Marsdenia condurango Rchb. F.
(syn. Gonolobus condurango, Marsdenia reichenbachii, Pseudomarsdenia cundurango); Geierpflanze (syn. Kondorliane).
Fam.: Asclepiadaceae.
Vork.: weltweit in tropischen Gebieten.
Droge:Condurango cortex (syn. Condorango cortex, Condurangi cortex, Cortex Condurango); Condurangorinde (syn. Condurangobast, Kondurangorinde), die getrocknete Rinde der Zweige und Stämme; vgl. Abbildung. Inh.: vor allem bittere Condurangoglykoside (ca. 2 % Condurangin, das sind mit Zimtsäure und Essigsäure veresterte Pregnanderivate) vgl. Formel, Phenolcarbonsäuren und Derivate (Kaffeesäure, p-Cumarsäure, Cumarine, Chlorogensäure), Cyclitole, Spuren an Kondurangamin A, B und Gagaminin. Anw.: als Amarum bei Appetitlosigkeit (z.B. als Vinum Condurango, Kondurangowein). In der Volksheilkunde wird die Droge weiterhin bei schmerzhaften Ernährungsstörungen und Magenatonie verwendet. Auch bei Magenkrebserkrankungen soll die Droge einen günstigen Effekt ausüben und das Allgemeinbefinden bessern. Hierzu liegen allerdings keine klinischen Daten vor.
Hom.:Marsdenia cundurango (syn. Condurango) HAB 1; die getrocknete Rinde der Zweige und Stämme. Anw.-Geb.: Risse und Geschwüre an den Lippen und am After, Entzündung und Verengung der Speiseröhre.
Histor.: Kondurangorinde wurde von den Bewohnern des tropischen Südamerika übernommen, die die Droge gegen Schlangenbisse und die verschiedensten Krankheiten verwendeten. Um 1871 wurde insbesondere durch den damaligen Präsidenten Ecuadors die Droge propagiert und weltweit verbreitet. Der Gattungsname Marsdenia wurde zu Ehren des Historikers William Marsden (1754-1836) geprägt. Die Bezeichnung Condurango oder Cundurango ist ein Sammelbegriff, der aus dem Wort Quichua angu (Schlingpflanze) abgeleitet ist.

Marsdenia condurango, Condurango cortex, Condurangorinde