropischen Afrikas.
Vork.: in Nigeria, Ghana, Kamerun, Elfenbeinküste und Jamaica kultiviert.
Droge:Colae Semen (syn. Cotyledones colae, Embryo colae, Nuces Sterculiae, Nux Colae, Semen colae); Kolasamen (syn. Bissynuß, Colasamen, Gurunuß, Kolanuß, Ombenennuß), der von der Samenschale befreite getrocknete Samenkern; vgl. Abbildung. Inh.: Purinalkaloide (v.a. 0,6-3,7 % Coffein, 0,1 % Theobromin), Polyphenole (Catechin, Epicatechin, Procyanidine, Gerbstoffe), Stärke (34-45 %), Zucker (3 %), Eiweiß (7 %), Fette und Mineralstoffe. Anw.: geistige und körperliche Erschöpfung. In den Ursprungsländern wird die Droge volksheilkundlich bei Müdigkeit, zur Dämpfung des Hungers, aber auch zur Anregung der Verdauung vor den Mahlzeiten eingenommen.
Hom.: Cola (syn. Kola) HAB; reife, von der Samenschale befreite, getrocknete Samen verschiedener coffeinhaltiger Cola-Arten.
Cola nitida, Colae semen, Kolasamen
•Histor.: In ganz Afrika besitzt die Droge eine große kultische und soziale Bedeutung: Cola gilt als Symbol der Freundschaft, Gäste erhalten zur Begrüßung eine Kolanuß, Verlobungs-, Hochzeits-, Geburts- und Einweihungsrituale werden mit dem gemeinsamen Essen von Kolanüssen beschlossen. In Europa wurde die Droge mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen nach Westafrika bekannt. Die erste gezeichnete Abbildung der Kolanuß stammt von Clusius 1591, erst im 19. Jh. wurde die Droge bekannter und ab 1885 allgemein genutzt. Besonders Reiseschilderungen lenkten die Aufmerksamkeit auf die Kolanuß, deren Genuß die Strapazen von Expeditionen und Erkundungen erleichterte.
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