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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Filipendula ulmaria

Filipendula ulmaria (L.) Maxim.
(syn. Spiraea ulmaria, Ulmaria palustris, U. pentapetala); Mädesüß (syn. Johanniswedel, Krampfkraut, Rüsterstaude, Sumpf-Spirä, Wiesengeißbart, Wiesenkönigin, Wiesenspierstaude, Wurmkraut, Ziegenbart).
Fam.: Rosaceae.
Vork.: feuchte Streuwiesen und Auwälder, Sumpfgebiete in Europa, von Sibirien bis Kleinasien, Nordamerika, Mongolei; in Polen, Jugoslawien und Bulgarien auch kultiviert.
Drogen:1.Spiraeae flos (syn. Flores Reginae prati, Flores Spiraeae ulmariae, Flos Spiraeae, Flos Ulmariae, Ulmariae flos); Mädesüßblüten (syn. Spierblumen, Spierstaudenblüten, Sumpfspierblüten), die getrockneten Blüten. Inh.: äther. Öl, v.a. Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester, Flavonole, u.a. Spiraeosid, Kämpferolglykoside, Hyperosid, Rutin, Quercetin und seine Glykoside, Phenolglykoside (Primveroside des Salicylaldehyds) und Gerbstoffe (ca. 10 %). Anw.: zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten, bei fiebrigen Erkältungskrankheiten zur Schwitzkur, zur Erhöhung der Harnmenge. In der Volksheilkunde wird die Droge weiterhin bei Blasen- und Nierenleiden und zur Wundheilung benutzt. 2.Spiraeae herba (syn. Herba Barbae caprae, Herba Reginae prati, Herba Spiraeae ulmariae); Mädesüßkraut (syn. Spierkraut, Spierstaude, Sumpfspierkraut), die getrockneten oberirdischen Teile blühender Pflanzen. Inh.: ähnlich wie bei Spiraeae flos, jedoch mit unterschiedlichen Anteilen und verändertem Flavonoidspektrum, z.B. ohne Spiraeosid und Kämpferolglykosiden. Anw.: zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten. In der Volksheilkunde wird die Droge auch zur Behandlung von Magenerkrankungen genutzt.
Hom.:1.Filipendula ulmaria HAB1 (syn. Spiraea ulmaria), die frischen, unterirdischen Teile blühender Pflanzen. Anw.-Geb.: Rheumatismus, Schleimhautentzündungen. 2.Filipendula ulmaria ferm 34c HAB1 (syn. Spiraea ulmaria exherba ferm 34c), die frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen. Anw.-Geb.: in der anthroposophischen Therapierichtung.
Histor.: Der Gattungsname setzt sich aus den lateinischen Worten filum (Faden) und pendulus (hängend) zusammen, während die Artbezeichnung ulmaria von ulmarius (ulmenartig) einst als Übersetzung der deutschen Rüsterstaude eingeführt wurde. Im 16. und 17. Jh. nannte man die Pflanze hauptsächlich Bocks- oder Geißbart.

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