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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Orthosiphon aristatus

Orthosiphon aristatus (Bl.) Miq.
(syn. Ocimum grandiflorum, Orthosiphon spicatus, O. stamineum); Katzenbart.
Fam. Lamiaceae (Labiatae).
Vork.: Indien, Südostasien, tropisches Amerika.
Droge:Orthosiphonis folium (syn. Folia Orthosiphonis, Folia Orthosiphonis staminei); Orthosiphonblätter (syn. Indischer Nierentee, Javanischer Nierentee, Javatee, Koemis Koetjing), die kurz vor der Blütezeit gesammelten Laubblätter und Stengelspitzen. Inh.: lipophile, hochmethoxylierte Flavone vom Typ des Sinensetin vgl. Formel und des Scutellarein-tetramethylethers neben geringen Mengen an Flavonolglykosiden, ferner Hydroxyzimtsäurederivate mit deutlicher Dominanz von Rosmarinsäure, geringe Mengen ähnlicher Derivate, u.a. Kaffeoyl- und Dikaffeoyl-Tartrat sowie wenig äther. Öl (0,02 %), jedoch einem verhältnismäßig hohen Gehalt an Kaliumsalzen. Wirk.: stark harntreibend, verbunden mit erhöhter Ionenausscheidung, schwache spasmolytische Eigenschaften. Anw.: zur Durchspülung bei Blasen- und Nierenkatarrh, bei Reizblase, Zystitis sowie zur Vorbeugung gegen Nierengrieß. Genutzt werden Orthosiphonblätter sowohl als Monodroge als auch als Bestandteil entsprechender Teemischungen und von Phytopharmaka. Zur Teezubereitung verwendet man als Einzeldosis 2 Teelöffel (2 g) feingeschnittene Orthosiphonblätter. Als Tagesdosis werden 6-12 g Droge empfohlen. O. aristatus ist ferner in hervorragender Weise zur Gewinnung von Rosmarinsäure mit Hilfe von Zellsuspensionskulturen geeignet. Geg.: kontraindiziert ist die Droge bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit.
Hom.:Orthosiphon aristatus HAB; Indischer Nierentee, die getrockneten Laubblätter. Anw.-Geb.: Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege.
Histor.: Die in Indien seit altersher genutzte Droge fand in Europa erst gegen Ende des 19. Jh. Eingang in die Therapie. Der Gattungsname Orthosiphon setzt sich aus dem griechischen orthós (gerade) und siphon (Röhre) zusammen, Bezug nehmend auf die gerade Kronröhre; aristatus bedeutet begrannt und stamineus staubblattartig.



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