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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Fagus sylvatica

Fagus sylvatica L.
Buche (syn. Gemeine Buche, Rotbuche); vgl. Abbildung.
Fam.: Fagaceae.
Vork.: Mittel- und Westeuropa sowie von Südnorwegen bis zum Kaukasus.
Drogen:1.Fagi cortex (syn. Cortex Fagi); Buchenrinde, die getrocknete Rinde. Inh.: Gerbstoffe (3-4 %), Suberin, Glucovanillin. Anw.: in der Volksheilkunde bei Bronchialerkrankungen und intestinalem Parasitenbefall, bei Durchfallerkrankungen und Sumpffieber als Ersatz für Chinarinde sowie bei Rheumatismus und Dermatosen. In der Gerberei wurde die Droge früher zur Lederbereitung verwendet. 2.Fagi folia (syn. Folia Fagi); Buchenblätter, die getrockneten Blätter. Inh.: Vitamin C (ca. 0,26 % in der frischen Blattdroge), Flavonolglykoside (u.a. des Quercetins, Kämpferols, Isoquercetins), Kaffeesäure, Leukocyanidin, Triterpensaponine, Aminosäuren, kleine Peptide, Wachse, Mineralien (Calcium, Siliciumdioxid). Anw.: in der Kosmetik in Form spezieller Zubereitungen als "anti-aging-Präparationen" um den Stoffwechsel zu aktivieren. Buchenblätter können nach Fermentation ähnlich wie Tabak geraucht werden und wurden während der Weltkriege als Surrogat verwendet. 3.Fagi fructus (syn. Fructus Fagi, NucesFagi); Bucheckern (syn. Akram, Bucheln, Buchenfrüchte, Buchnüsse, Rotbuchenfrüchte), die aus Schale, Samenhäutchen und Samen bestehende Frucht. Inh.: Reserveproteine (ca. 26 %, v.a. Globuline), fettes Öl (45-50 %, davon 90 % ungesättigte und 10 % gesättigte Fettsäuren in entsprechenden Triglyceriden), Sterole, Phospholipide, organische Säuren, v.a. p-Cumarsäure, Ferulasäure und Oxalsäure, Aminosäuren, u.a. auch ungewöhnliche Aminosäuren, Peptide mit teilweise Alkaloidstruktur, Wachse. Anw.: Bucheckern dienen zur Gewinnung von Bucheckernöl (Oleum Fagi silvaticae), das in der Lebensmittelindustrie mitunter Verwendung findet. Ebenso werden die Buchensamen in der Bäckerei und Zuckerwarenherstellung (Chalwa) verwendet. Größere Mengen Buchensamen sollten nicht verzehrt werden, da es Hinweise auf individuelle Unverträglichkeiten gibt, die mit Übelkeit, Erbrechen und Leibschmerzen einhergehen sollen. Auch beim Einsatz als Futtermittel in der Tiermast sind Schädigungen der Darmschleimhaut beobachtet worden. 4.Fagi lignum; Buchenholz, das getrocknete Holz verschiedener Fagusarten. Inh.: Fettsäuren, Sterole, Zucker, phenolische Verbindungen (Catechin, Taxifolin), polymere Catechine, Polysaccharide. Anw.: zur Gewinnung von Buchenholzteer (Pix Fagi). In der Technik wird Buchenholz weitverbreitet als Nutz- und Brennholz eingesetzt, z.B. zur Gewinnung von Holzkohle und Holzessig früher auch zur Pottascheherstellung. Tox.: Buchenholzstäube gelten als carcinogen, da sie nach chronischer Exposition Adenocarcinome der inneren Nase auslösen können.



Fagus sylvatica, Buche

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